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3. November – Klassiker feiern Jubiläen
6. November – Dänische Gäste in Bremen
10. November – Ozeanblau/beige nach Niedermarschacht
12. November – Der letzte zum Redesign nach Neumünster
16. November – Nach Nürnberg ins DB Museum und zu RUBIN






Dienstag, 16. November 2021 – Nach Nürnberg in die Fahrzeughallen

Adler

Der Aufenthalt in Nürnberg betrug nur knapp sechs Stunden – dafür ist eine recht große Zahl an Fotos entstanden, die der besseren Übersicht halber in verschiedene Bereiche untergliedert sind: Frühe Eisenbahn, Ausstellungen, Design&Bahn, Fahrzeughallen, Außengelände und U-Bahn.

Loks

Die Illusion ist fast perfekt – man könnte meinen man steht inmitten einer Bahnhofshalle. Doch letztlich steht man „nur“ in der Fahrzeughalle I des DB Museums. Links die 2,20 Meter hohen Treibräder der bay. S2/6.

Phoenix

Die 1863 gebaute Lokomotive PHOENIX der Reihe badische IX (IIa alt) war eine Reisezuglokomotive und wurde noch bis in die 1890er Jahre – zuletzt als Rangierlok auf dem Bahnhof Mannheim – genutzt. Sie ist die einzige in Deutschland im Original erhaltene Crampton-Dampflok. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Lok stark beschädigt, 1960 wurde sie im Ausbesserungswerk München-Freimann aufgearbeitet und ist seitdem in der Fahrzeughalle I des einstigen Verkehrsmuseums und heutigen DB Museums ausgestellt.

Loks

Die S 2/6 der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) wurde von Maffei als Exemplar für Schnellfahrversuche konstruiert und mit der Betriebsnummer 3201 am 3. Mai 1906 in Dienst gestellt. Die K.Bay.Sts.B. hatten sich zur Beschaffung durch die zwei Jahre zuvor vorgenommenen Schnellfahrversuche der Preußischen Staatseisenbahnen anregen lassen.
Mit der Verwendung des bewährten Vierzylinder-Verbundtriebwerks der Bauart von Borries, des Rauchröhrenüberhitzers nach Schmidt und des Barrenrahmens repräsentierte die Maschine gleichwohl den Stand der Technik zum Zeitpunkt des Baues. Am 2. Juli 1907 erreichte die S 2/6 auf der Strecke München – Augsburg mit einem 150 Tonnen schweren Zug aus vier Schnellzugwagen eine Geschwindigkeit von 154,5 km/h, was damals nicht nur den deutschen Rekord für Dampflokomotiven bedeutete, sondern in der Fachwelt weltweit für Aufsehen sorgte. Erst 29 Jahre später – im Jahr 1936 – wurde dieser Rekord in Deutschland von der 05 002 überboten.
Die Deutsche Reichsbahn hatte die S 2/6 im Umzeichnungsplan von 1925 als 15 001 eingeordnet, zu einem Austausch der Nummernschilder ist es nicht mehr gekommen – noch im gleichen Jahr wurde die Loks bei Maffei für das neue Verkehrsmuseum in Nürnberg aufgearbeitet.

Lok

Die 1853 gebaute NORDGAU der Gattung Bayerische B V war eine Schlepptender-Lokomotive der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.). Sie ist die älteste erhaltene Lokomotive Deutschlands, wurde von der Firma Maffei in München unter der Fabriknummer 151 gebaut und lief unter der Nummer 125 bei den K.Bay.Sts.B..
Die Lok war bis 1907 in Betrieb und wurde 1925 in der Hauptwerkstätte München der Länge nach aufgeschnitten, um die Funktionsweise einer Dampflokomotive sichtbar zu machen. Eine vielfach angewendete Methode bei diesen früh in Sammlungen aufgenommenen Loks – von diesen Bauarten sind dann meist nur diese einzelnen, aufgeschnittenen Exemplare erhalten geblieben.

E69 02

Als LAG 1 bis 5 wurden fünf Elektrolokomotiven der Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) bezeichnet. Sie verkehrten auf der Ammergaubahn von Murnau nach Oberammergau, welche im Rahmen der Versuche zur Elektrifizierung der Eisenbahnen im Jahre 1904 mit Einphasenwechselstrom von 5,5 kV bei einer Frequenz von 16 Hz elektrifiziert wurde.
Nach der Verstaatlichung der LAG am 1. August 1938 bezeichnete die Deutsche Reichsbahn die Lokomotiven als E 69 01-05. Die Deutsche Bundesbahn stellte die Strecke 1954 auf das aus den Versuchen gefundende Bahnstromsystem mit 15 kV und 16⅔ Hz um. Die unverwüstlichen Loks waren damals unverzichtbar, so dass die Loks E69 02-05 auf dieses Stromsystem umgestellt wurden und bis 1981 auf der Ammergaubahn (und einige Jahre in Heidelberg) verkehrten.
Die E69 01 wurde nicht mehr umgebaut und dem Deutschen Museum in München übergeben, welches die Lok heute in
Freilassing zeigt. Die E69 02 war noch bis 1997 betriebsfähige Museumslok der DB, danach einige Jahre im Bw Garmisch untergestellt, ehe die Lok nach Nürnberg in die Fahrzeughalle I kam.

Adler

Über dieses Tor hat das Museum Anschluss an die große Schienenwelt. Fast könnte man meinen, der ADLER wartet nur darauf zu starten.

ICE und 05 001

Weitere Exemplare aus der Sammlung des DB Museums stehen in der zum 150. Bestehen der Eisenbahnen in Deutschland eröffneten Fahrzeughalle II. Auch hier treffen wieder Gegensätze aufeinander – hier aus der Schnellfahrwelt.

05 001

Die Dampflokomotiven der Baureihe 05 waren für hohe Reisegeschwindigkeiten vorgesehene Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Die Einzelstücke – drei Loks in zwei verschiedenen Grundbauformen – entsprachen weitgehend dem Konzept der Einheitsdampflokomotive. Die Lokomotive 05 002 stellte 1936 einen Geschwindigkeits-Weltrekord für dampfbetriebene Schienenfahrzeuge mit 200,4 km/h auf und blieb damit die schnellste deutsche Dampflokomotive.
Die im DB Museum gezeigte 05 001 wurde bei Borsig als eine der letzten Lokomotiven im Werk Berlin-Tegel gebaut. Die Reichsbahn nahm sie am 8. März 1935 offiziell in Betrieb. Nach den ersten Erprobungen wurde die 05 001 nach Nürnberg überführt und im Rahmen der Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahnen vom 14. Juli bis 13. Oktober 1935 gezeigt. Die DB entfernte 1950 bei der Wiederaufarbeitung die Reste der Stromlinienverkleidung und setzte sie noch einige Jahre im Schnellzugdienst ein.
Nach der Ausmusterung am 16. Juni 1958 erhielt erhielt die 05 001 im Ausbesserungswerk Weiden teilweise ihre Stromlinienverkleidung
zurück und ist seit 1963 im Verkehrsmuseum in Nürnberg ausgestellt, lange Jahre zusammen mit E19 12 in der Fahrzeughalle I.

05 001

Blick von der Rekordlok der 1930er Jahre auf den aktuellen Stolz der DB, den 265 km/h schnellen ICE4 – welcher große Teile des verbliebenen lokbespannten IC1-Parks ersetzen wird.

ICE4

Design&Bahn wird immer wieder neu erfunden. Der ICE4 kehrt im Frontbereich zu eckigen Formen zurück.

SVT 877

Die 1930er Jahre waren die Jahre der Stromlinienförmigkeit. Mit dem Verbrennungstriebwagen 877 „Fliegender Hamburger“ stieg die Deutsche Reichsbahn 1933 in die Ära der Fliegenden Züge ein. Mit dem Fliegenden Hamburger wurde ab 1933 zwischen Berlin und Hamburg die damals weltweit schnellste Zugverbindung geschaffen, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 160 km/h. Für die 286 km lange Strecke benötigte er 138 Minuten, eine Zeit, die erst 64 Jahre später im Juni 1997 von einem ICE-T mit 132 Minuten unterboten wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg passte die DB 1951 den nun als VT04 000 bezeichneten Triebwagen den anderen Schnelltriebwagen an und setzte ihn noch bis 1957
– zuletzt meist als Verstärkungstriebwagen – ein.
Nach der Abstellung wurde das Fahrzeug dem Verkehrsmuseum Nürnberg übergeben und dort getrennt. Die Triebwagenhälfte VT04 000a wurde wegen Platzmangels nochmals in der Mitte zerschnitten und wieder in den Auslieferungszustand von 1932 versetzt. Der VT04 000b wurde 1961 im AW Nürnberg mangels Interessenten verschrottet. Von den Bauarten „Hamburg“, „Köln“ und „Leipzig“ ist je ein vollständiger Zug erhalten, der SVT 137 234 der Bauart „Leipzig“ soll in einigen Jahren wieder betriebsfähig auf deutschen Gleisen unterwegs sein.

475 049

Legendär sind die „Stadtbahner“ der Reihe ET165, von denen zwischen 1927 und 1931 mehr als 1.200 Wagen für die von Dampfbetrieb auf elektrischen Betrieb umzustellenden Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen gebaut wurden. Die letzten Triebwagen dieser Bauart schieden erst im Dezember 1997 aus dem Fahrgasteinsatz aus, aus „Stadtbahnern“ modernisierte Fahrzeuge der BR 476/876 hielten sich noch bis Mai 2000 im Betrieb.
Das jetzt in der Fahrzeughalle II ausgestellte Fragment stammt vom 1998 an die Eisenbahnfreunde Walburg e.V. (welche um 2004 in Insolvenz gingen) verkauften Triebwagen 475 049, dessen Kopfteil mit dem Führerstand an die Knorr Bremse AG abgegeben wurde und nach Aufarbeitung im Knorr-Bremse Forum in München ausgestellt war. 2021 wurde er dem DB Museum gespendet.

112 487

Großdiesellokomotiven aus Ost und West treffen auf den E-Lok-Oldtimer EP5 21534 aus dem Jahr 1925.

V160 067

Die 1972 als 110 457 in Dienst gestellte 112 457 erhielt bereits wenige Monate nach ihrer Inbetriebnahme bei der Deutschen Reichsbahn einen 1.200 PS-Motor anstelle des 1.000 PS-Motors, umgezeichnet zur 112 457 wurde sie zum 1.1.1981 – was ihre höhere Motorleistung nun auch nach außen zeigte. Bereits 1998 wurde die Lok von der DB ausgemustert und wird seitdem vom Verein BSW-Gruppe Traditionsgemeinschaft Bw Halle P e.V. gepflegt.
In Halle ist ein Großteil der ehemaligen Reichsbahn-Fahrzeuge des DB Museums untergebracht, während am Standort Koblenz die Fahrzeuge der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutsche Bahn AG gesammelt werden. Aus dieser Sammlung stammt der Vertreter der Bauart V160, die
V160 067.
Lediglich drei Serienlokomotiven der Reihe V160 blieben in ihrem weitgehend originalen Zustand erhalten – die dritte Lok, die 216 224, kommt für die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE GmbH & Co. KG (IGE) noch im täglichen Güterverkehr zum Einsatz. 


Fotos in Google Earth © 2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben