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3. November – Klassiker feiern Jubiläen
6. November – Dänische Gäste in Bremen
10. November – Ozeanblau/beige nach Niedermarschacht
12. November – Der letzte zum Redesign nach Neumünster
16. November – Nach Nürnberg ins DB Museum und zu RUBIN






Dienstag, 16. November 2021 – Nach Nürnberg in die Ausstellungen

Adler

Der Aufenthalt in Nürnberg betrug nur knapp sechs Stunden – dafür ist eine recht große Zahl an Fotos entstanden, die der besseren Übersicht halber in verschiedene Bereiche untergliedert sind: Frühe Eisenbahn, Ausstellungen, Design&Bahn, Fahrzeughallen, Außengelände und U-Bahn.

Wandgemälde

1973 wurde im Ausstellungsgebäude am Foyer zum Vortragssaal ein von Alois Wünsche-Mitterecker 1954 für die Schalterhalle des neuen Empfangsgebäudes des Würzburger Hauptbahnhofs mit Kalksteinplatten geschaffenes, monumentales Wandbild angebracht.
Die Deutsche Bundesbahn hatte das Bild in Würzburg 1958 wieder abnehmen lassen – angeblich weil sich durch Erschütterungen des Bahnverkehrs Platten gelöst hätten. Letztlich war das Wandbild in Würzburg heftig umstritten, die Rede war von „Fratzengemälde“ und „Hohngebilden“. Im Verkehrsmuseum wurde an den Wänden des Raumes nur ein Teil wieder angebracht, die wie in einer technischen Zeichung dargestellte Lok nimmt ohne die umstrittenen Figuren die breite Wandfläche ein.


TEE

Das DB Museum zeigt weitere Dauerausstellungen, eine davon ist die Ausstellung „Im Deutschland der zwei Bahnen, 1945-1989“. Wichtigste Epoche im Nachkriegseuropa war die Schaffung des TEE-Netzes ab 1957, die europäischen Bahnverwaltungen stellten dazu Triebwagen- bzw. lokbespannte Züge auf die Schiene, ausgestattet nach internationalen Standards und in einheitlicher Farbgestaltung.

TEE

Ergänzt wurde das TEE-Netz vom TEEM-Netz für europäischen Schnellgüterverkehr. Zum Fahrplanwechsel 1961 wurden zunächst 31 TEEM-Züge eingerichtet, von denen 16 über das Netz der damaligen Deutschen Bundesbahn verkehrten. Erst 1995 wurde das TEEM-System vom System „Europ Unit Cargo“ (EUC) abgelöst. Untrennbar mit dem Begriff TEE verbunden ist der VT11.5, hier in Form eines Modells aus der großen Sammlung von 1:10-Nachbildungen des früheren Verkehrsmuseums.

Uerdinger

Die Zeit des Wirtschaftswunders im Westen. Der Uerdinger Schienenbus brachte zahllosen Nebenbahnen noch einige Jahre Betrieb, ehe Nebenbahn um Nebenbahn auf Omnibusbetrieb „umgestellt“ wurde. 1954 bis 1969 wurde vom Landmaschinenhersteller Glas das „Goggomobil“ gebaut, hier in Form des Coupé TS 250.

Ausstellung

Die Entwicklungen in Ost und West nebeneinander gestellt.

Reichsbahn

Im Osten hatte die Bahn, die weiterhin unter der Bezeichnung „Reichsbahn“ firmierte, ihre Aufgaben in der sozialistischen Planwirtschaft zu erfüllen. Sichtbares Ergebnis der Transportaufgaben waren die großen Zahlen von Doppelstockwagen, welche von 1952 bis 1991 in drei Generationen vom VEB Waggonbau Görlitz an die Deutsche Reichsbahn und die Staatsbahnen in Osteuropa ausgeliefert wurden.

E11 033

Die Deutsche Reichsbahn entwickelte in den 1950er Jahren die Neubaulok der Reihe E11, nachdem ein zunächst ins Auge gefasster Lizenzbau der E10/E40 der Deutschen Bundesbahn nicht zustande kam. Von der 1993 abgestellten 109 833 ist ein Führerstand erhalten geblieben und im DB Museum ausgestellt.

V180/V200

Nicht nur bei den Elektroloks der Reihen E10/E11 ist die enge Verwandtschaft in Konzept und Design erkennbar, auch die V200 der DB bzw. die V180 der DR ähneln sich deutlich.

Abteile

Reisekomfort in West und Ost, das klassische Reisen bis zu Beginn der 1980er Jahre. Von der DB zeigt sich ein 2. Klasseabteil eines „Silberlings“ der DB, während das Reichsbahn-Abteil aus einem Schnellzugwagen der 1. Klasse gewonnen wurde.

Computer

Ab den 1970er Jahren zog die Computertechnik ein. Während die Technik im Westen Fuß fasste und praktische Anwendungen entwickelt wurden, blieb die Deutsche Reichsbahn bis zur Wende 1989 in weiten Bereichen analog. Die DB führte 1961 die erste Großrechneranlage ein, die DR im Jahr 1973. Der Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat (MFA) mit Robotron-Technik wurde von der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ in Dresden entwickelt, die Fertigung übernahm das Reichsbahnausbesserungswerk „Roman Chwalek“ in Berlin Schöneweide.
Im Vordergrund eine Anlage des „modernisierten Fahrausweisverkaufs“. Es handelt sich dabei um die MOFA-Datenstation TA 1069, welche zwischen 1977 und 1981 in 5.500 Exemplaren beschafft wurde. Der Fahrkartenkauf und die Reiseauskunft ist heute deutlich einfacher geworden, die in den 1980er Jahren hochmodernen Geräte mit wenig Bedienkomfort sind längst Geschichte – Auskunft in Echtzeit und Fahrkartenautomat führt heute fast jeder in der Jackentasche mit sich.

ICE

Der Stolz der Deutschen Bundesbahn Mitte der 1980er Jahre. Das Reisen der Zukunft, der InterCityExperimental (ICE). Von 1985 bis 1989 wurde mit dem ICE Grundlagenforschung für die geplanten Hochgeschwindigkeitszüge der DB betrieben.
Der ICE-V war für eine Geschwindigkeit von 350 km/h zugelassen, er stellte am 1. Mai 1988 einen Geschwindigkeitsweltrekord von 406,9 km/h auf. Der Rekord des ICE wurde bei einer TGV-Fahrt am 5. Dezember 1989 mit 482,6 km/h wieder überboten, mit der sich die Franzosen damit das seit 1955 gehaltene „Blaue Band der Schiene“ zurückholten und es – mit der am 18. Mai 1990 auf 515,3 km/h erhöhten Marke – bis heute halten.
Zwischen 1989 und 1998 diente der ICE-V vor allen Dingen als Abnahme- und Messfahrzeug für neue Schnellfahrstrecken. Die Fahrzeuge 410 001 und 810 001 sind im Standort Minden der DB Systemtechnik als Denkmal ausgestellt, der 410 002 ist Bestandteil des Verkehrszentrums des Deutschen Museums in München.

Fotos in Google Earth © 2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben