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1. Dezember – Abschied von den AKN-Uerdingern
7. Dezember – Das historische Gewissen der DB in Koblenz
9. Dezember – Fata Morgana am Bahnhof Ostkreuz
18. Dezember – Neue Ausblicke an den Elbbrücken
21. Dezember – Elbbrücken im Streiflicht
31. Dezember – Elbbrücken bei bester Sonne





Sonnabend, 7. Dezember 2019 – Das historische Gewissen der DB in Koblenz

602 003

Das Jahr nähert sich dem Ende, eine letzte Tour war für das Jahr noch vorgesehen – zum dritten Standort der erhaltenen VT11.5-Fahrzeuge. Im Laufe des Jahres waren zwei Standorte Ziel: Augsburg mit dem Blue Star Train (BST) und den Leihgaben des DB Museums sowie Villingen mit den vier vom DB Museum aufgegebenen Fahrzeugen (und dem 2004 noch im Stand Probe gelaufenen 601 014).
Die Anreise nach Augsburg im Februar ergänzte sich glücklicherweise mit der Überführung des 2018 im DB Museum Nürnberg ausgestellten Teil eines VT11.5 mit den Motorwagen 601 008 und 602 003, welche in Gemünden abgepasst werden konnte.
Seitdem stehen die Fahrzeuge wieder im Standort Koblenz-Lützel und sind zusammen mit zahlreichen weiteren DB-Fahrzeugen ausgestellt. Am 7. Dezember war der letzte reguläre Öffnungstag des Museums in 2019, die Jahreszeit ließ keine große Besuchermengen erwarten und die Sonnenstunden relativ wenige – ideale Zutaten für einen Besuch in Koblenz-Lützel beim VT11.5 und den anderen Exponaten. Ist die frühere Güterwagenausbesserungswerkstätte Koblenz-Lützel durch die Vielzahl an untergestellten Exponaten eng zugeparkt, ist der VT11.5 dafür recht fotogen inmitten anderer Fahrzeuge im einstigen TEE-Outfit ausgestellt.
Der Triebkopf 601 012 wurde 1971 von der DB anstelle des klassischen Dieselmotors
mit einer Gasturbine ausgerüstet und bis 1979 im InterCity-Dienst eingesetzt. Seit 1972 wurde das Fahrzeug als 602 003 geführt und nach dem Ausscheiden an das Verkehrsmuseum Nürnberg übergeben, welches ihn ab 1985 viele Jahre hervorragend aufgearbeitet in der Nürnberger Fahrzeughalle zeigte. Nach dem Abbruch der Aufarbeitung des Museumszuges der Reihe VT11.5 Ende 2004 kamen drei weitgehend fertiggestellte Fahrzeuge nach Nürnberg, wurden im Außengelände des DB Museums gezeigt und im April 2011 zusammen mit dem 602 003 nach Horb an die Schienenerlebniswelt der SVG als Leihgabe gegeben. Im Juni 2017 wurden die Fahrzeuge an das DB Museum zurückgegeben und am 14. Juni 2017 nach Koblenz-Lützel überführt.

103 235

Der Standort Koblenz-Lützel hat sich in den letzten rund 20 Jahren zum historischen Gewissen der DB entwickelt. Kümmerten sich früher bundesweit BSW-Gruppen um vom DB Museum übernommene Fahrzeuge, sind diese BSW-Gruppen inzwischen oft aufgelöst oder können diese Arbeit kaum mehr leisten. Die 1989 gegründete BSW-Gruppe in Koblenz hat mit einer kleinen Fahrzeugsammlung begonnen, seit April 2001 ist das Gelände in Lützel offzieller Standort des DB Museums.
Seither hat sich eine DB-Nachkriegsbaureihe nach der anderen aus dem aktiven Bestand verabschiedet und von fast jeder Baureihe fand zumindest ein Exemplar den Weg nach Koblenz-Lützel – und wie im Falle der 103 113 manchmal auch den Weg zurück in den Betriebsdienst. Die 103 235 wurde von der DB nach Außerdienststellung im Fernverkehr vor Messzügen eingesetzt und nach der Aufgabe des VT11.5-Projekts im Frühjahr 2007 für den Einsatz vor lokbespannten TEE-Nostalgiezügen hauptuntersucht.
Die TEE-Nostalgiezüge wurden einige Jahre in Zusammenarbeit mit der AKE-Eisenbahntouristik betrieben, ehe die DB Ende 2012 unerwartet ihren Ausstieg aus dem Betrieb des TEE-Rheingold verkündete und die AKE den Betrieb des Rheingold auf neue Beine stellen musste – was ihr in Form des heutigen AKE-Rheingold auch hervorragend gelang. Zuvor kehrte
2010 u.a. die 103 235 in den Plandienst zurück, der Wagenmangel bei DB Fernverkehr machte es möglich. Das Profitcenter TEE-Rheingold betrieb zwischen 2010 und 2012 das Zugpaar IC2410/17 im Stil des „IC '79“ mit historischen Fahrzeugen.
Ab 2013 bespannte
die 103 235 bis Ende 2014 das IC-Zugpaar 118/119 mit Wagen des ÖBB-Regelbestandes. Mit Fristablauf wurde die Lok dem DB Museum übergeben und in Koblenz-Lützel bzw. Hamburg-Eidelstedt hinterstellt. Hier spendete die Lok ihre LZB-Einrichtung der bis 2018 wieder betriebsfähig aufgearbeiteten E03 001.

103 235 und 602 003

Klassische Formen des TEE- und IC-Verkehrs der 1970er Jahre – die Reisekultur hat Maßstäbe gesetzt, die heute um Längen nicht mehr erreicht werden.

DB Keks

Ohne Worte.

103 235 und 150 091

Die BR 150 war die erste Baureihe der DB-Einheitselloks, die aus dem Bestand ausschied. Die 150 091 wurde im Rahmen einer repräsentativen Fahrzeugauswahl weitgehend im Originalzustand zu erhaltender Lokomotiven der DB als Traditionslokomotive auserkoren und Ende 1993 in Dessau einer Hauptuntersuchung unterzogen – bei der der bis dato originale Zustand sehr verunstaltet wurde.
In Dessau lackierte man die Lok so wie man DR-Loks lackierte – anderer Grünton, grün lackierte Lüftergitter und Lokschilder nach TGL-Norm, die im Betrieb aber nicht montiert waren. Der Standort Koblenz-Lützel hat die Lok nach ihrer Abstellung 2001 wieder vorbildlich in einen historisch korrekten Zustand versetzt, nur die Ziffern auf dem Lokschild nach TGL-Norm haben bis heute überlebt.


E71 19

Die E71 19 ist eine von drei erhaltenen frühen elektrischen Lokomotiven der Preußischen Staatsbahnen, welche ab 1914 in Dienst gestellt wurden und noch bis 1958 im Dienst standen. Die E71 19 diente in München noch bis 1966 als Anschauungsobjekt für die Ausbildung von DB-Lokführern, ehe sie in Vergessenheit geriet und ab 1986 in Regensburg auf ihr drittes Leben wartete.
Nachdem die E71 28 früh dem geplanten Museum für Verkehr und Technik in Berlin versprochen wurde, sollte ersatzweise die E71 19 für das Verkehrsmuseum Nürnberg aufgearbeitet werden, was jedoch erst ab 1998 erfolgte. Zwischen 2007 und 2011 stand die Lok im Bahnpark Augsburg, seitdem ist die Lok am Standort Koblenz-Lützel ausgestellt.


602 003 und E50 091

Wo man in Koblenz auch hinschaut, Fahrzeuge aus den Nachkriegsjahren treffen fast wie alltäglich aufeinander.

BR 901

Schwer traf die Szene der Abbruch der Aufarbeitung des VT11.5, nachdem noch im März 2004 die ersten fertiggestellten Fahrzeuge auf der Messe ITB in Berlin gezeigt worden waren. Es sollte ein mit Barwagen und Vollspeisewagen weitgehend im Originalzustand hergerichteter Triebzug entstehen – die Technik dabei jedoch auf einen neuwertigen Zustand gebracht werden, einschließlich einer Neuzulassung. Die Kosten dafür liefen aus dem Ruder und im Laufe des Jahres 2004 zog die DB die Notbremse. Der fertiggestellte 901 122 wird daher vergeblich auf Reisende warten, sie können sich allenfalls in Polster fallen lassen und in Träumen durch Deutschland reisen.

BR 901

Ein Abteil des 901 122. Hinsetzen und wohlfühlen. Im Hintergrund TEE 32 Parsifal gen Paris. Leider nur Illusion. Den Aufwand, den die DB bei der Restaurierung betrieben hat sieht man auch an der Neukonstruktion des als Notausgang nutzbaren Fensters und im Fenster vermerkter EBA-Zulassung.

BR 901

Drei verschiedene Sitzfarben finden sich im Abteilwagen. Rot stand nach eigenem Erleben in der Regel für Nichtraucherabteil und grün für Raucherabteil. Wie das hier gelöst war, weiß der Fotograf aktuell nicht wirklich.

BR 901

In den früher 1+2 ausgestatteten Großraumwagen musste viel Aufwand getrieben werden, diese wieder originalgetreu herzurichten. Im Zuge des Reisebüroverkehrs waren die Großraumwagen umgestaltet worden und erhielten die 2+2-Sitze der damals nagelneuen IC-Großraumwagen mit angepassten Sitzbezügen. Mit Ausnahme der Kopfkissen und der Gardinen ist der 901 203 als Museumswagen fertig.

BR 901

Die Reihenbestuhlung ist nach Fahrtrichtung drehbar. Die Bezüge zeigen inzwischen erste Feuchtigkeitsschäden – die fehlende Heizung lässt gerade in dieser Jahreszeit Feuchtigkeit entstehen, welche auf den Oberkanten deutlich spürbar war.

601 008

Formgebung, die heute kein Eisenbahnfahrzeug mehr erreicht.

601 008

Der 601 008 gehörte eigentlich auch zu den an die Fa. Jelka verkauften 601, er wurde jedoch als einziger verkaufter 601 nicht nach Italien abgefahren (die letzten 601/901 verließen Hamm erst 1992) und wurde bis Sommer 1993 in Wittenberge als Reservetriebkopf aufgearbeitet. Damals war der VT11.5 das am besten nachgefragte Fahrzeug des damals noch umfangreichen DB-Museumsbestandes. Im Bereich der Scharfenbergkupplung sieht man diverse Anpassungen für den geplanten Betrieb, zu dem es nie kam.

602 003

Form ohne Worte.

BR 901

Die Aufarbeitung der Drehgestelle ist inzwischen über 15 Jahre her, man sieht die Gründlichkeit aber noch deutlich. Oben das Revisionsraster des 901 122 mit der Anschrift der geplanten Neuabnahme.

120 004

2020 wird bei der DB vsl. auch das letzte Einsatzjahr der Baureihe 120 sein. Ursprünglich sollte sie „die“ Universallokomotive der Deutschen Bundesbahn werden und alle Zugarten fahren können. Weit über 1.000 Exemplare waren angedacht, am Ende wurden nur 60 Serienloks gebaut.
Die Protoypen wurden ab 1979 umfangreich erprobt, 1986 folgten die Serienlokomotiven. Heute undenkbare Entwicklungszeiten – neue Baureihen werden am Reißbrett entworfen und gleich mit dem denkbar knappsten Zeitraum für den Produktiveinsatz verplant. Ersatzverkehre sind heute entsprechend zur traurigen Realität des Eisenbahnbetriebes in Deutschland geworden – und gleichzeitig für Drittunternehmen ein lukratives Geschäftsfeld.
Nach dem Abschluss der 120-Entwicklung wurden bei der 120 004 im Vorfeld der Entwicklung der BR 101 zahlreiche Komponenten getestet, die Lok ist technisch recht nah an den Loks der BR 101 (welche gleich als Serienloks gefertigt wurden
) und in der Lackierung wieder weitgehend im Auslieferungszustand.

120 004 und 181 201

In den 1970er Jahren waren Mehrsystemlokomotiven technische Errungenschaften und der Stolz der Bundesbahn. In Serie gebaut wurden jedoch nur die Zweisystemloks der BR 181.2, die Viersystemloks der BR 184 blieben Prototypen. 2018 endete bei der DB der Einsatz der BR 181.2, ICE3 haben ihre Dienste übernommen. Einzelne Loks wurden jüngst an privat verkauft und sollen künftig von Norddeutschland aus im Güterverkehr zum Einsatz kommen.
Die 181 201 hat Eingang in die Sammlung des DB Museums gefunden. Die Lok wurde 2018 gegen die 181 206 getauscht, welche im Museum einen Schaden erlitt und im Tausch an DB Fernverkehr zurückgegeben wurde. Die 181 206 soll künftig im DGEG-Museum in Neustadt an der Weinstraße zu sehen sein – hier war sie auf der Fahrt nach Frankreich einst alltäglicher Gast.


602 003 und E50 091

Form- und Farbgebung ohne Worte.

E50 091

Die E50 091 wurde in Koblenz nach der vor rund 15 Jahren erfolgten Überarbeitung im Museum jüngst erneut aufgefrischt. Freiluftabstellung ist am Ende immer ein Rennen gegen die Zeit, welches die Aktiven in Koblenz-Lützel mit Bravour meistern und die Ergebnisse der Neulackierungen können sich sehen lassen.

E50 091 und E69 03

2008 kam die E69 03 nach Koblenz-Lützel, nachdem sie seit April 2002 beim Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen als Leihgabe weilte und dort wieder betriebsfähig aufgearbeitet worden war.
Hatte die Lok stets ein schützendes Dach, ist die Lok in Koblenz mehr oder minder an der frischen Luft, aber seit Ende 2008 praktisch durchgängig betriebsfähig. Zum Jubiläum 1985 wurde die Lok in München-Freimann im letzten Betriebszustand betriebsfähig aufgearbeitet, eine der ersten Handlungen der betreuenden BSW-Gruppe war es damals die ungeliebte Nummer 169 003-1 gegen E69 03 auszutauschen und den DB-Keks durch einen Schriftzug Deutsche Bundesbahn auszutauschen. Fiel das jahrzehntelang optisch nicht auf, so zeigt der qualitativ minderwertigere Lack inzwischen Farbschwächen. Hier wird baldmöglichst eine Überarbeitung angestrebt.


140 423 und E60 10

Vielfältig die Sammlung an historischen Elloks. Die E60 10 war bis Beginn der 1990er Jahre in Heidelberg bzw. Haltingen betriebsfähig, die 140 423 war die letzte ozeanblau/beige Lok der BR 140 und wird als Brot- und Butterlok vom DB Museum für Überführungen betriebsbereit gehalten. Das einst verhasste Farbschema ist längst im Museum angekommen. Unter dem errichteten Wetterschutzdach sind im Wesentlichen die betriebsfähigen E-Loks des Standorts und die nicht in der Halle Platz findenden Altbauloks gesammelt.

E71 19

Die E71 gilt als erste in Serie gebaute elektrische Lokomotivreihe in Preußen. Die Antriebsgestelle der ab 1914 gebauten E71 fanden bei der geplanten Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn Verwendung – 1911 wurden drei Antriebsgestelle für die vorhandenen Abteilwagen bestellt (EB 1, EB 2 und EB 3), von denen nach der (vorübergehenden) Aufgabe der Elektrifizierungspläne die Gestelle EB 1 und EB 2 unter der E71 28 Verwendung fanden. Diese Lok ist heute im DTM Berlin ausgestellt und die E71 19 wurde ersatzweise für das DB Museum aufgearbeitet.

150 186 und RBH 001

Die RAG 001 wirkt wie ein Fremdkörper im Standort des DB Museums, ist sie doch die einzige „Privatlok“ im Museumsbestand. 1976 wurde mit der Henschel E 1200 eine erste Kleinserie von Drehstromlokomotiven für die Bahn- und Hafenbetriebe der Ruhrkohle AG in Dienst gestellt. Bei den 13 gebauten Loks handelt es sich um die weltweit erste in Serie gebaute Ellokreihe mit Drehstrom-Asynchronmotoren und elektronischer Leistungsübertragung. Die Erkenntnisse aus dieser Lokreihe flossen in die Entwicklung der BR 120 ein.
Die 150 186 ist die zweite erhaltene Lok der BR 150. Weitere Loks gibt es heute nicht mehr, da zum Zeitpunkt der Verschrottung der BR 150 ein Abgabeverbot an Drittunternehmen und Vereine bestand. Zwischen April 2004 und Oktober 2014 war die Lok im SEH Heilbronn als Leihgabe des DB Museums ausgestellt, ehe das DB Museum nach Aussage des SEH die mit Schweizzulassung und Thyristorsteuerung versehene Lok selbst ausstellen wollte und nach Koblenz überführte.


110 152

Im Museumsstandort Koblenz-Lützel hat auch der Verein Baureihe E10 e.V. Unterkunft gefunden, er unterhält die Loks 110 152 und 110 300, beides Leihgaben des DB Museums. Die 110 152 wurde vom Verein in das gegenüber dem ozeanblau/beigen Farbschema kaum mehr beliebte Farbschema orientrot mit Lätzchen versetzt.

115 114

Derzeit endet bei der DB der Einsatz der letzten Loks der früheren Einheitslokbaureihen – die BR 151 als letzter Vertreter steht aktuell vor dem Einsatzende. Mit 151 121 befindet sich bereits ein Vertreter der Baureihe im Bestand des DB Museums und ist momentan in Siegen hinterstellt. Noch bis Frühjahr 2019 setzte DB Fernverkehr die 1957 praktisch zeitgleich mit den VT11.5 in Dienst gestellte 115 114 vornehmlich für betriebsinterne Fahrten ein, ehe die 2014 mit einer Neuverkabelung nochmals hauptuntersuchte Lok vom DB Museum übernommen wurde.
In der Mitte neben der einzigen in verkehrsrot lackierten Lok der BR 103 die 360 303. Eine der recht wenigen erhaltenen Handrad-V60, welche einige Zeit von den Rendsburger Eisenbahnfreunden (REF) betreut wurde, im Zug der Streitigkeiten des Vereins mit der DB nach Koblenz-Lützel kam und dort für Rangierzwecke genutzt wird.

110 300

Das DB Museum achtet auf eine möglichst repräsentative Auswahl an zu erhaltenen Fahrzeugen. Dazu gehören auch die Autotransportwagen der Reihe DDm, einem aufgegebenen Geschäftsfeld der DB.
Die 1963 gebaute E10 300 diente einst der Erprobung von Komponenten für die geplante Schnellfahrlok E03 und war neben der E10 299 für 200 km/h zugelassen. 2015 wurde sie wieder in ozeanblau/beige lackiert und als Eidelstedter Lok 110 300 beschriftet.


115 114

Die 110 121 wurde 1993 in die Liste der Traditionsfahrzeuge aufgenommen und danach Schritt für Schritt in den weitgehenden Originalzustand zurückversetzt. Nach Übergabe der Lok an das DB Museum bespannte die Lok oft die berüchtigten „Säuferzüge“, doch unterschieden sich zuletzt die Fristen von Drehgestellen und restlicher Lok massiv, so dass die Lok in den letzten Jahren wegen verschiedener Fristabläufe und Schäden mehr stand als fuhr. Rechts die aktuelle Museums-Brot- und Butterlok der Reihe E10 mit noch bis ins Jahr 2022 reichenden Restfristen.

E10 121

Die Form der klassischen Einheitsellok der DB. Das heute noch vielen vertraute Gesicht sah bei den Prototypen der Reihe E10 deutlich anders aus.

E10 005

Die 1952/53 als erste Ellokreihe der Deutschen Bundesbahn gebauten Protoyploks der Reihe E10 hatten verschiedene Designs – das Design von E10 004 und 005 orientierte sich sichtbar an den Loks der Reihe E18, auch wenn der Schritt zur vierachsigen Drehgestelllok vollzogen war.
Seit den den späten 1980er Jahren war die Lok Leihgabe beim Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen und wurde dort auch optisch restauriert, ehe die Lok 2016 nach Koblenz-Lützel kam.


118 003

Unverkennbar die Übernahme der Gestaltungselemente des Lokkastens der E18 bei den Prototypen E10 004 und 005, welcher beim Serienbau der E10 keinen Eingang fand. Die zum 150-jährigen Bestehen der Eisenbahnen in Deutschland betriebsfähig aufgearbeitete 118 003 ist neben der dahinter stehenden E16 03 Grundstock der Koblenzer Sammlung und wurde nach längerer Standzeit im Freien vor der Übernahme optisch aufgefrischt.

182 001

Die 182 001 (zunächst E320 001) war 1960 eine der ersten Zweisystemloks der Deutschen Bundesbahn und bildete die Grundlage für die Entwicklung der späteren Loks der BR 181. Nach dem Ausscheiden aus dem Betriebsbestand wurde die Lok 1981 an AEG verkauft und von dieser in Konkurrenz zu BBC mit ihrem Konzept der BR 120 als Drehstromversuchslokomotive mit eigenem Konzept umgebaut.
Der Führerstand 2 wurde beim Umbau stillgelegt, als Ersatz wurde der Mitteleinstiegswagen
BDylf457 50 80 82-11 063-8 als Steuerwagen hergerichtet, dieser ist als einer der wenigen „Hasenkästen“ noch erhalten.

V65 001

Neben den elektrischen Triebfahrzeugen hat das DB Museum in Koblenz-Lützel auch eine umfassende Sammlung von Diesellokomotiven aufgebaut. Neben der fast vollständigen Darstellung der V160-Lokfamilie ist ein Großteil der Rangierlokomotiven der DB hier erhalten.

V65 001

Die Reihe V65 wurde für die Deutsche Bundesbahn in nur 15 Exemplaren gebaut und praktisch nur in Norddeutschland eingesetzt. Bemerkenswert waren an den aus der Reihe MaK 600D abgewandelten Loks die langsamlaufenden Schiffsdiesel. Da die Loks neben dem Rangierdienst auch für den leichten Streckendienst mit Reisezügen vorgesehen waren, erhielten die Loks auch eine Dampfheizung.
Nur zwei Loks der Reihe V65 sind erhalten geblieben – V65 001 in Osnabrück und die 1985 zum 150-jährigen Bestehen der Eisenbahnen in Deutschland hervorragend aufgearbeitete V65 011, welche auch an den Jubiläumsparaden teilnahm. Danach stand die Lok als Leihgabe des Verkehrsmuseums jahrelang in Bochum-Dahlhausen im Freigelände. Seit 2011 ist die Lok in Koblenz-Lützel und wurde dort aufwendig restauriert – die Freiabstellung tut der Lok aber auch in Koblenz nicht gut …


BR 323

323 852 ist eine der ersten Exponate des Standortes gewesen und derzeit mit Fristablauf abgestellt. Dahinter die Wehrmachtslok V36 107 vom Typ WR 360 C14 K, welche nach ihrer Ausmusterung im AW Bremen als Arbeitsvorrat für eine spätere Herrichtung als Museumslok hinterstellt blieb. Anfang der 2000er Jahre wurde die Lok zunächst Denkmallok im AW Bremen, ehe sie 2013 nach Koblenz kam.

381 005

Die 1936 gebaute Akkukleinlok 381 005 diente im Bw Köln-Deutzerfeld bis in die 1990er Jahre in ozeanblau/beiger Farbgebung als Rangiergerät, wurde 1996 wieder in rot lackiert und zur Ka 4862 (zurück-)umgezeichnet. Seit 2014 ist die Lok in Koblenz-Lützel Bestandteil der Ausstellung.

381 005

Wie ihre ebenfalls erhaltene Schwesterlok 381 020 ist die 381 005 im Gegensatz zu den zuletzt meist winterfesten Köf II der BR 323 und der Nachkriegsakkukleinlok 382 001 nicht winterfest. Die 381 020 ist als Leihgabe des DB Museums heute in Mainz-Bischofsheim als Gerät geführt.

280 005 und 381 005

Dem Brand des Nürnberger Lokschuppens im Oktober 2005 fiel die bis dahin betriebsfähig erhaltene V80 002 zum Opfer. Die Reihe V80 wurde 1951/52 als erste neuentwickelte Diesellok für den Streckendienst der Deutschen Bundesbahn gebaut, es wurden jedoch nur zehn Loks gebaut. Aufbauend auf den Erfahrungen mit den Loks der Reihe V80 entstanden später alle Großdieselbauarten der DB.
Nachdem durch den Brand in Deutschland zunächst keine V80 mehr erhalten war, kehrten alsbald drei Lokomotiven der Reihe V80 aus Italien nach Deutschland zurück, wohin die Loks Ende der 1970er Jahre nach Ausmusterung bei der DB verkauft worden waren. Die 280 005 wurde 2013 in Meiningen als Ersatz für V80 002 optisch aufgearbeitet, die 280 001 und 007 befinden sich ebenfalls hervorragend aufgearbeitet in Privatbesitz.

280 005

Markante Formen.

280 005

Der optische Zustand der 280 005 gefällt fast besser als einst die V80 002 mit ihren Zierlinien. Leider unterblieb eine betriebsfähige Aufarbeitung der Lok.

290 001

Die V90 wurde ab 1964 in Dienst gestellt, die Konstruktion ist damit auch bereits weit über 50 Jahre alt, ist aber bis heute im schweren Rangierdienst unverzichtbar – die von Voith gelieferten „Gravita“ konnten die zahlenmäßig nicht ablösen. Jüngst wurden noch Projekte zur Modernisierung der V90 entwickelt und erprobt, aktuell geht die DB an die Ersatzkonzeption für die Loks dieser Leistungsklasse.
Der Prototyp 290 001 wurde 2011 mit Fristablauf abgestellt, dem DB Museum übergeben und ist derzeit im letzten Betriebszustand in Koblenz ausgestellt.

215 049

Während inzwischen zahlreiche „215“ ohne Dampfheizanlage bei Privatbahnen ein zweites Leben erleben, sind originale 215 nur wenige erhalten. Die 215 049 diente nach ihrer Außerdienststellung in Oberhausen lange als Aufheizlok für die ölgefeuerte Dampflok 41 360. Nach Insolvenz der DTO kam die Lok 2018 in das Museum in Lützel, wo sie die letzte mit Dampfheizung ausgestattete Baureihe der DB repräsentiert.

V160

Blick von der V160 zu den moderneren Bauarten der V160-Lokfamilie.

V160 067

Die V160 067 wurde 1968 von Krupp in Essen an die Deutsche Bundesbahn geliefert. Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) benötigten 1995 eine leistungsfähige Lok und liehen sich für drei Jahre die nun als 216 067 geführte Lok. 1998 wurde die Lok an die DB zurückgegeben, von der DB 2004 endgültig abgestellt und in der Folge geplündert.
Das DB Museum übernahm die Lok 2008 und setzte sie zunächst optisch wieder in einen vorzeigbaren Zustand. Bei der ersten Restaurierung wurde das dunkle Lüftergitterband zu hell lackiert, was bei der jüngsten Auffrischung korrigiert wurde. Dafür hat die Lok nun ein untypisches silberfarbenes Dach. Irgendwas ist immer …


Parade

An der Dieseldrehscheibe steht die E10 005 inmitten der Dieselloks recht verlassen, doch der Platz im Museum ist rar.

217 014 und 218 137

Die BR 217 entstand als Probeserie für die Enscheidungsfindung für die künftige Form der elektrischen Zugheizung. Die 15 gebauten Loks der als Reihe V162 projektierten Baureihe hatten einen getrennten Dieselmotor für die elektrische Zugheizung, welcher bedarfsweise auch für die Traktion genutzt werden konnte.
Als Variante ohne Hilfsdiesel wurden ab 1968
nochmals 12 Loks der Reihe 218.0 gebaut – diese Form mit nur einem Diesel setzte sich durch und bis heute kann die DB noch nicht auf die Dienste der letzten Loks der BR 218 verzichten.
Die 217 014 kam noch bis 2009 bei der DB zum Einsatz, ehe die Lok dem DB Museum übergeben wurde und seitdem in Lützel im letzten Einsatzzustand ausgestellt ist. Die 218 137 war eine der 1984 für die Traktion des City-Bahn-Modellprojekts Köln – Gummersbach im S-Bahnlook gestalteten Loks. Mit diesem Modellprojekt wurde einst „Die neue Bahn“ eingeleitet, die City-Bahn-Serienumbauten erhielten das in diesem Zusammenhang 1986 eingeführte neue Farbschema der DB.

218 137

Markant die frühe City-Bahn-Farbgebung. Nachdem die bei der DB ausgemusterten Loks der BR 218 bei den Privatbahnen reißenden Absatz finden und nicht selten von der DB wieder angemietet werden, finden sich inzwischen auch einige in historischen Farbgebungen lackierte 218 in diesen Beständen – eine Lok im City-Bahn-Design befindet sich zumindest aktuell noch nicht darunter.

218 500

Bei der DB wurde zu Beginn der 2000er Jahre über eine gründliche Modernisierung der BR 218 und BR 219 nachgedacht. Für die BR 218 wurde aus der verunglückten 218 441 ein Anschauungsobjekt für den integrierten Arbeitsplatz des Lokführers hergerichtet und als 218 500 beschriftet. Stellvertretend für die BR 219 wurde die 219 158 entsprechend umgebaut und mit dem integrierten Arbeitsplatz ausgestattet, für die BR 218 wurde die 215 022 als 218 441II umgebaut.
Während die 219 158 eine Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt (EBA) erhielt und danach dem DB Museum überschrieben wurde, wurde das Zulassungsverfahren für die 218 441 nicht mehr zu Ende geführt und die Lok abgestellt. Trotz späterer Übereignung an die Gewerkschaft Transnet wurde die Lok unter fragwürdigen Umständen Ende 2010 zerlegt. Der Führerstand der 218 441 ist letzter Zeuge dieses gescheiterten Projekts – welches vermutlich zu einer modernen, nachgefragten Lok geführt hätte.


01 1100

Im DB Museum Koblenz-Lützel hat mit der 01 1100 auch eine zuletzt heiß umkämpfte Lok ihren vorerst letzten Stellplatz gefunden. Die 1984 zum Eisenbahnjubiläum aufgearbeitete und zuvor vom Schrottplatz gerettete Lok fuhr ab 1985 als Starlok des Verkehrsmuseums von Nürnberg aus Sonderzüge. 1987 lockerte die DB das bis dahin absolute Dampflokverbot und in späteren Jahren fiel es ganz.
In den 1990er Jahren arbeiteten die REF mit der DB zusammen und veranstalteten u.a. mit der vereinseigenen Lok 042 271 zahlreiche Fahrten im Norden. Ab den frühen 2000er Jahren sollte
die 01 1100 in Kooperation mit den REF von Neumünster aus eingesetzt werden, die 01 1100 erhielt in diesem Zusammenhang in Meiningen eine Hauptuntersuchung, einen neuen Kessel sowie als eine der ersten Dampfloks die Ausrüstung mit der nun vorgeschriebenen Zugbeeinflussung PZB90. Praktisch zeitgleich entzündete sich zwischen DB und REF ein Streit, welcher für die REF zum Verlust des Vereinsdomizils in Neumünster und der Leihgaben der DB führte.
Die 01 1100 durfte nicht mehr eingesetzt werden – bezüglich des Kesselneubaus waren Fragen aufgetreten,
welche die Zulassung in Frage stellten. Auch war dem Vernehmen nach in Zusammenhang mit der Rückgabe der Lok das Betriebsbuch nicht mehr auffindbar. Die DTO in Oberhausen nahm sich der Lok an und arbeitete die Lok wieder auf. Eine 2014 geplante Probefahrt wurde kurzfristig abgesagt und nicht wieder neu angesetzt. 2016 ging die DTO in die Insolvenz und die Fahrzeuge im Vereinseigentum wurden versteigert.
Die im Eigentum des DB Museums stehende 01 1100 ist jetzt in Koblenz hinterstellt – aufgrund der Geschehnisse um die Lok ist ein erneuter Betrieb der technisch eigentlich in bestem Zustand befindlichen Lok praktisch ausgeschlossen.

82 006

Die Baureihe 82 wurde als erste Neubaulokgattung der DB zwischen 1950 und 1951 von Krupp und Henschel und in einem weiteren Baulos 1955 von der Maschinenfabrik Esslingen gefertigt. Bereits 1972 wurde in Koblenz-Mosel die 82 035 als letzte Maschine dieses Typs abgestellt, die von der Baureihe 82 abzulösenden T16.1 hielten sich damit länger im Einsatz als ihre zur Ablösung geplanten Nachfolger.
Nach langjähriger Aufstellung in Lingen als Denkmallok kam die Lok mit Kündigung des Leihvertrages mit den REF 2010 nach Siegen in das SEM und 2014 nach Koblenz-Lützel, wo die Lok im Schatten der Salonwagen einen fast zentimetergenauen Stellplatz in der früheren Güterwagenausbesserung fand.


Salonwagen

Ein marlantes Kapitel des Standorts Lützel sind die Salonwagen, welche zu Zeiten des Dritten Reichs für die damaligen Machthaber gebaut worden sind und nach Ende des Krieges von den Allierten für eigene Zwecke angepasst worden sind. Nach Freigabe der Wagen nutzte die Deutsche Bundesbahn die Wagen für die Bundesregierung weiter, erst in den 1990er Jahren endete das Kapitel der Vorkriegssalonwagen bei der DB.
Links der Salonwagen 51 80 89-90 307-5 der Bauart WGSüg851.2 wurde im Jahre 1937 für den Reichspropagandaminister Josef Goebbels gebaut. Am 14. Mai 1945 beschlagnahmte die britische Besatzungsmacht das Fahrzeug und setzte es bis 1951 unter anderem für den Hohen Kommissar Robertson ein. Danach wurde er umgerüstet und stand vor allem für Dienstreisen des Bundesverkehrsministers zur Verfügung. Als im Jahre 1978 die britische Königin Elisabeth II. einen Staatsbesuch in Deutschland machte, wurde der Salonwagen im Sonderzug der Königin von Bonn nach Mainz eingestellt. In den letzten Betriebsjahren war der Wagen nur noch für wenige Fahrten im Einsatz, der letzte Nutzer war der Verkehrsminister Krause
Rechts ist der
Salonwagen 10 241 zu sehen. Er wurde im Jahr 1937 unter der Bauartbezeichnung SalonR 4ü-37 bei der Reichsbahndirektion Berlin in Dienst gestellt. Der Wagen war im Sonderzug des NS-Reichsmarschalls Hermann Göring als Speisewagen eingesetzt.
Bei Kriegsende wurde das Fahrzeug von der Rheinarmee beschlagnahmt, zu einem Salonwagen umgebaut und bis 1951 von der britischen Besatzungsmacht genutzt. Danach wurde er an die Deutsche Bundesbahn abgegeben und in der Folge als Beiwagen zum Bundespräsidentenwagen genutzt. Im Staatsdienst kam das Fahrzeug neben den Fahrten für den Bundespräsidenten auch mehrmals für Staatsgäste zum Einsatz. 1962 fuhr Charles de Gaulle damit durch Deutschland, 1978 die Königin Elizabeth II. und 1970 war er Teil des Regierungszuges, der Willy Brandt nach Erfurt brachte. 1996 wurde der Wagen ausgemustert und dem DB Museum übergeben.

Salonwagen

Der Wagen 11 645 Nür wurde 1939 als AB4ü-38 von der Waggonfabrik Beuchelt & Co in Grünberg gebaut, 1963 zum Messbeiwagen hergerichtet und zum 1992 zum Salonkonferenzwagen 51 80 89-85 922-8 umgebaut. 2013 richteten die Aktiven der BSW-Gruppe den Wagen als Exponat her.
Links der Badewagen 10 281 Bln der Bauart Sal Bad 6ü-39, welcher zusammen mit dem Aussichtswagens 10 282 Bln 1939 zum 50. Geburtstag von Adolf Hitler als 'Geschenk' übergeben wurde. Nach Beschlagnahme durch die US-Allierten 1945 wurde er von ihnen bis etwa 1951 genutzt, anschließend von der Deutschen Bundesbahn noch bis 1987 als Salonwagen eingesetzt, ehe er an das Verkehrsmuseum Nürnberg überging und bis ca. 2002 betriebsfähig vorgehalten wurde.

Aussichtswagen

Der „Kanzelwagen“ war bis vor einigen Jahren noch regelmäßig auf dem Schienennetz unterwegs, ehe der zuletzt von der Historischen Eisenbahn Frankfurt genutzte Wagen an den Eigentümer DB Museum zurückgegeben wurde und Eingang in die Sammlung in Koblenz-Lützel fand.
Der Wagen wurde 1950 aus dem Salonwagen 10 217 der Gattung Salon4üe-38/50 umgebaut, welcher 1940 aus dem Schürzenwagen 19347 der Gattung C4ü-38 entstanden war. Für den Einsatz im Blauen Enzian erhielt er die Betriebsnummer 11 700 und die Gattungsbezeichnung AB4üe-38/50/54. Nach dem Ende im F-Zug-Einsatz wurde er bis in die 2000er Jahre betriebsfähig für Sonderfahrten vorgehalten.


Steuerwagen

Der zuletzt bei der Bahntochter Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) eingesetzte Karlsruher Kopf Bnrdzf463.0 80 82-34 212-4 wurde als letzter Vertreter seiner Gattung am 1. Dezember 2016 in Crailsheim dem DB Museum übergeben und anschließend nach Koblenz-Lützel überführt. Der Wagen besitzt als einer der wenigen Wagen noch seine Gepäckraumfalttüren, welche im Modernisierungsprogramm der n-Wagen früh ersatzlos entfielen. Von der verbreiteten Version ohne Gepäckraumtüren sind lediglich zwei Wagen bei TRI und BYB erhalten geblieben.

BDnf 740

Noch finsterer sieht es bei den n-Steuerwagen im Originalzustand aus. Von den „Hasenkästen“ ist kein n-Wagen erhalten geblieben, von den Karlsruher Köpfen übernahm das DB Museum den 2003 ausgemusterten Bdnrzf740 50 80 82-34 083-9. Der mit einem E-Tisch ausgestattete Wagen führt in Koblenz-Lützel trotz seiner historischen Bedeutung ein Schattendasein, aber das gilt fast durchweg für alle Steuerwagen in deutschen Museen. Neben diesem Wagen ist als Silberling nur noch der BDnrzf740.2 50 80 82-34 121-7 im Bahnpark Augsburg erhalten, welcher 1974 fabrikneu für die Erprobung der Henschel/BBC DE 2500 angepasst wurde und nie Reisende beförderte.
Soweit dieser anlässlich der VT11.5-Doku entstandene Rundgang durch den Standort Koblenz-Lützel. Das DB Museum sammelt hier seit über 16 Jahren einen Großteil des historischen DB-Gewissens aus den „alten“ Bundesländern. Den Fahrzeugen fehlt schmerzlich ein schützendes Dach, in anderen Ländern finden die Zeitzeugen der Eisenbahngeschichte zum Teil imposante Ausstellungsorte, nicht selten ebenfalls Zeitzeugen vergangener Eisenbahngeschichte.

Fotos in Google Earth © 2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben