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Mittwoch, 3. November 2021
– Klassiker feiern Jubiläen
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Ab 1971 wurde das 1957 in den
westeuropäischen Staaten eingeführte Trans-Europ-Express-Netz in
Deutschland vom Intercity-Netz
der Deutschen Bundesbahn ergänzt, welches in den ersten Jahren
noch vom gleichen, erstklassigen Fahrzeugmaterial gefahren wurde. Der
Intercity nahm am 26. September 1971 seinen Dienst auf und
begründete damit den Fernreiseschnellverkehr in Deutschland, wie
wir ihn heute noch kennen – und bis etwa 2026 von den Nachfolgern IC2,
ICE4 bzw. den ICE-L vollständig abgelöst werden soll.
Mit je einer Lokomotive der BR 101 und einem IC-Steuerwagen gestaltete
die DB Ende Oktober zwei Fahrzeuge des IC1-Parks mit Motiven zum 50.
Bestehen des Intercity-Netzes.
Neu ist die Gestaltung von Loks der BR
101 im
historisierenden Look nicht, die 101 112 trug in Kooperation mit der
auch bei der 101 110 wieder beteiligten
Modellbahnhändlervereinigung w13plus
die beiden Rheingold-Gestaltungsvarianten
der 1960er Jahre – ab April 2017 die kobaltblaue
Variante und ab Oktober 2018 die weinrote
Variante. Im August 2021 wurde die seit Herbst 2019 wieder verkehrsrote
101 112 (zusammen mit 101 119)
als erste Lok ihrer Reihe zur Verschrottung nach Opladen gebracht.
Hier passiert 101 110 – der die Verschrottung hoffentlich noch etwas
erspart bleibt – mit IC2311 Westerland – Stuttgart die
Norderelbbrücken.
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Die 101 110 erhielt hälftig
die Gestaltung der klassischen IC-Lok
der BR 103 und auf der anderen Seite die Gestaltung einer IC2-Lok der
BR 146.5/147.5, ergänzt um Darstellungen der den IC-Verkehr
prägenden Loks, Wagen bzw. Triebwagen.
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Der
ICE4 ist Alltag auf den deutschen Schienen geworden. Aktuell sind rund
90 Triebzüge der Reihe ICE4 in verschiedenen Konstellationen
in Dienst gestellt – neu ist die 13-teilige Variante und die auf 265
km/h erhöhte Höchstgeschwindigkeit, nachdem die ICE4
zunächst mit maximal 249 km/h projektiert worden waren – was
später auf 250 km/h geändert und ab August 2021 auf max. 265
km/h erhöht wurde.
Die ICE4 haben den ICE1 auf den von Hamburg ausgehenden Linien
zurückgedrängt, die ICE1 werden in den nächsten Jahren
im Rahmen der „Lebensdauerverlängerung“ (LDV) nochmals ertüchtigt und
von zwölf auf neun Mittelwagen verkürzt, sie ersetzen
künftig u.a. IC1-Züge.
Der (eigentlich) komplett mit
grünen Bauchstreifen gestaltete Tz 9024 erreicht als ICE770 aus
Stuttgart den Bahnhof Hamburg-Altona, dessen Ersatzneubau am Diebsteich
inzwischen begonnen wurde. Im Hintergrund entsteht auf dem Areal des
früheren Güterbahnhofs bereits der erste Bauabschnitt der
neuen „Mitte Altona“, der zweite Bauabschnitt soll ab ca. 2029 auf den
heutigen Gleisanlagen des Fernbahnhofs und des früheren
Bahnbetriebswerks Altona entstehen.
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Bereits
im Juni 2021 feierte der ICE-Verkehr bei der DB sein 30. Bestehen. Am
2. Juni 1991 nahmen die ersten ICE ihren planmäßigen Betrieb
zwischen Hamburg und München auf. Damals noch in orientroter
Farbgebung und als Bestandteil einer Behördenbahn und mit heute
längst in Vergessenheit geratenem Reisekomfort.
Die ICE1-Triebköpfe 401 086 und 401 586 des Tz 186 wurden im Zuge
des Modernisierung im Rahmen der „Lebensdauerverlängerung“ im
April 2021 im Outfit von 1991 foliert und mit einer auf 30 Jahre ICE
hinweisenden Beschriftung versehen. Hier fährt 401 086 in den
Bahnhof Hamburg-Altona ein, der Zug wird als Sprinter-ICE1037 nach
Köln bereitgestellt. Rechts sein aktueller Nachfahre in Form des
ICE4-Tz 9035, welcher als ICE883 nach München Hbf bereitsteht.
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Der
Übergang auf die beim ICE1 ab 1998 eingeführte neue
verkehrsrote Farbgebung ist am Tz 186 etwas verspielt gelöst.
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Der Tz 186
hört auf den Taufnamen „Chur“ – diesen Bahnhof kann
der ICE1 nicht mehr erreichen, nachdem die ICE4 den Verkehr in die
Schweiz übernommen haben und die schweiztaugliche Ausstattung der
19 ICE1 mit
dem 2006 in der Schweiz eingeführten Standard ETCS Level 2 Class 1 – SRS 2.2.2+ im
Zuge der Hochrüstung auf den heute üblichen Standard ETCS Level 2 Baseline 3
außer Betrieb genommen wurde.
30 Jahre sind in der Regel für
Schienenfahrzeuge die angenommene Lebensdauer. Der in den späten
1980er Jahren als „Reisen der Zukunft“ bestaunte
Erprobungsträger, der InterCityExperimental,
ist längst im Museum und auch der ICE1 inzwischen „Oldschool“.
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Das
war am 2. Juni 1991 noch völlig anders. Die im Abschnitt Fulda –
Würzburg bereits im Mai 1988 in Betrieb genommene Neubaustrecke
Hannover – Würzburg war auf ganzer Länge fertig und
ausreichend ICE der ersten Generation zugelassen. Die in Altona von
vielen Sehleuten erwartete Abfahrt des ICE 593 „Münchner Kindl“ nach
München um 5.53 Uhr mit 401 556 an der Spitze gab
den endgültigen Startschuss
in das damals hochmoderne ICE-Zeitalter, in einer damals noch analogen
Welt.
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Drei
Stunden sind nach der oben zu sehenden Aufnahme des einfahrenden ICE770
aus München vergangen. Auf den S-Bahngleisen herrscht
Hauptverkehrszeit, auf allen vier Gleisen fahren zeitgleich Züge
ein und aus. Auf Gleis 5 fährt (mit
einer kleinen digitalen Zeitverschiebung) der aus einem ICE4
gebildete ICE800
aus München ein, welcher aufgrund der Bauarbeiten zwischen Hamburg
und Berlin aktuell über Stendal verkehrt, ab Salzwedel als RegionalExpress die
zusätzliche Zugnummer 50800 trägt und für
Nahverkehrsreisende freigegeben ist.
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Der zur
Jubiläumslok 50 Jahre Intercity
passende Steuerwagen wurde am 30.
Oktober
nach Hamburg überführt und sollte nach einem ersten Ausflug
nach Stuttgart mit IC2218 wieder Hamburg-Altona erreichen. In
Münster verzögerte sich die Weiterfahrt zur Untersuchung von
Flachstellen am Steuerwagen um 45 Minuten, so dass der Zug Hamburg mit
insgesamt 60 Minuten Verspätung erreichte. Immerhin erreichte der
Zug noch Hamburg, der Park von 101 110 wurde zwei Tage vorher aufgrund
zu starker Flachstellen ausgesetzt und die Premiere der Lok in Hamburg
fiel ins Wasser.
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Waren
die früheren Farbgebungen der DB vor rund 20 Jahren im eigenen
Hause noch verpönt und bei DB
Regio
der Einsatz der schon 1993 als künftige Museumsfahrzeuge
bestimmten Triebfahrzeuge des Betriebsbestandes in den alten
Farbgebungen ausdrücklich unerwünscht, hat sich das
Verständnis inzwischen gründlich gewandelt und man hat keine
Berührungsängste mit dem alten Design mehr. |
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Fotos
in Google Earth |
©
2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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