|
|
|
|
|
|
1
|
2 |
3 |
4 |
5 |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sonnabend, 31. Juli 2021
– Verkehrstag in Skjoldenæsholm
|
|
|
Am Sonnabend fand
der traditionelle Verkehrstag im Dänischen
Straßenbahnmuseum Skjoldenaesholm
statt, bei dem praktisch wieder die gesamte Bandbreite des Museums im
Einsatz erlebt werden konnte. Kam im Mai beim ersten Verkehrstag des
Jahres erstmals der Odenseer Verband aus Triebwagen 12 und Beiwagen 59
zum Einsatz, war
heute Premiere für den zwischen 2012 und 2017 auf Bornholm in
Østermarie restaurierten Kopenhagener Verband aus den Wagen 567
und 226. Der
Zug wurde bereits im Mai 2017 nach Skjoldenæsholm gebracht und im
September 2017
den am Projekt beteiligten Mitarbeitern vorgestellt – die Zulassung und
Inbetriebnahme zog sich etwas hin, da an den Wagen nach dem Neuaufbau
noch einige Nacharbeiten erforderlich waren.
Hier rücken 567/226 aus der Remise 1 aus, um sich für die
erste Fahrt mit Besuchern bereitzustellen. Der Frederiksberger Omnibus
FS 1 rückt kurz in die Werkstatt ein, ehe er im Museum
Schaufahrten unternehmen wird.
|
|
Neben
über 80 Straßenbahnfahrzeugen besitzt das Museum auch
über 50 Omnibusse, zahlreiche davon zugelassen. Der von Aabenraa Karrosseri A/S auf einem Volvo-Chassis
gebaute Wagen KS 571 löste 1972 in København die letzten
Straßenbahnen
ab, heute kommt er im Anschlussverkehr zur Eisenbahn und zu Rundfahrten
um den Valsølillesee zum Einsatz.
|
|
Aus der
Frühzeit des
Omnibusverkehrs ist der 1897 gebaute Pferdebus KO 17 der Kjøbenhavns Omnibuskompagni
erhalten geblieben, der Wagen hat vor einigen Jahren neue
Speichenräder
bekommen und erfreut sich bei Rundfahrten über das Gut
Skjoldenaesholm großer Beliebtheit – hier werden die zwei
Pferdestärken vor den Wagen gespannt. Dahinter der 1949 von Dansk Oversøisk Motor Industri A/S
(DOMI)
auf dem Chassis eines Leyland Comet
aufgebaute Wagen KS 329.
|
|
Der 1913 gebaute
und 2003 vom HT-Museum
übernommene Frederiksberger De
Dion Bouton-Bus
FS 1 ist üblicherweise Ausstellungsfahrzeug in der Bushalle. Der
Wagen verkehrte den Verkehrstag über als Schaufahrzeug durch das
Museum, hier an der Ecke Valby Langgade/Skibhusvej.
|
|
Der im Oktober 2017
aus Praha übernommene ČKD Tatra
T3SUCS 7079 gehört seit 2019 zu den Betriebsfahrzeugen des Museums
und durchfährt hier die mit Inbetriebnahme der Hst
Skellet zur Saison 2018 aufgelassene Station
Tobaksmarken. Der an der Strecke liegende
Golfclub hat 2020 den Betrieb endgültig eingestellt, das
Gelände soll künftig als Naturerholungsgebiet genutzt werden.
|
|
Der 1977 vom Museum
übernommene Wagen 261 wurde 1907 von Scandia
gebaut und ist einer von sieben im Museum erhaltenen Standardwagen von Siemens,
welche für Frankfurt/M entwickelt wurden und neben
København auch an die Hamburger Straßenbahn (Z2) geliefert
wurden. Der Wagen 261 repräsentiert den Zustand 1927, nach dem
Umbau der Wagen zu Beginn der 1920er Jahre. Hinter dem Wagen läuft
der offene Beiwagen 1172, welcher im Museum bis zur jüngst
abgeschlossenen Aufarbeitung unter der Nummer 389 im Einsatz stand.
|
|
Der
2011 vom Omstigningsklubben
in Skælskør übernommene
Triebwagen 567 stammt aus der gleichen Serie wie der zuvor zu sehende
Tw 261, er wurde bei der Restaurierung mit einem vom Grazer Triebwagen
133 gewonnenen Fahrgestell versehen und die zu Beginn der 1920er Jahre
vorgenommene Plattformverlängerung rückgebaut. Der vor der
Restaurierung noch als 267 bezeichnete Wagen zeigt sich im Zustand
1915, der Beiwagen 226 wurde parallel zum
Tw 567 auf Bornholm auf einem vorhandenem Fahrgestell weitgehend neu
aufgebaut.
|
|
An
den Verkehrstagen besuchen Oldtimer mit Baujahr vor 1972 – dem Jahr der
Einstellung der Straßenbahn in København – das Museum und
füllen die Straßen mit zeitgenössischem Leben. Wie man
sieht – „Platz ist in der kleinsten Hütte“, hier ein NSU Prinz IV
mit Caravan.
|
|
Die
Fahrzeuge müssen durch den dichten Straßenbahnverkehr
gelotst werden, kein leichtes Unterfangen. Der Melbourner Triebwagen
965 wartet auf eine passende Lücke zur Fahrt in die Schleife.
|
|
Die
Schleife der Regelspurstrecke im 1978 eröffneten Museum wird seit
1985 befahren, als der erste Bauabschnitt der heute rd. 1,5 Kilometer
langen Strecke auf der 1936 stillgelegten Trasse der Sjællandske Midtbane
in Betrieb ging. Die über 35 Jahre regelmäßigen
Betriebes haben an den noch originalen Kopenhagener Schienen
Verschleiß hinterlassen, die Schleife wird im Herbst nach
Saisonabschluss erneuert.
|
|
Der 2010 bis 2012 in
Gera
aufgearbeitete Flensburger Triebwagen 36 stand den Tag über als
Reserve bereit, hier passiert der Zug 567/226 das Meterspurfahrzeug.
|
|
Gleiche Serie und
doch so verschieden.
|
|
Der
Tw 261 soll den zur Aufarbeitung anstehenden Triebwagen 275 ersetzen,
welcher seit 1985 im Museumseinsatz steht und bevorzugt für
Ausflugsfahrten geschlossener Gruppen genutzt wird.
Aktuell kommt der 261 mit dem 1909 von Scandia gebauten offenen
Beiwagen 1172 zum Einsatz, welcher 1936 zusammen mit den weiteren Wagen
dieser Bauart ausgemustert wurde. Während 31 der
offenen Beiwagen für den Verkehr zu den geplanten Olympischen Spielen 1940 nach
Helsinki verkauft wurden, blieb der 1172
in København und wurde für die museale Erhaltung
ausgewählt – 2003 wurde der Wagen zusammen mit den anderen
Fahrzeugen der aufgelösten HT-Sammlung durch die SHS
übernommen.
|
|
Dieses
Jahr standen zum Juli-Verkehrstag Arbeitsfahrzeuge im Mittelpunkt.
Arbeitsfahrzeuge stehen meist im Schatten des Interesses – auch in
Museen sind oft keine oder nur wenige Fahrzeuge erhalten, obwohl nicht
selten hochinteressante Geschichten hinter den Fahrzeugen stehen.
Bisher führte der Arbeitstriebwagen 13 in Skjoldenæsholm ein
unscheinbares Leben. Bis 2012 diente er in Strausberg als
Hilfsgerätewagen, wurde nach Ablauf der HU-Fristen nach
Skjoldenæsholm verkauft und im Januar 2013
überführt, hier ist mit dem Rostocker Tw 797 bereits ein
Rekowagen
im Einsatz. Der Lundingzug aus den Wagen 587/1572 passiert den
unerwartet wieder betriebsfähigen Triebwagen 13.
|
|
|
Die Räder der
Strausberger Fahrzeuge weisen Eisenbahnprofil auf,
da die Strausberger Eisenbahnbis
zur Stillegung der Güterstrecke im Jahr 2005 von
Eisenbahnfahrzeugen befahren werden konnte. Dadurch konnte der noch aus
Berliner Zeiten als 721 040 bezeichnete Wagen bisher nie im Museum
eingesetzt werden und stand stets unter einem Behelfsdach abgestellt.
Die Wurzeln des 721 040 gehen auf das Jahr 1907 zurück, als bei Herbrand der Wagen 2900 vom Typ
Maximum 30
für die Große
Berliner Straßenbahn (GBS) gebaut wurde. Der ab 1965 als
5416II
geführte Wagen vom Typ TD07/25
wurde 1968 im Raw Schöneweide zum Rekowagen 5105 der Reihe TE64
– effektiv begann das Dasein des Wagen erst 1968, da die Spenderwagen
für die offiziell als Umbau geführten Rekowagen nicht viel
mehr als
ihre Wagennummer gespendet haben dürften.
1970 wurde der Tw 5105 bei den Berliner
Verkehrsbetrieben (BVB)
EDV-gerecht zum 217 304 und
1980 zum Arbeitwagen
721 040. Die 1992 von der wieder für ganz Berlin zuständigen BVG vergebene neue Nummer 4502
wurde nicht
mehr angeschrieben wie auch die neue Nummer 13 bei der Strausberger
Eisenbahn nicht am Fahrzeug erschien.
|
|
|
Der
Tw 13 war von der Sache her im Museum nicht für einen Betrieb
vorgesehen und an seinem langjährigen Stellplatz gut versteckt.
Eine 2018 zur Arbeitserleichterung gebaute Schmiervorrichtung
für die Gleisbögen im Museum benötigt für den
Einsatz ein
Betriebsfahrzeug und einen Luftanschluss. Der Strausberger Wagen 13
bietet
sich für diese Zwecke an, er hat Platz für den Luftkessel und
kann auch für andere Arbeitsaufgaben im Museum verwendet werden,
das Problem des Eisenbahnradprofils konnte durch eine mobile Drehbank
gelöst werden. Nach einer technischen Durchsicht und einer
Neulackierung wurde das Fahrzeug heute erstmals präsentiert.
|
|
Gegen
Mittag scherte der Hamburger Zug aus den V6E 3657 und V7BE 4384 in
den Betrieb ein und rückte aus der Valby Gamle Remise aus. Der
Verband aus den Tw 22 und Bw 283 steht derweil startklar bereit.
|
|
Nachdem
die beiden Züge ausgerückt waren, erschien mit dem S1 ein
weiterer Arbeitswagen auf der Bühne. Beim Schleifwagen S1 handelt
es sich um den früheren Triebwagen 23 der Københavns Sporveje (KS), welcher 1900 von F.C. Schultz
als Akkumulatortriebwagen mit Oberdeck gebaut wurde. 1902 wurde der
Triebwagen auf Oberleitungsbetrieb umgebaut, 1915 die Plattformen
verglast und ein neues Fahrgestell eingebaut, das Oberdeck wurde 1924
entfernt.
Der Wagen sollte eigentlich 1940 nach 40 Jahren Nutzung ausgemustert
und verschrottet werden, doch blieb er durch die Kriegsereignisse im
Einsatz, wurde 1952 zum Schleifwagen S1 umgebaut und war bis zur
Einstellung der Straßenbahn 1972 im Dienst. 1972 übernahm
der Trägerverein des heutigen Museums, die Sporvejshistorisk Selskab (SHS) den
Wagen und stellt ihn heute im letzten Einsatzzustand in der Valby Gamle
Remise aus.
|
|
Wo
heute kleine, leistungsstarke LED-Strahler für Licht sorgen,
mussten zu Beginn der 1950er Jahre große Trichter mit
Glühlampen zur Arbeitsfeldbeleuchtung montiert werden.
|
|
Bei
Bedarf konnten an den Schleifwagen verkehrslenkende
Schilder auf die früher für die Linienschilder genutzten
Halter montiert werden. Die Meterspur im Museum hat Vorfahrt, der S1
lässt den Tw 3 der Århus
Sporveje (ÅS) passieren.
|
|
Trubel
an der Valby Gamle Remise, wo die Straßenbahnen Richtung Eilers
Eg starten. Der Schleifwagen S1 hat sich in Spur B bereitgestellt.
Daneben der Tw 22. Tw 22 wurde wie der Tw 23 1952 zum Schleifwagen
umgebaut und erhielt die Wagennummer S2. Der S2 wurde bis 2007 wieder
in den Zustand 1915 versetzt und hat entsprechend ein auf Bornholm neu
angefertigtes Oberdeck erhalten.
|
|
Der Tw 13 ist
zusammen mit der neu in Dienst gestellten Arbeitslore 30a von der
ersten Runde aus Eilers Eg zurückgekehrt.
|
|
Drei
Arbeitstriebwagen und ein ehemaliger Arbeitstriebwagen stehen vor der
Remise 1 zur Fahrt nach Eilers Eg bereit.
|
|
Wenn
man nach der Fahrzeugakte geht, sind beide Fahrzeuge im Foto über
100 Jahre alt – und zeigten sich damals in grundsätzlich anderen
Bauformen. Während der S1 zunächst ein doppelstöckiger
Akkumulatortriebwagen war, war der heutige Tw 13 in seinen ersten
Einsatzjahren ein vierachsiger Maximumtriebwagen.
Während der Wagenkasten des S1 noch von 1900 stammt, ist beim Tw
13
keine Schraube älter als 1968.
|
|
Der S1 fährt
entlang
der Valby Langgade.
|
|
Die
Sonne zierte sich etwas, als der Hamburger Zug aus den V6E 3657 und
V7BE 4384 Tobaksmarken passierte. Die
früher von Golfern rege genutzten Wege wachsen allmählich zu,
die einst akkurat gepflegten Rasenflächen werden allmählich
zu Wildwiesen und die Wegweiser zu den Tee-Zonen sind verschwunden. Im
Hintergrund links wurde inzwischen mit dem Anbau von Kohl begonnen.
|
|
Triebwagen 13 bricht
zur zweiten Runde nach Eilers Eg auf, die Sonne schaut für einen
kurzen
Moment durch die Wolken.
|
|
Dem Tw 13 folgte der
R4. Der von Schörling
für die Duisburger
Verkehrsgesellschaft AG (DVG) gebaute Wagen – zum genauen
Baujahr gibt es verschiedene
Aussagen – dient als Reinigungswagen. Bei der DVG wurde er als 711
geführt, 1997 ausgemustert und an das kurzlebige
Straßenbahnmuseum in Schwerte verkauft. Im Jahr 2000 wurde das
Museum in Schwerte aufgelöst, das Museum in Skjoldenæsholm
kaufte den Tw 711 und arbeitet ihn seitdem in kleinen Schritten zum
fiktiven Saugwagen R4 in Kopenhagener Gestaltung auf. In den letzten
beiden Jahren wurden bei der Aufarbeitung große Fortschritte
erzielt und der Wagen ist inzwischen weitgehend fertiggestellt.
|
|
Die
KS besaßen selbst drei Reinigungswagen mit den Nummern R1 bis R3,
welche 1930 bzw. 1950 von Schörling gebaut werden. Während R1
1965 verschrottet wurde, wurden die beiden anderen Wagen 1970 bzw. 1972
nach Alexandria verkauft.
|
|
Triebwagen 13 kehrt
aus Eilers Eg zurück.
|
|
Trubel in der
Einkaufsstraße.
|
|
Tw 567 mit Bw 226 an
der Ecke Skibhusvej…
|
|
…gefolgt vom Tw 13
mit der Lore 30a.
|
|
Begegnung an der Hst
Skellet.
|
|
Der
Bau von Remise 3 war 2014 der Auftakt einer Reihe von Neubauhallen.
Insgesamt fünf neue Hallen wurden errichtet und ermöglichten
die Aufgabe von fast allen angemieteten Hallen außerhalb des
Museums. Lediglich eine nahegelegene Halle für die Betriebsbusse
des Museums wird noch genutzt. Remise 3 wurde 2015 fertiggestellt,
sie wird bis zur Fertigstellung der Gleisharfe vor der Halle – dessen
fehlenden Teile im Herbst 2021 geliefert werden sollen – auch als Depot
genutzt.
Die vier vorderen (Durchfahr-)Gleise
– auf denen aktuell Busse und Großersatzteile stehen – sind als
Betriebsgleise vorgesehen, von denen die
Straßenbahnen ein- und aussetzen. Die hinteren sechs Gleise sind
als Depotgleise geplant, wo die Arbeitsreserve des Museums
hinterstellt werden kann.
|
|
Die
Triebwagen 305 gehört zu den „Engelhardt-Wagen“, einer Serie von
zehn Wagen, die vom Architekten Knud V. Engelhardt entworfen und 1911
in Betrieb genommen wurden. Die Wagen waren die ersten, die mit
geschlossenen Endbühnen gebaut wurden und daran zu erkennen, dass
sie sechs gleiche Seitenfenster hatten.
Die zehn Fahrzeuge sollten Ende der 1930er Jahre ausgemustert werden,
ein starker Anstieg der Fahrgastzahlen während des 2. Weltkriegs
machte die Wagen aber unverzichtbar. Die Wagen wurden 1941/42 durch ein
verlängertes Fahrwerk und verlängerte Plattformen
modernisiert, ihr Einsatz endete 1962. Der Tw 305 wurde als
Museumswagen erhalten, die anderen zu selbstfahrenden Salzwagen
umgebaut. Von den Salzwagen ist noch der Tw 309 unrestauriert erhalten.
Der Tw 305 soll in den Auslieferungszustand von 1911
versetzt werden.
|
|
Der Tw 190 wurde
wie der Tw 305 2003 vom HT-Museum übernommen
und bis zu einer Restaurierung zunächst eingelagert.
|
|
Der
Tw 257 war einer von zwei Ganzwerbewagen der Kopenhagener
Straßenbahn und fuhr mit IRMA-Werbung und Kaffeeausschank am 1.
Juni 1967 für einen Tag im Linienverkehr. Zuvor fuhr im September
1957 der Tw 39 ebenfalls mit IRMA-Werbung und Kaffeeausschank durch København.
Die Fa. IRMA
hatte den Triebwagen 257 gekauft und stellte ihn nach dem Einsatz mit
dem passend lackierten Beiwagen
1381 am Unternehmenssitz in Rødovre aus. Der Tw 257 soll
langfristig wieder als Werbewagen mit der IRMA-Lackierung hergerichtet
werden.
|
|
|
Zwischen
1960 und 1968 wurden 100 Düwag-Gelenkzüge nach
København geliefert, bereits 1969 wurden die ersten
überzähligen Fahrzeuge nach Alexandria in Ägypten
verschifft, wo bis heute noch einige dieser Wagen im Einsatz stehen.
2001 kamen die beiden Wagen 815 und 890 zurück nach Dänemark,
wo sie in Skjoldenæsholm noch einige Zeit im letzten
Einsatzzustand verkehrten.
Der Tw 890 wird seit über 15 Jahren im Museum in den
Auslieferungszustand versetzt, allmählich ist bei diesen Arbeiten
Land in Sicht, der 890 konnte inzwischen verglast werden und in den
kommenden Monaten werden die Türen eingebaut. Die Inneneinrichtung
ist bereits weitgehend fertig aufgearbeitet, so dass der Wagen „nur
noch“ zusammengebaut werden muss und eine Lücke in der
Fahrzeugflotte der Kopenhagener Straßenbahn geschlossen werden
kann.
Der zweite übernommene Düwag-Zug, der 815, konnte in Gera vor
der Insolvenz der Stadtwerke im Juni 2014 nicht mehr fertiggestellt
werden – seine
Rückkehr ist derzeit nicht absehbar, da eine neue Werkstatt
gefunden (und bezahlt) sein
muss.
|
|
|
Der
einzige betriebsfähige Hamburger Großraumwagenzug mit seiner
zeitgenössischen Werbung ist eine Augenweide, das
Möbelhaus Hühnlein aber längst Geschichte.
|
|
In
den Nachkriegsjahren setzte sich zunächst der Großraumwagen
durch, ehe die Gelenkwagen ihren Siegeszug antraten. In der Farbgebung
dem Hamburger Eigengewächs V6 ähnlich, aber technisch
völlig unterschiedlich die tschechische Konstruktion des
Großraumwagens, die sich in Form des 2,5m breiten T3 und – in
kleineren Stückzahlen – des 2,2m breiten T4 praktisch im gesamten
damaligen Ostblock durchsetzte.
|
|
Mit
Baujahr 1985 ist der T3SUCS 7079 mit Abstand der jüngste
Straßenbahnwagen der Sammlung in Skjoldenæsholm, aber die
ursprünglichen Tatraausführungen sind inzwischen fast
überall und auch in Praha, der Tatra-Hochburg, Geschichte.
|
|
Hatte
sich das Wetter entgegen zwischenzeitlicher Prognosen den Tag
über trocken gehalten, zogen zum Abend hin Regenfelder über
das Museum. Tw 567 und Bw 226 rollen entlang der kurz vor offzieller
Museumsschließung wieder recht ruhigen Valby Langgade.
|
|
Im
Anschluss an die Museumsöffnung wurde für die Mitglieder des
Museumsvereins noch der alljährliche Abendbetrieb gefahren, bei
dem neben einigen Sonderfahrzeugeinsätzen auch die passiven
Mitglieder die Möglichkeit haben, selbst eine der
Straßenbahnen unter Aufsicht zu fahren.
Am Abend rückte auch der Odenseer Triebwagen 12 mit dem im Mai
2021 in Betrieb genommenen Beiwagen 59 aus. Der Tw
12 verfügt
aktuell nur über einen funktionsfähigen Motor und kommt daher
bis zur Reparatur nicht im regulären Museumsverkehr zum Einsatz.
Den Abendpendel
zum Parkplatz hat der Flensburger Tw 36 übernommen und der R4 wird
noch einmal ranigert.
|
|
Damit
die Mitglieder den Neuzugang Bw 59 aus Odense im Betrieb erleben
konnten, drehte der Verband noch einige Runden durch das Museum.
|
|
Während
der ersten Runde des Tw 12 war ein Starkregenschauer über dem
Museum niedergegangen und der Zug bahnt sich seinen Weg durch die
überfluteten Rillenschienen.
|
|
Der Cafévogn 2410 rückt ein
und
passiert auf regennassem Asphalt den abfahrenden Tw 12.
|
|
Während
rechts der in den weitgehenden Zustand bei Erprobung des
Düwag-Gelenkwagens in København 1958 versetzte Tw 2412 auf
die abendlichen Fahrschulfahrten wartet, passiert der im
Düsseldorfer Look lackierte, aber als Cafévogn genutzte Tw
2410 das regennasse Kopfsteinpflaster an der Valby Gamle Remise.
|
|
Während dem
Rekowagen aus dem Raw Berlin-Schöneweide „die etwas härtere Art Straßenbahn
zu fahren“
nachgesagt wird, dürfte beim Frederiksberger Bus FS 1 mit seinen
Vollgummireifen und der Blattfederung der Fahrkomfort nicht wirklich
besser sein. Die Mitglieder konnten am Abend bei Rundfahrten über
das Museumsgelände einen Eindruck des damaligen Fahrkomforts
gewinnen.
|
|
Fotos
in Google Earth |
©
2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
Nach
oben |
|