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Sonntag, 5. April 2020
– Klassische OHE
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Am
Sonnabend traf kurzfristig die Nachricht ein, dass ein Holzzug auf der
OHE von Lüneburg Süd aus nach Sülze fahren sollte. Nun
ist der Fotograf
nicht unbedingt vertraut mit den Eigenarten auf der OHE, konnte die
genannte
Nummer nicht zuordnen und dachte zuerst an eine Zugnummer. Letztlich
war es der Deutz-Diesel 230 41 (57201/61) der AVL vom Typ KS 230 B. Die seit 2012 im Besitz
der Arbeitsgemeinschaft
Verkehrsfreunde Lüneburg e. V. (AVL) befindliche Lok wurde äußerlich
in den Lieferzustand des Jahres 1961 zurückversetzt und machte am
Sonntag
eine mehr oder minder interne Fahrt nach Sülze.
Die Osthannoversche Eisenbahnen AG
(OHE)
betreibt in Niedersachsen ein umfangreiches, über 260 Kilometer
langes
Schienennetz, welches nach der schrittweisen Aufgabe des
Personenverkehrs in den 1960er und 1970er Jahren planmäßig
nur noch im Güterverkehr betrieben wird. Die AVL bietet auf dem
OHE-Netz gelegentlich Museumsbetrieb an.
Der 1913 eröffnete Bahnhof Melbeck-Embsen erhielt 1962 ein neues
Bahnhofsgebäude, durch die örtliche Chemiefabrik hatte der
Bahnhof ab
1968 rund 4.000 Meter Gleislänge. Vom einstigen Betrieb ist kaum
etwas
übrig geblieben, die Chemiefabrik schloss 1992 und die
umfangreiche
Übergabeanlage zu den Werken ist stillgelegt – das
Stellwerk im Bahnhof Melbeck-Embsen wurde im Jahr 2000 außer
Betrieb genommen.
Eigentlich wollte der Fotograf hier am 11. März
die Eurodual
159 001 umsetzen, doch fiel das Motiv sonnentechnisch der starken
Verspätung der Leistung zum Opfer. Heute konnte nun der zweite
Versuch
starten den einst größten OHE-Bahnhof mit einem Zug
umzusetzen. Der
stilechte Güterzug mit der 230 41 lässt die Zeit vergessen –
viel anders
hat es hier in den 1960er Jahren nicht ausgesehen. Doch neben der
emporgeschossenen Vegetation fehlen heute die Reisenden und das
Bahnhofgebäude
hat im
gastronomischen Betrieb gelegentliche Nutzerwechsel.
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Mit
etwas Höhe im Gepäck braucht man etwas mehr Zeit zum Aufbau
am Motiv
und so wurde rasch nach Grevenhof gewechselt, wo an der K4 noch eine
alte Bü-Signalanlage in Betrieb ist. Nach und nach modernisiert
die
OHE die Bahnübergangsanlagen, nachdem der
Erhalt der teilweise nur sehr wenig oder planmäßig gar nicht
befahrenen
Streckenabschnitte vorgesehen ist. Auch hier scheint die Zeit
stehengeblieben zu sein.
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Während
die Begleittruppe in Melbeck-Embsen nicht vorbei kam, hatte sie den
Fotografen in Grevenhof eingeholt und es stellte sich heraus, dass die
Fahrt durchaus für Autoverfolgung getaktet wurde. So schloss sich
der
hier nicht sonderlich ortskundige Fotograf dem Treck kurzerhand an und
ein betrieblicher Halt im Bf Hützel wurde für ein paar Fotos
genutzt.
Die Bahnhöfe auf der OHE waren entsprechend der betrieblichen
Bedeutung
mit Stellwerken ausgerüstet. Nach Aufgabe der 1973 in Betrieb
genommenen Fernsteuerstrecke Soltau – Hützel mit Fdl in Soltau ist
heute nur noch Celle Nord mit einem Fdl der OHE besetzt. Das
Bahnhofsgebäude in Hützel mit dem 1973 außer Betrieb
genommenen
Stellwerk ist heute in privater Nutzung.
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In
voller Pracht das – auch als Ferienwohnung nutzbare –
Bahnhofsgebäude
von Hützel, während die 230 41 ausfährt.
Güterschuppen und Lokschuppen
sind längst abgerissen und das Gelände von Bäumen
bewachsen.
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Zwischen
Bispingen und Soltau liegt Hambostel. Die 230 41 hat Harmelingen
verlassen und durchfährt eine fotogene Baumallee bei Hambostel.
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Der
Bahnhof Harber vor Soltau hat schon bessere Zeiten gesehen – immerhin
ein Ladegleis wird in der heutigen Anschlussstelle noch vorgehalten.
Vom
Bahnsteig sind die Reste noch zu sehen, das Bahnhofsgebäude ist
längst
Geschichte.
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In Soltau Süd wurde „Kopf“
gemacht und der Zug wechselte von der Gebirgsbahn
auf die Falkenbergbahn nach
Celle. Hier nach dem Umlaufen in Soltau überraschend rasch bei
Weiher am Ortsrand von Soltau.
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Ein letztes Motiv ergab sich bei
Sülze, die 230 41 hat Diesten verlassen und erreicht in Kürze
den Endbahnhof Sülze.
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Nocheinmal
ein klassisches OHE-Motiv – als Leerfahrt passiert die 230 41 nach
getaner
Arbeit den Bf Beckedorf und fährt nach Lüneburg Süd
heim. Im
Hintergrund zweigt die Örtzetalbahn
über Hermannsburg nach Munster ab.
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Fotos
in Google Earth |
©
2020 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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