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1. Juli – Mit dem Dampfeisbrecher zur Elbe
19. Juli – Hot Spot Gleschendorf
3. Juli – Rund um den Diebsteich
20. Juli – "Altbau" auf Abwegen
4. Juli – Nochmal "Altbau" pur auf der S21 24. Juli – Nochmal Conny am Oberhafen
7. Juli – Große Runde durch den Norden 27. Juli – Straßenbahn und Mondfinsternis
8. Juli – Neue Einblicke zum Diebsteich 28. Juli – Verkehrswochenende in Skjoldenæsholm
12. Juli – Schotter nach Glinde
14. Juli – Klassische und neue Formen
15. Juli – Klassiker vor Hamburgs Skyline
16. Juli – Großdiesel in Glinde
17. Juli – An der Oberhafenbrücke

Sonntag, 1. Juli 2018 – Mit dem Dampfeisbrecher zur Elbe

Elbe

Einmal im Jahr verkehrt der 1911 von der Schiffswerft & Maschinenfabrik Gebr. Wiemann in Brandenburg im Auftrag der königlich-preußischen Elbstromverwaltung gebaute, dampfbetriebene Eisbrecher Elbe auf dem Elbe-Lübeck-Kanal von Lauenburg nach Lübeck und zurück. Gelegenheit, das Dampfschiff auf seiner Fahrt fotografisch zu begleiten. Hier passiert die Elbe bei Kühsen eine der zahlreichen Brücken entlang des Kanals.

Elbe

Auf dem Weg von Lübeck nach Mölln werden fünf Schleusen passiert, hier erreicht die Elbe die Donnerschleuse bei Lankau.

Elbe

Bausätze für Möbel hat kein schwedisches Möbelhaus erfunden – schon 1911 wusste man Holzbauten praktisch zu konzipieren.

Fähre

Südlich Möllns liegen nur noch zwei Schleusen und wenige Brücken. Ab dem Jahr 1900 übernahm mit Fertigstellung des Elbe-Trave-Kanals (erst seit 1936 heißt er Elbe-Lübeck-Kanal) eine zunächst handbetriebene Seilfähre den Verkehr zwischen Siebeneichen und Fitzen als Ersatz für einen weggefallenen Weg. Auf der 1960/61 neugebauten Fähre SF74 sorgt ein Dieselmotor für den Vortrieb am Seil – welches bei Schiffsverkehr in den Kanal abgelassen wird.
Die defizitäre Fähre ist seit 2011 in der Denkmalliste für Kulturdenkmäler gelistet – stand ab 2013 jedoch vor dem Aus, nachdem der Kreis Herzogtum Lauenburg den Vertrag zur Finanzierung der Fähre kündigte. Mit viel Rückhalt aus der Bevölkerung und mit Hilfe ehrenamtlichen Engagements konnte 2016 eine Einigung über den Weiterbetrieb der Fähre erzielt werden – die jetzt wieder kostenfreie Überfahrt wird in der Saison an Wochenenden und Feiertagen von April bis zum 3. Oktober angeboten.


Elbe

Die Fähre ist auch beliebtes Ausflugsziel. Als die Elbe die Fähre – wahlweise Ruderboot (Fährtaxi) oder Motorfähre – passiert, sind zahlreiche Sehleute am Kanal und winken dem Dampfeisbrecher zu.

Elbe

Geradlinig verläuft der 61,5 Kilometer lange Kanal bei Büchen. Bei einem in der Diskussion befindlichen Ausbau des Kanals (2016 hat es der Ausbau für viele überraschend in den Bundesverkehrswegeplan 2030 geschafft) für geschätzte 838 Mio EUR (Stand 2016) müsste der Kanal einen max. Tiefgang von 2,50 statt 2,10 Metern, Platz für Begegnungen (55 statt 32 Meter), eine Brückenhöhe von 5,25 Metern (aktuell 4,40 m) und verlängerte Schleusenkammern für Schiffe von bis zu 110 statt 80 Metern Länge erhalten sowie streckenweise begradigt werden. Viel Aufwand für eine derzeit gewerbsmäßig kaum befahrene Wasserstraße.

Elbe

Die Elbe erreicht die Schleuse Witzeeze, eine kleine Yacht lässt dabei der Elbe den Vortritt und sich überholen. Damit dieser Beitrag nicht ganz eisenbahnfrei bleibt, fährt im Hintergrund ein mit einer Lok der BR 140 der Eisenbahngesellschaft Potsdam GmbH (EGP) bespannter Güterzug in Richtung Osten.

Elbe

Bis auf die Schleuse Lauenburg müssten bei einem Ausbau alle Schleusen umfangreich erneuert werden, was langfristig unabhängig davon auf die meisten Schleuse zuträfe. Bei der Schleuse Witzeeze war mit Stand 2009 in einem Gutachten der ISL-Baltic Consult das Ende der Restnutzungsdauer für 2017 prognostiziert – aktuell wird in Witzeeze jedoch noch kein Neubau von Schleuse & Brücke konkret geplant.

Elbe

Klassische Schleusenanlage des Elbe-Trave-Kanals, wie sie zum Ende des 19. Jahrhunderts angelegt wurde – mit Wärterhäuschen und -wohnhaus. Soweit die Brücken über den Kanal bereits erneuert wurden, haben diese die neue geplanten Durchfahrtshöhen und -breiten, in Witzeeze ist noch alles weitgehend im Originalzustand.

Elbe

Bei Basedow liegt der Lanzer See – entstanden aus einer Baggergrube für den Abbau von Kies, wie er zu Beginn des 20. Jahrhunderts im schnell wachsenden Hamburg stark nachgefragt wurde. Die Gegend um den Elbe-Trave-Kanal profitierte durch den beim Kanalbau entdeckten Kies – Kies aus der Gegend wurde unter anderem auch beim Bau der Walddörferbahn oder dem Bahnhofsgebäude von Lübeck verwendet.

Elbe

Lautstark macht sich die Elbe mit ihrer Dampfpfeife bemerkbar und wohl auch den letzten Camper am Lanzer See auf sich aufmerksam.

Elbe

Die meisten Gäste hatten nur die Passage bis Mölln gebucht, die Elbe fährt geruhsam die letzten Kilometer bis Lauenburg.

Elbe

Schüttgut ist auch heute noch im Hafen Lauenburg umgeschlagenes Transportgut, am Sonntagabend lag jedoch kein Schiff im Lauenburger Hafen, als die Elbe zum vorletzten Mal ihren Schornstein senkt, um unter den Brücken zu passieren.

Fotos in Google Earth © 2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben