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Sonnabend, 11. Juni 2022
– Stahl in Wehmingen und Holz in der Heide
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An diesem Wochenende fand im Hannoverschen Straßenbahnmuseum (HSM)
die Modellstraßenbahnausstellung „Kleine Bahn Ganz Groß“
statt, welche einmal jährlich an verschiedenen Standorten, in der
Regel bei Straßenbahnbetrieben bzw. -museen, stattfindet. Dieses
Jahr
richtete das HSM und der Förderverein
Straßenbahn Hannover e.V. (FSH) die Ausstellung aus, so
dass das Ziel heute Wehmingen
lautete – der letzte Besuch ist rund eineinhalb Jahre her, im Museum
hat sich seitdem doch einiges getan.
Der Kurvenschmierwagen 801 wurde 1928 bei der HAWA als Gütertriebwagen
gebaut und bei der ÜSTRA zuletzt als
Kurvenschmierwagen genutzt. Dieser Aufgabe geht der Wagen 801 auch im
Museum nach, er fährt morgens und bei Bedarf die Gleisanlage ab.
Der
Stadtbahnwagen 6166 aus dem Jahr 1981 repräsentiert die Neuzeit
im Museum, in Hannover werden einige dieser Triebwagen noch im
Linienverkehr eingesetzt.
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Der 1958 von Credé auf zwei zweiachsigen
Fahrgestellen gebaute Schwebegelenkwagen 269 aus Kassel wurde 2012 aus
Amsterdam übernommen. Hier hatte der Triebwagen die
ursprüngliche
Farbgebung erhalten, welche der Triebwagen in Kassel zu Zeiten
des Schaffnerbetriebs hatte. Im HSM ist das Fahrzeug aktuell
Ausstellungsfahrzeug, konnte im Rahmen einer Fotoveranstaltung im Herbst 2016
einmal im Betrieb erlebt werden.
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Der Triebwagen 227 war zwischen
Herbst 2016 und Frühjahr 2017 im HSM anlässlich des
Jubiläums „125 Jahre ÜSTRA“ in einer konzertierten Aktion
aufgearbeitet worden, er kommt seit 2019
zusammen
mit dem passend aufgearbeiteten KSW-Beiwagen 1072 im Museumsverkehr
zum Einsatz.
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Seit heute neu im Einsatz
steht der Münchner M4.65-Triebwagen 2420, welcher am 17. März
2020 aus Lenting ins Museum
kam, nachdem er zuvor rund 20 Jahre in privatem Besitz
untergestellt war.
Durch die stets geschützte Abstellung war der Arbeitsaufwand zur
Inbetriebnahme überschaubar. Hier kreuzt der Verband aus M4.65
2420 und m4.65 3408 an der Hst Hohenfels Mitte den Hannoverschen
Verband 227/1072.
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Der 2420 ergänzt den
M5.65-Triebwagen 2667, welcher eine technische Überarbeitung
benötigt und seit 2018 nicht mehr im Einsatz ist – zuletzt hatte
der Autor den 2667 zum Saisonabschluss 2017
im Einsatz erlebt.
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Seit 2016 ist der Berliner KT4D
6016 im HSM, er erhielt 2020 eine Aufarbeitung mit Neulackierung.
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Straßenbahnen aus Hannover,
München und Wien treffen wie selbstverständlich aufeinander.
Der 6166 kommt allerdings nicht wie es scheinen mag von der
Außenstrecke, diese ist nach einem Fahrleitungsdiebstahl seit
2021 außer Betrieb. Um 14 Uhr war Triebwagenwechsel, alle
Fahrzeuge wurden durch andere Fahrzeuge getauscht. Der Münchner
Verband wird durch den Wiener E1-Triebwagen 4783 ersetzt, welcher zum
einsetzen eine Runde über die Anlage drehen musste.
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6166 fährt zur
Einstiegshaltestelle …
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… und kehrt
von der ersten Runde zurück ins Museum. Die Strecke
ist üblicherweise
für den Museumsbesucher nicht zugänglich, so dass die
südliche Motivgrenze meist das Tor zum Wald hin ist.
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Der E1 4783 an der Hst
Hohenfels Mitte. Die legendären Düwag-Triebwagen
wurden von einigen Herstellern in Lizenz gebaut, so entstanden bei der Simmering-Graz-Pauker AG (SGP)
sowie bei den Lohner-Werken
Lizenzbauten für Wien, Graz, Linz und Innsbruck. Wenige
E1-Triebwagen sind in Wien noch immer im Einsatz.
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Die Straßenbahn ist
grün. Das gilt nicht nur für die Ökobilanz, im Falle
Hannover und Posen auch für die Farbgebung. Der
Düwag-Triebwagen
711 kam 2020
aus dem polnischen Posen nach Wehmingen, der aus Düsseldorf
stammende GT8 hatte dort die Nummer 2664 und kam als Ersatz
für den im Februar 2020 durch einen im Sturm umgestürzten
Baum zerstörten Düsseldorfer GT6
2304 nach Wehmingen. Das Fahrzeug soll
zunächst im Zustand Posen zum Einsatz kommen und zeigt damit die
Form der Weiternutzung altbrauchbarer Fahrzeuge aus Deutschland in
anderen, meist osteuropäischen Ländern.
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Aus Hannover wurden wurden 2018
gleich zwei Stadtbahnwagen vom Typ TW
6000 übernommen – Betriebsfahrzeug ist der 6166, der 6129
ist perspektivisch als Ersatzteilspender vorgesehen.
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Der Wiener E1 4783 kam 2017
nach Wehmingen, die beiden ungleichen Verwandten aus Wien und Posen
strahlen um die Wette.
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Die Drehgestellblenden und die
Linienschilder in Tafelform sind die auffälligsten Merkmale der
Lizenzbauten für Wien.
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Parade von Fahrzeugen aus
Düsseldorf, München, Hannover und Berlin. Jedes einzelne
dieser Fahrzeuge repräsentiert grundlegend andere technische
Konzepte. Links der klassische Düwag-Großraumtriebwagen,
daneben die Lenkdreiachserkonstruktion aus München, Hannover mit
dem klassischen zweiachsigen Plattformtriebwagen und rechts der
vierachsige Kurzgelenktriebwagen aus dem Hause ČKD Tatra.
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Nachdem bereits am 27.
Mai ein Zug der Schwaiger
Holzindustrie mit der Eurodual
159 231 „Zelos“ der EVB
über die frühere OHE-Infrastruktur
von Winsen über Soltau nach Celle fuhr, wurde heute erneut ein
Holzzug der EVB in Winsen Süd beladen, welcher am Abend abfahren
sollte. So wurde auf dem Rückweg aus Wehmingen südlich Winsen
Position bezogen, das
Wetter klarte am Nachmittag zunehmend auf. Es dauerte doch etwas
länger als zunächst vermutet, bis sich der Zug in Winsen
Süd in Bewegung setzte.
Bei Neu Garstedt wartete der Fotograf an der markanten Senke der L212,
wobei das letzte Foto
hier bereits sieben Jahre zurückliegt und damals der
sechsachsige Großdiesel deutlich klassischer war. Im Vergleich zu
2015
wurde die Kilometrierung erneuert und an dieser Stelle etwas
ungünstig montiert, aber mit etwas mehr Abstand und Höhe kein
wirkliches Problem. Zu einem Problem wäre beinahe ein winziger
Wolkenfetzen geworden, welcher im entscheidenden Moment auf die Sonne
zu zog. Die Sonne hielt, als 159 231 den Fotografen passierte. Beim
Abbau der Höhe war das Motiv bereits abgeschattet – eine Frage von
Sekunden, aber hier waren es die richtigen Sekunden.
So oft kommt hier
kein Zug passend durch, auf der Luhebahn
Winsen – Hützel gibt es seit Ende 2013 keinen
planmäßigen Verkehr mehr – die Strecke beleben nur diese
Spotleistungen, welcher aber oft über die DB-Strecke in Richtung
Celle fahren.
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In Eyendorf ist die Baumreihe ein
markantes Motiv, das Bauernhaus mit den markanten Pferdeköpfen
als Giebelschmuck niederdeutscher Häuser ist eher seltener
Bestandteil der Fotos.
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Vor Lübberstedt liegt diese
weitläufige, abfallende Wiese zur SInON-Trasse, besser bekannt als
OHE. Der letzte Wagen kommt gerade hinter dem Baum im Hintergrund
gefahren. Derartige Zuglasten kann keine andere Hybridlok im
Dieselbetrieb als die Eurodual mit ihren 2,8 MW
Leistung befördern, was 3.800 PS entspricht – mehr
als die meisten reinen Dieselloks leisten können.
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Vor Harmelingen liegt diese
Lichtung der zuvor durch tiefen Wald führenden Strecke nach
Hützel. Die Sonne steht um 20.15 Uhr bereits tief, so dass die
Schienenköpfe schon abgeschattet sind. In wenigen Wochen wird der
hochwachsende Mais dafür sorgen, dass hier um diese Uhrzeit
längst kein Foto mehr möglich sein wird.
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In Hambostel wurden leere Tragwagen
aufgenommen. Es hatte sich um die Sonne ein dichtes Wolkenfeld
gebildet, welches kaum Aussicht auf Sonne ließ. Bei Höpenhof
legten sich die Fotografen zum Abschluss noch einmal auf die Lauer, man weiß ja nie – aber mit
Sonne rechnete niemand … Der Zug
fuhr in Hambostel an, mühte sich sichtbar die lange Steigung hoch
– während die Sonne sich langsam unter den Wolken hervorschob. Dann
war sie da – und hielt! Die Fotografen richteten sich blitzartig
ein, unter Volllast passiert die 159 231 die Fotografen.
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Fotos
in Google Earth |
©
2022 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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