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Sonntag, 7. April 2019
– Hafen im Wandel
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Die Häfen sind so ziemlich
allerorten im Wandel. Früher
durch schwere Arbeit geprägt, hat die Containerwirtschaft die
Verladearbeit grundlegend verlagert und heute bekommen die klassischen
Hafenbereiche oft Eventcharakter.
In den modernen Häfen wird nur noch umgesetzt, kein Stückgut
mehr verladen. In Hamburg kommt hinzu, dass der seit 1888 stolze 124
Jahre betriebene Freihafen der Hansestadt zum 1. Januar 2013
aufgelöst wurde. Bis 2012 lag das Gelände der heutigen Hst
Elbbrücken noch im Zollausland und ein U-Bahnanschluss
wäre undenkbar gewesen – auch wenn vor über 100 Jahren noch
eine
Freihafen-U-Bahn projektiert war.
Eigentlich hätten hier heute die T-Wagen der HOCHBAHN einfahren
sollen,
doch wurden sie am Morgen schadhaft und durch den DT1 ersetzt. Die
T-Wagen hätten den Kontrast erheblich verstärkt –
dennoch sind DT1 und DT5 in der Hst Elbbrücken schon
Kontrastprogramm genug.
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Der DT1 516 war sogleich durch die
Mitglieder des Vereins
Verkehramateure und Museumsbahn Hamburg e.V.
(VVM) belagertes Fotomotiv. Links ein DT5 dem
jüngst die Dachbeklebung entfernt wurde, eine aktuelle Anpassung
aller Züge. Gut zu sehen, wie
sich die Färbung der Beblechung im Laufe der bisherigen
Einsatzjahre bereits
verändert hat. Im Hintergrund die Freihafenelbbrücke mit der
Bauvorleistung für die Freihafen-U-Bahn im
Obergeschoss.
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Ausfahrt. Der DT1 516 verlässt
die Hst Elbbrücken – im Hintergrund der DT5 349, noch mit der
bisherigen Dachbeklebung.
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In der DDR war es üblich, dass
die öffentlichen Verkehrsmittel vor den Nutzern da waren und
zunächst die Bauschaffenden zu den Baustellen brachten – im
„Westen“ war
dieses Prinzip unüblich und der SPNV erschloss die Stadtteile
erst, wenn sie nach klassischer Ansicht schnellbahnwürdig waren.
In Hamburg waren vor rund 100 Jahren die
staatlichen Bahnen Walddörferbahn
und Langenhornerbahn Ausnahmen,
sie wurden von der
Stadt Hamburg errichtet und der damals privaten Hamburger
Hochbahn zum Betrieb auf staatliche Rechnung überlassen.
2012 wurde der 1. Bauabschnitt der U4 zur HafenCity Universität
dem Betrieb übergeben, damals war die HafenCity jenseits des
Überseequartiers noch Brache und die Endhaltestelle HafenCity
Universität wurde über Monate nur an Wochenenden und
Feiertagen mit Fahrgästen angefahren.
Ähnlich ist es 2019 mit der Hst Elbbrücken. Aktuell ist hier
praktisch nichts, was einen Schnellbahnanschluss rechtfertigt. Hinter
der Versmannstraße kommt die U4 an das Tageslicht, um in die Hst
Elbbrücken einzufahren. Aktuell profitieren als Stammnutzer nur
Asylbewerber in der nahen Unterkunft vom Schnellbahnanschluss, die DB
hat ihre Station nicht wie zunächst geplant im Dezember 2018
eröffnen können. In einigen Jahren wird man die Szenerie
nicht wiedererkennen, wie man heute auch das Gebiet rund um die
Hafencity Universität nicht wiedererkennt. DT5 321 fährt in
die
Hst Elbbrücken ein.
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Seit 2016 dreht der HafenCity-Riverbus auf
Straße und Wasser seine Runden durch
die HafenCity. Hier passiert er
die frühere Versmannstraße, die in diesem Bereich jetzt
Freihafenelbbrücke heißt.
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Danach folgte ein Wechsel in den
Hafen, einen Containerzug verpasste der Fotograf an der
Kattwykbrücke knapp – danach war Warten auf einen möglichen
Zug angesagt. Eine Ausfahrt von Fahrzeugen aus der früheren DDR
kam über die Kattwykbrücke gefahren und sorgte für
Kurzweiligkeit.
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Passend in Fotorichtung kam leider
nur die 386 003 der METRANS als Lokfahrt gefahren, was aber an der
Verbindung
zwischen Hohe Schaar und der Alten Süderelbe tagsüber nicht
ungewöhnlich ist.
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Mehr Betrieb versprachen die
Süderelbbrücken, wobei der Wind den Aufbau von Höhe
nicht
ratsam schienen ließ. Die V100-SP-026
der Spitzke Logistik GmbH (SLG),
hinter der sich die frühere V100 2152 (Henschel
30838/64)
der Deutschen Bundesbahn
verbirgt, passiert mit einem Bauzug die Süderelbbrücken,
deren zu Beginn der 1970er gebauten Überbauten sich als
verschlissen erwiesen haben und baldmöglichst für einen
Neubau vorgesehen sind.
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Die BR 120 ist bei der DB kurz vor
der Ausmusterung – die Loks von DB
Fernverkehr sind in der Planung noch dieses Jahr zur Abstellung
vorgesehen, doch wird trotz aller Neuzugänge der Fahrzeugpark von
DB Fernverkehr noch immer am Limit betrieben. Der aktuelle Abnahmestopp
für die ICE4 aufgrund fehlerhafter Schweißnähte bei
einigen von Bombardier aus
Polen zugelieferter Wagenkästen wird die Situation ganz sicher
nicht einfacher machen.
Die verbliebenen Loks der BR 120.1 sind entsprechend noch unverzichtbar
und gehören in Hamburg noch immer mehr oder minder zum Alltag,
auch wenn sie nach Hamburg keine planmäßigen Leistungen mehr
haben. 120 144 bespannt den Messe-IC2171 nach Hannover und passiert die
Personengleise der Süderelbbrücke, welche derzeit in einer
Notmaßnahme soweit saniert wird, dass sie noch einige Zeit
möglichst ohne Einschränkungen befahrbar bleibt.
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Mit Schüttgutwagen passiert
152 106 die Hafengleise der Süderelbbrücken, links unten am
Neuländer Hauptdeich ein im letzten Jahr eingerichteter
Beach-Club, welcher auch Motorbootfahren anbietet – der bisher recht
übersichtliche Wendehammer ist nun mit einigem Gerümpel
zugestellt, was Fotos gewiss nicht einfacher macht. Allerdings ist
dessen Website aktuell vom Provider gesperrt worden, so dass sich das
hier vielleicht schon bald wieder erledigt haben könnte.
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Aus dem Lüneburger Raum kam
freundlicherweise eine Sichtungsmeldung einer nordwärts fahrenden InteGro-155 mit einem
Kesselwagenzug. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass das Ziel Hohe
Schaar heißt – entsprechend wurde erneut umgezogen und an den
Reiherstiegschleusen Position bezogen. Dank Erdheringen war das Stativ
windsicher aufgebaut und entspannt konnte am Motiv auf Zeit auf den Zug
gewartet werden. Ab Herbst ist der Neubau der Schleusenanlage und der
Straßenbrücken vorgesehen, als Bauzeit sind drei Jahre
vorgesehen. Die bei der PRESS
eingestellte 155 048 der IntEgro Verkehr GmbH (ehemals 155 213 der DB) erreicht
den Endbahnhof.
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Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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