www.bahnfotokiste.de - Wenn Pläne nicht funktionieren

Wenn Pläne nicht funktionieren, müssen nicht nur Eisenbahnverkehrsunternehmen Plan B entwerfen. Seit Dezember 2014 sollen auf den Linien von Hamburg nach Kiel und Flensburg eigentlich Doppelstocktriebzüge von Bombardier verkehren, die in Neumünster geflügelt werden. Die TWINDEXX Vario-Triebzüge haben jedoch seitens des Herstellers massive Verspätung, was in diesem Fall einmal nicht an der Zulassung durch das EBA liegt, sondern der Hersteller die Komplexität des Projekts unterschätzt hat. Die DB muss sich entsprechend mit Bestandsfahrzeugen helfen, was den Fahrzeugen des SH-Express – dem Nachfolger des FLEX – noch eine Gnadenfrist vor der Abstellung beschert hat. Die abgesehen vom für 160 km/h ertüchtigten Steuerwagen aus früheren InterRegio-Wagen gebildeten Züge dürften bei Inbetriebnahme der TWINDEXX-Züge endgültig auf das Abstellgleis rollen. Hier bei Halstenbek auf der Fahrt nach Hamburg Hbf.

Die Marschbahnzüge werden in den kommenden Monaten nach und nach für die Bespannung mit den neuen TRAXX-Lokomotiven angepasst und werden bis spätestens Dezember 2016 auch die neuen Nahverkehrsfarben der NAH.SH, dem Nahverkehrsverbund Schleswig-Holsteins, erhalten. Für die Zeit des Umbaus kommen die Wagen des früheren InterConnex regelmäßig als Ersatzgarnitur bis nach Hamburg.

Wenn man rund eine Stunde auf die freundlicherweise vom DB Museum angekündigte Überführung des 628/928 201 durch die E40 128 des Museums von Kiel nach Koblenz wartet, bei frischen Temperaturen durchweg die Sonne genießen kann und eine Minute vor Durchfahrt des Zuges das Licht ausgeht, um 30sec nach Durchfahrt wieder anzugehen – dann kann man auch sagen, hat ein Plan nicht funktioniert.
Der Kieler 628/928 201 wurde jüngst vom DB Museum übernommen, das 1987 feierlich in Süderbrarup in Betrieb genommene Fahrzeug befindet sich noch weitgehend im Originalzustand und bot sich entsprechend für eine Übernahme ins Museum an, ehe die wenigen originalen Züge verschrottet werden und die anderen Fahrzeuge ohnehin in den kommenden Jahren durch Ausschreibungen mit meist Neufahrzeugen überflüssig werden. Die erste Etappe der Überführung führte heute von Kiel nach Hamburg-Harburg.

Fotos in Google Earth

Nach oben