Im Februar
2021 tauchten erste Fotos der von DB
Regio an die DB
Fahrzeuginstandhaltung GmbH,
Werk Cottbus verkauften 218 497 in neuer Farbgebung auf, die Lok soll
vom Werk Cottbus als Miet- und Gewährleistungslok eingesetzt
werden. Die 218 497 erhielt bei ihrer Aufarbeitung ein spezielles
Design, welches den Wandel des früheren Raw Cottbus
mit dem einstigen Schwerpunkt Dampflokinstandhaltung hin zum modernen
ICE4-Instandhaltungswerk symbolisieren soll. Nachdem im Norden seit
einigen Jahren Leihloks der BR 218 zum Alltag gehören, führte
das Erscheinen der neuen Lok bei den Fans natürlich sofort zu
Begehrlichkeiten, die Lok im Norden vor Zügen zu erleben.
Da einige in Schleswig-Holstein beheimatete Loks in
Cottbus auf die Instandsetzung warten, war ein solcher Einsatz so
unwahrscheinlich nicht. Gleichzeitig spaltete das Design die Szene in
Begeisterung und Verachtung. Die Realitäten des Eisenbahnbetriebes
anno 2021 sind aber auch, dass die DB ohne Fremdhilfe aktuell den
Bedarf an Loks der BR 218 in den beiden verbliebenen großen
Einsatzgebieten der BR 218 nicht mehr selbst decken kann und der Markt
für Ersatzfahrzeuge boomt. Hier rächen sich nun die seit
Jahren auf Kante genähte Bedarfsrechnungen der Unternehmen auf den
verschiedensten Ebenen.
Ende Juli wurde die Lok im Werk Cottbus nach noch notwendigen
Nacharbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt, die
Modellbahnhersteller Märklin
und Piko
realisieren in erstmaliger Zusammenarbeit Modelle der Lok – die Lok
zieren daher entsprechend auch die Logos der Hersteller. Auf der
schwarzen (Dampflok-)Seite
das von Piko, auf der weißen (ICE-)Seite
das von Märklin.
Am Montag trat die 218 497 – eine lange in Lübeck beheimatete, von
MaK in Kiel
gebaute Lok – die Reise in den Norden an. Sie sollte die von der Westfrankenbahn
angemietete 218 460 freisetzen, die seit Monaten im Norden von DB Regio
eingesetzt wird, nachdem der eigene 218-Bestand zunehmend kleiner wurde
und in Kiel aktuell keine
eigene 218 einsetzbar ist. Entsprechend der Ankunft wurde die Lok
sogleich am Dienstag für den Sprinter-RE RE11129 Kiel
– Lübeck verplant.
So lockte das Ziel, die erste Zugleistung der verschmutzungstechnisch
nicht optimal lackierten Lok im Foto umzusetzen. Man muss wohl
ausreichend verrückt sein, wenn man für ein Foto bei ziemlich
finsterer Witterung mit reichlich Wind und Schauerzellen aufbricht, die
Lok am Ende kurzfristig ausfällt und der RE11129 in Lübeck
Hbf – ohnehin auf anderem Gleis als geplant – als LINT einfährt.
Noch verrückter ist man, wenn man am nächsten Tag bei durch
den Lokschaden zunächst unklarem Einsatz, weiter durchwachsener
Wetterlage die Ausrüstung im Regen erneut ins Auto packt – die
Ehefrau einen dafür für bekloppt erklärt, 80 Kilometer
mit dem Auto fährt und sich im Sturm mit etwas Höhe auf einen
Acker stellt. Verrückt highend ist es dann, wenn – nachdem sich
das Sirren der Schienen und der markante TB11-Motorsound wieder gelegt
hat – hat ein solches Foto im Kasten ist… 218 497 mit
RE11129 und 112 156 im Schlepp in einer kleinen Wolkenlücke bei
Wahlstorf.
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