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Sonntag, 19. Februar 2023
– Wieder ein Neuzugang im DTMB und ein Abschied
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Die Eisenbahnausstellung des Deutschen
Technikmuseum Berlin (DTMB) wird derzeit
umgestaltet
und die Anlagen modernisiert. Geöffnet ist aktuell nur der
Lokschuppen II mit den „neueren“ Fahrzeugen des Museums.
Unverändert begrüßt den Besucher die E71 28 am ersten
Stand des Lokschuppens II.
Die E71 ist über Umwege mit der Berliner Nahverkehrsgeschichte
verbunden: Die eigenständige Konstruktion der Triebdrehgestelle
der E71 führte
zur Idee, diese Konstruktion bei der 1913 geplanten Elektrifizierung
der Berliner Stadt-, Ring- und
Vorortbahnen mit
15.000 Volt und 16⅔ Hz als Triebgestelle vor den weiter zu
nutzenden Garnituren der dampfbespannten Züge zu nutzen. 1914
wurden drei dieser Triebgestelle mit den Nummern EB 1 bis EB 3
geliefert und erfolgreich u.a. zwischen Dessau und Bitterfeld
getestet. Nach Beendigung der Versuche wurden die Gestelle EB 1 und 2
der Überlieferung nach zum Bau der EG 528 (E 71 28) verwendet.
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Als Ende der 80er Jahre des 20.
Jahrhunderts die Eisenbahnausstellung des damaligen Museums für
Verkehr und Technik (MVT) neben den aus dem Verkehrs- und Baumuseum Berlin
übernommenen Exponaten gefüllt wurde, wurden neben den
langjährig für das geplante Berliner Verkehrsmuseum
vorgesehenen Exponaten weitere Fahrzeuge erworben. Eine konsequente
Linie der Beschaffung lässt sich nicht immer
erkennen – auch heute sind in Museen Zugänge oftmals
Zufallsfunde, wo am Ende auch die Geschichte des Zugangs historisch zu
überliefern interessant sein kann.
Mancher Zeitgenosse möchte
in einem Museum mit dem Namen „Deutsches Technikmuseum“ nur die
wegweisenden Fahrzeuge der deutschen Fahrzeugindustrie sehen – je nach
Ansicht wäre schnell die Sammlung im Vergleich zu anderen Museen
austauschbar und beliebig, wenn Regionalität und Zeitgeschichte
ausgespart würde.
Die Sammlung der späten 80er Jahre ist geprägt von der 1984
im Rahmen der Übernahme der Betriebsrechte der Berliner S-Bahn
durch den Berliner Senat vereinbarten Übergabe des
seit
1945
unzugänglichen Verkehrs- und Baumuseums – und der Ergänzung
der
Sammlung mit dem damals geplanten Neubau am Anhalter Bahnhof durch
verfügbare Fahrzeuge.
Die Deutsche Reichsbahn übergab dem MVT 1988 die 244 131 als
Vertreter der Vorkriegselloks, die Lok
erreichte 1988 Seddin noch mit eigener Kraft, ehe sie nach Berlin ins
Museum überstellt wurde und seitdem in der Ausstellung steht. Im
Vordergrund Modelle aus dem Bestand des Verkehrs- und
Baumuseums.
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Die 1957 bei MaK gebaute
V200 018 (2000018/57)
wurde 1989 vom MVT gekauft. Erstes
Bahnbetriebswerk der
V200 018 war Hamburg-Altona, letztes Bahnbetriebswerk das Bw
Lübeck – zum 31. Dezember 1984
wurde sie ausgemustert und 1985 zunächst an einen
Schrotthändler in
Amberg-Luitpoldhütte verkauft. Von dort wechselte die Lok 1987 in
das
Eigentum der Regental
Bahnbetriebs-GmbH (RBG),
welche als Zwischenhändler Loks kaufte, ggf. aufarbeitete und ins
Ausland
vermarktete.
1989 bei Übernahme durch das MVT war die 220 018 geplündert –
zunächst
konnte das Museum nur den Lokkasten kaufen, die Motoren folgten zu
einem späteren Zeitpunkt. Im Zuge der Restaurierung wurde aus dem
Wrack wieder eine komplette Lokomotive, optisch
weitgehend im Zustand der
frühen Deutschen Bundesbahn. Sie trifft im heutigen
DTMB auf ihr ostdeutsches Ebenbild – die V180, in Form der 1991 an das
MVT übergebenen 118 075.
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Der Autor erlebte die 220 018 in
den frühen 80er Jahren noch im Einsatz vom Bw Lübeck aus.
Fünf Jahre nach ihrem Einsatzende traf er sie im Juli 1989 bei der
Regentalbahn
in Viechtach an. Damals
gingen viele V200.0 nach Italien, um im
Bauzugdienst eingesetzt zu werden – zum Teil bis heute. Die
Regentalbahn
kaufte 1987 eine
größere Anzahl an V200.0 vom Schrotthändler in
Luidpolthütte, konnte
aber nur die 220 060 nach Italien verkaufen, die meisten anderen V200.0
wurden bis 1996 verschrottet.
Hinter der im Bf Viechtach abgestellten 220 018 – zu diesem Zeitpunkt
offenbar bereits an des MVT Berlin verkauft, denn es wurden inzwischen
vier Monate zuvor noch nicht ausgeführte Sicherungs- und
Abdichtungsmaßnahmen an der Lok ausgeführt – steht noch die
220 012.
Die Lok war eine von drei ozeanblau/beige lackierten Loks der BR 220,
die alle über den
Schrotthändler Zink an die RBG verkauft wurden. Die 220 012 wurde
1996
in Plattling verschrottet. Aus den 1985 gekauften V200.0-Beständen
der
Regentalbahn existieren neben der ins Ausland verkauften 220 060 und
der V200 018
noch die Loks 220 058 und 071, welche im Technik Museum Speyer ausgestellt
sind.
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Die Ausstellung des Lokschuppens II
beschäftigt sich in wesentlichen Bereichen mit der Geschichte der
Deutschen Reichsbahn in den 20er, 30er und 40er Jahren des 20.
Jahrhunderts.
Vor der Beräumung nach Kriegsende mithilfe von Feldbahntechnik und
dem nachfolgenden „Wirtschaftswunder“ steht eine Auseinandersetzung mit
der Rolle der
Deutschen Reichsbahn und ihrer Mitarbeiter im Dritten Reich, die nicht
immer
„systemkonform“ arbeiteten. Fritz Kittel und sein Einsatz wird aktuell
in dieser Ausstellung beleuchtet, auch sinnbildlich.
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In den 30er Jahren wurde die
Ingieneurstechnik bei der Deutschen Reichsbahn von der Prophaganda des Dritten Reichs
genutzt, die stromlinienverkleideten 0110 und
die E19
mit ihren beeindruckenden Formen und Leistungsdaten waren ideale
Botschafter. Von den stromlinienverkleideten Loks blieb in Deutschand
keine im Original erhalten, alle Loks wurden entkleidet und
in
späteren Jahren neubekesselt. So wirkt die 012 082 durch die
Modernisierungsmaßnahmen der DB im Vergleich zur E19 12 geradezu
neutral.
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Die
Ende der 1930er Jahre
entwickelten ET171 besaßen seitlich ebenfalls
entsprechende Hoheitszeichen, im Gegensatz zu den Fahrzeugen der
Berliner S-Bahn spielten sie in der Prophaganda keine große
Rolle.
Die mit 1.200 V Gleichspannung aus einer seitlichen Stromschiene
gespeisten ET171 entstanden durch
die Ausbaupläne der neuen Machthaber, da die neuen
Fahrzeuge aufgrund der geplanten Neubaustrecken geringere
Lichtraummaße haben sollten. Eine bereits ausgelöste
Bestellung im
bestehenden Stromsystem 6.300 V/25 Hz wurde zugunsten
der Systemumstellung und der ab 1941 als ET171 geführten Fahrzeuge
storniert.
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Prophaganda des Dritten Reichs
dargestellt zwischen zwei Dampfloks ihrer Zeit. Links die 0110,
rechts die vereinfachte Kriegslok der Reihe 52 – aus der Reihe 50
abgeleitet und in
tausenden Exemplaren gebaut, für eine Nutzungsdauer von ca.
fünf Jahren
ausgelegt.
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War der 2019
übernommene Hamburger
S-Bahntriebwagen 471 462 in der ersten Zeit auf dem letzen
Schuppengleis auf Gleis 19 ausgestellt, wenige Wochen später auf
Gleis
18 ergänzt von einem Vertreter der
Berliner S-Bahn, dem 276 035. Die Fahrzeuge wechselten im Zuge
der Neuordnung der Eisenbahnausstellung auf die Gleise 7 und 8,
wo die Fahrzeuge zentraler präsentiert werden. Dem 471
462 soll
alsbald noch ein Ausstellungsstück in Form des Kopfträgers
des 471 162
beigestellt werden, welcher den Leichtbau der ET171
darstellen wird.
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Auf Gleis 7 der letzte komplett
erhaltene Triebwagen des Bankier-Probezuges, der 276 035, im Jahr 1935
als esT 4501 ausgeliefert und ab 1941 als ET 125 001 bezeichnet. Nach
vielen Jahren im Depot Monumentenhalle kann der Wagen nun im
Lokschuppen
II präsentiert werden.
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Vor rund einer Woche wurde der am
21. Februar 1992 von der Deutschen Reichsbahn in Betrieb genommene –
aktuell 31 Jahre alte – 485
129 an das DTMB übergeben und sogleich im Lokschuppen II
ausgestellt.
Das Fahrzeug wurde zuvor von der S-Bahn
Berlin GmbH im Innenraum noch
aufbereitet, der Außenanstrich blieb im letzten Einsatzzustand,
welcher
den Alltagsbetrieb anschaulich zeigt – samt einiger nach seiner letzten
Neulackierung angebrachter – und teilweise wieder entfernten –
Brandingaufklebern. Dahinter die einige Zeit im DTMB nicht ausgestellte
Henschel-BBC DE 2500,
die 202 003 mit ihrem markanten Kopf in der
Versuchsausführung als „UmAn“.
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Das andere Lokende zeigt im Museum
die übliche Kopfform der Henschel-BBC DE 2500.
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Woher kam diese
Kopfform? Anfang der 1980er Jahre wurde von der DB am
Hochgeschwindigkeitsverkehr geforscht – die Neubaustrecken waren im Bau
und die Fahrzeuge in der Entwicklung. Unter 202 003 wurden ab Februar
1982
Hochgeschwindigkeitsdrehgestelle mit umkoppelbarer Antriebsmasse („UmAn“)
erprobt. Bei ihnen konnten die Fahrmotoren wahlweise am
Drehgestellrahmen oder am Hauptrahmen angekoppelt werden, um
nähere
Erkenntnisse für die Antriebstechnik im
Hochgeschwindigkeitsverkehr zu
gewinnen.
Die umgebaute Lok wurde für Geschwindigkeiten bis 250 km/h
zugelassen, welche bei den Versuchsfahrten auch erreicht wurden. Um die
Geschwindigkeit zu erreichen, wurde an der Lok die
Getriebeübersetzung
geändert und auf einer Seite dieser hölzerne,
stromlinienförmige Vorbau
mit den gepanzerten Stirnfenstern der Baureihe 103 montiert. Auf dem
von BBC gebauten
Rollenprüfstand im BZA
München-Freimann wurden (im
Stillstand) 310 km/h
erreicht. 1983 endeten die Versuche und bis zur Rückgabe an den
Hersteller Ende Juni 1985 fuhr die Lok von Kaiserslautern aus im
Schnellzugdienst, die Lok erhielt anschließend wieder den
UmAn-Vorbau und wurde an
das im Aufbau befindliche MVT Berlin verkauft.
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Während der 485 129 seit dem
15.
Februar 2023 als Ausstellungsexponat im DTMB steht, fahren derzeit noch
rund 30 Züge
der BR 485/885 auf der S-Bahnlinie S85, welche ab April 2023 ebenfalls
auf die Neubaufahrzeuge der BR 483/484 umgestellt werden soll – zuvor
waren bereits die Linien des Teilnetz
Ring/Süd-Ost auf die
Neubaufahrzeuge umgestellt worden. Nach aktuellem Stand sollen einige
Fahrzeuge noch bis Jahresende 2023 betriebsbereit vorgehalten
werden und ggf. auf der S85 zum Einsatz kommen.
Der Autor besuchte seit 1990
regelmäßig die S-Bahn in Berlin, nach Ende des
Traditionsbetriebs der
S-Bahn Berlin 2009 – bzw. im Vorwege der sich allmählich
nachdrücklicher zeigenden Mängel im Traditionsbetrieb bereits
zuvor – gingen diese Besuche deutlich zurück und Fotos
Berliner S-Bahnen entstanden kaum noch. Dass sich in den Jahren die
Infrastruktur deutlich gewandelt hat, ist auf diesem Foto
unübersehbar –
als 485 030 in den Hp Adlershof einfährt. Die Züge der BR 485
sind im Jahr 2023 Relikte
vergangener Zeiten, alles rund um sie hat sich
gründlichst gewandelt.
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Im Mai 1990 war die Welt noch „in
Ordnung“, als der Autor für einen Besuch des Raw Schöneweide
für einige Tage nach Berlin kam. Aus
heutiger Sicht in völlig anderer Sicht – neben der alten
Infrastruktur waren Neubauzüge kaum in
Betrieb – neben den Vorserienzügen der BR 270 waren
Serienneubauzüge der BR 270 in Dienst gestellt – die ersten wurden
im Januar 1990 abgenommen. So war diese
Erscheinung in Form des noch keine drei Jahre alten 270 019 der
Vorserie noch eine ungewohnt moderne Erscheinung, konträr
zum oberen Foto.
Der Dreiviertelzug der BR 270 ist auf der Zuggruppe Otto eingesetzt,
die damals zwischen Blankenburg und Spindlersfeld verkehrte. Hier
fährt der
Zug in den Hp Baumschulenweg ein – im Vordergrund die seit 1961
ungenutzte Trasse der Ringbahn
aus Neukölln. Schon seit fast 30 Jahren
ist diese Netztrennung hier wieder erneute deutsche Geschichte und der
Bahnsteig an dieser Stelle heute abgerissen.
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Einzelne Bahnhöfe zeigen sich
auch
2023 noch recht original. Der Bf Grünau gehört zu diesen
Bahnhöfen
– die Zugzielanzeiger gehören bereits der neuesten
Generation an. Der 485 030 trifft am Bf Grünau auf den praktisch
nagelneuen 484 056, der Zug wurde genau zehn Tage vor dem Foto
abgenommen.
Waren schon die Züge der BR 485 in ihrer Gestaltung
nicht
jedermanns Freund, polarisieren die neuen Züge der BR 483/484
sicher
noch einmal mehr. Im Vergleich zum ersten Entwurf,
der eine komplett
sandgelbe Front vorsah, hat die S-Bahn noch auf die deutlichen
Einwände
reagiert und die Fronten der S-Bahnen in Berlin werden auch
künftig die
klassischen Berliner S-Bahnfarben zeigen.
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Auf der S8 verkehren
Dreiviertelzüge, die jeweils auf einer Seite einen Zug der
zweiteiligen
BR 483 und auf der anderen Seite einen Zug der vierteiligen BR 484
haben. Hier trefen die 483 015 und 019 aufeinander. An die Formgebung
wird man sich gewöhnen müssen – da stört auch keine
moderne
Infrastruktur mehr, Verkehr des 21. Jahrhunderts …
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Erinnern wir uns – vor rund 14
Jahren flog in Berlin der S-Bahnbetrieb auseinander. Vor 20
Jahren
hatte die Berliner Finanzverwaltung unter der Leitung von Thilo
Sarrazin (zuvor Mitglied des
Vorstandes der DB Netz AG) Vorschläge
ausgearbeitet, Zahlungen an den DB-Konzern für den Betrieb der
Berliner
S-Bahn zu kürzen. Die S-Bahn sah sich gezwungen, auf
diese
Kürzungen zu reagieren, drohte auch mit Stilllegungen von Strecken
– im Hintergrund wurde im Unternehmen erheblich eingegriffen, um Kosten
zu
senken. Ende 2003 hatte die S-Bahn als
Reaktion begonnen, ihren
Fahrzeugbestand drastisch zu reduzieren indem 65 von 164 Fahrzeugen
der Baureihe 485/885 ersatzlos abgestellt wurden.
Werkstätten wurden geschlossen und an der laufenden Instandhaltung
gespart.
Eine zunächst unscheinbar wirkende Entgleisung in Kaulsdorf am 1.
Mai 2009 führte zu einer
unkontrollierten Kettenreaktion, an dessen Höhepunkt nur noch rund
160 einsatzfähige
von 640 Zügen standen
und der Entzug
der Lizenz als Eisenbahnverkehrsunternehmen
(EVU) durch das Eisenbahnbundesamt
(EBA) drohte. Zudem wurde damals bekannt, dass seit mindestens
fünf Jahren alle Züge der BR 485/885 ohne Zulassung unterwegs
waren, da die ersatzweise für gegossene Radsätze verwendeten
geschmiedeten Radsätze keine Zulassung besaßen.
Die S-Bahn entschloss sich (mit dem
Rücken zur Wand stehend) möglichst
alle – zum Teil langjährig – abgestellt noch vorhandenen
Züge wieder in Betrieb zu nehmen. Jeder einzelne der wieder in
Betrieb
genommenen Züge wurde vom Marketing betont. Der 485 104 war 2006
abgestellt und 2011 als „Wieder
flott Nr. 6“ beklebt worden. Die
wieder in Dienst gestellten Züge haben bis heute diesen Marker,
soweit die Züge noch vorhanden sind.
485
104 setzt als S85 nach Pankow im Bf Grünau ein.
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Neben dem Beispiel des Hp Adlershof
ist auch – oder erst recht – der Bf Ostkreuz ein Beispiel für den
Zeitenwandel. Ende 2019
hatte der Autor in „Ebene 0“ den letzten verbliebenen
funktionsfähigen Zug der BR 476.0 abgelichtet, als er bei einer
Überführungsfahrt von Friedrichsfelde nach Erkner fuhr –
bereits damals eine völlig andere Zeit. Während die BR 476
bereits seit 23 Jahren Geschichte ist und den
neuen Bf Ostkreuz nie erlebt hat, verkehrten die Züge der BR 485
hier immerhin noch rund fünf Jahre nach Fertigstellung des Um-
bzw. Neubaus.
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Im Kopf des Autors ist
Ostkreuz immer noch der alte Bahnhof (R)Ostkreuz – er würde sich dort
problemlos jederzeit wieder zurechtfinden, während ihm der neue
Bahnhof fremd ist. Immerhin kann er sich dort im
Schnellrestaurant während der Orientierung bei Bedarf stärken.
Diese Fotoposition ist noch heute möglich, war am Sonntag jedoch
nicht mehr umsetzbar und muss alsbald noch nachgeholt werden. Im Mai
1990 fährt einer der ersten Serienzüge auf der Zuggruppe Otto
in den Bahnhof ein. Das Stellwerk OKN ist als Bestandteil des Denkmals Ostkreuz noch heute
erhalten, während das ebenso geschützte Stellwerk OKO am Ende
doch abgerissen wurde – wie auch von der Nordkurve und Bahnsteig A
entgegen erster Planungen nichts erhalten blieb. Auf der Trasse der
2006 endgültig stillgelegten Nordkurve
schwenkt heute die südwärts führende Trasse der Ringbahn ab und hinterfährt
das ehemalige Stellwerk OKN.
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Auf der Suche nach weiteren
Fotomöglichkeiten bei bester Nachmittagssonne fiel bei Einfahrt in
den Hp Storkower Straße der Bahnsteig ins Auge. „Jepp, passt!“
Und wieder fielen dem Autor die Vielzahl der vergangenen Jahre
auf die Füße. Dem früheren freien Schussfeld stehen
heute die provisorische Bahnsteigverlängerung für die BR
483/484,
der mit der ESTW-Umstellung neu eingerichtete Gleiswechselbetrieb und
die damit verbundenen Einrichtungen zur Selbstabfertigung der Züge
im Wege. Ein Ortswechsel war nicht mehr realistisch, also was macht
man? Man bindet all das
ein, was einen am Foto hindert. Wir schreiben ja nicht mehr das Jahr
1990 – Zeiten ändern sich, immer …
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Fotos
in Google Earth |
©
2023 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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