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Freitag, 29. Juli 2022
– Pferdebahnbetrieb
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Das
Straßenbahnmuseum in Skjoldenaesholm bewahrt repräsentative
Zeitzeugen der Kopenhagener Straßenbahngeschichte auf,
vornehmlich elektrische Straßenbahnen. Wie in den anderen
Städten mit frühen Straßenbahnbetrieben auch, war die
in København ab 1863
eingerichtete
Straßenbahn ohne die erst Ende
des 19. Jahrhunderts einsatzreif werdende Elektrizität
zunächst eine
Pferdestraßenbahn. Am 14. Juni 1915 endete in Kopenhagen der
Pferdebahnbetrieb und København
bewahrte bereits vor über hundert
Jahren im Jahr 1915 ein Fahrzeug der
Pferdebahnzeit für die museale Erhaltung auf. Ausgewählt
wurde der Wagen 51, welcher 1876 als
Pferdeomnibus gebaut wurde und um 1882 zur Pferdebahnstraßenbahn
umgebaut wurde.
Die Sammlung aus København ist
aufgrund der Weitsicht der damaligen
Entscheider heute unschätzbar, sind doch aus praktisch allen
Epochen Fahrzeuge erhalten, der Trägerverein des
Straßenbahnmuseums in Skjoldenæsholm arbeitet
unermüdlich an der weiteren Komplettierung der Sammlung durch
Restaurierung von durch manchesmal auf abendteuerlichen Wegen erhalten
gebliebenen Zeizeugen. Andere Straßenbahnbetriebe wie Hamburg
verloren ihre frühen Sammlungen durch die Auswirkungen des 2.
Weltkrieges.
Aktuell kommt der Pferdebahnwagen 51 dreimal im Jahr im Museumsverkehr
zum Einsatz. Inmitten der anderen Zeitzeugen der Kopenhagener
Straßenbahngeschichte steht der Pferdebahnzug zur Abfahrt zur
Museumsrunde bereit.
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Abfahrt zur
Runde über das zentrale Museumsgelände.
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Vorbei an
Remise 1, am für den Nachmittagseinsatz bereitgestellten
Flensburger Tw 36 und dem Frederiksberger Telefonkiosk.
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Durch die im
Herbst 2021 mit fabrikneuen Schienen erneuerte Schleife. In der
Vergangenheit waren
die
Gleisanlagen der freien Strecke aus altbrauchbaren Schienen
Kopenhagener oder anderer dänischer Straßenbahnbetriebe
errichtet worden, aber diese Originalteile haben irgendwann ihre
Verschleißgrenze erreicht. Die Schleife im Museum nach rund 40
Jahren Nutzung im Museumsbetrieb.
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Ausfahrt aus
der erneuerten Schleife.
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Szenerie mit
Zeitzeugen aus den verschiedensten Epochen der Straßenbahn in København.
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Ein
Großteil der Pferdestraßenbahnwagen wurde hinter den neuen
elektrischen Triebwagen weiterverwendet, so auch der Beiwagen 283
welcher nach 1876 zunächst als doppelstöckiger
Pferdebahnwagen gebaut wurde und um 1888 einen neuen Wagenaufbau
erhielt. 1902 wurde der Pferdebahnwagen zum Beiwagen für den
elektrischen Betrieb umgebaut und erscheint im Aussehen zu Beginn des
20. Jahrhunderts. Diese beide Wagen könnten sich in diesen
Zuständen vor rund 110 Jahren gelegentlich begegnet sein.
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Der
Triebwagen 22 wurde 1900 als doppelstöckiger
Akkustraßenbahntriebwagen gebaut, ein Umbau auf den Betrieb unter
Fahrleitung erfolgte bereits 1902. Um 1915 erhielt der Triebwagen
verkleidete Stirnfronten, in diesem Zustand ist der Tw 22 heute
restauriert. Diese Begegnung könnte es 1915 noch kurzzeitig
gegeben haben.
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Endstation.
Der Trieb … äh, das Pferd wird umgesetzt, während die
Fahrstraße für die nächste Fahrt eingestellt wird.
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Routiniert
wird auf die andere Seite umgespannt. Im gleichen Jahr wie in København
die Pferdestraßenbahn
aufgegeben
wurde, wurde der Tw
50 der Frederiksberger Straßenbahn in Betrieb genommen.
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Die
Pferdebahn sorgt stets für Aufmerksamkeit, Gespräche ergeben
sich praktisch ständig. Aus dem offenen Beiwagen 1172, welcher
1909 in Dienst gestellt wurde und im Zustand 1922-1936 restauriert ist,
werden ein paar Fotos angefertigt. Vor 100 Jahren waren die
„Sommerwagen“ keine Touristenattraktion, sondern einfach nur
kostengünstiger Betrieb.
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Feierabend!
Nach zahlreichen Runden durch das Museum setzt die Pferdebahn aus,
dieses Jahr wird sie noch einmal am 18. September verkehren.
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Ganz andere
Leistungsklasse ist der Tatra-Triebwagen T3SUCS 7079 aus Praha, einer
der neuesten
Zugänge im Museum und mit Baujahr 1985 die modernste
Straßenbahn im Museum. Er passiert den Kaufmannsladen, welcher
jüngst um die Fassadengestaltung ergänzt wurde. Wie der
Kaufmannsladen
abends aussieht, sieht man hier.
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Die
Schmalspurstrecke mit 1.000mm Spurweite verbindet das Museum mit dem
Parkplatz. Für den Betrieb auf der Strecke stehen zwei Triebwagen
aus Århus, einer aus Flensburg und der Tw 213 aus Basel zur
Verfügung. Hier verlässt der am Vormittag eingesetzte
Triebwagen 213 das Museum gen
Parkplatz.
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Auch im
Museumsbetrieb können Unregelmäßigkeiten auftreten und
den gleichmäßigen Betrieb auf die Probe stellen. So hatten
sich in der
Schleife Eilers Eg zahlreiche Fahrgäste angesammelt, als der Tw
261 mit dem Sommerbeiwagen 1172 zur Haltestelle vorrückt.
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Als der
Autor vor 16 Jahren erstmals das Museum besuchte, war dieses Motiv das
Streckenmotiv schlechthin, bis heute. Ab den Vormittagsstunden bis in
den Abend kann man hier die Museumsfahrzeuge bestens in Szene setzen.
Je nach Vegetationspflege unterscheidet sich das Motiv deutlich.
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Ab 2008
wurde in Skjoldenæsholm ein Golfplatz betrieben und zuvor das
Gelände entsprechend umgestaltet. 2019 musste der Golfklub
Insolvenz anmelden und stellte seinen Betrieb zum Jahresende 2019 ein.
Nachdem eine Umwandlung zur Nutzung durch Ferienhäuser nicht
zustande kam, wird der frühere Golfplatz künftig wieder
naturnah genutzt. Der Tw 50 passiert die aufgelassene Hst Tobaksmarken
gen Museum – vor einigen Jahren sah die Szenerie hier noch etwas anders
aus …
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… im Mai
2017
sprach noch keiner von fortgesetzten Dürreperioden oder einer
Insolvenz
des Golfplatzes, welche noch vor der Corona-Pandemie eintrat. Das Gras
war grün und akkurat gepflegt. Die Golfer gingen dem
dänischen Volkssport nach, die Straßenbahnfotografen ihrem
Sport.
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Die ab 2014
errichtete Remise 3 ist bis heute Baustelle und Depotfläche –
einzelne Gleise sind bereits befahrbar, die volle
Nutzungsmöglichkeit hat die Remsie 3 noch nicht erreicht. Mit
Dieselfahrzeugen sind die nördichen Gleise befahrbar – am
Sonnabend musste ein Fahrleitungsschaden kurzfristig behoben werden, so
dass der Skl des Museums mit dem Turmwagen ausrückte.
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Das Museum
leert sich, der Flensburger Triebwagen 36 hat die Nachmittagsschicht
und kehrt leer zum Museum zurück.
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Am Parkplatz
des Museums.
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Rechts die
für den geplanten Bau der Meterspurschleife aufgeschüttete
Erde aus dem Aushub für den Bau der Remise 3 bzw. der weiteren
Hallenbauten ab 2014.
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Die beiden
Düwag-Gelenkwagen 2410 und 2412 vor Remise 1.
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Feierabend
für den Flensburger.
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Zwei
Großraumwagen höchst unterschiedlicher Natur, die die
Gemeinsamkeiten der gleichen Aufgabenstellungen aber erkennen lassen.
Der Hamburger V6E 3657 anhand der Baubinde als Einmanntriebwagen und
durch die rote 15 noch als ohne Beiwagen verkehrend beschildert.
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Fotos
in Google Earth |
©
2022 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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