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Montag, 25. Februar 2019
– Kleine Runde in die Prignitz
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Da die Arbeitswoche diese Woche
einen Tag kürzer als üblich ausfiel, bot sich eine kleine
Runde durch die Prignitz an. Der letzte Besuch hier ist schon über
zwei Jahre her, durch die nun endgültige Stilllegung der Strecke
nach Putlitz im Sommer 2016 ist ein
Klassiker des Prignitzer Eisenbahnnetzes weggefallen. Die meckl.
Südbahn wird nach wie vor nur sporadisch im
Güterverkehr
befahren, so dass die Möglichkeiten dort drastisch geschrumpft
sind.
Seit Ende 2017 gilt für den von DB
Regio betriebenen
„Prignitz-Express“ ein neuer Verkehrsvertrag, der Gebrauchtfahrzeuge
zuließ und durch den Anforderungskatalog des Verkehrsverbundes
Berlin-Brandenburg (VBB) andere Fahrzeuge als die bisher hier
eingesetzten GTW2/6 von Stadler erforderte. DB Regio gewann mit
modernisierten LINT41, die im
Laufe des Jahre 2018 nach und nach den
Betrieb des „Prignitz-Express“ übernahmen. Hier fährt der 648
613 in den Bf Pritzwalk ein.
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Es folgte im
Blockabstand der 53059 Wittstock – Wittenberge, welcher wie
eigentlich immer rund eine Stunde vor Plan in Pritzwalk einlief. Zum
Einsatz kommen meist die aus Griechenland reimportierten V200.1, von
denen die EGP zwei Stück – die gelbe 221 106 und die blaue 221 136
– im Bestand hat. Während die zur V270 aufgearbeitete
221 106 als vierte Lok durchgreifend modernisiert ist, ist die als
dritte V270 aufgearbeitete
221 136 technisch noch
weitgehend im Originalzustand.
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Anschließend folgte der
Wechsel zum Bahnhof Perleberg, dessen Bahnsteiganlage 2017 erneuert
wurde. Regionalzüge können hier nach Entfall des
Mittelbahnsteigs nicht mehr kreuzen, das zweite Gleis kann nur noch
von durchfahrenden (Güter-)Zügen genutzt werden. Das dritte
Gleis ist nicht in die Fahrstraßentechnik einbezogen, kann
bedarfsweise aber zum abstellen von Bauzügen etc. genutzt werden.
Die restlichen Gleisanlagen sind schon vor längerer Zeit
außer Betrieb gegangen.
Im Hintergrund mit rotem Dach frisch saniert das frühere
Empfangsgebäude des Bf Perleberg Süd der Westprignitzer
Kreisringbahn, links der frühere Lokschuppen des Bw
Perleberg,
heute von einer Autowerkstatt genutzt und im Gegensatz zu den Anlagen
in der westlichen Einfahrt nicht verfallen. Rechts außerhalb des
Bildes der Güterschuppen, ebenfalls fremdgenutzt und gut
erhalten.
Zusammen mit dem 2017 verkauften Empfangsgebäude des Bf Perleberg
konnten trotz radikaler Gleisreduzierung diverse Bauten früherer
Glanzzeiten der Eisenbahn weiter genutzt und erhalten werden. Die Aufnahme öffnet sich bei einem
Klick auf das Foto als Panoramaaufnahme im Full HD-Format
mit 1920 Pixeln Breite.
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Hier wird wohl maximal noch der
Abbaubagger auf Schienen vorbeirollen. Im März 2017 verkehrte
recht leise der faktisch letzte Zug auf der Strecke nach Putlitz, zum
11. Juli 2018 wurde die Strecke Pritzwalk, Schaltstrecke – Laaske auch
rechtlich stillgelegt. Einzig zwischen Laaske und Putlitz wäre
noch ein kurzer Inselbetrieb möglich, da dieser
Abschnitt nicht stillgelegt wurde. In Kuhbier sind mit Stilllegung
auch die Andreaskreuze verschwunden, hier werden keine Fotografen mehr
auf einen Uerdinger Schienenbus warten, wie beispielsweise im September 2014
anlässlich eines Besuchs bei der Innotrans.
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Der
Haltepunkt Kuhbier, in der DDR noch lange mit einem Dienstposten zum
Fahrkartenverkauf besetzt gewesen, steht auch 2,5 Jahre
nach Ende des Zugbetriebs noch wie am letzten Tag verlassen. Einzig
Reisende werden vergeblich auf einen Zug wie im Oktober 2012
warten. Derzeit wird in Pritzwalk die Bü-Anlage Giesensdorfer Weg
erneuert und die Strecke Pritzwalk West – Pritzwalk, Schaltstrecke aus
der Sicherungstechnik entfernt und die Strecke ihren
baulichen Anschluss an den Bf Pritzwalk verlieren.
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Die Hanseatische Eisenbahn GmbH (HANS)
bedient seit Dezember 2018 nach
Abschluss eines neuen Verkehrsvertrages das Netz
Prignitz mindestens bis zum Dezember 2028 und
erbringt dabei ca. 230.000 Zugkilometer im Jahr. Im
Vergleich zu anderen Netzen mit meist deutlich zweistelligen
Millionenkilometern ein überschaubarer Betrieb, ganz Prignitz-like.
Der zwischenzeitlich vom früheren EGP-Design auf das HANS-Design
umgeklebte VT 120 hat den Bf Meyenburg verlassen und fährt als
RB62045 durch Bergsoll nach Pritzwalk. Rechts neben dem Streckengleis
nach Pritzwalk das Planum der 1967 stillgelegten Stammstrecke der
ehemaligen Ruppiner Eisenbahn AG
aus Kremmen, welche an die Kremmener
Bahn aus Berlin anschloss und zwischen Wittstock und Meyenburg
abgebaut ist.
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Weiterhin
zwei Zugpaare fahren Mo-Fr zwischen Pritzwalk und Kyritz. 504 001
passiert als RB62023 den Fotografen am außer Betrieb befindlichen
Einfahrsignal von Wutike.
Die nördlichen Ein- und Ausfahrsignale
sind noch bzw. wieder in
Betrieb, um den Bahnübergang am Bahnhof technisch zu sichern. Eine
zeitlang mussten die Lokführer den wärterbedienten
Bahnübergang als nicht technisch gesichert ansehen und trotz
geschlossener Schranken am Bahnübergang anhalten, da die
Deckungssignale außer Betrieb waren und der Posten in Wutike nur
noch als Schrankenwärter bezahlt wurde.
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Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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