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8. Februar – VT11.5 auf Reisen
9. Februar – VT11.5 auf Abruf
15. Februar – Der Frühling kommt
16. Februar – Ersatzprogramm 472/473
24. Februar – Rund um den Kirchturm
25. Februar – Kleine Runde in die Prignitz
26. Februar – Zeit für neues
27. Februar – Vorfrühlingsabschluss in der Prignitz



Montag, 25. Februar 2019 – Kleine Runde in die Prignitz

628 613

Da die Arbeitswoche diese Woche einen Tag kürzer als üblich ausfiel, bot sich eine kleine Runde durch die Prignitz an. Der letzte Besuch hier ist schon über zwei Jahre her, durch die nun endgültige Stilllegung der Strecke nach Putlitz im Sommer 2016 ist ein Klassiker des Prignitzer Eisenbahnnetzes weggefallen. Die meckl. Südbahn wird nach wie vor nur sporadisch im Güterverkehr befahren, so dass die Möglichkeiten dort drastisch geschrumpft sind.
Seit Ende 2017 gilt für den von DB Regio betriebenen „Prignitz-Express“ ein neuer Verkehrsvertrag, der Gebrauchtfahrzeuge zuließ und durch den Anforderungskatalog des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) andere Fahrzeuge als die bisher hier eingesetzten GTW2/6 von Stadler erforderte. DB Regio gewann mit modernisierten LINT41, die im Laufe des Jahre 2018 nach und nach den Betrieb des „Prignitz-Express“ übernahmen. Hier fährt der 648 613 in den Bf Pritzwalk ein.

221 136

Es folgte im Blockabstand der 53059 Wittstock – Wittenberge, welcher wie eigentlich immer rund eine Stunde vor Plan in Pritzwalk einlief. Zum Einsatz kommen meist die aus Griechenland reimportierten V200.1, von denen die EGP zwei Stück – die gelbe 221 106 und die blaue 221 136 – im Bestand hat. Während die zur V270 aufgearbeitete 221 106 als vierte Lok durchgreifend modernisiert ist, ist die als dritte V270 aufgearbeitete 221 136 technisch noch weitgehend im Originalzustand. 

221 136

Anschließend folgte der Wechsel zum Bahnhof Perleberg, dessen Bahnsteiganlage 2017 erneuert wurde. Regionalzüge können hier nach Entfall des Mittelbahnsteigs nicht mehr kreuzen, das zweite Gleis kann nur noch von durchfahrenden (Güter-)Zügen genutzt werden. Das dritte Gleis ist nicht in die Fahrstraßentechnik einbezogen, kann bedarfsweise aber zum abstellen von Bauzügen etc. genutzt werden. Die restlichen Gleisanlagen sind schon vor längerer Zeit außer Betrieb gegangen.
Im Hintergrund mit rotem Dach frisch saniert das frühere Empfangsgebäude des Bf Perleberg Süd der Westprignitzer Kreisringbahn, links der frühere Lokschuppen des Bw Perleberg, heute von einer Autowerkstatt genutzt und im Gegensatz zu den Anlagen in der westlichen Einfahrt nicht verfallen. Rechts außerhalb des Bildes der Güterschuppen, ebenfalls fremdgenutzt und gut erhalten.
Zusammen mit dem 2017 verkauften Empfangsgebäude des Bf Perleberg konnten trotz radikaler Gleisreduzierung diverse Bauten früherer Glanzzeiten der Eisenbahn weiter genutzt und erhalten werden. Die Aufnahme öffnet sich bei einem Klick auf das
Foto als Panoramaaufnahme im Full HD-Format mit 1920 Pixeln Breite.

Kuhbier

Hier wird wohl maximal noch der Abbaubagger auf Schienen vorbeirollen. Im März 2017 verkehrte recht leise der faktisch letzte Zug auf der Strecke nach Putlitz, zum 11. Juli 2018 wurde die Strecke Pritzwalk, Schaltstrecke – Laaske auch rechtlich stillgelegt. Einzig zwischen Laaske und Putlitz wäre noch ein kurzer Inselbetrieb möglich, da dieser Abschnitt nicht stillgelegt wurde. In Kuhbier sind mit Stilllegung auch die Andreaskreuze verschwunden, hier werden keine Fotografen mehr auf einen Uerdinger Schienenbus warten, wie beispielsweise im September 2014 anlässlich eines Besuchs bei der Innotrans.

Hp Kuhbier

Der Haltepunkt Kuhbier, in der DDR noch lange mit einem Dienstposten zum Fahrkartenverkauf besetzt gewesen, steht auch 2,5 Jahre nach Ende des Zugbetriebs noch wie am letzten Tag verlassen. Einzig Reisende werden vergeblich auf einen Zug wie im Oktober 2012 warten. Derzeit wird in Pritzwalk die Bü-Anlage Giesensdorfer Weg erneuert und die Strecke Pritzwalk West – Pritzwalk, Schaltstrecke aus der Sicherungstechnik entfernt und die Strecke ihren baulichen Anschluss an den Bf Pritzwalk verlieren.

VT 120

Die Hanseatische Eisenbahn GmbH (HANS) bedient seit Dezember 2018 nach Abschluss eines neuen Verkehrsvertrages das Netz Prignitz mindestens bis zum Dezember 2028 und erbringt dabei ca. 230.000 Zugkilometer im Jahr. Im Vergleich zu anderen Netzen mit meist deutlich zweistelligen Millionenkilometern ein überschaubarer Betrieb, ganz Prignitz-like.
Der zwischenzeitlich vom früheren EGP-Design auf das HANS-Design umgeklebte VT 120 hat den Bf Meyenburg verlassen und fährt als RB62045 durch Bergsoll nach Pritzwalk. Rechts neben dem Streckengleis nach Pritzwalk das Planum der 1967 stillgelegten Stammstrecke der ehemaligen Ruppiner Eisenbahn AG aus Kremmen, welche an die Kremmener Bahn aus Berlin anschloss und zwischen Wittstock und Meyenburg abgebaut ist.

504 001

Weiterhin zwei Zugpaare fahren Mo-Fr zwischen Pritzwalk und Kyritz. 504 001 passiert als RB62023 den Fotografen am außer Betrieb befindlichen Einfahrsignal von Wutike.
Die nördlichen Ein- und Ausfahrsignale sind noch bzw. wieder in Betrieb, um den Bahnübergang am Bahnhof technisch zu sichern. Eine zeitlang mussten die Lokführer den wärterbedienten Bahnübergang als nicht technisch gesichert ansehen und trotz geschlossener Schranken am Bahnübergang anhalten, da die Deckungssignale außer Betrieb waren und der Posten in Wutike nur noch als Schrankenwärter bezahlt wurde.


Fotos in Google Earth © 2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben