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Sonnabend, 8. September 2018
– 25 Jahre Museumsstraßenbahn des VVM
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Zum 25. Mal
jährte sich im Sommer 2018 die Eröffnung der
Museumsstraßenbahn am
Schönberger Strand, am 15. August 1993 wurde die Anlage
zunächst noch
mit Betrieb über an die Triebwagen angehängte Akkumulatoren
eröffnet.
Möglich wurde der Bau seinerzeit durch die Kommunale Beschäftigungs Initiative
(KBI)
der Gemeinde Schönberg und gezielte Nutzung von
Fördertöpfen. In den
Folgejahren konnte die Anlage durch den Bau einer Fahrleitungsanlage
und der Wagenhalle vervollständigt werden. Die meisten der bis zum
Bau
oft unter freiem Himmel stehenden Fahrzeuge konnten seitdem sukessive
aufgearbeitet werden und können entweder im Fahrgastbetrieb
eingesetzt
werden oder den Besuchern vorgeführt werden.
Lange Zeit stand der bereits 1954 von der Hamburger Hochbahn zum
60-jährigen Bestehen des elektrischen Straßenbahnbetriebes
optisch in
den Ursprungszustand zurückversetzte Z1 656 am Strand im Freien.
Ab
1994 stand der Triebwagen nach einer gründlichen Vollaufarbeitung
dem
Museumsbetrieb zur Verfügung. Seit 2013 werden am Fahrzeug
Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, die bisher nur teilweise
abgeschlossen werden konnten. Nach einem Stromabnehmerschaden im Herbst
2017 war der Z1 abgestellt und wurde in der Nacht zu heute als
Überraschungsaktion wieder rangierfähig gemacht. Hier
verlässt der Z1
656 nach fast einem Jahr erstmals
die Wagenhalle.
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Wilfried
Zurstraßen (Bildmitte)
war 26
Jahre Bürgermeister von Schönberg und hat die Entstehung der
Museumsstraßenbahn ermöglichst und den Betrieb genehmigt –
die wohl
einzige Straßenbahn Deutschlands, die durch einen
Bürgermeister
genehmigt wurde. Harald Elsner (rechts
im Bild) hat als Vorstand des Vereins
Verkehrsamateure und
Museumsbahn e.V. (VVM) die Entstehung vorangetrieben und als
Architekt
begleitet. Peter Kokocinski (links
im Bild) ist seit Mai 2017 neuer Bürgermeister der Gemeinde
Schönberg und begleitet die Museumsbahn auf dem Weg der
Umgestaltung
des zu reaktivierenden Hein
Schönberg
zu einer täglich im Stundentakt verkehrenden Regional- statt
Museumsbahn. Zur Feier des Jubiläums brachte der
Altbürgermeister
Wilfried Zurstraßen das 1993 am Eröffnungszug angebrachte
Schild
"Zurstraßen-Bahn" aus dem Gemeindearchiv mit.
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Im September
1993 war die Südschleife am Strand nicht mehr als eine
Sandfläche mit
ein paar Sträuchern. Die Büsche konnten geschickt zur
Kaschierung der
Akkuanhängers genutzt werden. Der V6E 3644 wurde rund fünf
Jahre als
Betriebsfahrzeug am Strand genutzt, ehe das Fahrzeug aufgrund des
Karosseriezustandes abgestellt wurde.
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Rund neun
Jahre zuvor, an Ostern 1984, fuhr in Kiel noch die Straßenbahn
und die
Hamburger Wagen waren in einer langen Schlange auf Gleis 1 des Bf
Schönberger Strand abgestellt – an einen Betrieb der
Straßenbahnwagen
wagte man damals realistisch nicht zu glauben und die Vandalismus- und
Witterungsschäden an den Fahrzeugen nahmen stetig zu.
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25 Jahre
später hat sich die Anlage etabliert, das Jubiläum wird
groß gefeiert
und die Musikkapelle des NDTSV
Holsatia Kiel von 1887 e.V. begleitet den vom
Bürgermeister
Peter Kokocinski gefahrenen Sonderzug musikalisch.
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Der
Altbürgermeister Wilfried Zurstraßen folgte und fuhr wie vor
25 Jahren seine "Zurstraßen-Bahn".
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Vor Beginn
des Festakts ein Blick der beiden Bürgermeister auf die
Zurstraßen-Bahn.
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Während
des
Festakts wurde mit der einen oder anderen Anekdote auf die 25 Jahre
Museumsstraßenbahn und deren Entstehung zurück geblickt, in
die Zukunft
von Hein Schönberg geschaut und dem Vorsitzenden des VVM ein Foto
der
Übergabe der Eröffnungsurkunde überreicht.
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Der seit
1985 im Bestand des VVM befindliche Düwag-Großraumwagen 241
aus Kiel
wird derzeit Stück für Stück karosserietechnisch
überarbeitet und in
der Regel als Blickfang ausgestellt. Zum Tag der Straßenbahn
wurde er
den Besuchern im Betrieb vorgeführt.
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Hein
Schönberg verkehrt derzeit noch nur bis Kiel-Oppendorf, die AKN
Eisenbahn GmbH wartet für das Groß der Ausbauarbeiten
auf
den
Planfeststellungsbeschluss und saniert zwischenzeitlich
genehmigungfreie Teilabschnitte der einstigen
Kiel-Schönberger-Eisenbahn. Im Marketing ist Hein Schönberg
aber
bereits heute allgegenwärtig.
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Der seit
rund 20 Jahren abgestellte V6E 3644 steht seit Fertigstellung des
Tramports nicht mehr unter Planen abgestellt, sondern zusammen mit dem
passenden Beiwagen V6BE 4683 unter dem Tramport. Erstmals 2012 wurde
der 3644 wieder unter Spannung gesetzt und zum Tag der
Straßenbahn
vorgeführt. Zum Jubiläum wurde der Triebwagen im Bereich der
Kopfpartie
aufgefrischt, der lange fehlende Leinenfänger wieder
ergänzt und ein lauffähiger Umformer eingebaut – erstmals
nach
langen Jahren klingt der V6E wieder wie ein V6 klingen soll.
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Im September
1993 wirkt die Schauanlage noch recht improvisiert – Fahrleitungsanlage
und Wagenhalle fehlen noch, für nötige Arbeiten an den Wagen
ist ein Wetterdach aufgestellt worden, welches irgendwann ein
Sturmopfer wurde. Im Hintergrund zu sehen der Berliner TM 36 3487,
dessen von Berlinern begonnene Aufarbeitung abgebrochen wurde – er ist
heute abgeplant hinterstellt.
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25 Jahre
später ist die Anlage nicht wiederzuerkennen: Ansehnliche
Fahrzeuge auf einer fertiggestellten Anlage. Auch ein Berliner TM 36
ist
heute im Museum im Einsatz – die ein Jahr dauernde Aufarbeitung durch
eine Berliner Arbeitsgruppe konnte im September 2017 mit einer
Hauptuntersuchung im Bw Marzahn erfolgreich abgeschlossen werden – der
Wagen ist heute ein Schmuckstück im Bestand des Museums.
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Bürgermeister
Peter Kokocinski erfüllte sich nach den Ansprachen einen
Jugendtraum – als am Kieler Ostufer aufgewachsener Jugendlicher hat er
die
Linie 4 noch erlebt und durfte den Kieler Triebwagen 241 einmal
selbst über die Anlage steuern.
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Zweites
Betriebsfahrzeug ist seit 1993 fast ununterbrochen der Hannoversche
Triebwagen 202, welcher nun durch den Berliner TM 36 entlastet werden
kann.
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Festlich
geschmückt auch der Hamburger V3 2970, welcher seit 2007 im Museum
in Betrieb ist. An besucherstarken Tagen wie dem Tag der
Straßenbahn kommt auch der V2B 1306 zum Einsatz, dessen
Triebwagen seit 2014 zur Überarbeitung abgestellt ist.
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Bis 2012
wurde der V6-Lehrwagen aufgearbeitet, er behielt als einziger
Triebwagen die Türform und -anordnung der V6 – lediglich
die hintere Tür wurde entsprechend den Einmannwagen umgebaut. Da
die V7-Beiwagen bei der Anpassung für die auf Einmannbetrieb
umgebauten V7 ihre ursprüngliche Form behielten, ist auf dieser
Aufnahme in der Südschleife anschaulich der ursprüngliche
Unterschied zwischen V6 und V7 zu erkennen, deren Unterschied nach
Einmannumbau der Triebwagen auf den ersten Blick für
manchen nicht
leicht ersichtlich war.
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Jüngstes
Fahrzeug in der Sammlung des VVM ist der 1975 gebaute Braunschweiger
GT6 7553 der Bauart Mannheim.
Diese weiterentwickelte Serie der klassischen
Düwag-Gelenktriebwagen wurde noch von Düwag gebaut, spätere
Serien wurden in Lizenz von anderen Herstellern gebaut. Der
Braunschweiger Triebwagen rundet die norddeutsche Sammlung in die
Neuzeit ab, ehe die
Stadtbahnfahrzeuge bzw. Niederflurzüge erschienen. Nöch
trägt der Wagen seine Ganzwerbung aus Braunschweig, in absehbarer
Zeit soll die Werbung entfernt werden – auch Folien altern und bieten
dem Rost zusätzliche Angriffsflächen.
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Die
Gastronomie lud zum Verweilen ein, der Besucher konnte die unentwegt in
dichtem Takt vorbeiziehenden Straßenbahnen aus Hamburg, Kiel,
Hannover, Berlin und Braunschweig beobachten. Im Hintergrund unter dem
Tramport der aus Lübeck stammende Verbandstriebwagen 195, welcher
bis 1980 in Kiel eingesetzt war und langfristig wieder als
Lübecker Wagen 249 hergerichtet werden soll.
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Kein Museum
ohne die aktiven Mitarbeiter. Zu einem spontanen Gruppenfoto hatten
sich fast alle Aktiven des Tages der Straßenbahn vor V3, TM 36
und
V6E gestellt.
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Viele Jahre
war der TM 36 3495 nur ein Schatten seinerselbst. Fahrfähig, aber
scheinbare Lichtjahre von jeder Betriebsfähigkeit und Zulassung
für den Personenverkehr entfernt. Innerhalb eines Jahres wurde aus
dem unscheinbaren Wagen ein Vorzeigeexemplar für das was
möglich ist.
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Zum
Abschluss des Tages drehte der Z1 656 noch eine Runde über die
Anlage.
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Das
Erscheinen des ältesten erhaltenen Hamburger
Straßenbahntriebwagens sorgte noch einmal für zahlreiches
Auslösen der Kameras. Den aktiven Mitgliedern des VVM mein
herzlicher Dank für den Tag der Straßenbahn und weiterhin
gute Fahrt mit dem in den letzten Jahrzehnten erreichten – von vielen
einst nicht mehr realistisch erwartet.
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Fotos
in Google Earth |
©
2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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