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1. Oktober – Korso durch (West-)Berlin
8. Oktober – Verkehrshistorischer Tag 2017
13. Oktober – Auf Durchreise in Naumburg
14. Oktober – Doppelstöckig durch das Erzgebirge
15. Oktober – Doppelstöckig durch das Gartenreich
21. Oktober – Rangierfahrten am Strand
26. Oktober – Mal eben nach Hamburg
31. Oktober – Saisonabschluss im HSM in Wehmingen



Sonntag, 15. Oktober 2017 – Doppelstöckig durch das Gartenreich

670 003

Dessau war die Wiege des Doppelstockschienenbusses, der "Demonstrator" wurde bei der Ferropolis Bergbau- und Erlebnisbahn (FBE) erprobt. Ab 1997 wurden auf der Grubenbahn Fahrten mit Doppelstockschienenbussen angeboten, ebenso übernahm die Anhaltische Bahn-Gesellschaft mbH (ABG) 1997 auf der Dessau-Wörlitzer-Eisenbahn (DWE) den von der Deutschen Reichsbahn 1982 wieder aufgenommenen sommerlichen Ausflugsverkehr, nachdem der Personenverkehr zwischen Dessau und Wörlitz 1968 eingestellt worden war.
Die ABG fuhr seit 2001 mit den Doppelstockschienenbussen auf der Strecke, welche aber weiterhin störanfällig waren. Nach Unfällen und einem Motorbrand in einem 670 fielen beide einsatzfähigen 670 aus, die Saison 2010 wurde im Schienenersatzverkehr beendet und die ABG musste Insolvenz anmelden. Nach der Insolvenz der ABG übernahm die Dessauer Verkehrs- und Eisenbahngesellschaft (DVE) selbst den Betrieb auf der DWE, bis dato war das Tochterunternehmen der Stadtwerke Dessau nur Infrastrukturunternehmen der Dessau-Wörlitzer-Eisenbahn.
Seit 2001 kommen die umfassend überholten 670 003 und 004 als Fürst Franz und Fürstin Louise auf der Strecke nach Wörlitz zum Einsatz. Die beiden Triebwagen erhielten später auch eine modernisierte Klimaanlage, um speziell im Oberdeck die Klimaverhältnisse zu verbessern. 670 003 hat mit dem ersten Zug des Tages Wörlitz verlassen und fährt in zügiger Fahrt bei Griesen Oranienbaum entgegen.
WSSB-Bü

Weiter auf dem Rückzug, aber noch vergleichsweise häufig anzutreffen sind die Hl 64-Anlagen der WSSB (Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin), welche eigentlich schon seit Ende 2010 aus dem (ost-)deutschen Straßenbild verschwunden sein sollten. Die Vielzahl der Anlagen überforderte Eisenbahnen und Kommunen mit dem Ersatz durch neue Anlagen, die verbliebenen Anlagen haben nun Einzelgenehmigungen mit konkretem Ablaufdatum erhalten.
In Dessau hat sich die alte WSSB-Technik am Bü Der Wall bis heute halten können – auf dem von der Strecke nach Wörlitz durchfahrenen Werksgelände der Stromag Dessau findet sich diese Szenerie mit einem zeitgenössischen Warnhinweis für die Bürger.

670 003

Der 670 003 durchfährt das Gelände der Stromag Dessau und erreicht nach wenigen Metern den Hp Waldersee.

670 003

Griesen und den an der Straße An der Tränke gelegenen Hof passiert der 670 003 ohne Halt. Ein Klick auf das Foto öffnet es als Panorama im HD-Format.

670 003

Ausfahrt aus Wörlitz mit dem Torso der einstigen Windmühle und der Kirche St. Petri. Während der 670 003, Fürstin Louise, recht zuverlässig den Dienst versieht, bleibt Fürst Franz 670 004 ein Sorgenkind. Im Mai 2017 zum Kirchentag musste der Triebwagen vom 670 002 aus Chemnitz vertreten werden, da zu dieser Zeit zwei 670 zwischen Dessau und Wörlitz benötigt wurden.
In absehbarer Zeit stehen beide 670 der DVE zur HU an, so dass vielleicht noch einmal auf den 670 002 aus Chemnitz zurückgegriffen werden könnte. Die beiden 670 der Hanseatischen Eisenbahn GmbH (HANS), welche bis 2016 in der Prignitz zum Einsatz kamen, sind dem Vernehmen nach bei der HANS nach nicht mehr zum Einsatz vorgesehen. Sollte die HANS die Fahrzeuge abgeben, wäre hier sicher ein dankbarer Abnehmer vorhanden und wenn es nur die Komponenten sind. Über 20 Jahre nach dem Bau der Prototypen ist es für die beiden aktuell DVT einsetzenden Unternehmen DVE und KSR sicher alles als einfach, die Fahrzeuge in Betrieb zu halten.

670 003

Zu DDR-Zeiten waren die Blinklichter in den Andreaskreuzen Standard und die Verkehrsteilnehmer auf die Signale trainiert. Heute scheinen die wenigen verbliebenen Hl 64-Anlagen die Autofahrer völlig zu überfordern. Während sich der Zug unübersehbar nährerte, das Blinklicht leuchtete und die Klingel rasselte, fuhren zwei Autofahrer völlig unbekümmert über den Bahnübergang. Wann wird auch bei uns auf den Kaffeebechern "Vorsicht, Inhalt könnte heiß sein" stehen, weil vor heißem Kaffee gewarnt werden muss?

670 003

Nochmals der An der Tränke liegende Hof, auch hier öffnet sich bei einem Klick auf das Foto ein Panorama im HD-Format.

Fotos in Google Earth © 2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben