Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember






1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29
30








1. April – Mit Fridolin durch den Hafen
3. April – Lummerland lebt
4. April – Umleiter
9. April – Der Frühling ist da und die TU-Wagen fahren aus
14. April – Die Bergkönigin mit Kalkzügen im Harz unterwegs
17. April – Blaue E10 vor Schnellzugwagen
23. April – Strandereignisse
30. April – Städtereise Kopenhagen



Sonntag, 9. April 2017 – Der Frühling ist da und die TU-Wagen fahren aus

DT5 342

Am Sonntag kam für einen Tag der Frühling mit aller Kraft in die Stadt. Perfektes Timing, denn heute gingen erstmals seit über vier Jahren die beiden TU-Wagen wieder als gemeinsamer Zugverband auf Strecke. Anlass war eine vom Verein Historische S-Bahn Hamburg e.V. organisierte Kombifahrt von historischer U-& S-Bahn. Die 2008 nach 38 Jahren Hinterstellung im Tunnel wieder in Betrieb genommenen Wagen werden recht selten verchartert und fahren je nach Anlass gemischt mit den anderen beiden T-Wagen im Verband.
Der Fahrplan war recht fotografenfreundlich, so dass eine Verfolgung der Fahrten in Anbetracht des Wetters gesetzt war. Die Marschbahn mit ihrem Ersatzverkehr ist zwar seit Monaten eine offene Baustelle, aber man muss hin und wieder Prioritäten setzen – und die waren hier eindeutig. Im Vorwege der Fahrten entstand dieses Aufnahme des DT5 342 auf der Alsterbrücke am Leinpfad. Der DT5 ist längst im Alltag angekommen und die DT3-Abstellung und -Verschrottung ist im vollen Gange.

DT3 872

Der DT3 war lange das Rückgrat der HOCHBAHN. Seit dem zunächst für Ende 2004 angedachten DT2-Ende waren die 68 verbliebenen DT3 lange unverzichtbar, sie fuhren bei kurzen Haltestellenabständen hohe Laufleistungen und auch schwere Schäden wurden parallel zur beginnenden DT5-Auslieferung behoben. Dieser Einsatz ging auf die Substanz der Wagen und sie stehen nun wirklich vor dem Nutzungsende und werden recht bald nur noch zu den Hauptverkehrszeiten eingesetzt.
Zehn Fahrzeuge vom Typ DT3 werden dennoch bei der FWM-Fahrzeugwerke Miraustrasse GmbH
für einen weiteren Einsatz von ca. 10-15 Jahren technisch und wagenbaulich hergerichtet, das erste Fahrzeug ist dort praktisch fertiggestellt und soll in Kürze wieder Hamburg erreichen. Diese Fahrzeuge sollen künftig – ähnlich wie die DT2-Fahrzeuge von 2005 bis 2015 – als Einsatzreserve dienen. Weitere Fahrzeuge werden für den Bedarfsfall hinterstellt. Der die Alster querende DT3 872 gehört nicht zu den zu modernisierenden DT3 und wird bald seinen Dienst quittieren.

DT4

Das lange Jahre klassische Motiv mit dem Portal an der Kellinghusenstraße ist durch den vor einigen Jahren erfolgten Einbau eines Aufzuges praktisch nicht mehr möglich. Einzig Züge der Langenhorner Bahn lassen sich neben dem Portal noch fotogen aufnehmen. Der DT4 197 erreicht die Hst Kellinghusenstraße.

DT5

Der TU-Wagenverband rückte deutlich vor Plan zur Kellinghusenstraße aus, was einerseits ein versemmeltes Motiv bedeutete – andererseits ergab sich dadurch ein ungeplantes Zeitpolster bis zur Durchfahrt entlang des Kuhmühlenteiches, dem zweiten geplanten Motiv mit den TU-Wagen. Am Kuhmühlenteich hatte ich 2011 die TU-Wagen bei nahezu identischer Jahreszeit und Witterung umgesetzt, die Motiverkundung betreffs aktueller Vegetation ergab jedoch einen neuen Motivblick, dem nur Höhe fehlte. Höhe ist seit einiger Zeit kein Problem mehr und so konnte das ungeplante Zeitfenster für den Aufbau von Höhe genutzt werden. DT5 345 passiert den Kuhmühlenteich.

TU2 8762 und TU1 8838

Kurz vor Durchfahrt steigt die Anspannung – ein selten verkehrender Zug bei gleichzeitig perfekter, noch Sicht lassender Vegetation. Sonne und idealer Sonnenstand an einem herrlichen Motiv – versagt im entscheidenden Moment die Technik, fährt ein alle fünf Minuten verkehrender Zug auf dem Gleis der Gegenrichtung oder passieren andere ungeahnte Katastrophen?
Alles hat geklappt, nach der Aufnahme wartete auch kein böses Erwachen – was hier praktisch tödlich gewesen wäre
. Am Alsterlauf habe ich es noch sportlich genommen, hier wäre für die nächsten Jahre eine schwarze Wolke mit dem Fotografen mitgezogen – sobald er an das Motiv denkt. TU2 8762 und TU1 8838 über dem Kuhmühlenteich mit der Kirche St. Gertrud und den Mundsburg-Hochhäusern.

TU1 8838

Die TU-Wagen fuhren neben der Ringrunde einen Schlenker auf der Langenhorner Bahn bis Fuhlsbüttel Nord. Zur Nachmittagszeit ist die Sonne an den meisten Stellen bereits westlich vom südwärts fahrenden Zug und entlang der Haltestellen kein ausgeleuchtetes Motiv mehr möglich. Nur an der Sengelmannstraße gibt es noch eine Stelle, wo der Fotograf eine passende Stelle finden kann.
Am östlichen Ende steht nördlich der U-Bahn seit einiger Zeit eine hohe, unfotogene Lärmschutzwand für das Gleis der Güterumgehungsbahn. Da die in den 1970er Jahren errichtete Bauvorleistung in Form eines Bahnsteiges für die geplante U4 ohne pralle Sonne besser umzusetzen ist, blieb noch die Einfahrt des TU-Zuges in die Hst von der Güterumgehungsbahn aus als Motiv übrig, wo der der Fotograf vor 21 Jahren noch ein Formsignal mit U-Bahn verewigt hat.
Die Stelle war nach 21 Jahren noch zugänglich und so entstand diese Aufnahme des die Sengelmannstraße querenden TU-Zuges. Rechts im Hintergrund ist die Baustelle für den neuen Busbetriebshof der HOCHBAHN zu erkennen, welcher den Betriebshof Mesterkamp ersetzen wird. Für die nun als U5 geplante U-Bahn Bramfeld – City-Nord (– Innenstadt – Hamburg West) ist auf dem Gleisdreieck-Gelände Platz für eine geplante Werkstatt reserviert – die noch 2010 projektierte Stadtbahn wird beim Bau des Betriebshofes nicht mehr berücksichtigt.

TU2 8762

Klassikerfotomotiv ist der Hafen, doch gilt es hier die Zuglänge mit dem Motiv in Einklang zu bringen. Ein typisches Motiv im Innenring ist bereits im Bestand des Archivs, das zweite Motiv sollte anders ausssehen. Glücklicherweise folgte noch der Anstoß auf das Motiv Brücke Helgoländer Allee, wo die Sonne nur im Hochsommer ausreichend auf Front und Motiv strahlt. Aber immer nur mit Frontsonne muss auch nicht sein – gerade wenn die Bauwerke bereits ausreichend Sonne haben und später im Jahr von der Vegetation verdeckt werden.
Glücklich schätzen kann sich der, der das Photoshop-Plugin "Zeitmaschine 2.0" installiert hat und damit einen zweiminütigen Zeitsprung zum Autoverkehr egalisieren kann. Zahlreiche Oldtimer nutzten das herrliche Frühlingswetter für eine Ausfahrt, egal ob auf Gummi- oder Stahlreifen.

Fotos in Google Earth © 2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben