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Mittwoch, 15. Juli 2015
– Die Marschbahn rockt
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Auf der Allgäubahn
sind die Umleiter alle Jahre wieder das Highlight der
örtlichen Eisenbahnfotografen – für Nordlichter aber ziemlich
weit weg. Doch seit letztem Jahr werden in den
Sommerferien sonst via Flensburg verkehrende DB Schenker-Güterzüge
aus Skandinavien für drei Wochen
über Tønder umgeleitet. Diese nutzen die bis Itzehoe nicht
elektrifizierten Streckenabschnitte der Marschbahn – private Verkehre
werden über Ostseefährverkehre umgeleitet. So treffen sich
auch dieses Jahr wieder zahlreiche Eisenbahnfotografen aus ganz
Deutschland an der Marschbahn, um inzwischen eher
außergewöhnliche Verkehre im Bild festzuhalten.
Vor gut 10 Jahren übernahm die Nord-Ostsee-Bahn
(NOB) im Dezember
2005 für zunächst 10 Jahre den Betrieb der Marschbahn.
Zwischenzeitlich für ein Jahr verlängert, wurde der Betrieb
der Marschbahn zum Dezember 2016 neu ausgeschrieben und der Wettbewerb
von der Deutschen Bahn AG
gewonnen. Die Loks in Form der TRAXX
P160 DE
ME und die Married-Pair-Wagen werden künftig von Paribus gestellt.
Bis Dezember 2015 werden die Married-Pair-Wagen modernisiert und dem
neuen Landesdesign angepasst – der Betreiberwechsel zur DB wird
erst zum Dezember 2016 stattfinden.
Die EuroRunner der NOB werden
aktuell von den Unternehmen Beacon
Rail
Leasing und Ascendos Rail
Leasing geleast und ab Dezember 2015
für acht bis zehn Jahre zusammen mit den einst von der DR
stammenden NOB-Wagen zwischen Chemnitz und Leipzig auf dem CLEX zum
Einsatz kommen. Die Married-Pair-Wagen
werden dagegen nach einer Modernisierung dem neuen Betreiber zur
Verfügung gestellt und in den neuen Farben der nah.sh zum Einsatz
kommen.
So oder so, ab Dezember 2015 wird es dieses
Bild nicht mehr anzutreffen geben: DE 2000-01 mit ihrem Zug nach
Westerland in
Langenhorn.
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Doch
eigentliche Motive des Tages waren die Umleiter. 233 572 fährt mit
ihrem Güterzug durch Langenhorn. Inzwischen muss man lange
suchen, um vergleichbare Motive zu finden: Formsignale, möglichst
im Form von Blockstellen nah beianander. Zweigleisige
Hauptstrecke, Güterverkehr mit "richtigen" Loks. Eine
Fotostelle mit passendem Sonnenstand und freiem Schussfeld. Und dann
noch ein Bauer, der die Eisenbahnfotografen gewähren lässt.
Und die vorgenannten Punkte möglichst alle zusammen.
Während der Bauer auf der Westseite der Gleise im vergangenen Jahr
neugierig fragen kam, was dann da abgehen würde, kam auf der
östlichen Wiese der örtliche Bauer offenbar recht schnell zum
Ergebnis, dass er die Massen an Fotografen nicht dulden mag und stellte
ein "Betreten verboten"-Schild auf. Davon war dieses Jahr noch
nichts zu sehen, das Tor stand offen und die Fotografen bezogen eines
der herausragenden Motive der Strecke.
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Nördlich Niebüll
verkehren keine Umleiter mehr, aber die 218-bespannten Sylt-Shuttle
von DB Fernverkehr, wie hier
mit 218 389 an der Zugspitze bei Lehnshallig. Heute noch wie seit
Jahrzehnten
selbstverständlich verkehrend, wird sich dieses Bild in wenigen
Monaten grundlegend ändern. DB Fernverkehr beschafft für den
Autozug nach Sylt sieben neue Loks vom Typ TRAXX DE ME und löst
die bisher eingesetzten Loks der BR 218 vor den
Autozügen ab.
Doch wird es zum Jahresende wohl keinen
reibungslosen Übergang geben. Machte man sich zunächst nur
Gedanken wegen dem geplanten Übergang von Doppeltraktion BR 218
auf Solotraktion BR 245, hat mit der Railroad
Development
Corporation Deutschland (RDC D) ein Wettbewerber
um den lukrativen Sylt-Shuttle-Verkehr die Bühne betreten.
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Den durch DB
Netz ausgeschriebenen Bieterwettbewerb um einen neuen Rahmenvertrag
über 10
Jahre für die Trassen über den Hindenburgdamm hat die RDC
für
sich gewinnen können – die DB ging mit ihrem bisher betriebenen
Sylt-Shuttle zunächst leer aus, da RDC deutlich mehr als die DB
für die Trassen
bot. Den zweiten Teil der Vergabe konnte die DB für sich
entscheiden,
da sie ihre Sylt-Shuttle-Züge um einen Triebzug der BR 628/928
erweitern will, der dann weiter in Richtung Husum oder gar Hamburg
fahren wird. Durch diesen Kniff der längeren Trassenführung
war die Anmeldung der DB der Bewerbung
von RDC vorzuziehen.
Ergebnis ist, dass RDC maximal 15
Autotransportzüge pro Tag fahren darf, die DB wird ihr bisheriges
Angebot weitgehend beibehalten können. Anfang Mai stellte RDC die
geplanten Zuggarnituren der Öffentlichkeit vor, was in einem
Medien-GAU
endete, da die Transportwagen einfache Flachwagen waren, kein
Vergleich
zu den Transporteinheiten der DB. Man darf gespannt sein, wie ab
Dezember die Zustellung der 628/928 an
die Autozüge und die Verladung zwischen den Unternehmen
organisiert
wird.
232 498 mit ihrem Umleiter nach Maschen verlässt davon
unbeeindruckt den Bahnhof Niebüll mit den Verladeanlagen des
Sylt-Shuttles im Hintergrund.
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Entgegen des zunächst
prognostizierten fast durchgehenden Sonnenscheins zog es sich
Nachmittags völlig zu und Regen auf. Da lohnte die Fortsetzung der
Fototour nicht mehr wirklich, ein Foto der 232 230 am Bü
Süderhamm nördlich Langenhorn musste aber dennoch noch sein.
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Fotos
in Google Earth |
©
2015 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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