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Sonnabend, 2. Mai 2015
– Dampfwolken über dem Brohltal
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Für die Museumsbahn in
Fond-de-Gras hatte ich vom Plan her zwei Tage vorgesehen, heute am
Sonnabend war kein Betriebstag und der Tag entsprechend anders
verplanbar. Bei der Brohltalbahn war die Fertigstellung der seit Ende
2008 in betriebsfähiger Aufarbeitung befindlichen Lok 11sm
absehbar und für das erste Maiwochenende die ersten
Publikumsfahrten geplant. Da ich ohnehin im Bereich Koblenz mein
Nachtquartier plante, war es naheliegend die Tour entsprechend zu
legen, dass am Sonnabend das Brohltal Tourziel war.
Bei meinem letzten Besuch im Brohltal im August 2012 war die an das
V160-Design angelehnte Lok D5 der Reihe Henschel DHG 1200 BB vor einem PmG
nach
Engeln im Einsatz, das Wetter war jedoch
alles andere als angenehm. Hier steht die D5 mit dem ersten Personenzug
des Tages bei leichtem Sonnenschein zur Abfahrt nach
Engeln in Brohl-Lützing bereit.
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Die seit 1989 zunächst als
Leihgabe der DGEG wieder im Brohltal heimische Lok 11sm
wurde 1998 von der Interessengemeinschaft
Brohltal- Schmalspureisenbahn e.V. (IBS) gekauft und fortan die
betriebsfähige Aufarbeitung als Ziel angesteuert. Ende 2008
begannen die Arbeiten in Mansfeld bei der MaLoWa, der Kessel wurde im
polnischen Piła neu gebaut. Das Ziel Fertigstellung im Jahre 2011
konnte leider nicht realisiert werden, regelmäßig wurden die
Brohltalbahner und die beteiligten Unternehmen vor neue
Herausforderungen gestellt. Ende 2014 konnte die Lok erstmals unter
Dampf gesetzt werden, die Inbetriebnahme zur Saison 2015 war damit
absehbar.
Am Vortag war die Lok in Anwesenheit des rheinland-pfälzischen
Innenministers Roger Lewentz feierlich dem Betrieb übergeben
worden, von der Hektik des Tages war heute am frühen Vormittag
nichts mehr zu spüren – fast wie im Alltagsbetrieb steht die Lok
betriebsbereit vor dem Lokschuppen. Im Hintergrund die 2007 erworbene
Henschel-Malletlok E 168 der Portugiesischen
Staatsbahnen (CP) welche als Arbeitsvorrat hinterstellt ist und
zu einem noch nicht bestimmten Zeitpunkt ebenfalls zur Aufarbeitung
vorgesehen ist.
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Zunächst stand aber die
Abfahrt der D5 nach Engeln an, als Motiv hatte ich den
Tönissteiner Viadukt gewählt, dem klassischen Motiv der
Brohltalbahn. Bis kurz vor Zugdurchfahrt stand ich hier alleine, keine
Spur von Fotoverfolgern. Aber dieser Zug ist ja "schnöde mit
Diesel bespannt"...
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Der Zug ließ sich bequem per
Auto verfolgen, hier in der Ortsdurchfahrt Weiler. Die
Nachmittagsleistung steht hier deutlich besser im Licht und ist von
alten Aufnahmen der Brohltalbahn auch bestens bekannt – doch stand
damals kein schmuckloser Fabrikhallenbau an der Ortsgrenze zu
Burgbrohl...
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Weiter bis Engeln wollte ich den
Zug nicht verfolgen, da ansonsten die erste Abfahrt der 11sm
nicht mehr am Wunschmotiv machbar gewesen wäre. Bei der
Rückfahrt mit Ortserkundung staunte ich nicht schlecht, da die
Brohltalbahner "mal eben" zwischen zwei Zugfahrten mit einem Arbeitszug
aus D2 und zwei Schotterwagen auf Strecke fuhren und kurzerhand rd. 100
Meter erneuertes Gleis einschotterten.
Zu dieser kleinen Einlage abseits des üblichen Betriebes sagt man
natürlich nicht Nein.
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Rechtzeitig vor Abfahrt der 11sm
machte sich der Arbeitszug wieder auf den Weg nach Brohl-Lützing,
im Brohler Hafen sollte anschließend wieder Schotter geladen
werden, doch war diese Aktion nicht kompatibel mit der
Dampfzugverfolgung.
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Eine halbe Stunde später
erschien die 11sm mit ihrem
Personenzug nach Engeln auf dem Tönissteiner Viadukt. Das
Ausflugslokal steht aktuell zum Verkauf, sonst wäre jetzt zur
Mittagszeit der gesamte Vordergrund zugeparkt. Bei weitem stand ich
hier auch nicht mehr alleine, die Fotografenmeute war deutlich
angewachsen. In der Summe lief entgegen den Erwartungen die Verteilung
der Fotografen – und die Verfolgung des Zuges – erfreulich gesittet ab.
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Die 11sm
quert zwischen Weiler und Niederzissen die Bundesstraße 412,
welche Zubringer zur A61 ist. Der Bahnübergang an der
Brohltalstraße kommt hier noch völlig ohne Schranken aus.
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Eher russisches Roulette –
besonders an Tagen wie diesen – ist das fotografieren
über stark befahrene Straßen hinweg. Aus beiden Richtungen
können zum unpassendsten Zeitpunkt die unpassensten Autos kommen.
Doch hier hatte Murphy ein Einsehen und auch die Sonne fand ihren Weg
durch die dichter werdenden Wolken, als die 11sm
unter Volldampf Niederzissen verlässt.
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Die Steilstrecke nördlich
Oberzissen wird von der 11sm
aktuell nicht befahren, als Probefahrt hat die Lok Engeln jedoch
bereits erreicht. In Oberzissen geht die 11sm
daher vom Zug und die D5 übernimmt die ersten vier Wagen für
die Weiterfahrt nach Engeln. Im Hintergrund die Ortskulisse von
Oberzissen, der Zug befindet sich hier in Höhe Galenberg.
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Auch die letzten Meter nach Engeln
muss die Lok unter Volllast arbeiten. Die vorletzte Kurve vor Engeln
wieder die D5 inmitten der noch blühenden Obstbäumen.
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Anschließend war Wechsel ins
Tal angesagt, die 11sm
bespannte einen weiteren Zug nach Engeln. Im August 2012
stand ich an
dieser Stelle in strömenden Regen, als die Gastlok 99 6101 nach
Oberzissen fuhr. Heute bei 11sm
strahlt die Sonne vom Himmel, die Fotografen haben sich rund um die
Felsenmauer vom Schweppenburger Heilbrunnen drapiert.
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Vor der Ortskulisse von Weiler
durchfährt die 11sm die
bekannte Fotokurve, die Sonne verzog sich nun zunehmend hinter den
Wolken.
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Eher brutal-idyllisch ist das Motiv
an der Straße "Zum Steinbruch" – im Hintergrund die A61, die hier
das Brohltal quert. Wie bereits bei der Leistung zuvor scheint diese
Stelle Videofilmer anzuziehen, die aus dem direkt vor der Lok fahrenden
Auto heraus die arbeitende Lok filmen. Dass an bestimmten Stellen dabei
größere Gruppen von Fotografen stehen, beeindruckt dann
überhaupt nicht – egal dass diese ihr Motiv in die Tonne kloppen
können. Glück hat, wer ein zuvor identisch belichtetes Foto
auf dem Chip hat und zumindest eines der Autos atomisieren kann.
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Am Ortseingang Oberzissen kam
letztmals noch kurz und passend zur Zugdurchfahrt die Sonne heraus, als
der Dampfzug die letzten Meter zum Bahnhof Oberzissen fuhr.
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Sonne wäre hier natürlich
"top" und im richtigen Winkel gewesen – kurz vor dem Bahnhof Engeln ist
hier die D5 wieder mit dem vorderen Zugteil aus Brohl-Lützing
unterwegs. An Bord eine größere Gruppe Bustouristen – eine
oft bei der Brohltalbahn anzutreffende Zielgruppe, welche in Engeln
dann in den bereitstehenden Reisebus steigt.
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Entsprechend leerer verlässt
die letzte Leistung des Tages wieder den Bahnhof Engeln mit seiner
markanten Einfassung. Die D5 rollt im Leerlauf dem Tal entgegen. Den
Brohtalbahnern allzeit gute Fahrt mit der 11sm
(und natürlich
auch allen anderen Fahrzeugen)!
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Fotos
in Google Earth |
©
2015 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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