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Freitag, 31. August 2012
– Regenprobe für die Fotografen im Brohltal
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Auf der
Brohltalbahn wurde heute für Fotofreunde eine Veranstaltung mit
Fotogüterzügen auf die Beine gestellt. Aus Anlass der runden
Jubiläen auf der Brohltalbahn ist im August und September 2012 die
Lok 99 6101 der Harzer Schmalspurbahnen zu Gast, da die
brohltalbahneigene Schmalspurmalletlok 11sm noch in der
Endphase der
grundlegenden Aufarbeitung nach über 40-jähriger Abstellung
steht.
Da die Fotoveranstaltung für Mitfahrer geplant war, bot sich eine
Teilnahme geradewegs an, da ich auch die Lok D5 der Brohltalbahn mal in
Aktion erleben wollte – eine von Henschel an die Lokfamilie V160 der DB
angelehnte Bauart für wahlweise 760mm bis 1.067mm Spurweite.
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Die
Dieselloks der Bauarten DHG
1000-1500 BB wurden von Henschel für
den Export entwickelt und u. a. nach Spanien, Thailand, Togo und
Argentinien geliefert. Mehr oder minder durch Zufall ergab sich bei der
Brohltalbahn die
Idee, eine der in Europa verbliebenen Loks mit ihrer hydrodynamischen
Bremse zu übernehmen und hier
künftig im Güterverkehr einzusetzen. 1998 konnte die Lok 1405
des Typs DHG 1400 BB von der
FEVE übernommen werden und nach
zehnjähriger umfangreicher Aufarbeitung 2008 als D5 in Betrieb
genommen werden.
Bei der Aufarbeitung wurde die Lok entsprechend ihrer Grundkonzeption
optisch durch Anbringung der markanten V160-Zierblenden an der Front,
kleinen Scheinwerfern über dem Führerstand sowie
entsprechender Farbgestaltung an die Erscheinung der V160 der DB
angepasst, was der Lok den Beinamen "Schmalspur-V160" einbrachte. Hier
setzt die Lok aus dem Bw Brohl an den Bahnsteig des Bf Brohl,
während die 99 6101 in Kürze ihren Fotozug zusammenstellen
wird.
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Die D5 wird
vornehmlich im Güterverkehr eingesetzt, wo in der Vulkanlandschaft
abgebautes Phonolith (Klingstein)
von Brenk aus mit der Bahn abgefahren und in Brohl auf Lkw umgeladen
wird. Die Mo/Mi/Fr verkehrenden Güterzüge fahren Mi&Fr
als sonst durchweg ausgestorbene PmG (Personenzug
mit
Güterbeförderung). Heute waren die Wagen bei der Fahrt
nach
Engeln quasi ausgebucht, mehrere Reisegruppen hatten sich angemeldet.
Aktuell befördert die Brohltalbahn ca. 60.000 Reisende
jährlich.
Hier steht die D5 mit ihrem Personenzug im Bf Brohl und wird in
Kürze in den Hafen fahren, um die Güterwagen für die
Phonolithtransporte aus dem Güterbahnhof zu holen.
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Anschließend
ging es zum ersten Fotopunkt der Tour, der Brücke bei
Schweppenburg. Pünktlich zum ersten Fotohalt fing es an zu regnen,
so dass die rund 30 Fotografen erstmal unter den Bäumen Schutz
suchen mussten. Als erster Fotozug fuhr die D1 der Brohltalbahn mit
vier Schotterwagen der BEG (452,
451, 512 und 504) gen Burgbrohl.
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Der T42 des
DEV ist nach seinem mehrmonatigen Aufenthalt im Harz einige Wochen zu
Gast bei der Brohltalbahn, wo er zum Jubiläumsfest eingesetzt
wurde und nun noch
einmal als Begleitfahrzeug auf der Fotofahrt dienen kann. Durch
entsprechende Rangierfahrten war mit dem T42 eine problemlose
Fotobegleitung möglich – auch mit dem Auto wäre keine
nennenswert bessere Fotoausbeute möglich gewesen. Die Fotofahrten
im Harz mit Begleittriebwagen waren da weitaus ineffektiver – wobei im
Harz natürlich auch eine völlig andere Streckenbelastung als
im Brohltal besteht, wo heute lediglich ein planmäßiges
Zugpaar verkehrte.
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Mit dem
Wetter musste man sich arrangieren, zu analogen Zeiten hätte ich
die Tour vermutlich als völligen Ausfall verbucht, da mit den
früher in der Regel verwendeten max. ISO 200-Filmen keine
vernünftigen
Verschlusszeiten bzw. Blendenwerte mehr möglich gewesen
wären. Mit der Digitaltechnik kann man inzwischen je nach Modell
durchaus ISO 3200 wählen und das bei diesen Werten erkennbare
Rauschen am PC fast völlig entfernen. So schrecken auch
unterirdische Lichtwerte nicht mehr und es können
sehenswerte Schlechtwetteraufnahmen entstehen.
99 6101 ist mit den von der HSB übernommenen Rollwagen 43 und 45
und zwei darauf verladenen Es- und Fcs-Wagen sowie dem Packwagen 118
als zweiter Fotozug unterwegs und passiert den Tönissteiner
Viadukt an der Wolfsschlucht mit dem Gasthaus Jägerheim.
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Unverkennbar
kommt da was aus dem Dunkel. 99 6101 verlässt den Tunnel der
Brohltalbahn bei Bad Tönisstein.
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Im Bf
Burgbrohl trafen sich die drei Züge der Fotofahrt zu einer kurzen
Pause. Der T42 überholte hier die beiden Güterzüge und
fuhr bis
zum früheren Güterbahnhof Weiler B.E. vor. Gelegenheit,
dieses
sicher so schnell nicht wiederholbare Treffen abzulichten. T42 und 99
6101 begegneten sich bereits vor wenigen Wochen im Harz.
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Die
Vulkaneifel ist Standort unzähliger Mineralbrunnen und
entsprechend verarbeitender Mineralwasserindustrie. Unverkennbar die
Farbrikanlagen in Burgbrohl im Bf Weiler B.E., wo der T42 die
Teilnehmer abgesetzt hat und den ehemaligen Güterbahnhof für
die beiden Güterzüge räumt.
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Auf alten
Brohltalbahnfotos sieht man nicht selten das Motiv dieses Bahnhofs
zusammen mit den 1965 von den Dieselloks D1-D3 ersetzten Dampfloks.
Auch nach fast 50 Jahren erkennt man diese Stelle noch wieder, auch
wenn die Fabrikhallen rechts früher deutlich kleinere
Backsteinbauten waren und die Gleisanlagen damals umfangreicher waren.
Ein Ortsschild, was die beiden Orte Burgbrohl und Weiler trennt stand
auch damals hier, nur in älterer Bauform. Wenn bald die 11sm
wieder auf den Gleisen der Brohltalbahn unterwegs sein wird,
dürfte dieses eines der gerne gewählten Motive sein.
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Hinter
Weiler liegt diese fotogene Kurve entlang der Brohltalstraße, wo
sich die D1 mit ihrem Güterzug auf den Weg nach Niederzissen
macht. Die Sonne lugte kurzzeitig durch die Wolken.
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In
Niederzissen fuhr der T42 in das zum Stumpfgleis umfunktionierte
ehemalige Hausbahnsteiggleis ein und wurde
wieder vor die beiden Güterzüge gesetzt. Die Teilnehmer
bekamen hier
tatsächlich Sonne zu sehen! Was etwas Sonne doch so ausmacht...
;-)
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Im Mai 2002
feierten die Brohltalbahner unter anderem das 15-jährige
Bestehen der IG
Brohltal-Schmalspureisenbahn e.V.. Als Gastlok kam die Malletlok
99 5902 der HSB aus dem Harz – die betriebsfähige
Aufarbeitung der
eigenen Malletlok 11sm kam damals gerade in die heiße
Projektierungsphase. Dass die Aufarbeitung der Lok noch über 10
Jahre dauern würde, damit rechnete damals kaum jemand. Letztlich
hatten
rund 40 Jahre Abstellung und die 60 Jahre Betrieb der Lok mehr
Substanzverlust als erwartet mit sich gebracht – derzeit sind die
Brohltalbahner zuversichtlich, dass die Malletlok 11sm
2013
endlich durch das Brohltal dampfen kann, wie hier die 99 5902 am
Ortsrand von Niederzissen.
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Bei
Niederzissen hatte sich bei 99 6101 die Sonne wieder hinter dichten
Wolken versteckt und in Sichtweite der
Brohltalbrücke der A61 nimmt der Güterzug die letzten Meter
der
Steigung nach Oberzissen.
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Im Bf
Oberzissen war der nördliche Endpunkt der Fotofahrt erreicht – die
beiden Güterzüge hätten (im
Gegensatz zum T42) zwar
Steilstreckenzulassung, doch rennt bei einer solchen Veranstaltung die
Uhr – bereits ohne den Abschnitt nach Engeln war die Fahrt auf rund
neun Stunden angesetzt... Die Akteure der Fahrt stellten sich im Bf
Oberzissen zu einer kleinen Parade auf.
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Anschließend
begann es ausdauernd zu regnen, nachdem die Regenepisoden zuvor meist
von relativ kurzer Dauer waren. Die 99 6101 befuhr mit ihrem
Güterzug noch ein Stück des Abschnittes in Richtung Engeln,
die Fotografen erwarteten den Zug am Viadukt in Oberzissen. Man sollte
dabei als Teilnehmer auch mal einen Blick hinter die zwar vor Regen
schützende Hauswand werfen, dann sähe man dass der zweite
Güterzug nicht folgen würde und man hätte sich eine
angesichts des
Regens improvisierte Rückfahrt per Auto zum Bf Oberzissen
erspart...
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Im Programm
war bei Weiler im grünen Feld ein Foto der aus Engeln
zurückkehrenden D5 mit ihrem PmG vorgesehen. Auffälligerweise
mochten dort am Fotopunkt keine Teilnehmer den Triebwagen verlassen und
blieben allesamt im Zug. Für mich hatte ich eh schon vorgesehen,
die
D5 vor der Ortskulisse Weiler am dortigen Bahnübergang der
Brohltalstraße umzusetzen. Im Vergleich mit alten Brohltalfotos
hat sich auch hier die Kulisse in den letzten Jahrzehnten fast nur
entsprechend dem Straßenausbau verändert. In einer kurzen
Regenpause fährt die D5 mit ihrem PmG aus Engeln in den Bf Weiler
B.E. ein.
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Ein kurzer
Sprint während der Zugmeldung des PmG ermöglichte noch die
Ausfahrt der D5 neben dem T42 des DEV auf Burgbrohler Seite des Bf
Weiler B.E..
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Der Hp
Schweppenburg-Heilbrunnen ist seinerzeit in die aufwendige
Eingangsgestaltung des Tönissteiner Privatbrunnen integriert
worden. Bei wieder unterirdischen Lichtwerten steht der T42 im
Haltepunkt.
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Anderer
Blickwinkel am Hp Schweppenburg-Heilbrunnen. Für den T42 endeten
mit dieser Fahrt die Gastaufenthalte. Nach etlichen Monaten im Harz und
dem Aufenthalt im Brohltal kommt der 2012 hauptuntersuchte Triebwagen
künftig wieder zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf auf seiner
Hausstrecke zum Einsatz. Den Aktiven der Brohltalbahn und der IBS recht
herzlichen Dank für die Durchführung dieser gelungenen Tour
und viel Erfolg beim weiteren Betrieb der Brohltalbahn und hoffentlich
bald der Malletlok 11sm.
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Nach einer
Bereisung der Güter- und Hafenbahngleise in Brohl (wo ich mir Fotos weitgehend gespart habe,
denn es gibt von unterirdischen Lichtverhältnissen immer noch eine
Steigerung) entstand während des Wartens auf den Zug nach
Bad Breisig noch diese Aufnahme eines Relikts aus Bundesbahnzeiten.
Diese kleinen Details früherer Bahnhofsausrüstungen
verschwinden allmählich ziemlich lautlos, der Zahn der Zeit nagt
auch an diesen Geräten. Auch 18 Jahre nach Abschaffung der
Deutschen Bundesbahn weist sie noch auf den Service hin, nur die
Fahrzeuge im Hintergrund haben sich inzwischen verändert.
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Die
klassische E10 der DB ist inzwischen fast von den Gleisen verschwunden.
Eine Handvoll Loks der BR 110 kommt noch vor Regionalzügen zum
Einsatz, DB AutoZug setzt
einige Loks als BR 115 vor Auto- und Nachtzügen ein und DB Rail Charter einige Loks der BR
110 vor Sonderzügen. Dazu gehört auch die 110 480, welche vor
einem Autoreisezug des niederländischen Unternehmen treincharter eingesetzt ist.
Zwischen Einfahrsignal Brohl und Zwischensignal, welches vor dem
Abzweig in das Überholgleis steht, liegen 900m. Da muss der Tf
schon einmal deutlich abbremsen, um rechtzeitig auf 40 km/h abgebremst
zu haben. Die Bremsung der 110 480 ist hier auf dem Foto anschaulich zu
sehen...
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Fotos
in Google Earth |
©
2012 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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