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Sonnabend, 27. Januar 2024
– Elektrisch ohne Oberleitung
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526 015 des Betreibers Erixx fährt in den Bf
Ratzeburg ein. Nach fast 30 Jahren Abstinenz in Deutschland ist der
Akkutriebwagen zurück bei den deutschen Eisenbahnen. Ende der
1980er Jahre wurden bundesweit die meisten Akkutriebwagen ausgemustert,
nur in Wanne-Eickel hielten sich die ETA noch bis 1995.
Damals endeten die letzten Einsätze von Akkutriebwagen der DB,
nachdem sie seit 1907 beginnend mit den Wittfeld-Akkutriebwagen
fast 90 Jahre die Triebwagenlandschaft in Deutschland geprägt
hatten. Dieseltriebwagen gab es damals noch nicht – Dampftriebwagen
waren seinerzeit in Konkurrenz zu den Speichertriebwagen, sie konnten
sich aber nicht durchsetzen. Ab Ende der 70er Jahre des 20.
Jahrhunderts versuchte die Deutsche
Bundesbahn, einen Nachfolger für die Akkutriebwagen zu
entwickeln, den ETLO.
Dazu führte das Bundesbahn-Zentralamt
München zusammen mit der Firma BBC
eine Projektstudie zur
Entwicklung eines Hybridtriebwagens durch. Dieser sollte auf
nichtelektrifizierten Strecken mittels Akku und unter Oberleitung
betrieben werden können. Auf elektrifizierten Abschnitten sollten
neben dem Fahrzeugantrieb auch die Akkus geladen werden können. Im
Rahmen der Studie wurde ein Fahrzeug auf Basis des zweiteiligen
Dieseltriebzuges der Baureihe 628 entwickelt. Der Triebwagenzug sollte
mit Hilfe von Bleiakkus rund 500 kWh installierte Kapazität
besitzen und nichtelektrifizierte Abschnitte mit 200 km Länge
überbrücken können. Das baureife Konzept des Elektrischen Triebwagen mit
Ladeeinrichtung aus der Oberleitung (ETLO 528) wurde 1981
mangels Wirtschaftlichkeit verworfen.
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Als FLIRT Akku der Baureihe 526 (in Fortsetzung der Systematik der
reinelektrischen, zweiteiligen Fahrzeuge der BR 426) ist nun im
Zuge der nachhaltig angelegten Energiewirtschaft das Konzept des ETLO
528 in moderner Form zurück.
Der FLIRT Akku von Stadler (PDF-Datenblatt) überbrückt im Gegensatz
zum ETLO 528-Projekt mit 200 Kilometern „nur“ 80 Kilometer ohne
Fahrdraht zuverlässig, aber kommt mit Lithium-Ionen-Batterien
statt schwerer Säurebatterien aus – welche mittels Schnellladung
unter Fahrdrahtspannung in 15 Minuten weitgehend aufgeladen werden
können.
Alle zwei Stunden haben die Züge der Linie RE83 in
Büchen 15 Minuten Aufenthalt zum Laden. Ende 2021 erreichte
Stadler mit dem Prototypen bei einer Demonstrationsfahrt eine
nachladefreie Fahrstrecke von 224 Kilometern.
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Elektrisch ohne Oberleitung! ist
der Slogan für die FLIRT Akku-Flotte, welche sich im Eigenum der Paribus Rail Portfolio III GmbH & Co.
KG befindet und an die Verkehrsunternehmen (aktuell Erixx und die Nordbahn)
vermietet wird. Paribus wurde im April 2020 nach einer Ausschreibung
vom Aufgabenträger Nahverkehrsverbund
Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH GmbH) mit der Beschaffung beauftragt
– für die Bereitstellung und Instandhaltung über 30 Jahre ist
die Stadler Deutschland GmbH
verantwortlich, die auch als Halter fungiert.
Die Fahrzeuge der erixx Holstein
GmbH dürfen derzeit nur im Stillstand an der Fahrleitung
betrieben werden, da es in der Startphase zu mehreren Vorfällen
kam, wo die Fahrzeuge mit gehobenem Pantograph in stromlose Bereiche
einfuhren, die Fahrleitungsanlage und sich selbst beschädigten.
Die E-Inseln wären mit dieser reduzierten Betriebsform
überdimensioniert, da
sie kurze Fahrten mit Fahrleitungsspannung ermöglichen sollen.
Für die in die bestehende Oberleitungsanlage des Bf Büchen
integrierte E-Insel Büchen
wurden 28 neue Oberleitungsmaste entlang der Strecke 1150 zwischen km
160,800 und 161,537 errichtet, also rund 700 Meter Strecke
elektrifiziert.
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Die Triebfahrzeugführerin
senkt hier den Pantographen für die bevorstehende Ausfahrt nach
Lüneburg, der nordwärts fahrende Zug lädt derweil noch.
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Akkuangetriebene Ausfahrt von 526
022
nach Lüneburg. Inzwischen hat auch der
nordwärts fahrende Zug den Pantographen gesenkt. Rechts
der noch immer ans Gleisnetz angeschlossene, aber längst
aufgegebene Güterbahnhof Büchen. Das EBA hat dem Abbau des
von Gleis 140 abzweigenden Anschlussgleises bereits zugestimmt.
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Für die nächste
südwärts fahrende Leistung ging es nach langer Zeit wieder in
die Luft. Eine Doppeltraktion der BR 526/826 passiert als RE21123 nach
Lüneburg die Ortschaft Siebeneichen.
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Fotos
in Google Earth |
©
2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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