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Dienstag, 23. Januar 2024
– Letzte Reise für die DT3, Teil II
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Nach der Überführung der
ausgemusterten DT3 vom vergangenen Freitag nach Ludwigslust wurden die
Fahrzeuge heute von Ludwigslust weiter nach Malchow zum Verwerter
transportiert. Just in time kam der Fotograf in Parchim an, um
bei noch recht unterirdischen Belichtungswerten die Ausfahrt aus dem
Gbf Parchim im Bild festzuhalten.
Der Transporteur, die RailAdventure
GmbH, hat für den fahrdrahtlosen Teil bei der Railsystems RP GmbH eine Lok der BR
218 angemietet, zum Einsatz kam die 218 402. Die Lok war in der
Vergangenheit auch gelegentlich bei der DB im Leiheinsatz –
Eigentümer von Loks der BR 218 können sich wohl kaum vor
Anfragen retten, da es bis heute keinen Großseriennachfolger
für die Loks gibt.
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Im Gegensatz zur ersten der drei
DT3-Überführungen fuhr die zweite Überführung
über Parchim in das Netz der Regio
Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIG) ein. Die RIG hat in der
Prignitz weite Teile des nachgeordneten Netzes von DB Netz übernommen und
hält die Schieneninfrastruktur betreibsbereit. Karow war einst in
der Prignitz ein zentraler Eisenbahnknoten mit fünf
Streckenzweigen. Heute sind von den fünf Ästen noch vier
befahrbar, aber allesamt ohne täglichen Betrieb.
An den Sommerwochenenden wird derzeit versucht ein
regelmäßiges Angebot zu etablieren. Die Durchfahrt der 218
402 von RP mit den DT3 für Malchow reißt die Infrastruktur
des Bahnhofs Malchow kurz aus dem winterlichen Dornröschenschafd.
Der Güterwagen rechts gehört zu den Abstellern, die einen
kleinen Beitrag zum Erhalt der Infrastruktur beitagen.
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Die Überführung bei
Alt-Schwerin. Das Netz der RIG eignet sich aufgrund der nur
sporadischen Befahrung hervorragend für technische Erprobungen. In
den letzten Jahren war aus diesem Grund ein zum advanced TrainLab
umgerüsteter
ICE-TD mehrfach zu Gast auf den Strecken in der Prignitz.
Auf der zehn Kilometer langen Strecke Karow – Malchow werden Versuche
zur 5G-Versorgung im 3,6-GHz-Band entlang
von Eisenbahnstrecken durchgeführt.
O2, die Deutsche Bahn AG und eine Reihe von
Partnern schaffen gemeinsam ein „Gigabit
Innovation Track“ (GINT). Entlang der
Strecke wurden 13 Mobilfunkmasten aufgestellt, die mit ihren relativ
kurzen Abständen die Nutzung von Frequenzen im 3,6-GHz-Bereich
ermöglichen sollen. Um die Teststrecke rasch und
kostengünstig zu errichten, kommen unter anderem einfache Masten
zum Einsatz, die mit Ankerpfählen im Boden befestigt werden und
daher ohne Betonfundament auskommen. Die darauf befestigen
Untergestelle gleichen die Neigung der Böschung an den
Bahndämmen aus. Im Hintergrund einer der Masten, an denen
die vom schwedischen Netzausrüster Ericsson
gelieferte
5G-Mobilfunktechnik angebracht wird.
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Einfahrt Bf Malchow. Zu sehen ist
von der DT3-Überführung an sich recht wenig. Aber das war
auch nicht Ziel, viel interessanter ist der Bahnübergang mit
Vollschranken, der mit WSSB-Technik gesichert ist.
Die eigentlichen
WSSB Bü-Sicherungsanlagen mit Blinklicht in der Mitte des
Andreaskreuzes sind nach dem Einigungsvertrag und
den nachfolgenden Regelungen eigentlich seit fast 15 Jahren
unzulässig, da die westdeutsche STVO kein Blinklicht im
Andreaskreuz vorsieht – dieses darf nach der STVO nur in einer eigenen
Blende blinken, wie es hier improvisiert umgesetzt ist.
Ob diese aus den
Einzelgenehmigungen des EBA für
die verbleibenden Anlagen entlassen sind, weiß der Autor aktuell
nicht. Rechts das Stellwerk B1, was mit Abbau der
örtlichen Signale zum Sitz des Zugleiters wurde.
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Vollschranke mit WSSB-Technik,
an die westdeutsche STVO angepasst. Der RegioShuttle der ODEG passiert den Bü als
Rangierfahrt, um gleich den ortsnahen Hp Inselstadt Malchow zu
erreichen. Der Hp liegt auf dem planmäßig nicht
mehr befahrenen Abschnitt der meckl. Südbahn.
Über die mit dem Abbau der Formsignale eingeführte
Betriebsform Technische
Unterstützung für den Zugleitbetrieb (TUZ) fährt
der Triebwagen der ODEG als Rangierfahrt zum neuen Haltepunkt
Inselstadt
Malchow. Hier passiert der Triebwagen den Bü Bahnhofstraße.
Abgesehen vom „modernen“ Triebwagen muss man schon serh gebau suchen,
was sich hier in den letzten 35 Jahren verändert haben
könnte. 35 Jahre???
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Im Stellwerk B1 sitzt nach der
Umrüstung des Bahnhofs Malchow und Umstellung der Strecke Wahren –
Malchow auf den technisch unterstützten Zugleitbetrieb der
Zugleiter. Links stehen die berüchtigten Absteller, die mit ihren
Standgeldern ihren Beitrag zur Erhaltung der Infrastruktur leisten.
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218 402 schiebt die Fahrzeuge
soweit zurück, dass sie nach absetzen der Bremswagen umsetzen
kann. Der Bahnhof Malchow wird als Personenbahnhof nicht mehr bedient.
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Die Schrottfuhre vor dem
funktionslosen Bahnhofsgebäude Malchow vor
der letzten Rangierfahrt. Vor der Umstellung auf TUZ sah der Bahnhof
noch ein wenig fotogener
aus, heute hat er nur noch Endzeitstimmung.
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909-1 führend tritt den
letzten Fahrtabschnitt zum Verwerter an.
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Anschließend ergoss sich
über Malchow – und die Fotografen – ein Regenguss, der die
düstere Stimmung aber gut wiedergibt. VT 650.91 der ODEG hat im
TUZ die Fahrerlaubnis zum Hp Inselstadt Malchow erhalten und fährt
aus.
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218 402 hat abgekuppelt, ein
Radlader zieht die DT3 in den Anschluss.
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RailAdventure hat für
praktisch alle Lebenslagen die passende Technik. Hier der Übergang
von Regelspurwagen auf die Schaku
Typ 330. Die DT3 selbst sind mit Schakus vom Typ 25 ausgerüstet – die
Verbindung übernimmt eine Übergangskupplung, welche offenbar
die entsprechende Lastzulassung von bis zu vier DT3
einschließlich eines Übergangswagens und der nötigen
Bremswagen besitzt.
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DT3 909-1 am Ziel der letzten Reise.
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Reste der vorherigen
Überführung von November 2023.
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Der DT3 909-1 wird zusammen mit (fast allen) anderen DT3-Wagen bald
in einem vergleichbaren Zustand sein.
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Fotos
in Google Earth |
©
2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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