Nachdem
sich der Winter Anfang der Woche für diese Saison wohl
endgültig verabschiedet hatte, zogen zum Wochenende
vorfrühlingshafte Temperaturen im Norden ein. Nicht nur für
den Fotografen hieß das „raus an die frische Luft“. Einzig das
Ziel war nicht recht definiert – weiter oben im Norden sollten sich
länger Wolken halten. In bewährter Taktik bot sich eine
Hafenrunde an und die begann gleich mit einem Highlight – bei Fahrt
entlang des Veddeler Damms rangierte 120 205 und ein Containerzug stand
noch ohne Lok in der Ausfahrgruppe. Kurzerhand wurde der Sonnenstand
gepeilt, das Auto
geparkt auf die Seite des Niedernfelder Ufer gewechselt. Das um 1925
erbaute frühere Freihafenamt
ist heute Sitz des Innendienstes der
Hafenbahn und ein herausragendes Motiv. Wer genau hinsieht, wird auch
noch die Masten des frisch restaurierten Segelschiffs „Peking“ sehen.
Die 120 205 der Bahnlogistik24 GmbH
ist eine der ersten an Privat verkauften Loks der einst als
Universallokomotive entwickelten BR 120. Bei DB Fernverkehr und DB Regio sind die Loks bereits
ausgeschieden, nur bei DB
Systemtechnik und DB Netz
sind noch zwei Exemplare in DB-Beständen aktiv. Die bis zum
Verkauf von DB Regio genutzte 120 205 eine der wenigen Loks der
Baureihe, die entsprechend ihrer Enwicklung alle drei Aufgabenfelder
kennenlernen konnte. Als 120 121 fuhr die Lok zunächst im
schnellen Fernverkehr, ehe sie Ende 2007 an DB Regio verkauft wurde.
Nach Ausrüstung mit der für den modernen Regionalverkehr
nötigen Einrichtungen verkehrte die fortan als 120
205 bezeichnete Lok zwischen Hamburg und Rostock im
Regionalverkehr.
Im Juli 2019 wurde die 120 205 an die Nürnberger
Leasing GmbH
verkauft und wird seitdem von der Bahnlogistik24 GmbH für die
Traktion von Güterzügen genutzt. Hier verlässt die 120
205 vor DGS68711 nach Rheinhausen mit rund 3,5 Stunden Verspätung
bei bestem Winterlicht den Bahnhofsteil Hamburg Süd. Im August
2021 läuft die HU-Frist für die Lok ab, bei einer erneuten
Hauptuntersuchung dürfte die Lok vermutlich das
DB-Design
verlieren.
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