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Mittwoch, 31. August 2016
– Hamburger Spezialitäten
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Am Schönberger Strand bei der
dortigen Museumsstraßenbahn nähert sich der
alljährliche Tag der
Straßenbahn mit großen Schritten, die Vorbereitungen
dafür sind im
Gange und im Zeichen dieser stand heute am Nachmittag der Betrieb am
Schönberger Strand. In der Hauptsaison wird auch Mittwochs Betrieb
gefahren, so dass der V3 2970 heute zahlreiche Urlauber auf eine
Zeitreise mitnahm.
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Während der
Kurvenschmierwagen 354 im Jahre 1908 bei Falkenried als Tw 160 für
die Kieler
Straßenbahn gebaut wurde, wurde der V7E 3361 bei Linke-Hofmann-Busch
in Salzgitter als Tw 3411 gebaut. Als der heutige
3361 im Jahre 1957 fabrikneu aus der Werkhalle rollte, schied quasi
zeitgleich der Kieler Tw 160 aus dem Fahrgastbetrieb aus und wurde zum
heutigen ATw 354 umgebaut. Heute, fast 60 Jahre später, stehen die
beiden Wagen mit Hamburger Wurzeln im Straßenbahnmuseum am
Schönberger
Strand und können gelegentlich im Betrieb vorgeführt werden.
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Dem V7E 3361 sollte heute eine
spezielle Aufgabe zukommen, entsprechend rückte der Wagen im Laufe
des
Nachmittags aus. Dabei traf der 3361 auf den Braunschweiger GT6 7553,
welcher rund zwei Jahre vor Außerbetriebnahme der V7E in Dienst
gestellt wurde und seit 2015 beim VVM museal erhalten wird. Die
Größenverhältnisse scheinen klar verteilt zu sein, doch
sind Breite (beide 2.200 mm)
und Höhe (GT6 Typ Mannheim
3.260 mm, V7E 3.307 mm) fast identisch und nur in der Länge
verliert der V7E naturgemäß.
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Die Nordschleife lässt fast
vergessen, wo wir gerade sind. V7E 3361 durchfährt die Schleife
mit
Schwung, die auf dem Foto unmerkliche Steigung macht dem V7E 3361
zu schaffen, da aktuell nur eine Motorengruppe funktionsfähig ist.
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Was ist besser als einmal V7? Zweimal V7!
V7E 3361 trifft auf den V7BE 4391, welcher am Strand als
Ausstellungswagen dient. Der V7BE behielt beim Umbau für den
Betrieb hinter
Einmanntriebwagen seine klassische Tür- und Fensteranordnung,
während
die V7-Triebwagen – welche bis zum Umbau die gleiche Wagenkastenform
besaßen – ihr Aussehen mit der Änderung der
Türanordnung deutlich
veränderten.
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Fast könnte man meinen, der
V7E
3361 hat seinen Beiwagen nach der Lastspitze an der Endstelle
abgekuppelt und steht nun als Solowagen für die nächste Fahrt
bereit.
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Was kann auch besser als ein V7E
sein? Ein V6E und ein V7E!
Der V6E 3644 ist seit rund 16 Jahren
außer Betrieb, nachdem die Karosserie zunehmend schlechter wurde
und
einer Überarbeitung bedarf. Da mit dem V6E 3657 im dänischen
Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm ein fahrbereiter V6E
vorhanden ist,
haben beim VVM aktuell andere Wagen Priorität, welche nur hier
erhalten
geblieben sind.
Mit Fertigstellung des Tramports wurde der V6E 3644 – welcher die
letzten Jahre hinter der Wagenhalle abgeplant abgestellt war – mit dem
passenden Beiwagen V6BE 4683 gekuppelt und wird seit Frühjahr 2016
in der
Nordschleife gezeigt. Das Licht war für ein Foto zusammen mit dem
V6-Nachfolger V7 passend und ein länger im Kopf gehabtes Motiv im
Kasten.
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Der V7E kam nach dem Ende des
regulären Besucherverkehrs eine besondere Aufgabe zu, denn mit der
Zusammenstellung des V6-Verbandes wurde eine Option für den
nahenden
Tag der Straßenbahn denkbar – erstmalig seit 1971 einen
V6-Verband im
Betrieb präsentieren.
Der V6E 3644 wurde 2012 nach rund zwölf Jahren Standzeit erstmals
wieder unter Spannung gesetzt und zum Tag der Straßenbahn
2012
zur
Überraschung der Besucher im Betrieb vorgeführt. Seitdem sind
vier
weitere Jahre vergangen und nun soll ein erneuter Coup, diesmal mit
Beiwagen, gelingen. Der Tramport ist noch nicht mit Fahrdraht versehen,
so dass dort abgestellte Wagen herausgezogen werden müssen. Der
3361
zieht die V6-Wagen ein Stück aus der Überdachung hervor und
dann naht
der große Moment.
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Die frisch überholte
Trolleystange
wird an den Draht gelegt und der 3644 steht erstmals seit vier Jahren
wieder unter Spannung.
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Und er bewegt sich! Nachdem die
Hydraulikpumpe für die Federspeicherbremse den nötigen Druck
aufgebaut
hat, wird die erste Fahrstufe aufgeschaltet und der Verband rollt.
Erstmals seit 1971 (der Abstellung
der V6BE-Wagen) fährt wieder
ein
reinrassiger V6-Zugverband.
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Dass beide Hamburger
Nachkriegsgroßraumwagentypen am Strand zugleich unterwegs sind,
hat es
auch noch nicht gegeben.
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So bekommt die Doppelhaltestelle am
Museumsbahnhof ihre Bedeutung. Doch was ist besser als zwei
Hamburger Großraumwagen hintereinander?
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Zwei Großraumwagen
nebeneinander! Üblicherweise wird das linke Gleis von den
Wagen auf 1.100mm
Spurweite
genutzt, das rechte Gleis steht der Regelspur zur Verfügung. Durch
den
Neuzugang aus Braunschweig ist das Gleis praktisch ständig durch
ein
Fahrzeug auf Kieler Spur belegt, so dass das Gleis praktisch auch nur
durch schmalspurige Wagen genutzt wird. Doch für einen kurzen
Moment
standen am Museumsbahnhof V6E und V7E nebeneinander und lassen die
Unterschiede im Wagenkasten gut vergleichen.
Auch die mit den Einmanntriebwagen eingeführten Kennzeichnungen
lassen
sich hier recht gut nachvollziehen. Die schwarze Liniennummer in
Hamburg war Standard, die rote Liniennummer sagte aus, dass der
Triebwagen keinen Beiwagen mitführt. Die Bauchbinde sagte aus,
dass der
Triebwagen keinen Schaffner hat und Barzahler im Falle von
Beiwagenbetrieb (schwarze
Liniennummer wird gezeigt) ganz hinten beim
Beiwagenschaffner einsteigen sollten. Die rote Linie zusammen mit der
Bauchbinde ließ Barzahler ganz vorne beim Fahrer einsteigen.
Der V6E 3644 zeigt den letzten Betriebszustand der meisten V6E Mitte
der 1970er Jahre – wieder ohne Bauchbinde, da der Einmannumbau
abgeschlossen
war und nur noch Einmanntriebwagen verkehrten. Die schwarze 2 wies in
der Logik auf den mitgeführten Beiwagen hin und nach dem Ende des
Beiwagenbetriebes auf einen Fahrer, der dem Beiwagenbetrieb
nachtrauerte und schwarz trug.
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Wie auch beim V7 blieben die
Beiwagen vom Typ V6 beim Umbau auf Betrieb hinter Einmanntriebwagen am
Wagenkasten unverändert und behielten dabei ihre
Schiebetüren,
welche bei den Triebwagen auf Falttüren umgebaut wurden. Die
großen
Schilder an Trieb- und Beiwagen wiesen die Fahrgäste auf die
Besonderheiten beim Beiwagenbetrieb mit Einmanntriebwagen hin –
Überlieferungen zufolge nicht sehr erfolgreich und auch ein Grund,
dass
die HHA den Beiwagenbetrieb früh reduzierte und im März 1976
ganz
aufgab.
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Für die anschließende
Abstellung
wurde ein Schiebeverband zusammengestellt, welcher aus dem Hannoveraner
Tw 202 und dem Hamburger V2B 1306 bestand, dessen Triebwagen derzeit
noch in Grundüberholung ist. Zwischen V2B und V6E wird die
Kuppelstange
eingesetzt und der V6-Verband anschließend zum Tramport rangiert.
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Nachdem am Nachmittag immer wieder
Schleierwolken das Licht eintrübten, fährt der Tw 202 mit V2B
1306 bei
klarem Abendlicht zum Museumsbahnhof zur Abstellung.
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Zum Abschluss der Rangierarbeiten
stand der V7E 3361 noch einmal in abendlicher Sonne in der Nordschleife
an der Hst Spielplatz. Mein Dank geht an die Aktiven des VVM für
die
Gelegenheit bei den Probefahrten des V6-Zuges dabei sein zu können
und das Arrangement des Großraumwagenstelldicheins.
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Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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