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Freitag, 28. Juli 2023
– Feine Dinge werfen ihre Schatten voraus
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Nach
einem Jahr stand heute wieder ein Besuch im Straßenbahnmuseum
Skjoldenaesholm auf dem Zettel – am Sonnabend ist der jährliche
Sommer-Verkehrstag und dieses Mal waren drei Tage Zeit für die
Tour
reserviert. Am Freitagnachmittag trafen wir passend zu einer Abfahrt
des
Hamburger V6E 3657 ein, welcher heute ohne seinen Beiwagen V7BE 4384 im
Einsatz
stand.
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Der
Einsatz ohne Beiwagen vereinfachte die abendlichen Rangierbewegungen,
da für morgen eine Premiere auf dem Programm steht –
der erste öffentliche Einsatz des Salzwagens 4994, 1928 bei Falkenried gebaut und bis zum Ende
der Hamburger Straßenbahn
für den Winterdienst vorgehalten.
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Der Wagen
war bis 1994
Bestandteil der Sammlung im Eisenbahnmuseum
Wilhelmsburg
und kam nach
dem Brand des Museums und der folgenden Auflösung der Sammlung im
Jahr 2000 nach Dänemark, wo der Wagen 2003 zusammen mit dem frisch
aufgearbeiteten V6E 3657 gezeigt und anschließend außerhalb
des Museums
in einer angemieteten
Halle auf dem Hof Dyssegård in Balstrup bei Ringsted eingelagert
wurde, wo er wie auf der Aufnahme vom 29. August 2009
bis Oktober 2015 zusammen mit weiteren Fahrzeugen des Museums – wie dem
IRMA-Werbewagen 257 – auf bessere Zeiten wartete.
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Auch nach
dem Bau der Remise 3 und dem Einzug dort im Oktober
2015 war der Wagen nicht nutzbar, da die Gleise zunächst nicht am
Gleisnetz
angeschlossen waren und der als erstes Fahrzeug umgezogene
Salzwagen ganz am
Hallenende eingeparkt wurde.
Zu Ostern 2023 wurde mit einer größeren Rangieraktion der
Salzwagen in den vorderen Hallenbereich umrangiert und
Probe gefahren.
Für
den Sonnabend ist anlässlich des Verkehrstages die
öffentliche
Präsentation vorgesehen – heute wurde der Wagen just zur Ankunft
aus
der
Remise 3 rangiert.
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Der Lundingwagen
587 steht zur Abfahrt bereit, sein passender Beiwagen 1572
befindet sich aktuell in der Aufarbeitung. Für den nächsten
Zug nach Eilers Eg wird noch die Weiche passend gestellt.
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Nach
einer Fahrt durch die Schleife in entgegengesetzer Fahrtrichtung die
Weiche zur Remise 1 führende Weiche gestellt.
Rechts ein kürzlich erworbener Rottenkraftwagen für
innerbetriebliche
Zwecke.
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Die 2021 nach gründlicher
Aufarbeitung in Betrieb genommenen Tw 261 (nach Zugang im Museum als Ruine 1977 im
Jahr 2020 fertiggestellt) und Bw 1172 (zuvor als Bw 389 in Betrieb)
passieren den Salzwagen 4994.
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Zur vorletzten Runde des Tages
fährt der V6E 3657 durch die Schleife.
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Das
typische Skjoldenæsholm-Motiv, die aufgehobene Hst Tobaksmarken –
auf deutsch Tabakfeld. Tabak wird hier sicher nicht
mehr angebaut werden – nach dem Ende des Golfplatzes ist eine naturnahe
Nutzung des Geländes vorgesehen, die Zeiten des akkurat
geschnittenen Grases sind vorbei.
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Im
besten Nachmittagslicht steht der im
Domverstärkerverkehr
eingesetzte V6E 3657 an der Hst Tobaksmarken.
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Der
Besucher sieht den Cafévogn
2410 eigentlich nie fahren, er
fährt stets vor dem Besucherbetrieb nach Eilers Eg und kommt rund
um die Schließung wieder ins Museum gefahren. So hatte der
Fotograf den Cafévogn auch heute wieder nicht auf der Rechnung
und er musste sich schnell eine Motividee basteln.
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Die
Fahrten am Sonnabend warfen am Abend ihre Schatten voraus, die Wagen
mussten für den detailliert ausgearbeiteten Fahrplan am Sonnabend
vorsortiert werden. Hier macht der Kopenhagener Düwag-Tw 890 dem
Osloer 203 Platz – mittendrin der Malmöer Tw 74, rechts der Tw 567.
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Der
Tw 567 ist nach seiner ab 2012 durchgeführten Grundinstandsetzung
seit zwei Jahren regelmäßig im Museum im Einsatz. Auf
dem Bild ist viel deutsche Technikgeschichte zu sehen. Das Fahrgestell
des 567 stammt von einem Triebwagen aus Mettmann, der Wagentyp baut auf
dem Frankfurter Siemens-Standardwagen
auf, wie ihn
später auch Hamburg beschaffte. Rechts der Flensburger Tw 36 –
welcher
sechs Jahre nach der Abstimmung in Flensburg, ob Flensburg wieder wie
bis 1864 dänisch werden sollte, für die Stadt mit
dänischer Geschichte gebaut wurde.
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Die Dukke Lise wurde
bereits 1967 nach 18 Einsatzjahren in
København ausgemustert, nachdem die Fahrzeuge schwere Fehler
in der
Bremssteuerung hatten. 1969 wurde der 701 in die Sammlung des
Trägervereins übernommen und ist üblicherweise nur
Ausstellungsfahrzeug. Für einen regelmäßigen
Betrieb benötigt er eine gründliche Aufarbeitung, die nicht
absehbar ist. Nach dem letzten Einsatz im Sommer 2019 soll der
Triebwagen am Sonnabend ganztägig im Museumsbetrieb zum Einsatz
kommen und wurde aus seiner Abstellung im hinteren Bereich der
Ausstellungshalle herausrangiert.
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Der
Rostocker Reko-/Gotha-Zug aus dem Tw 797 und dem Bw 924 fährt
vergleichsweise selten im
Museum und machte dem Triebwagen 701 Platz; im schönsten
Abendlicht durchfährt der Verband die Museumsschleife.
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Gegen
21.30 Uhr war der Hamburger Verband aus V6E und Salzwagen
zusammengestellt und der Zug drehte eine abendliche Probefahrt nach
Eilers Eg, hier vom Mond erleuchtet in der Hst Tobaksmarken.
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Nach
Rückkehr stand der Verband in der Valby Langgade den Fotografen
Modell. Die Salzwagen kamen hinter Triebwagen zum Einsatz,
um die Strecken eisfrei zu halten. Dazu wurde über Fallrohre Salz
auf die Fahrschienen gestreut, die Vorrichtung dafür ist leider
nicht mehr vorhanden. Nachdem die Altfahrzeuge bei der
Straßenbahn ausgemustert waren, mussten V6 oder V7 die Salzwagen
ziehen – die Bolzenkupplung bekam einen Adapter auf
Scharfenbergkupplung und elektrische Kupplung, welche auf die
klassische Steckdose am Beiwagen steuerte.
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Eigentlich
fehlt „nur“ der Winter, dann ist es „wie damals“. Nur waren die
Fahrzeuge damals nicht so gut gepflegt wie heute – gerade die Salzwagen
litten unter der mangelnden Pflege und dem aggressiven Salz enorm.
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Fotos
in Google Earth |
©
2023 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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