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6. Mai – Hamburger in Skjoldenæsholm
7. Mai – Reichsbahnfeeling in der Prignitz
11. Mai – Die ersten modernisierten DT3 kommen
18. Mai – Probeverkehr nach Bleckede
26. Mai – Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn I
27. Mai – Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn II





Freitag, 26. Mai 2017 – Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn I

IC3 5085

Über das lange Himmelfahrtswochenende hatte sich eine Schönwetterphase angekündigt und entsprechend war die Qual der Wahl, was denn Ziel sein sollte. Die Wahl fiel letztlich auf ein Motiv an der Vogelfluglinie mit Raps, welches doppelt vergänglich ist – neben dem Raps in den letzten Blütentagen liegend – verschwindet auch der ICE-TD der DB bzw. der DSB im Herbst von den Schienen.
So war das erste Ziel klar, das Wetter am Morgen alles andere als das. In der Nacht hatte sich Hochnebel gebildet, welcher sich bis 10 Uhr aber auflösen sollte. Der Hochnebel hielt sich leider nicht an die Prognose und so war die Durchfahrt des ICE-TD durch den Bf Beschendorf abgeschattet. Der Gegenzug aus Kopenhagen, EC 38 und aus dänischer Gumminase gebildet, kam dagegen in Sonne in den Bf Beschendorf gefahren – MF 5085 führt den Zug an.

NEG-Güterzug

Dem Foto in Beschendorf folgte ein zügiger Wechsel an die Marschbahn, auf der seit November 2016 anstelle der Stammfahrzeuge aus „Married-Pair“-Wagen Ersatzzüge verkehren, nachdem Kupplungsschäden zur Stilllegung der gesamten Flotte führten. Inzwischen sind zwar vier Wagenparks seit einigen Wochen wieder einsatzbereit, doch das Groß der Züge wird noch von Ersatzgarnituren gefahren.
Kein Ersatzzug ist der Güterzug der CFL Cargo Deutschland GmbH, welcher die Insel und den Damm von zahlreichen Lkw-Transporten entlastet und 2014 in der Diskussion zur Aufgabe war. Auch 2017 verkehrt der Zug dreimal in der Woche auf die Nordseeinsel – derzeit wird die 1275 820
(1001120/01) von Alpha Trains genutzt, welche seit 2015 an die CFL vermietet ist. Hier fährt die Rückleistung in den Kreuzungsbahnhof Lehnshallig ein.

218 mit Autozug

Nicht totzukriegen ist vor den Autozügen die BR 218. Zu Bundesbahnzeiten oder den frühen DBAG-Zeiten waren es Loks aus dem Bestand des Bw Flensburg, die im Nah-, Fern- und Autoverkehr auf die Insel verkehrten. Seit 1999 zeichnete die DB Autozug GmbH für den Autoverkehr zur Insel Sylt verantwortlich, welche 2003 15 Lokomotiven der BR 215 übernahm und 14 davon für den Betrieb vor den Autozügen herrichtete. Nachdem der Ersatz der 215 durch neue Dieselloks bis zu ihrem Fristablauf nicht zustande kam, kamen seit 2008 wieder ausschließlich Loks der BR 218 zum Einsatz, die bis 2016 durch sieben neu beschaffte Loks der Bombardier-Reihe TRAXX P160 DE ME ersetzt werden sollten.
Die sieben Loks der BR 245 reichen aber nicht aus, um die 218 vor den Autozügen zuverlässig abzulösen so dass derzeit noch ständig eigene und Leihloks zum Einsatz kommen. Hier fährt das Pärchen 218 389/345 mit dem AS 10 in den Bf
Lehnshallig ein – am Zugschluss der D 1439 nach Bredstedt, bestehend aus einem Triebzug der BR 628.

Wendezug

Der Ausfall der Marschbahnwagen führte zu einem bunten Sammelsurium an Ersatzgarnituren, wobei die früheren Nachtzugwagen und die Wagen von TRI am langen Wochenende nicht zum Einsatz kamen. Hier fährt ein von 245 213 geschobener Wendezug in den Bf Lehnshallig ein. Die zu Beginn des Ersatzverkehrs noch meist als Sandwich verkehrenden Züge sind inzwischen Vergangenheit. Bei vielen Fotografen sind Steuerwagen verpönt, aber gerade die aus Silberlingen umgebauten Steuerwagen haben eine enorme Vielfalt.

218 307

Blick von Weg Kohlhamm auf den Kreuzungsbahnhof Lehnshallig, den 218 307 und 333 mit dem IC 2073 nach Dresden verlassen.

DE 2700 mit RDC Autozug

Die der Vossloh Locomotives GmbH gehörende DE 2700-09 ist an RDC Deutschland vermietet, welche sich der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) als Eisenbahnverkehrsunternehmen bedient. hier erreicht die Lok mit dem AZS79328 den Bf Lehnshallig.
Seit Herbst 2016 verkehrt der AUTOZUG Sylt der Railroad Development Corporation Deutschland (RDC D) als Konkurrenzprodukt zur DB zwischen Niebüll und Westerland. Eigentlich wollte das Unternehmen bereits Ende 2015 den Autozugverkehr möglichst komplett von der DB übernehmen. Im Vorfeld hatte der Connex-Konzern auf den bis dahin verwehrten Zugang zu den Autoterminals der DB in Niebüll und Westerland geklagt und Mitte Januar 2011 durch das Oberverwaltungsgericht Münster letztinstanzlich Recht bekommen.
RDC nutzte diese Entscheidung, um im Zuge der Neuvergabe der Trassen zwischen Niebüll und Westerland im lukrativen Syltverkehr Fuß fassen zu können. Mit einem Trick konnte sich die DB einen Großteil der in einem zweiten Paket vergebenen Trassen sichern und bleibt damit vorerst der Platzhirsch im Syltverkehr.
RDC konnte nicht pünktlich im Dezember 2015 starten und nahm seinen Betrieb erst mit rund zehn Monaten Verspätung am 18. Oktober 2016 auf, zunächst mit nur einem Umlauf. Die Rede ist langfristig von rund 100 neuen Doppelstockwagen. Auf vielen Zügen fahren jedoch derzeit nicht einmal ein dutzend Autos mit. Nach dem Gründer und Eigentümer der Railroad Development Corporation (RDC) Pittsburgh, USA – Henry Posner – rechnen sich manche Invests erst nach 10 Jahren, so dass man einen langen Atem braucht. Seien wir gespannt, wie lange der Atem reicht.

218 321mit IC

218 321 und 218 315 passieren mit dem verspäteten IC 2310 aus Frankfurt/M das Einfahrvorsignal des Bf Lehnshallig.

218 380 mit IC

IC 2374 aus Frankfurt/M passiert, von den Loks 218 380 und 379 gezogen, den Bf Risum-Lindholm. Welchen Unterschied ein wenig Höhe doch ausmacht. Leider sind die "Umleiter" vorbei, zwei Jahre verkehrten zeitweise die Güterzüge von und nach Skandinavien via Niebüll/Tondern – aber ein klassischer IC mit der BR 218 macht sich auch gut. Welche langfristige Lösung für die Marschbahn-IC gefunden wird, bleibt abzuwarten – der ICE4 soll in den kommenden Jahren einen Großteil der IC-Leistungen übernehmen und der Rest von IC2-Garnituren gefahren werden, für den IC2 ist bisher kein Einsatz nach Westerland – mit Kurswagen nach Dagebüll – vorgesehen.

BR 628

928 503 "Morsum" passiert als D 1454 Bredstedt – Westerland das Einfahrsignal von Risum-Lindholm. Der Einsatz der BR 628/928 als Verlängerung der SyltShuttlePlus nach Bredstedt/Husum oder gar Hamburg-Altona rettete der DB ihr lukratives Autozuggeschäft, da lange Trassen bei der Bestellung Vorrang genießen.
Dass damit in Westerland zunächst betriebliche Probleme verbunden waren, unter anderem durch einen zu kurzen Bahnsteig, war dabei zweirangig. In den ersten Einsatztagen ab Dezember 2015 konnten nicht einmal Fahrausweise für den Zug verkauft werden und selbst jetzt, wo dieses möglich ist, fahren die Züge meist leer und der Reisende wird nicht selten gefragt, ob man denn wirklich mit diesem Zug mitfahren wolle.


BR 245

245 209 passiert mit ihrem bunt gemischten Zug Risum-Lindholm.

BR 628

928 509 "Westerland" passiert als D 1464 das Vorsignal der Blockstelle Langenhorn. Die Formsignale der Blockstelle wurden jüngst erneuert, in diesem Zuge wurde auch der Bü Süderhamm – einer der letzten mit Glockenwerk und Kettenwerk an der Marschbahn – geschlossen.

BR 628

Blick in Gegenrichtung. 628 502 "Keitum" erreicht in Kürze Langenhorn.

BR 223

Im letzten Tageslicht passiert die ER 20-001 mit RE 11028 das Vorsignal Langenhorn. Die bisher im Dispolok-gelb/silber lackierte Lok erhielt nach ihrem im Herbst 2015 erfolgten Verkauf von MRCE an die Beacon Rail Leasing Ltd. Ende 2016 eine Farbgebung im Unternehmensdesign blau mit goldenem Streifen. Hinter der Lok eine der wieder einsatzbereiten Marschbahngarnituren, welche im Zuge der Arbeiten türkisgrün gestaltete Türen bekommen haben. Eine komplette Umlackierung in die aktuellen NAH.SH-Farben erfolgt mit einer Modernisierung der Wagen.

Fotos in Google Earth © 2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben