
|
|
|
1
|
2
|
3
|
4 |
5
|
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Freitag, 26. Mai 2017
– Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn I
|
|
|
Über das lange
Himmelfahrtswochenende hatte sich eine Schönwetterphase
angekündigt und entsprechend war die Qual der Wahl, was denn Ziel
sein sollte. Die Wahl fiel letztlich auf ein Motiv an der
Vogelfluglinie mit Raps, welches doppelt vergänglich ist – neben
dem Raps in den letzten Blütentagen liegend – verschwindet auch
der ICE-TD der DB bzw. der DSB im Herbst von den Schienen.
So war das
erste Ziel klar, das Wetter am Morgen alles andere als das. In der
Nacht hatte sich Hochnebel gebildet, welcher sich bis 10 Uhr
aber auflösen sollte. Der Hochnebel hielt sich leider nicht an die
Prognose und so war die Durchfahrt des ICE-TD durch den Bf Beschendorf
abgeschattet. Der Gegenzug aus Kopenhagen, EC 38 und aus dänischer
Gumminase gebildet, kam dagegen in Sonne in den Bf Beschendorf gefahren
– MF 5085 führt den Zug an.
|
|
Dem Foto in Beschendorf folgte ein
zügiger Wechsel an die Marschbahn, auf der seit November 2016
anstelle der Stammfahrzeuge aus „Married-Pair“-Wagen Ersatzzüge
verkehren, nachdem Kupplungsschäden zur Stilllegung der gesamten Flotte führten. Inzwischen sind zwar
vier Wagenparks seit einigen Wochen wieder einsatzbereit, doch das Groß der
Züge wird noch von Ersatzgarnituren gefahren.
Kein Ersatzzug ist der Güterzug der CFL Cargo Deutschland GmbH, welcher
die Insel und den Damm von zahlreichen Lkw-Transporten entlastet und
2014 in der Diskussion zur Aufgabe war. Auch 2017 verkehrt der Zug
dreimal in der Woche auf die Nordseeinsel – derzeit wird die 1275 820 (1001120/01) von Alpha
Trains genutzt, welche seit 2015 an die CFL vermietet ist. Hier
fährt die Rückleistung in den Kreuzungsbahnhof Lehnshallig
ein.
|
|

|
Nicht totzukriegen ist vor den
Autozügen die BR 218. Zu Bundesbahnzeiten oder den frühen
DBAG-Zeiten waren es Loks aus dem Bestand des Bw Flensburg, die im
Nah-, Fern- und Autoverkehr auf die Insel verkehrten. Seit 1999
zeichnete die DB Autozug GmbH
für den Autoverkehr zur Insel Sylt verantwortlich, welche 2003 15
Lokomotiven der BR 215 übernahm und 14 davon für den Betrieb
vor den Autozügen herrichtete. Nachdem der Ersatz der 215 durch
neue Dieselloks bis zu ihrem Fristablauf nicht zustande kam, kamen seit
2008 wieder ausschließlich Loks der BR 218 zum Einsatz, die bis
2016 durch sieben neu beschaffte Loks der Bombardier-Reihe TRAXX P160 DE ME ersetzt werden
sollten.
Die sieben Loks der BR 245 reichen aber nicht aus, um die 218 vor den
Autozügen zuverlässig abzulösen so dass derzeit noch
ständig eigene und Leihloks zum Einsatz kommen. Hier fährt
das Pärchen 218 389/345 mit dem AS 10 in den Bf Lehnshallig
ein – am Zugschluss der D 1439 nach Bredstedt, bestehend aus einem
Triebzug der BR 628.
|
|
|
Der Ausfall der Marschbahnwagen
führte zu einem bunten Sammelsurium an Ersatzgarnituren, wobei die
früheren Nachtzugwagen und die Wagen von TRI am langen Wochenende
nicht zum Einsatz kamen. Hier fährt ein von 245 213 geschobener
Wendezug in den Bf Lehnshallig ein. Die zu Beginn des Ersatzverkehrs
noch meist als Sandwich verkehrenden Züge sind inzwischen
Vergangenheit. Bei vielen Fotografen sind Steuerwagen verpönt,
aber gerade die aus Silberlingen umgebauten Steuerwagen haben eine
enorme Vielfalt.
|
|
Blick von Weg Kohlhamm auf den
Kreuzungsbahnhof Lehnshallig, den 218 307 und 333 mit dem IC 2073 nach
Dresden verlassen.
|
|

|
Die der Vossloh Locomotives GmbH
gehörende DE 2700-09 ist an RDC Deutschland vermietet, welche sich
der Nord-Ostsee-Bahn (NOB)
als Eisenbahnverkehrsunternehmen bedient. hier erreicht die Lok mit dem
AZS79328 den Bf Lehnshallig.
Seit Herbst 2016 verkehrt der AUTOZUG
Sylt der Railroad Development
Corporation Deutschland (RDC D) als Konkurrenzprodukt zur DB
zwischen Niebüll und Westerland. Eigentlich wollte das Unternehmen
bereits Ende 2015 den Autozugverkehr möglichst komplett von der DB
übernehmen. Im Vorfeld hatte der Connex-Konzern auf den bis dahin
verwehrten Zugang zu den Autoterminals der DB in Niebüll und
Westerland geklagt und Mitte Januar 2011 durch das
Oberverwaltungsgericht Münster letztinstanzlich Recht bekommen.
RDC nutzte diese Entscheidung, um im Zuge der Neuvergabe der Trassen
zwischen Niebüll und Westerland im lukrativen Syltverkehr
Fuß fassen zu können. Mit einem Trick konnte sich die DB
einen Großteil der in einem zweiten Paket vergebenen Trassen
sichern und bleibt damit vorerst der Platzhirsch im Syltverkehr.
RDC konnte nicht pünktlich im Dezember 2015 starten und
nahm seinen Betrieb erst mit rund zehn Monaten Verspätung am 18.
Oktober 2016 auf, zunächst mit nur einem Umlauf. Die Rede ist
langfristig von rund 100 neuen Doppelstockwagen. Auf vielen Zügen
fahren jedoch derzeit nicht einmal ein dutzend Autos mit. Nach dem
Gründer und Eigentümer der Railroad
Development Corporation (RDC) Pittsburgh, USA – Henry Posner –
rechnen sich
manche Invests erst nach 10 Jahren, so dass man einen langen Atem
braucht. Seien wir gespannt, wie lange der Atem reicht.
|
|
|
218 321 und 218 315 passieren mit
dem verspäteten IC 2310 aus Frankfurt/M das Einfahrvorsignal des
Bf Lehnshallig.
|
|
IC 2374 aus Frankfurt/M passiert,
von den Loks 218 380 und 379 gezogen, den Bf Risum-Lindholm. Welchen
Unterschied ein wenig Höhe doch ausmacht. Leider sind die
"Umleiter" vorbei, zwei Jahre verkehrten zeitweise die
Güterzüge von und nach Skandinavien via Niebüll/Tondern
– aber ein klassischer IC mit der BR 218 macht sich auch gut. Welche
langfristige Lösung für die Marschbahn-IC gefunden wird,
bleibt abzuwarten – der ICE4 soll in den kommenden Jahren einen
Großteil der IC-Leistungen übernehmen und der Rest von
IC2-Garnituren gefahren werden, für den IC2 ist bisher kein
Einsatz nach Westerland – mit Kurswagen nach Dagebüll – vorgesehen.
|
|
928 503 "Morsum" passiert als D
1454 Bredstedt – Westerland das Einfahrsignal von Risum-Lindholm. Der
Einsatz der BR 628/928 als Verlängerung der SyltShuttlePlus nach
Bredstedt/Husum oder gar Hamburg-Altona rettete der DB ihr lukratives
Autozuggeschäft, da lange Trassen bei der Bestellung Vorrang
genießen.
Dass damit in Westerland zunächst betriebliche Probleme verbunden
waren, unter anderem durch einen zu kurzen Bahnsteig, war dabei
zweirangig. In den ersten Einsatztagen ab Dezember 2015 konnten nicht
einmal Fahrausweise für den Zug verkauft werden und selbst jetzt,
wo dieses möglich ist, fahren die Züge meist leer und der
Reisende wird nicht selten gefragt, ob man denn wirklich mit diesem Zug mitfahren wolle.
|
|
245 209 passiert mit ihrem bunt
gemischten Zug Risum-Lindholm.
|
|
928 509 "Westerland" passiert als D
1464 das Vorsignal der Blockstelle Langenhorn. Die Formsignale der
Blockstelle wurden jüngst erneuert, in diesem Zuge wurde auch der
Bü Süderhamm – einer der letzten mit Glockenwerk und
Kettenwerk an der Marschbahn – geschlossen.
|
|
Blick in Gegenrichtung. 628 502
"Keitum" erreicht in Kürze Langenhorn.
|
|
Im letzten Tageslicht passiert die
ER 20-001 mit RE 11028 das Vorsignal Langenhorn. Die bisher im
Dispolok-gelb/silber lackierte Lok erhielt nach ihrem im Herbst 2015
erfolgten Verkauf von MRCE an die Beacon
Rail Leasing Ltd. Ende 2016 eine
Farbgebung im Unternehmensdesign blau mit goldenem Streifen. Hinter der
Lok eine der wieder einsatzbereiten Marschbahngarnituren, welche im
Zuge der Arbeiten türkisgrün gestaltete Türen bekommen
haben. Eine komplette Umlackierung in die aktuellen NAH.SH-Farben
erfolgt mit einer Modernisierung der Wagen.
|
|
Fotos
in Google Earth |
©
2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
Nach
oben |
|