Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31












6. Mai – Hamburger in Skjoldenæsholm
7. Mai – Reichsbahnfeeling in der Prignitz
11. Mai – Die ersten modernisierten DT3 kommen
18. Mai – Probeverkehr nach Bleckede
26. Mai – Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn I
27. Mai – Von der Vogelfluglinie an die Marschbahn II





Donnerstag, 18. Mai 2017 – Probeverkehr nach Bleckede

186 433

Diese Woche war SPNV-Probeverkehr mit VTE-Triebwagen von Lüneburg nach Bleckede angekündigt, dazu wurde von der A.V.G. Ascherslebener Verkehrsgesellschaft mbH der VT2.35 angemietet, welcher im Herbst 2016 zusammen mit dem VT2.37 von den Rendsburger Eisenbahnfreunden (REF) übernommen wurde. Die Triebwagen sind praktisch genau so alt wie die Strecke nach Bleckede keinen Personenverkehr mehr hat – dieser wurde 1977 eingestelt.
Leider gibt es in jeder Großstadt eine Graffitiszene, welche die Bahnszene genau beobachtet – an der solche Aktionen nicht vorbei gehen und fraglos den einen oder anderen Unterstützer in diesem Bereich haben. Die Abstellung des VT2.35 im beschaulichen Bleckede führte noch in der Nacht vor Betriebsaufnahme zu einem Graffitiangriff, dem in der Folgenacht noch ein weiterer folgte. Damit schien eine Fotodokumentation der Fahrten hinfällig – (nicht nur) im Web diesen "Kunstwerken" noch einen Platz einräumen muss nicht sein. Plan B war eine Fotoaktion in Ohlsdorf, die aber kurzfristig obsolet wurde.
Plan C gab es erstmal nicht und so fuhr ich nochmals zur Rangierbahnhof Alte Süberelbe, wo ich vor einer Woche noch in der Morgenstimmung die Fotoaktion beenden musste. Im passenden Zeitfenster kam ein Containerzug – bespannt mit der von METRANS eingesetzten RAILPOOL-186 433 – aus Mühlenwerder gefahren.

VT2.35

Während des Wartens im Hafen kam die Mitteilung, dass der VT2.35 in der Vormittagspause von Graffiti gereinigt werden soll. Damit konnte Plan A doch noch in Angriff genommen werden. Am letzten Wagen auf der Südseite konnte in der Kürze der Zeit ein Graffiti nicht beseitigt werden, welches auf den folgenden Fotos digital entsorgt wurde. Am Freitag verkehrten die Züge des Probebetriebes dann sauber.
Große Teile der Strecke nach Bleckede liegen in Kiesbettung, die einst von der OHE errichteten Bahnsteige bestehen meist aus einer Steinkante und einer Kiesaufschüttung. Seit der 2012 erfolgten Pacht-Übernahme der Trasse Lüneburg Nord – Bleckede durch die 100-prozentige Tochter der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg (AVL), der Bleckeder Kleinbahn Verwaltungsgesellschaft UG, wurden Teile der Trasse und einzelne Bahnsteige erneuert.
VT2.35 passiert auf der Fahrt nach Lüneburg den zum Haltepunkt rückgebauten früheren Bahnhof Erbstorf mit zahlreichen zum HVV-Tarif mitfahrenden Fahrgästen. Derweil herrscht auf der in diesem Abschnitt parallel führenden Kreisstraße dichter Autoverkehr, den nach den Zielen der SPNV-Projektwoche die Kleinbahn in Teilen übernehmen soll. Fraglos wird dieses ein langer Weg sein – doch ein Potential ist an dieser Strecke vorhanden, welches möglichst intelligent genutzt werden will.

VT2.35

Im Hp Scharnebeck ließ die Sonne den Fotografen knapp im Stich, eine Gewitterfront näherte sich in raschem Tempo. Es war beim Warten auf den Zug nicht nur hier zu sehen, wie sorglos die Autofahrer mit dem blinkendem Rotlicht des Bahnübergangs umgehen. Kurz gehalten, geschaut und weiter – das kurz gehalten ist nach nicht wenigen Erfahrungen in jüngerer Zeit noch die positive Variante des groben Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung. Immer häufiger endet solcher Leichtsinn tödlich und am Ende ist in der gesellschaftlichen Wahrnehmung die Eisenbahn der Schuldige.

VT2.35

Während es im Hintergrund schon grummelte, kam die Sonne noch einmal durch die dichter werdenden Wolken und gab im Bf Boltersen etwas Licht auf die Durchfahrt des VT2.35 nach Lüneburg. Der Bahnhof Boltersen gehört zu den etwas abseits gelegenen Stationen entlang der Bleckeder Kleinbahn – er hat aber Busanschluss und Platz für einen P&R-Parkplatz dürfte auch zu finden sein. Den Aktiven rund um das Projekt viel Erfolg bei der weiteren Verfolgung des Projektes.

Fotos in Google Earth © 2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben