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Freitag, 3. März 2017
– Drei Fliegen mit einer Klappe
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Am Freitagmorgen lautete die
Zielrichtung Berlin. Die beiden von den Fahrzeugwerken Miraustraße (FWM)
modernisierten Fahrzeuge vom Typ D57 sind am 1. März in Betrieb
genommen worden und kommen die kommenden Wochen auf der Linie U5 im
Probebetrieb zum Einsatz, um ggf. vorhandene Fehler vor einem Absenken
in den U55-Tunnel erkennen und beheben zu können.
Vor Abfahrt nach Berlin war noch ausreichend Zeit, um Fotos im Hp
Jungfernstieg zu machen. Ab Montag wird die östliche City-S-Bahn
für 14 Tage gesperrt, um die Stationen zu modernisieren. In den
Tunnelstationen sollen die Fußbodenbeläge erneuert und die
Wandfliesen entfernt werden. Die Wände werden zunächst
verputzt und mit
Farbe gestrichen, später sollen leuchtende Verkleidungen montiert
werden.
Nach einer Meldung
der DB gilt das auch für Jungfernstieg, von
daher sollten vor
der Sperrung noch ein paar Fotos der markanten Wandplatten entstehen.
Nach langen Jahren der aufgrund Brandschutzauflagen fehlenden
Deckenverkleidungen haben die meisten Tunnelstationen inzwischen wieder
Deckenverkleidungen aus Drahtgittern erhalten und sehen wieder
vorzeigbar aus – ob sich die nun anstehenden Bahnsteigmodernisierungen
positiv auf die Erscheinung der Stationen auswirken werden, wird
spannend.
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Die HOCHBAHN hat ihre Bahnsteige
der Linien U2 und U4 2009 im Zuge des U4-Baus modernisiert, sie wirken
hell und freundlich. Hier und dort sind inzwischen zwar wieder
Alterungserscheinungen erkennbar – aber auch Arbeiten zur Behebung
dieser Schäden. DT4 173 fährt in die Hst Jungfernstieg ein.
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Die Fahrt nach Berlin war ein
kleines Lotteriespiel, denn nach der Inbetriebnahme am 1. März
fuhren die Dorazüge am 2. März nicht, da Schulungen an den
Fahrzeugen durchgeführt wurden. Erleichterung machte sich breit,
als bei einem Blick in die Berliner "Fahrinfo" ein Zug außerhalb
des Taktes auftauchte. Auf der ersten Runde des Tages erreichte der
führende D57 2001 den Bhf Kaulsdorf-Nord.
Der D57-Prototyp 2000/01 war 2002 zur 100 Jahrfeier der Berliner U-Bahn
in das ursprüngliche Outfit
versetzt worden und stand seitdem zusammen mit dem D57-Serienwagen
2020/21 für Sonderfahrten zur Verfügung. Die kommenden 3-4
Jahre werden die Wagen zusammen mit dem noch nicht fertiggestellten
DL68 2246/47 auf der "Kanzler-U-Bahn" zum Einsatz kommen, bis die U5
durchgehend bis zum Hauptbahnhof betrieben werden kann. Danach sollen
die Fahrzeuge wieder in den Museumsbestand übergehen – fraglich
ist dabei aber inwieweit die Modernisierungen wieder
rückgängig gemacht werden können.
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Überraschend war die
Lackierung der Fahrzeuge im BVG-Sonnengelb, welches bei der U-Bahn
bisher nur bei Neufahrzeugen bzw. den artrein fahrenden, modernisierten
GI/1 zur Anwendung kam. Die D/DL werden zwar auch artrein verkehren –
aber gerade bei den historischen Fahrzeugen diesen Bruch zu machen, hat
viele überrascht. Der zuerst vorhandene graue Rahmen wurde
kurzfristig noch auf das klassische Schwarz geändert – der graue
Rahmen war den BVG-Entscheidern dann wohl doch zu mutig... Hier
verlässt der D57 2020 den Bhf Hellersdorf.
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Der D57 2000/01 hat seine
Zierleisten bei der Neulackierung behalten. Die eingebauten
TFT-Zielanzeiger sind im Sonnenlicht kaum zu lesen, was hier auch
irrelevant ist – denn das FIS der D/DL hat offenkundig nur die Ziele
Alexanderplatz und Hönow programmiert bekommen und entsprechend
blieb die Zielanzeige in Richtung Alexanderplatz leer, da durch die
Bauarbeiten zum Anschluss der Neubaustrecke zum Hauptbahnhof am
Alexanderplatz der Alex für den Probezug nicht erreichbar ist.
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Die F74 haben ihre traditionelle
Berliner U-Bahnfarbe bei der Modernisierung behalten – sie kommen
gemeinsam mit den H-Zügen auf der U5 zum Einsatz, welche derzeit
keinen Anschluss an das restliche U-Bahnnetz hat und isoliert betrieben
wird. F74 2512 erreicht Biesdorf-Süd.
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Der Probezug mit D57
2020 an der Spitze im BVG-Sonnengelb – im Hintergrund die VnK-Strecke, welche die Stadtbahn
bzw. den Betriebshof in Rummelsburg mit Lichtenberg bzw. dem Berliner
Außenring verbindet.
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Blick in die
Gegenrichtung, wo der D57 2001 westlich von Biesdorf Süd den
Berliner Außenring kreuzt.
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Ende Januar bei der
letzten Berlintour hatte ich die Ankunft des LOCOMORE-Fernzuges aus Stuttgart in
Berlin zeitlich verpasst. Dieser Schnitzer sollte so bald wie
möglich ausgebügelt werden und die Mittagspause des Dorazuges
war ideal um kurz zur Jannowitzbrücke zu wechseln, wo der Zug auf
der Fahrt nach Lichtenberg entlang kommt.
Der LOCOMORE-Fernzug wird von der schwedischen HECTORRAIL als
Eisenbahnverkehrsunternehmen gefahren, entsprechend kommen Loks der BR
182 zum Einsatz, die aufgrund des schwedischen Nummernsystems als 242
bezeichnet werden. 242.517 "Fitzgerald" erreicht mit LOC 1818 gleich
den Berliner Ostbahnhof. Hinter der Lok laufen zwei frühere
InterRegio-Wagen der DB, die über die HEROS Helvetic Rolling Stock GmbH
gemietet sind. Die Wagen tragen noch die Lackierungen der früheren
Leasingnehmer, der Nederlandse
Spoorwegen N.V. (NS) und der Österreichische
Bundesbahnen (ÖBB).
Die eigentlichen LOCOMORE-Wagen entstanden aus früheren
DB-Schnellzugwagen, wurden in Rumänien umfassend modernisiert und
teilweise auch klimatisiert. Dem Vernehmen nach war dieses Wochenende
das letzte mit den HEROS-Wagen – kommende Woche sollen drei weitere,
eigene Wagen in den Zug eingestellt werden und die Mietfahrzeuge
freisetzen.
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Anschließend
war die U5 wieder Ziel – ein Umlauf blieb durch den Wechsel zur
Jannowitzbrücke unbeobachtet, blieben noch zwei Umläufe bis
zum Aussetzen. Hier erreicht der D57 2020 den Bhf
Louis-Lewin-Straße. Ganz schwach ist im TFT-Zielanzeiger das Ziel
"U5 Hönow" zu lesen.
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Im besten
Nachmittagslicht verlässt der Dorazug den Bhf
Louis-Lewin-Straße. Fast wie zur Eröffnung der Neubaustrecke
nach Hönow 1989 – im wesentlichen nur neue Farben an den
Plattenbauten und dem Dorazug.
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Die letzte Runde
führte nur bis Kaulsdorf-Nord, wo der Zug wendete und im tiefen
Nachmittagslicht zur Aussetzfahrt nach Friedrichsfelde einsetzte.
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Feierabend. Der Zug
wird geräumt und setzt in die Bw Friedrichsfelde aus. Die
TFT-Zugzielanzeige zeigt nichts an, LED wären hier klar im
Vorteil. Am Folgetag sollte der Dora wieder seine Runden drehen, doch
beendeten Störungen an der Türsteuerung die Fahrten und der
Zug muss am Montag geprüft werden. Der Dora bleibt Lotterie, doch
heute war die Lotterie gewonnen.
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Vor der Heimfahrt
fielen noch ein paar Aufnahmen im Hauptbahnhof vom zu Ende gehenden
Einsatz der F79 auf der U55 ab, welche Ende Juli Fristablauf haben. Der
F79 2659 fährt vom Brandenburger Tor kommend ein – der Anteil der
Touristen ist hoch, denn ein Großteil der Wartenden wartet im
südlichen Bereich des Bahnhofs zwischen den beiden Zugängen.
Doch die Abfahrt ist am nördlichen Bahnsteigende, so dass
regelmäßig bei Einfahrt des Zuges Kurzsprints zu beobachten
sind.
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Fotos
in Google Earth |
©
2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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