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Freitag, 6. Mai 2016
– Abstecher nach Naumburg
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Da das Ziel für das Wochenende
Oschatz hieß, fiel am Freitag am Anreisetag ein kleiner Schlenker
zur Straßenbahn Naumburg ab. Lange war die Zukunft der
Straßenbahn Naumburg unsicher – bei meinem ersten Besuch
2010 in Naumburg war die weitere Finanzierung des seit 2007 wieder
angebotenen täglichen Betriebes fraglich, ein Ende zum Jahresende
2012 stand im Raum. Betrieb, Kommunalverwaltung und das Land
Sachsen-Anhalt fanden 2012 eine dauerhafte Lösung und die
Straßenbahn ist seit 2013 auch wieder tariflich fester
Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs in Naumburg.
Im August 1991 war der Betrieb aufgrund Bauarbeiten in der
Bahnhofstraße stillgelegt worden, eine Wiederinbetriebnahme fand
nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr statt. Nur durch das Engagement
der rührigen Naumburger Verkehrsfreunde konnte ab 1994 auf
einzelnen Abschnitten ein touristischer Rumpfbetrieb wieder aufgenommen
werden und in den Folgejahren zusammen mit einer Erneuerung der Anlagen
schrittweise zum heutigen vollwertigen Betrieb erweitert werden, einzig
die Ringschließung fehlt – sie ist aktuell nicht auf der Agenda,
aber als Fernziel nicht aufgegeben.
Die Straßenbahn ist im Zuge der Erneuerung auf diversen
Abschnitten neu trassiert worden – in der Poststraße wurde die
frühere Trasse aufgrund des des hier überschaubaren
Autoverkehrs beibehalten und lässt einen Rest des einstigen
Straßenbahnbetriebes erfahrbar.
Waren die Betriebsfahrzeuge der Naumburger Straßenbahn seit den
1990er Jahren durch die Ausrichtung als Touristikbahn vergleichsweise
poppig gestaltet, orientiert man sich in Naumburg seit der
Wiedereinführung des täglichen Straßenbahnbetriebes an
historischen Vorbildern. Der aus Jena übernommene Tw 38
präsentiert sich farblich im Zustand wie die Naumburger Fahrzeuge
zuletzt gefahren sind.
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Die Haltestelle Theaterplatz wurde
2009/10 neu gestaltet – von hier bis zur künftigen Endstelle am
Salztor verschwanden die Gleise in den Jahren der Stilllegung nach 1991
unter einen dicken Asphaltschicht, ohne dass diese nach dem Ende der
Straßenbauarbeiten wieder entfernt wurde. Hier mussten die
Naumburger Verkehrsfreunde aktiv werden und rund 64 Tonnen Asphalt
entfernen. Der Tw 38 erreicht von der 1982 entlang des Stadtgrabens als
Ersatz für die 1976 stillgelegte Altstadtstrecke in Betrieb
genommenen Neubaustrecke die Hst Theaterplatz. Die nach historischen
Vorbildern gestalteten Fahrleitungsmasten liefert ein Naumburger
Stahlbauunternehmen.
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Im Regelumlauf ist in Naumburg nur
ein Triebwagen, bei Sonderveranstaltungen kommt ein weiterer Triebwagen
und/oder ein Beiwagen zum Einsatz, welcher am Theaterplatz abgekuppelt
und bei Rückfahrt dort wieder angekuppelt wird. Der
Fahrzeugbestand in Naumburg ist vergleichsweise umfangreich – für
den Betrieb stehen zwei Rekotriebwagen,
zwei Gothatriebwagen, ein LOWA-Triebwagen sowie ein
Rekobeiwagen zur Verfügung. Der LOWA-Triebwagen kommt meist an
Sonntagen im Linienverkehr zum Einsatz.
Die Aufarbeitung des Lindner-Triebwagens
17 konnte nach vielen Jahren Arbeit im Frühjahr 2015
weitgehend abgeschlossen werden, der Einsatz
verzögert sich leider seit rund einem Jahr. Der Tw 38 passiert
entlang der Poststraße den Stadtpark auf klassisch gepflasterter
Strecke gen
Hauptbahnhof.
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Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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