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Sonntag, 17. April 2016
– Mit dem S80 zum Hannoverschen Straßenbahnmuseum
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Nach drei Jahren wurde es wieder
Zeit, das Straßenbahnmuseum in Wehmingen bei Hannover zu
besuchen, welches in der Zwischenzeit sowohl in Infrastruktur als auch
Fahrzeugpark deutlich erweitert wurde. Der für dieses
Frühjahr angedachte "Fantag" in Wehmingen konnte leider nicht
realisiert werden, so dass die recht kurzfristig angesetzte Fahrt mit
dem S80-Probewagen 1983 gut in den Plan passte.
Der 1983 wurde 1979 von den FFG
Fahrzeugwerkstätten Falkenried GmbH im Rahmen der
Entwicklung des
VÖV-Standardlinienbus Typ II am Falkenried im Auftrag der Daimler-Benz AG gefertigt und auf
der IVA 1979 dem Fachpublikum im Shuttlebetrieb präsentiert. 1986
gelangte er im Tausch gegen den V6E 3642 an den Hamburger Omnibus Verein e.V. (HOV),
welcher den Wagen im Frühjahr 2015 als historisches Fahrzeug
wieder zulassen konnte. Um 7 Uhr begann am Bahnhof Harburg die Reise
nach Hannover. Bei noch tiefstehender Sonne ein Eindruck, welcher auch
in den letzten Einsatzjahren des S80 1983 entstanden sein könnte.
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Den S80 1983 begleiteten zwei Busse
aus Privatbeständen von HOV-Mitgliedern. Zum einen der Wagen 773
vom Typ MAN NM 222, welcher
zuletzt bei der Regionalverkehr
Dresden GmbH (RVD),
einer DB-Tochter, im Einsatz
war und zu den in den 1990er Jahren beim Stadtverkehr Buchholz
eingesetzten Midi-Bussen fast baugleich ist. Zum anderen ein MAN SL
202, welcher 1989 an die Fa. TRD
Reisen, Fritz Fischer GmbH & Co. KG in Dortmund geliefert
wurde und 2011 an das Dresdner Tochterunternehmen weitergegeben wurde,
ehe er 2015 an ein HOV-Mitglied verkauft wurde. Beide Busse
erfüllen
aktuell noch die im April 2015 verschärften Anforderungen an
Kurzzeitkennzeichen, so dass die Teilnahme an der Ausfahrt problemlos
möglich war. Die Fahrzeuge trafen sich am Rastplatz Osterriehe zu
einem kleinen Fototermin.
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Um 10 Uhr wurde das Museum in
Wehmingen erreicht. Die Busse wurden kurz eingewiesen und nahmen in der
Ausstellung ihren Platz ein. Wohl nur in Wehmingen kann man
Wuppertaler Schwebebahn, Berliner Straßenbahn und Hamburger
Omnibus auf einem Foto ablichten.
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Entlang der "Museumspromenade"
stehen die bereits eingetroffenen Teilnehmer aufgereiht. Ganz vorne der
Erdgas-Prototyp MAN SL 202-CNG-Bus 135 aus Nürnberg, flankiert vom
früheren Berliner O 405 GN 2699.
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Ein MAN 362 FRH der Bischoff Reisen GmbH & Co. KG
in Sollerup wurde von der Museumseisenbahn
Hamm (MEH) im Outfit als Bahnbus hergerichtet und trifft in
Wehmingen auf den Nürnberger CNG-Bus 135, links der frühere
Berliner O 405 GN 2699.
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Leider ohne Sonne wurde
ein Fototermin zwischen dem im Juni 2015 von der BVG übernommenen
KT4D 6016 und dem O 405 GN 2699 arrangiert, welcher nach dem
Einsatzende bei der BVG noch einige Zeit beim Unternehmen Bischof Reisen GmbH & Co. KG
nahe Gifhorn zum Einsatz kam. Der Bremer GT4f 3533 kam heute nicht zum
Einsatz, dafür stand ein weiterer Berliner – der T24 5964 –
zum Ausrücken bereit. Der Berliner Rekowagen 3011 ist seit einiger
Zeit abgestellt, er hätte die Berliner Runde in
Wehmingen komplettiert.
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Der zuletzt 1967 in Karlsruhe als
Gartenschaubahn genutzte T24 5964 wurde im Juni 2009
dem Museumsbetrieb übergeben. Er war 2008 recht spontan optisch
für eine Ausstellung in Heiligensee wieder hergerichtet worden –
nach der Ausstellung im September 2008 folgte die technische
Instandsetzung.
Bis zum 2015 abgeschlossenen Bau der Nordschleife konnten im Museum nur
Zweirichtungsfahrzeuge sinnvoll eingesetzt werden. Seit
der Inbetriebnahme der zweiten Schleife kommen vornehmlich die bis dato
nur schwerlich einsetzbaren Einrichtungsfahrzeuge bzw.
Beiwagenzüge auf der Museumsrunde zum Einsatz.
Der Zweirichter T24 5964 teilt sich heute mit dem Düsseldorfer
Düwag-T2 389 die ca. halbstündlichen Einsätze auf der
seit 2013 schrittweise in Betrieb genommenen Außenstrecke in
Richtung Algermissen. Der
T24 5964 kehrt von der ersten Außenstreckentour des Tages
zurück.
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Die Außenstrecke kreuzt
mehrfach Wege. Zunächst verlässt der 5964 das
Museumsgelände durch das Tor.
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Auch wenn die Wegquerungen
eindeutig mit Andreaskreuzen abgesichert sind und die Zahl der Autos
hier keine weitere technische Sicherung erforderlich werden lässt,
wird die Querung vorbildlich mit Posten
abgesichert.
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Der 1986 in Insolvenz gegangene
Vorgängerverein Deutsches
Straßenbahn-Museum
Hannover e. V. (DSMH) hatte mehrere Fahrzeuge aus München
im
Bestand, welche im Laufe der Jahre fast alle verfielen. Im Jahr 2000
konnte der 1965 gebaute
Lenkdreiachser M5.65 2667 beschafft werden, welcher
2004 um den 1957
gebauten Beiwagen m4.65 3408 ergänzt wurde. Bis zur Inbetriebnahme
der zweiten Schleife führten die Fahrzeuge ein gepflegtes
Schattendasein und
erfreuen sich seit 2015 einem regen Einsatz, wie hier an der Hst
Hohenfels-Mitte.
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2015 konnte aus Karlsruhe ein
Vertreter der in Berlin bei der Deutschen
Waggon- und Maschinenfabrik (ab 1971 Waggon-Union) gebauten
DWM-Wagen übernommen werden. Die Wagen erhielten zwar das typische
Düwag-Gesicht, sind technisch jedoch Eigenentwicklungen der DWM.
Der Einsatz der Wagen endete im Karlsruhe am 22. Mai 2015, lediglich
für Schulstraßenbahnumläufe werden die beiden
modernisierten GT8-D 211 und 215 in Karlsruhe noch vorgehalten. Der
Wagen 206 verlässt den südlichen Endpunkt der Museumsstrecke,
wo ein Omnibusmuseum entsteht.
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Das HSM mit seinem recht
umfangreichen Fahrzeugpark bietet in der Regel für den
fotografierenden Straßenbahnfreund im Vergleich mit anderen
Museen wenig Reiz über mehrere hundert Kilometer anzureisen, da
sich der Besucher üblicherweise nur
im vorderen Museumsbereich
aufhalten und die Waldstrecke trotz vorhandener Wege nicht begehen
darf. Eine
Tageskarte gibt es seit 2012 im Museum nicht mehr, so dass der
Besucher nach einer freien Fahrt mit der Straßenbahn
jede weitere Fahrt
neu zahlen muss. Verbringt man längere Zeit im Museum und
fährt gerne mit den historischen Zügen, kann das am Ende ein
teurer Spaß werden.
Heute war entgegen den Gepflogenheiten der Wanderweg durch den Wald
frei begehbar – während die ersten Straßenbahnen rappelvoll
waren, nutzten viele Spaziergänger den Rundweg zum Omnibusmuseum.
Entsprechend konnten auch Fotos entlang der Strecke entstehen, die Zeit
im Museum schrumpfte gefühlt auf ein Minimum. Der M5/m4-Zug hat
gerade eine der Depothallen passiert, neben der diverse Fahrzeuge auf
die Aufarbeitung warten. Die Aufarbeitung des Dessauer
Gotha-Triebwagens 35 wurde vor einigen Jahren abgebrochen, seitdem
steht der Wagen notdürftig abgeplant im Gelände – der 2009 im
Tausch gegen den Beiwagen 126 aus Dresden übernommene 263 011
steht dort ebenfalls abgestellt.
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Der 1937 von Uerdingen gebaute T2
257 gehörte in Wehmingen die ersten Jahre des elektrischen
Fahrbetriebs ab 1991 noch zum Betriebspark, ehe das Fahrzeug zur
Aufarbeitung
abgestellt wurde. In einer der Depothallen steht der Triebwagen
zusammen mit dem Bonner Westwaggon-Tw 315 abgestellt und wartet auf
bessere Zeiten.
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Der 1941 von Uerdingen gebaute
Beiwagen 320.
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Im Museum kann man mit einem MAN
ÜL 292 (Wagen 59, ehem.
OVF
Nürnberg) des Omnibusbetriebes Hartmann auch einmal Bus
selber fahren. Hier entlang einer der Depothallen.
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Wäre der GT8-D kein DWM-Wagen,
könnte man fast Düwag-Treffen zum Motiv sagen. Während
rechts in der Depothalle der üstra-Beiwagen 1509 auf die
Wiederinbetriebnahme zusammen mit dem GT6 503 wartet,
scheint die Zukunftsprognose für den Großraumbeiwagen 1342
aus dem Jahr 1956 auch mangels eines passenden Triebwagens nicht
positiv zu sein – jahrelange Abstellung im Wald hat Spuren
hinterlassen, in der Fahrzeugliste des Museums taucht der Wagen nicht
mehr auf.
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Der Hannoveraner
Düwag-Gelenkwagen GT6 503, einer von 22 für Hannover gebauten
GT6, wurde vor einigen Jahren neulackiert, ist aber aktuell nicht
betriebsfähig. Nach Abarbeitung der aktuell in Arbeit befindlichen
Wagen dürfte der Wagen zur Instandsetzung anstehen. Hier passiert
der O 405 GN Wagen 285 der Osnabrücker Stadtwerke den Wagen.
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Zwei echte Düwags treffen
sich: GT6 2304 aus Düsseldorf und 503 aus Hannover, inzwischen mit
Werbung für BAUHAUS versehen.
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Mit dem Amsterdamer Tw 469 war auch
ein ausländisches Fahrzeug im Einsatz, der 1929 gebaute
frühere Beiwagen kam 2011 als Leihgabe in das Museum und wird vom
Beiwagen 757 ergänzt, welcher bereits seit 1981 in Wehmingen ist
und zuletzt in der Ausstellungshalle ausgestellt war.
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Inzwischen zog ein kleines
Regenfeld über das Museum, als der Regen etwas nachließ
entstand dieses Foto vom Tw 206. Er passiert den Bremer
Wegmann-Beiwagen 3733, welcher nach der Übergabe des Wegmannzuges
3533/3733 an das HSM nur kurz eingesetzt war und inzwischen beginnt
Moos anzusetzen.
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Der M5/m4-Zug erreicht wieder das
Museumsgelände. Im Vordergrund das Gleis zur Südschleife.
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Zwei ungleiche Berliner. Der T24
5964 rückt für eine Runde durch das Museum aus, während
der Düsseldorfer Tw 389 den Verkehr auf der Außenstrecke
übernommen hat. Der 2015 aus Berlin übernommene KT4D 6016
heißt die neuen Besucher willkommen.
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Eigentlich auch zwei ungleiche
Fahrzeuge, der Düwag-GT6 2304 und der Tatra-KT4D 6016.
Während die von ČKD gebauten Tatrafahrzeuge in Lizenz die
amerikanische PCC-Steuerung erhielten, haben die Düwag-Gelenkwagen
eine an die PCC-Wagen angelehnte Frontgestaltung erhalten, die bei den
Tatrafahrzeugen früh einer eigenen Formgestaltung wich.
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Der T24 5964 übernahm
inzwischen wieder den Verkehr auf der Außenstrecke und kehrt in
das Museum zurück.
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Die 2015 in Betrieb genommene
Nordschleife erforderte einige Umbauten am Gleisplan im Museum.
Über einen Abzweig neu von der Strecke aus angeschlossen
wurde das zweite Gleis an der Hst Hohenfels Mitte, welches von den
Einrichtungsfahrzeugen bzw. Fahrzeugen mit Beiwagen befahren wird. Tw
206 erreicht gerade die Hst Hohenfels Mitte.
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Zwei klassische deutsche
Straßenbahntypen in der Hst Hohenfels Mitte. Der westdeutsche
Düwag-Gelenkwagen GT6 2304 aus Düsseldorf fährt gen
Südschleife, während der ostdeutsche Tatrawagen KT4D 6016 aus
Berlin von der ersten Runde des Tages das Museumsgelände wieder
erreicht hat.
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Der GT8-D 206 wurde den Tag
über rege eingesetzt, war doch extra für das Karlsruher
Fahrzeug ein Fahrer der VBK und Aktiver des TSNV aus Karlsruhe
angereist, welcher langjährige Erfahrung auf den DWM-Fahrzeugen
hat. Mit dem Weichenbengel stellt er sich sich den passenden Fahrweg.
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Nach einer internen ersten Runde
dreht der KT4D 6016 noch eine zweite Runde durch das Museum. Hier
verlässt der Tw 6016 das Museum und erreicht gleich die Hst
Hohenfels Mitte.
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Nach Rückkehr von einer
Rundfahrt über das Umland des Museums fährt der S80 der HOV
noch eine Runde entlang der Museumsstrecke durch den Wald.
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Leider war das Museum für die
letzten Runden des Tages wieder zum üblichen 20-Minutentakt
übergegangen, die zuvor unentwegt scheinende Sonne verschwand
exakt
pünktlich zur Vorbeifahrt von Tw 206 hinter Wolken.
Aber irgendwas muss ja auch für künftige Besuche offen
bleiben – dummerweise nur in einer eigentlich "restricted area"...
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Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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