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Mittwoch, 16. Juni
2010 – Gewissensfrage |
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Seit
rund drei Jahren fotografiere ich praktisch ausschließlich
digital.
Zuvor 1984 bis 1989 Farbnegativfilme, von 1989 bis 2007 Farbdias. Diese
letzten drei Jahre waren ein Lernprozess ohne Ende – dessen Ende
längst
nicht erreicht ist und Erinnerungen an
Fotos Anfang 1990er wachwerden lässt – wo ich schon einmal an
gewisse
Grenzen gestoßen bin, die aber heute – 2010 – nicht auf die Art
und
Weise wie damals lösbar sind.
Seit Anfang des 21. Jahrhunderts –
beschleunigt seit Mitte des Jahrzehnts – hat die digitale Fotografie
ihren
Siegeszug angetreten und hat in einem Tempo, wie es kaum vorhersehbar
war,
die analoge Fotografie schlicht an die Wand gespielt. War früher
die
Wahl der
Kamera zweitrangig – für Bildqualität war neben dem
Fotografen die
Linse
das entscheidende Kriterium – so hat heute das Gehäuse eine
immense Bedeutung erhalten. Früher diente das Gehäuse dazu,
die Werte für das Foto einzustellen und die Lichtstrahlen von der
Linse
auf den Film zu transportieren, heute wird eine aktive Verarbeitung im
Gehäuse vorgenommen.
Vollformatchip und Halbformatchip sind nur
die
einfachsten Begriffe der neuen Welt. Nach Durcharbeitung und
bestmöglicher Realisierung der Grundlagen der Verarbeitung von
digitalen Fotos am PC ist nun das Aufnahmemedium selbst in den Fokus
gewandert. Die Aufnahmestelle in Hamburg am Berliner Tor, aus diversen
vorhergehenden
Tagebucheinträgen sicher nicht unbekannt, diente heute zur
Anfertigung
von direkten Vergleichsaufnahmen.
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Diese
drei Jahre haben mir in Sachen Bildverarbeitung unheimlich viel
gebracht. Zunächst bei der Aufbereitung der Fotos – nun ist
die Aufnahmetechnik selbst an der Reihe. Denn die beste
Weiterverarbeitung hilft nicht, wenn der Input nicht mithalten kann.
Seit 2007 nutzen wir die EOS 400D von Canon, landläufig
Bestandteil der
"Einsteigerklasse". Bei 1.000 Pixel (958 effektive Pixel)
Auflösung in
der Breite – wie
bei den Fotos des Fototagebuchs üblich – mag es zwar in den
Hintergrund
treten welche Auflösung die Kamera bietet, aber bei Betrachtung
der
originalen Auflösung schaut das ganze unter Umständen schnell
anders
aus. Finaler Schuss war das Foto im Fototagebuch vom 3. Juni,
welches bei der Bearbeitung die andere Klasse deutlich zeigte. Diesem
wollte ich nun auf den Grund gehen und heute war am Berliner Tor der
Tag, wo ich das Alternativmodell einem eigenen Test unterzog.
Oben zwei Aufnahmen, welche mit identischen Einstellungen
entstanden – unter gleichen Voreinstellungen aus einem RAW entwickelt
wurden und letztlich final bearbeitet wurden. Bei dieser finalen
Bearbeitung beginnt der Bereich der Einstellung auf das Gehäuse,
den
heimlichen Prozessor. Identische
Einstellungen sorgen längst nicht mehr für gleiche
Ergebnisse.
Möglichst zurückhaltend habe ich die Parameter beider Fotos
angepasst und überlasse jedem Betrachter selbst zu urteilen,
welches Bild von der EOS 400D oder der Alternative geschossen wurde.
Hier als Gesamtansicht eingestellt sind auch
100%-Ausschnitte vorhanden. Wer einen Blick auf diese machen
möchte,
der klicke hier.
Letztlich geht es bei einer
Neuinvestition um Summen, die nicht mal eben schulterzuckend
getätigt
werden. Eine echte Gewissensfrage.
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