Heute – im Zeitalter der Achsen des Bösen – denkt man gleich an das eine. Nein, eine Achse zerbrach heute nicht – auch wenn es vor einigen Jahren einen Radbruch in Radbruch gab. Eigentlich standen die Chancen gut, dass die V 320 001 der Fa. Wiebe heute durch Radbruch kommt, sie war freundlicherweise angekündigt worden – die Durchfahrt durch Hamburg habe ich am Vortag leider knapp verpasst.
Radbruch steht vor umfangreichen Ausbauten, nachdem die Strecke Stelle – Lüneburg derzeit dreiglesiig ausgebaut wird. In den üblicherweise am ehesten fotogenen Lagen wie Bahnhöfen und Ortschaften heißt dieses durchgängig Abriss der alten Anlagen und Neubau von Schallschutzwänden. Von daher bot sich der traditionelle Fuzzpunkt des Nordens, Radbruch, für einen Aufenthalt an – hier steht die Sonne fast ganztägig so, dass Motive mit von Norden kommenden Zügen umgesetzt werden können.
Seit Mitte Juni 2010 verkehrt das EC-Zugpaar "Wawel" nach Krakau mit frisch von DB Schenker an DB Regio für den Eigenbedarf abgegebenen Lokomotiven der BR 182 – welche nun von DB Fernverkehr angemietet werden, um den eigenen Lokmangel infolge der ICE-Räderkrise zu entschärfen. 182 006 durchfährt mit EC 341 pünktlich den Bf Radbruch.

Derweil wanderte ich mit der Sonne und wechselte den Standort – immer mit einem Blick auf das Internet – war die Abfahrt der V 320 001 aus Kargow für den frühen Morgen benannt worden. Bauzugeinsätze sind letztlich immer irgendwie adhoc, das kenne ich aus meiner Arbeit zu genüge. So wurde die Route der Fuhre leider kurzfristig über Berlin führend abgeändert, während die Zugleistung des Vortages mit der Wiebe-Maxima noch diese Route nahm. So begnügte ich mich mit dem normalen Güterverkehr, welcher heute keine große Abwechslung bot, außer zahlreicher 140er-Leistungen. Man kännte fast meinen, die Loks wären nie abgestellt gewesen. 140 774 und 140 821 in Doppeltraktion.