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Sonntag, 31. Januar 2021
– Durchs und unters winterliche Hamburg
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Für
heute war den Nachmittag beste Wintersonne in der Prognose, so dass
eine Runde durch Hamburg gesetzt war. Zudem sorgten die tiefen
Temperaturen von bis zu -11 Grad dafür, dass sich Rauhreif auf den Bäumen gebildet hatte. Leider war es mit Rauhreif an den
Bäumen an der Elbe schlagartig vorbei, so dass ersatzweise rund um den Hafen
nach dem Rechten geschaut wurde. Hier machten sich am späten
Vormittag Hohe Schaar drei Leistungen abfahrbereit, eine davon ein Vectron der ČD Cargo, der im Dezember 2007 ausgegründeten Gütersparte der České dráhy (ČD).
Während die tschechischen Fernverkehrs-Vectron der BR 193 in
Hamburg vor den EC (Kiel –) Hamburg – Praha hl.n. längst Alltag
sind, sind die Vectron von ČD Cargo in Hamburg bisher eher die Ausnahme.
Die mit Eigenwerbung versehene 383 004 hat den den Bft Hohe Schaar
verlassen und an der Hohe-Schaar-Straße die Reiherstiegschleuse passiert. Abgesehen von ersten
Bauvorbereitungen hat die Erneuerung der Straßenbrücken
über die Schleuse und der Schleuse selbst noch nicht begonnen.
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Es
folgte ein Wechsel nach Steinwerder, gegenüber den St. Pauli-Landungsbrücken. Hier lag die 1993 bei der Heinrich-Grube-Werft in Oortkaten gebaute MS Wolfgang Borchert zur Fahrt als Linie 62 nach Finkenwerder bereit. Im Hintergrund das 1906 fertiggestellte Bismarck-Denkmal – nach im oberen Bereich abgeschlossener
Sanierung wieder sichtbar und zunehmend durch den Kolonialismus
Bismarcks umstritten. Rechts oben die durch ihre einmalige Lage
bekannte Jugendherberge Auf dem Stintfang.
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Ziemlich
genau elf Jahre her ist der letzte Besuch im Alten Elbtunnel. Damals
lief gerade die Sanierung der östlichen Röhre des Elbtunnels, die eigentlich zum 100-jährigen Bestehen des
Bauwerks 2011 abgeschlossen sein sollte. Die Sanierung mit Entkernung
bis auf die Tübbinge des Rohbaues zog sich schließlich bis 2019 hin und
wurde um ein vielfaches teurer – seit Juni 2019 wird die westliche
Röhre wie die östliche Röhre saniert,
aktuell wird 2025 für die Fertigstellung anvisiert. Die
gesamte Elbtunnelsanierung hat dann insgesamt über 30 Jahre gedauert.
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Der Elbtunnel wird denkmalgerecht saniert, die Fliesen wurden nach den Vorbildern aufwendig
und mit damaligen Fertigungstechniken neu angefertigt, was auch bewusst
verschiedene Lasurtöne einschließt. Spätere Einbauten
in den Röhren wurden beseitigt und die Originalität soweit
wie möglich wiederhergestelt. Wenn man den im oberen Foto
verlinkten Zustand vor der Sanierung mit dem aktuellen vergleicht, kein
Vergleich…
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Seit
Juni 2019 ist der Alte Elbtunnel autofrei. Die sanierte Röhre
wurde nicht für Autos freigegeben – ob das 2025 nach
Fertigstellung der zweiten Röhre geändert wird, ist offen. Angesichts der in den zehn Jahren vor der
Sperrung drastisch zurückgegangenen Autodurchfahrten –
fast 90% weniger Autos bei gleichzeitig rund 500% mehr Fahrradfahrern –
dürfte eine dauerhafte Sperrung für den Autoverkehr nicht
unwahrscheinlich sein.
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Die Fliesenreliefe kommen nach der Sanierung wieder voll zur Geltung, die (früheren) Autoaufzüge sind ebenfalls saniert und befördern heute Fußgänger und Radfahrer.
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Heute
nur noch schwer vorstellbar – zwischen 1959 und 1991 konnte der
Höhenunterschied zwischen Tunnel und Straßenebene neben
fester Treppen, Fußgängeraufzug und den
Autoaufzügen auch mittels quer in den Tunnelschacht montierter
Fahrtreppen bewältigt werden.
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Rechts die geschlossene westliche Röhre, verkleidet mit einem Poster der während der Sanierung
bis auf die Tübbinge entkernten östlichen Röhre. Durch
die Bauarbeiten kommt die imposante Schachtanlage mit ihren
Fliesenreliefen aktuell nur eingeschränkt zur Geltung.
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In
den Postenhäuschen standen früher die Tunnelwärter
für die Bedienung der Aufzüge, heute fuhr ein
Tunnelwärter direkt im einzigen betriebenen Aufzug mit.
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Die
Autoaufzüge sind original von 1911, technisch
modernisiert und werden von Personal bedient. Aufzüge und Tunnel
wurden beim Bau so dimensioniert, dass ein Pferdefuhrwerk mit
aufsitzendem Droschkenführer und aufrecht mitgeführter
Peitsche durch die Anlagen passt.
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Im
Gegensatz zu 2012 hat sich am Aussichtspunkt Steinwerder nicht wirklich
etwas geändert. Die Möwen lauern auch in Corona-Zeiten auf
Futter, welches sie bei Sehleuten abstauben können. Auch wenn
für alle Platz wäre – wenn eine garstige Möwe meint, es
kann nur für eine Platz sein, dann kommt schon Bewegung in die
Szenerie„
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Seit 2018 wird die Containerwirtschaft auffallend bunt – die Reederei Ocean Network Express (ONE) aus Singapur entstand aus der Zusammenlegung von NYK, MOL sowie “K” Line und fällt durch die gewöhnungsbedürftige Farbgebung der Container wie auch der Schiffe auf. Seit Juli 2020 wirbt die 2008 bei der SSB Spezialschiffbau Oortkaten GmbH
gebaute MS Wilhelmsburg im Hamburger Hafen unübersehbar für
die Reederei ONE, hier vor ebenso unverwechselbarer Hamburger Kulisse.
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Entgegen
– wieder einmal – der Wetterprognose war der Nachmittag nicht so klar
wie erhofft, von Westen her drückte Schlonz herein. So wurde an
der hochwassersicher erhöhten Versmannstraße für
ausfahrende Reisezüge aus dem Hauptbahnhof vor markanter
Stadtkulisse Position bezogen. Die 2010 nachgelieferte 146 542 hat im
Vergleich zu ihren Vorgängern von 2003/2007 eine vereinfachte
Lackierung erhalten. Die zu modernisierenden 146.5 der LNVG werden
abermals eine andere Lackierung erhalten und auch die Doppelstockwagen bekommen bei der Modernisierung eine neue Außengestaltung – die markanten metronom-Logos werden dabei verschwinden.
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101
012 verlässt mit dem IC2213 Hamburg. Am Zugschluss schiebt die 101
136, durch den Sandwichbetrieb liegt bei 101 012 der an dieser Stelle
unfotogene vordere Bügel am Draht. Die klassischen IC1-Leistungen werden zunehmend von ICE4
übernommen, viele der IC1-Leistungen verkehren nur mit relativ
kurzen Zügen. Der hier im Foto zu sehende IC2213 Binz – Stuttgart
verkehrt freitags und sonntags mit 14 Wagen und zwei Loks der BR 101 im
Sandwich.
Der Rückgang im IC1-Einsatz zeigt jetzt auch Auswirkungen
auf die BR 101. Nachdem im vergangenen Jahr bereits die BR 120 komplett abgestellt
wurde, gingen Ende 2020 die ersten Loks der BR 101 mangels Bedarf „auf
den Rand“. Wie die Zeit vergeht sieht man bei der
Gegenüberstellung von Beginn der Serienbeschaffung (1970) und Beginn des Ersatzes (1996) der BR 103 durch die BR 101 (1996/2020). Bei beiden Loks rund 25 Jahre.
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Fotos
in Google Earth |
©
2021 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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