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Freitag, 10. Februar 2012
– Eiskalt: Alstereis, Elbschollen und hungrige Vögel
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Nach einem
Jahr Pause war es wieder soweit – nach 2010 nun das zweite
Alstereisvergnügen. War im Januar 2010 das Alstereis nach den
Maßstäben der Umweltbehörde noch zu dünn, um das
Alstereisvergnügen offiziell auszurufen, wurden dieses Jahr die
geforderten 20cm erreicht. Die Buden wurden dennoch außerhalb des
Alstereises plaziert, um einerseits keine übermäßige
punktuelle Belastung zu riskieren (1997 wurde die Alster wegen eines
Risses im Bereich der Buden evakuiert) und andererseits möglichst
wenig Müll auf dem Alstereis zu produzieren.
Am Freitag schien die Sonne trotz negativer Vorhersage ab dem
späten Vormittag vom Himmel. So gab es kein Halten mehr, samt
Kamera ging es ab zur Alster. Im Bereich des Schwanenwiks wurde dieses
Jahr die 1886 vom Baumeister Andreas Meyer entworfene Alsterbadeanstalt
in ihren Umrissen aufs Eis gemalt und nachgeahmte
Verhaltensregelschilder wie "Nur
für Schwimmer" an die ehemaligen Beckenränder
gestellt. Das kreativ erweiterte Schliddern auf dem Eis braucht bei
dieser Eisstärke jedoch keine Schwimmer.
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Was macht
man, wenn Vater seinen ferngesteuerten Offroadflitzer auf der Alster
ausfahren will – der Nachwuchs aber lieber Schlitten fahren
möchte? Man bindet kurzerhand den Schlitten an den Modellflitzer,
festhalten und ab die Post...
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Endgültig
Winterpause heißt es derzeit für die Alsterflotte. Bis zum
1. Februar fuhr die ATG mit ihren Punschfahrten noch durch das
Alstereis, nun haben die Hamburger die Alster zu Fuß eingenommen
und versorgen sich mit Punsch an den Buden am Alsterufer. Die
Binnenalster friert deutlich später zu, hier bricht die ATG
regelmäßig das Eis, um Leichtsinnige vom Betreten der
Binnenalster abzuhalten. In rund sieben Wochen heißt es aber auch
für die MS Seebek wieder "Leinen los".
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101 029
passiert mit dem IC 2329 nach Passau die Lombardsbrücke,
während sich im Hintergrund die Hamburger auf der
Außenalster tummeln.
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Winterpause
heißt es auch für zahlreiche Barkassen im Hamburger Hafen,
ihr Liegeplatz hinter den Landungsbrücken ist inzwischen
völlig zugefroren.
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Zu Fuß
ging es anschließend durch den Alten Elbtunnel, welcher letztes
Jahr 100 Jahre alt wurde und umfassend saniert wird. Die
Oströhre ist derzeit gesperrt, der Verkehr wird jeweils in
Lastrichtung durch die Weströhre geführt. Ab 13 Uhr geht es
nordwärts durch die noch nicht sanierte Röhre.
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Stöbert
man in alten Dokumenten aus der damaligen Zeit, so stößt man
immer wieder auf die kunstvoll gestalteten Schriften von damals. Im
Elbtunnel haben sich diese Schriften bis heute gehalten und
geben einen authentischen Blick 100 Jahre zurück.
Bei der Sanierung der Elbtunnelröhren werden die Fliesen durchweg
erneuert – bleibt zu hoffen, dass diese Fliesen gerettet werden
können und nach der denkmalgerechten Sanierung wieder angebracht
werden.
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Im 1911
eröffneten Elbtunnel fahren die Autos Aufzug. Diese Hamburgensie
hat sich trotz aller Versuche die
personalintensiven Aufzüge zu "rationalisieren" bis heute
gehalten. Montags bis Freitags können Auto und Klein-Lkw die
Tunnelröhren von 5.30 bis 20 Uhr nutzen. Außerhalb
dieser Zeiten können nur Radfahrer und Fußgänger den
Tunnel nutzen. Jeweils acht Tunnelwärter sorgen an den
Aufzügen für den reibungslosen Ablauf des Tunnelbetriebes.
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Der Winter
ist auch für die Lachmöwen kein Zuckerschlecken: Finden sich
keine Blesshühner, denen sie ihre Nahrung abjagen kann – so ist
jedes Stück Brot willkommen. Bloß,
wie bekomme ich das Stück Toastbrot klein? Erstmal
hochwerfen, vielleicht kommt es ja in Teilen wieder runter?
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Das hat
schon mal nicht geklappt, das Brot ist ja immer noch so groß...
Reinpassen tuts jedenfalls noch nicht!
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Nach ein
paar gezielten Tritten mit den Vogelbeinen ist das Stück Brot in
handliche Stücke zerfetzt und genussvoll wird das letzte
Stückchen verzehrt.
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Bisher war
der Blog von heute ja wenig bahnlastig. Damit der geneigte Leser nicht
länger auf den nächsten Zug warten muss, kommt er hier in
Form eines DT3 am Vorsetzen. Im Highflyer dürfte es recht frisch
sein, unerschrockene dürften dafür eine grandiose Aussicht
auf Hamburg haben.
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Zu den
Berufverkehrszeiten verkehrt die HADAG-Linie 75 zwischen den
Landungsbrücken und Steinwerder, die "Neuenfelde" pendelt bis 16
Uhr ständig zwischen den Anlegestellen, ehe dann vom 10- auf den
20-Minutentakt umgestellt wird. Der eiserne Bismarck steht heute im
Schatten, hat aber die Elbmündung fest im Blick.
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Der
Schwimmkran HHLA IV stammt aus dem Jahr 1957 und hebt bis zu 200
Tonnen. Der Methusalem wird immer noch regelmäßig eingesetzt
und ist vor der Hafenskyline eine imposante Erscheinung – die
"Neuenfelde" muss dem Schwimmkran derweil Vorfahrt gewähren.
Rechts im
Bild die von Hadi Teherani entworfenen "Tanzenden Türme", welche
an der Reeperbahn vor der Fertigstellung stehen.
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Ortswechsel
zur Haltestelle Uhlandstraße. Die beiden Buden auf dem Bahnsteig
heben den Denkmalcharakter der Haltestelle hervor, das ganze
fototechnisch gut einzufangen ist aber alles andere als einfach. Wie
das nachts aussieht, war bereits am 2.
November 2011 im
Fototagebuch zu sehen. Beim Aussteigen in der Hst Uhlandstraße
fiel mein Blick auf die von der Sonne angestrahlten Buden – die
Vermutung lag nahe, dass dann auch die Front des einfahrenden Zuges
erleuchtet sein dürfte. Versuch macht klug, Kamera passend
eingestellt und auf den nächsten Zug gewartet. Das Ergebnis ist
hier zu sehen – DT3 812 fährt in die Haltestelle ein.
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Vormittags
beim Start der Fototour war ich hier bereits vorbeigekommen, die Sonne
stand noch parallel zur Gleisachse – davon konnte jetzt fast sechs
Stunden später nicht mehr die Rede sein. Die beginnende
Abendstimmung wirft bereits erste Baumschatten auf die Brücke
über den Kuhmühlenteich. Die Blesshühner haben sich auf
dem letzten freien Fleckchen im Wasser zusammengerottet und kommen
höchstens zur Fütterung durch Vogelfreunde mal aus dem Wasser
heraus.
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Im Vergleich
zu vormittags tobt inzwischen deutlich mehr Leben auf der Alster, nicht
jeder hat den Freitag auch wirklich frei zur Verfügung. Vor der
Hamburger Turmsilhouette tummeln sich zahlreiche Spaziergänger,
Schlittschuhläufer und Hunde.
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Blick vom
Schwanenwik auf das westliche Alsterufer mit Radisson und Fernsehturm.
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Die
Liebesschlösser sind auch in Hamburg angekommen. Weltweit
schwören sich Paare Treue, schließen als Zeichen dafür
ein Vorhängeschloss an das Brückengeländer und werfen
den Schlüssel ins Wasser. In Hamburg ist das an der
Schwanenwikbrücke noch recht neu, war mir noch nie aufgefallen und
im Vergleich zu anderen Städten sind es noch wenige Schlösser. Nicht
nur ich war in Anbetracht der Schlösser überrascht...
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Wann kann
man schon mit Campingstühlen am Tisch sitzen und mit einem Glas
Rotwein in der Hand den Sonnenuntergang auf der Alster genießen? Allzu
oft nicht – und so nutzt man die Gelegenheit, der Fotograf nutzt
dankbar die Gelegenheit und macht die Rotweintrinker zum Teil des
Motivs.
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Viele Worte
für dieses Motiv muss ich wohl nicht mehr verlieren.
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Es lohnt
sich immer mal in die zweite Reihe zu gehen (auch wenn dazwischen noch
eine Hauptverkehrsstraße liegt). Die Kandelaberleuchten der
Schwanenwikbrücke ergeben mit den Sehleuten und der zugefrorenen
Außenalster ein prächtiges Motiv, auch wenn der Autoverkehr
nur kurz ausgeblendet werden kann. Da kann man schon verstehen, dass
ausgerechnet diese Brücke zur Hamburger Liebesschlossbrücke
wurde.
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Noch eine
Reihe weiter hinten wäre ich in den Mundsburger Kanal geplumpst –
aber es gibt ja glücklicherweise noch die Mundsburger Brücke,
von der ich mit dem letzten Akkustrom der Kamera noch das letzte Bild
des Tages machte. Fast acht Stunden Fotosession ergeben zwar einen gut
durchlüfteten Fotografen, aber auch müde Beine – und den
bisher wohl längsten Blog des Fototagebuchs.
Digitale Fotografie bietet zwar viele neue Möglichkeiten, doch der
Zeitbedarf der anschließenden Aufbereitung ist entsprechend
genauso lang wie die Fotosession selbst. Und will man dann die Fotos
nicht auf der Festplatte verstauben lassen...
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Fotos
in Google Earth |
©
2012 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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