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Freitag, 31. Juli 2020
– Die Bahn ist grün
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die Bahn umweltfreundlich ist, ist keine neue Erkenntnis. Die
Ostseebäder werden über die Bäderbahn aktuell noch direkt
angeschlossen, in der Saison auch von DB Fernverkehr, dessen
Fernverkehrszüge nach eigener Werbung mit 100 Prozent Ökostrom
betrieben werden – in den Fußnoten wird dann auf elektrisch
angetriebene Züge reduziert.
Die DB schreibt aktuell die im Zuge des Teilneubaus der Vogelfluglinie
nördlich Lübecks die aufzugebenen Strecken zur Übernahme durch Dritte
aus, dieses betrifft die Streckenabschnitte Bf Ratekau – Timmendorfer
Strand – Scharbeutz – Bf Haffkrug, Bf Neustadt(Holst) Gbf, Gl. 7 –
Anschluss Hasselburg und den Anschluss Bf Großenbrode. Angebote können
bis zum 11. September abgegeben werden. Im Falle der Übernahme der
Abschnitte durch externe EVU müssen diese Strecken von der
Infrastrukturseite angeschlossen werden. Das Ziel der DB ist natürlich
die Stilllegung und Abbau der betroffenen Abschnitte.
Die AKN Eisenbahn GmbH zeigt sich interessiert, will aber nach
aktuellen Aussagen nur bieten wenn das Land auf den Strecken
Personenverkehr bestellt, was das aktuell von der FDP geführte
Verkehrsministerium aber nicht plant – es plant mit der Bus-Anbindung
der Seebäder über die Neubaustrecken. Die Zeiten, wo sich der
verbliebene Rest des DB-Fernverkehrs nebenbahnartig über den nördlichen
Teil der deutschen Vogelfluglinie bewegt, nähern sich in jedem Fall dem
Ende. Vor Sierksdorf passiert die 218 402 der Railssytems RP GmbH mit
dem IC2415 nach Hamburg Hbf die Szenerie der Steilküste Sierksdorf mit
der entfernten Kulisse von Pelzerhaken
Die orientrot lackierte 218 402 scheint von RP inzwischen als im Norden
heimisch angesehen zu werden, sie wurde jüngst auf den Namen „Pidder Lyng“ getauft. Ein Gedicht, das historisierend den Widerstand der mittelalterlichen friesischen Bevölkerung beschreibt – personalisiert in der Figur des Sylter Fischers Pidder Lyng.
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Anschließend
war der Plan auf den Kalkleerzug aus Oldenburg(Holst) zu warten,
welcher am frühen Morgen Oldenburg erreicht hatte. Er sollte planmäßig
gegen 16 Uhr wieder gen Könitz aufbrechen, der erste Leerzug vergangene
Woche startete bereits deutlich verspätet – auch heute war zur
planmäßigen Abfahrtszeit keinerlei Aktivität zu sehen.
Nördlich Lübeck
verkehrt seit Inbetriebnahme der Großer-Belt-Querung im Jahr 1998
praktisch kein Güterverkehr mehr, einzig ein Landhandel in Oldenburg
empfängt an wenigen Tagen im Jahr Kalk als Grundstoff der Düngemuttel
für die Landwirtschaft auf der Schiene. Die deutliche Verspätung der Planabfahrt machte den Plan Beschendorf
obsolet und so wurde eine Stelle bei Sibstin angesteuert, welche
allerdings nur mit Höhe sinnvoll umsetzbar war. 648 832 passiert
zusammen mit 648 355 den Fotografen beim Probebiss.
Die LINT41 stehen ab 2023 vor der Ablösung durch von der LNVG zu beschaffende FLIRT Akku von Stadler, welche unter Fahrleitung ihre Akkus laden
und Strecken ohne Fahrleitung mit der Energie der Akkus überbrücken
sollen. Der Betreiber der ausgeschriebenen Strecken ist aktuell noch
nicht gefunden. Für die absehbare Übergangsphase ab Dezember 2022 hat
DB Regio die Ausschreibung der „Transferflotte“ über 25
Dieseltriebwagen gewonnen, welche mit den Bestands-LINT41 bedient werden soll.
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Gegen
17.30 Uhr traf der Tf der in den Unternehmensfarben grün
lackierten 241 697 der Starkenberger Baustoffwerke GmbH in Oldenburg
ein, so dass Leben in die Szenerie kam und die Abfahrt rund eine Stunde
später erfolgen sollte. War nach dem Umzug die Sonne noch recht spitz,
besserte sich die Situation von Minute zu Minute. Aber desto später, desto mehr wachsen Ende Juli gegen 19 Uhr schon
wieder die Schatten. Just in time mit den ersten Schatten auf den
Fahrschienen rollte DGS95102 Ton in Ton nach Könitz mit
den sichtbaren Spuren des Kalktransportes bei Sibstin am Fotografen vorbei.
Rund ein
Jahr wird auf der Bestandstrasse noch gefahren, dann ist ab 2022 für
fünf Jahre ein Ersatzverkehr auf der Straße vorgesehen. Wie das
anschließende Verkehrskonzept aussieht, hängt vom Baufortschritt des
geplanten Tunnels unter dem Fehmarn-Belt ab. Mit Fertigstellung des Tunnels sollen – auf zweigleisiger,
elektrifizierter Strecke – die Güterzüge auf die Vogelfluglinie
zurückkehren, dessen Infrastruktur dann aber längst nicht mehr so
verträumt sein wird, wie bei der handvoll jährlichen Güterzügen aktuell.
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Fotos
in Google Earth |
©
2020 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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