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Donnerstag, 3. Oktober 2019
– Abschiedsrunde für den Doornkaat-Express
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Die Tage vor dem 3. Oktober – dem
29. Jahrestag der Deutschen Einheit – tauchten überraschend
Abweichungen für den Pendel auf dem derzeit Montags bis Sonnabends
betriebenen Abschnitt von „Hein Schönberg“ nach Kiel-Oppendorf
auf. War für den Vortag „nur“ der Einsatz eines nicht
barrierefreien Triebwagens angekündigt worden, sollte am Festtag
die AKN auf dem Oppendorf-Pendel verkehren. Zunächst ging man von
einem VTA-Einsatz aus, welcher fraglos auch interessant gewesen
wäre. Später wurde klar, dass die beiden seit 1993 für
historische Zwecke vorgehaltenen Uerdinger Schienenbusse der AKN – VT
3.08 und 3.09 – zum Einsatz kommen sollen.
Gleichzeitig machte die Info die Runde, dass der Einsatz auf der
AKN-Infrastruktur fern der Heimat gleichzeitig die Abschiedstour
für die beiden Triebwagen sein sollte, die Fahrzeuge stehen im
März bzw. Dezember kommenden Jahres zur Hauptuntersuchung an.
Zugleich werden die früher regelmäßig veranstalteten
und in kürzester Zeit ausverkauften Ausflugsfahrten mit dem
„Doornkaat-Express“ schon länger nicht mehr angeboten.
Die Info des geplanten Verkaufs wurde aus mehreren Quellen
bestätigt und ist somit leider traurige Tatsache – einen Abschluss
hat es bisher noch nicht gegeben. Es ist zu wünschen, dass die
Fahrzeuge einen regionalen Betreiber finden und dem ohnehin recht
kargen historischen Betrieb im Norden nicht ganz abhanden kommen.
So hieß es am Donnerstag recht früh Aufbruch in Richtung
Ostsee – die Tage werden zunehmend kürzer, aber die
Schwentinebrücke bei Oppendorf ist aktuell noch mit ausreichendem
Sonnenstand abzulichten. Wenn die
Sonne denn scheint… Die Wetterprognose war durchwachsen, aber
Sonne nicht ganz unmöglich. Real schien an der Westküste
beste Sonne vom Himmel, die Wolkengrenze lag nur knapp westlich von
Kiel. So verließ die als A1 angezeigte Zugleistung AKN86367 um
8.39 Uhr noch bei trüber Morgenwitterung den Bf Kiel-Oppendorf, VT
3.08 führt den Zug an.
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Anschließend wurde an der
Schwentine Stellung bezogen und Höhe aufgebaut. Die 9 Uhr-Leistung
hatte keine Sonne und viele graue Wolken. Bei der 10 Uhr-Leistung
hellte es merklich auf, dass die Sonne jetzt quasi im rechten Winkel
steht fällt ohne direkte Sonne nicht auf. Die fehlende Sonne hat
durchaus ihre Vorteile, die Kontraste sind nicht so hart und die
Schwentinebrücke kann eindrucksvoll in Szene gesetzt werden. VT
3.09 passiert als 86368 das Schwentinental und erreicht in Kürze
Kiel-Oppendorf.
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Am Vortag verkehrten auf dem
Oppendorf-Pendel bei bester Sonne 628 436/526 „Anna“, welche derzeit
noch bei der Westfrankenbahn
beheimatet sind und 2016 wieder in den alten Regionalbahnfarben der
Deutschen Bundesbahn lackiert wurden. Heute schien die Sonne leider
nicht so strahlend vom Himmel, als die beiden AKN-VT 3.08 und 3.09 als
86369 die Straße An der Kleinbahn in Kiel-Gaarden passierten.
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Am Abzweig Sieversdiek in
Kiel-Gaarden kam die Sonne in einem kleinen Spot fast ganz durch die
dichten Wolken und gab Theaterlicht auf die beiden VT 3.09 und 3.08
frei, welche als 20937 nach Kiel-Oppendorf unterwegs waren.
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Der vom Betrieb mit dem Aufwand bei
der Kieler Woche vergleichbare Betrieb zum Kieler Festakt zur Deutschen
Einheit brachte auch wieder Einsätze von Loks der BR 218 auf der
Strecke von Lübeck. Aus Kempten im Allgäu kam u.a. die 218
420 nach Kiel und erreicht hier mit RE21610 aus Lübeck den Abzweig
Sieversdiek. Angesichts des Wetters hielt sich der Fotografenauflauf in
Grenzen und der Schuss auf 218 420 war auch eher ein
Verlegenheitsschuss – wenn man eh
schon da ist. Der Uerdinger Schienenbus hatte höhere
Priorität – und im Hinterkopf ist die BR 218 eh noch immer Alltag,
auch wenn nur noch wenige Loks der letzten Großdieselbaureihe der
Deutschen Bundesbahn im Bestand sind.
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Gelegenheit macht Fotos. Der
mitfahrende Fotograf wollte an der Diedrichstraße mal schauen, ob
hier was geht. Der Blick aus dem Auto zeigte, dass hier real nicht
wirklich was geht – allenfalls am späteren Nachmittag mit etwas
Höhe. Wenn man schon mal da ist und ohnehin nichts anderes mehr
möglich ist, spricht nichts gegen einen Probebiss und mal schauen,
wie es denn von „da oben“ aussieht. Dass die noch fast gegenlichtige
Sonne unmittelbar vor der Zugfahrt durchbricht, war nicht wirklich
absehbar aber brachte diesen Zufallstreffer mit dem VT 3.08 an der
Spitze, welcher als AKN20914 in Kürze den Kieler Hauptbahnhof
erreichen wird.
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Ab mittags liegt die
Schwentinebrücke für Züge aus Richtung Kiel Hbf zwar im
Gegenlicht, aber bei den wenigen Wolkenlücken kann man vom
Wanderweg Schwentinetal einen Schuss ins Gegenlicht wagen. Wie es so
ist, wenn man sie nicht braucht, kommt die große Glühmurmel
durch die Wolken – sie sorgt dabei aber für eine kontrastreiche
Wolkenabbildung. VT 3.09 als 27798 kurz vor Kiel-Oppendorf.
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Der VT 3.08 passiert als AKN20911
den Bü Oppendorfer Weg. Im Hintergrund ist die neue
Verknüpfungsanlage zu „Hein Schönberg“ fast fertiggestellt.
Dafür dass heute eigentlich hier kein planmäßiger
Verkehr wäre, ist die Umsteigeanlage bestens ausgelastet. Feiern
und zum Nulltarif anreisen tut man natürlich immer gerne – aber es
bringt auch die vor rund 40 Jahren im Personenverkehr stillgelegte Bahn
wieder ins Bewusstsein der Bürger. Künftig wird man hier
nicht mehr mit dem antiquierten Schienenbus reisen – ab 2023 sollen
hier moderne, landeseigene Akkutriebwagen mit Nachlademöglichkeit
aus der Fahrleitung verkehren und die LINT41
der DB ersetzen.
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Der Bü Rehsenweg ist eines der
klassischen Fotomotive nach Kiel-Oppendorf zur Vormittagszeit.
Unmittelbar vor Durchfahrt zog etwas Schlonz über
das markante Motiv in Kiel-Ellerbek, als AKN80785 und VT
3.09 passierten.
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Eines zeichnete die Sonderfahrten
der AKN (wie im August 2011) immer aus, engagiertes Personal.
Die Fahrten des „Doornkaat-Express“ waren nach Bekanntgabe meist in
Windeseile ausverkauft und das Zugpersonal stets motiviert und mit
Herzblut dabei.
Wie es mit den Kosten so ist, findet man im Unternehmen – aus welchen
Gründen auch immer – keinen Weg, diese einzuwerben haben es die
Fahrzeuge spätestens bei Investitionen schwer. Im kommenden Jahr
stehen die beiden Schienenbusse zur spätestens alle acht Jahre
fälligen Hauptuntersuchung an.
Wenn die Triebwagen – wie es aktuell Faktum ist – nicht mehr vermarktet
werden, lassen sich diese Kosten kaum darstellen. Es hilft dann auch
nicht wirklich zu sagen, dass es Unternehmen gibt, die Wege finden,
diese Posten im Unternehmen unterzubringen. Auf der Strecke bleiben die
Mitarbeiter, welche sich über die Fahrzeuge mit dem Unternehmen
identifizieren.
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Im Vordergrund die Reste des
früheren KSE-Bahnhofs Kiel-Oppendorf. Im Hintergrund der neue,
nach aktuellen Normen errichtete Bahnsteig mit 760mm Höhe. Das
hier hier von Ende 1970 bis Frühjahr 2015 aktive
Relais-Stellwerk von Pintsch-Bamag,
aufbauend auf einem Stellwerk der Bauart Dr S2, ist nach der Stilllegung an
den VVM zur musealen Erhaltung gegangen. VT 3.08 verlässt als
AKN80789 den Bahnhof.
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Leider ohne Sonne erreichen die VT
3.08 und 3.09 als AKN80240 die B76-Brücke am Theodor-Heuss-Ring.
Die drei Fotografen waren derweil von der Staatsmacht gut bewacht,
welche am 3. Oktober alle Bahnbrücken in Kiel bewachte. Dass
dieses nicht ohne Grund ist, zeigen immer wieder Vorfälle in
Zusammenhang mit (nicht nur) konkreten
Anlässen – die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit sind
da prädestiniert. Zum Glück waren heute alle Beteiligten
tiefenentspannt.
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Mit Sonne hätte das
frühherbstliche Motiv zusammen mit den AKN-Schienenbussen fraglos
besser ausgesehen – so muss das Motiv der aus Hamburg einfahrenden TWINDEXX-Doppelgarnitur als RE21020
mit 445 027 an der Spitze ausreichen.
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| Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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