|
|
|
|
1
|
2
|
3
|
4
|
5
|
6
|
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sonnabend, 26. Oktober 2019
– Zeitreise auf der Sauschwänzlebahn I
|
|
|
|
Auf der Wutachtalbahn wird seit den
1970er Jahren eine einzigartige Museumsbahn betrieben. Die Strecke
Lauchringen – Hintschingen ist eine rund 62 Kilometer lange, 1890 zu
militärischen Zwecken errichtete Verbindung. Auf dem
Mittelabschnitt Weizen – Blumberg-Zollhaus werden mit zahlreichen
Kehrschleifen, Tunneln und Viadukten 230 Höhenmeter
überwunden.
Diese Trassenführung gab der Bahn ihren heute weithin bekannten
Namen „Sauschwänzlebahn“. Der im Personen- und Güterverkehr
nie bedeutsame Mittelabschnitt nahe der schweizer Grenze wurde auf dem
imposanten Abschnitt zwischen Lausheim-Blumegg und Blumberg-Zollhaus
bereits 1955 stillgelegt. Die NATO
finanzierte in den 1960er Jahren eine durchgehende Sanierung der
Wutachtalbahn, so dass die Trasse erhalten blieb und ab 1977 von der EUROVAPOR ein Museumsbahnbetrieb
eingerichtet werden konnte.
Durch Unterstützung des Landes Baden-Württemberg konnte die
aufwendige Infrastruktur der Sauschwänzlebahn erhalten und saniert
werden, seit 2014 zeichnet ausschließlich die Stadt Blumberg
für den Betrieb auf der Sauschwänzlebahn verantwortlich – sie
hat dafür die Bahnbetriebe
Blumberg GmbH & Co. KG (BB)
gegründet.
Die 50 2988 der Dampflokfreunde
Schwarzwald-Baar
e.V. (DSB) war
lange Jahre eine der Stammloks auf der Sauschwänzlebahn, wurde
aber nach vollständiger Übernahme des Betriebes durch die
Stadt Blumburg von der Sauschwänzlebahn abgezogen und kommt meist
auf anderen Strecken zum Einsatz.
An diesem Wochenende war auf ihrer langjährigen Stammstrecke die
Bespannung von Fotozügen vor den Umbauwagen der BB geplant. Ende
Oktober von der Witterung ein fotografisch zunächst ungewisses
Unterfangen – aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Nach einer
sternenklaren Nacht steht die 50 2988 mit ihrem klassischen
Nahverkehrszug der 1960er Jahre im Bf Fützen zur Abfahrt bereit.
|
|
|
Kurz vor Sonnenaufgang legte sich
eine Nebelglocke über das Wutachtal. Ende Oktober keine
ungewöhnliche Witterung, manche Tage bleiben trotz stabiler
Hochdruckwetterlage trüb. Doch bestand Hoffnung, dass sich die
Nebelglocke im Laufe des Tages lichtet.
Zunächst mussten die Fotos den Witterungsverhältnissen
angepasst werden – 50 2988 kommt aus der Nebelwand gefahren und
passiert das Einfahrsignal des Bf Epfenhofen, dem Schwerpunkt des
heutigen Tages.
|
|
Der Nebel ermöglichte
stimmungsvolle Aufnahmen im Bahnhof Epfenhofen, wo bereits drei
Fahrgäste auf den Nahverkehrszug nach Tuttlingen warteten. 50 2988
fährt ein.
|
|
Es sind ein paar Minuten Zeit, bis
der Zug seine Abfahrtszeit erreicht. Sie schauen dem Heizer zu, welcher
die Kohlen aus dem hinteren Bereich des Schlepptenders vorziehen muss,
um während der Fahrt besser an die Kohlenvorräte zu kommen.
|
|
Doch was ist das? Familie Meier hat
wichtige Unterlagen daheim gelassen und muss vor der Abfahrt diese
holen. Da der nächste Zug erst spät am Nachmittag fährt,
wird es für sie ein langer Tag.
|
|
Weit vor der Ära der modernen
Mobilitätsangebote mit On-Demand-Plattformen und Shuttle-Angeboten
bedeutete das zu Fuß vom Bahnhof ins Dorf gehen – welches im
Falle Epfenhofen nicht allzuweit weg vom Bahnhof ist. 50 2988
verlässt den Bahnhof.
|
|
50 2988 passiert den Epfenhofer
Viadukt – deutlich die Nebelglocke, welche sich leicht lichtet.
|
|
Nach Fahrt durch den Buchberg-Tunnel
bot sich den Reisenden in Blumberg-Zollhaus
schlagartig
ein anderes Bild. Im dichten Nebel in den Tunnel gefahren, schien die
Sonne 800 Meter weiter beim Verlassen des Tunnels
prächtig vom Himmel. Glücklicherweise lichtete sich der Nebel
im Wutachtal auch, so dass die zweite Fahrt des Tages bei bester Sonne
stattfinden konnte. 50 2988 verlässt Fützen und fährt in
die dortige Kehrschleife ein.
|
|
Wenige hundert Meter weiter am Ende
der
Kehrschleife liegt der Parkplatz Blumberg-Ost. Im Hintergrund der Biesenbach-Viadukt,
welche die 50 2988 von rechts nach links passieren
wird – zuvor allerdings in Epfenhofen noch einmal entgegengesetzt
queren
wird.
|
|
Diese Querung unterhalb des
Biesenbach-Viaduktes erreicht 50 2988 in der Einfahrt Epfenhofen – die
drei Reisenden vom Morgen hatten viel Zeit auf den nächsten Zug zu
warten.
|
|
Im Gegensatz zum Vormittag scheint
jetzt die Sonne perfekt vom Himmel und gibt den Blick auf den
Biesenbach-Viadukt frei.
|
|
Unter lautem Getöse passiert
die 50 2988 mit ihrem Nahverkehrszug den Epfenhofer Viadukt und den
darunterliegenden Ort Epfenhofen.
|
|
Für den Ende des 19.
Jahrhunderts längsten denkbaren Militärzug mit rund 500
Metern Länge wurden die
Kreuzungsbahnhöfe ausgelegt. Die Ausfahrsignale des Bahnhofs
Epfenhofen liegen entsprechend auf der anderen Seite des
Biesenbach-Viaduktes.
|
|
Der Tag schwindet, 50 2988 passiert
zehn Minuten nach Sonnenuntergang noch einmal den
Biesenbacher Viadukt. Der Fotograf tritt den Fußweg ins Hotel an,
während die Mitreisenden noch abendliche Aufnahmen in Fützen
machen wollen. Doch der Ruf des 900 Meter entfernten Hotels ist
deutlich lauter und zum Sonnenaufgang des nächsten Tages
möchte er wieder in Fützen sein.
|
|
Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
Nach
oben |
|