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Sonnabend, 6. Juli 2019
– Tag der Straßenbahn 2019 am Strand
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Eine Woche nach Ende der Kieler
Woche verschlug es den Fotografen erneut in Richtung Schönberg.
Dieses Jahr sollte der „Tag der
Straßenbahn“ zentraler innerhalb der Hochsaison liegen, nachdem
bisher der
Tag der Straßenbahn zuletzt meist Anfang September
außerhalb der Saison lag. Wie es das Schicksal so wollte, lag
heute eine düstere Regenprognose über dem Tag, die
sich zwar am Morgen etwas aufhellte, bei lebhaftem Wind aber immer noch
genug – gefühlt waagerechten – Nieselregen brachte.
Recht entspannt lief der Betrieb vor der feierlichen Eröffnung des
Tages mit dem Kieler Spielmannszug, für die die Hamburger
Züge in der Südschleife aufgestellt wurden. Dem Motto „125
Jahre Elektromobilität in Hamburg und Schleswig-Holstein“ folgend
wurde die Parade vom Hamburger Z1 656 angeführt, welcher von der
Hamburger Hochbahn vor 65 Jahren als historischer Triebwagen
restauriert wurde.
Eine bereits vor dem 2. Weltkrieg begonnene unternehmenseigene Sammlung
im Btf Gärtnerstraße ging im Krieg unter. Der Z1 656 mit
seinem Beiwagen Z1B 310 sollten
nach 1945 die einzigen Museumswagen des Bereichs Straßenbahn
bleiben. Ein Jahr nach der Restaurierung wurde 1955 der
Grundsatzbeschluss zur
langfristigen Einstellung der Straßenbahn getroffen und weitere
Aktivitäten zur Erhaltung Hamburger Wagen mussten von den Hamburger
Verkehrsamateuren, die 1968 im VVM aufgingen, realisiert
werden.
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Um 11.45 Uhr eröffnete der
Spielmannszug aus Kiel den Tag der Straßenbahn offziell, ihm
folgten chronologisch die Hamburger Typen Z1, V3 und V6E. Die Hamburger
Wagen Z2u 2734,
der V2 3006 und der V7E 3361 sind derzeit zur Überarbeitung
außer Betrieb.
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Nach dem Umzug verblieben die
Hamburger Fahrzeuge noch einige Zeit im Fahrbetrieb – der Z1 ist
aktuell nur sehr selten im Betrieb zu erleben, da am Fahrzeug einige
technische Arbeiten zu erledigen sind, ehe der Z1 wieder für den
Regelbetrieb zugelassen werden kann. Nach Durchfahrt der Hamburger
Wagen wird der Kieler Düwag T4 241 in den Fahrzeugauslauf
einscheren.
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Der umfangreiche Fahrzeugauslauf
macht eine Fahrdienstleitung und für den zügigen Betrieb
Weichensteller erforderlich, wie es sie auch früher in Hamburg
an belasteten Verzweigungen gegeben hat. Betriebsleitung,
Fahrdienstleitung und Weichensteller leiten hier die Züge bei
widrigen Wetterbedingungen.
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Der Turmwagen wurde als
Aussichtspunkt parallel zur Trasse geparkt und konnte als
Motivbestandteil in die Fotos eingebaut werden. Der V6E 3644 wurde im
Vergleich zum letzten Jahr, wo er nur im Frontbereich aufgefrischt
wurde, im Laufe des Jahre weiter optisch hergerichtet.
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Für den Berliner TM36 3495
bedeutete der Nieselregen ungeplantes Warten in der Wagenhalle, die
Dachabdichtung konnte bei seiner Aufarbeitung 2016/17 nicht
wiederhergestellt werden, so dass er reines
Schönwetterfahrzeug ist.
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Auf der bei Konzeption der Anlage
zu Beginn der 1990er Jahre konstruktiv vorbereiteten Ausfahrt auf die
unbebauten Flächen entlang der Strandstraße parkt der
Ausstellungswagen V7BE
4391. Heute sind die Flächen der angedachten Außenstrecke
bebaut und aktuelle Ausbaupläne
führen in die „Büx“, wo Ersatzflächen für die
Museumsbahn entstehen sollen, wenn der Ausbau für den
Regionalverkehr kommt und der VVM das Gleis 1 an den Regionalverkehr
abgeben muss. V6E 3644 fährt durch die Nordschleife – in Bildmitte
der ursprünglich als Pferdebahnwagen konstruierte Wagen 93,
welcher nach Eröffnung der elektrischen Museumsstraßenbahn
hinter dem Z1 656 und später hinter dem Rangieresel
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zum Einsatz kam. Aktuell steht kein geeignetes Zugfahrzeug für den
Wagen zur Verfügung.
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Der Kieler Düwag-Tw 241 stand
viele Jahre als Betriebsfahrzeug im Einsatz, aktuell ist er
nicht für den Fahrgastverkehr zugelassen. Die
Museumsstraßenbahner arbeiten mit viel Geduld an den
nötigen Arbeiten zur Wiederzulassung des Wagens, der bis zuletzt
die 1985 stillgelegte Kieler Straßenbahn geprägt hat.
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Seit 1993 ist auch der
HAWA-Stahlwagen 202 Betriebsfahrzeug des VVM am Schönberger
Strand, mittelfristig werden auch an diesem Fahrzeug Arbeiten zur
Substanzerhaltung nötig.
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Wenn bis zu fünf Fahrzeuge
gleichzeitig Auslauf haben und die für den Fahrgastverkehr
zugelassenen Verbände mindestens einen Schaffner benötigen,
die
Gastronomie besetzt und versorgt sein will wird schnell sichtbar,
dass ein ehrenamtlicher Verein an Grenzen gerät. Tw 241
verlässt den Museumsbahnhof zu einer Schaurunde.
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Die Sonne ließ sich
tatsächlich für wenige Augenblicke blicken, das zunächst
über der Nordsee sichtbare freie Feld schaffte es bis zum Abend
nicht mehr zur Ostsee. An der auch von der Regelspur bedarfsweise
genutzten Hst Gleisdreieck steigen drei Zufallsfahrgäste in den
Berliner TM36 395 ein, was für den Nachwuchs im
Niederflurzeitalter ungeahnte Kletteraktionen bedeutet.
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Der VVM hatte seinen Turmwagen als
Aussichtspunkt entlang der Trasse aufgestellt, da er ohnehin seinen
Standplatz für den Tag der Straßenbahn verlassen musste.
Gegen eine Spende zur Erhaltung des Wagens wurden interessierte
Besucher auf die sonst von Hochstativaufnahmen gewohnte Höhe
gefahren. Hier machte sich das schlechte Wetter bezahlt – bei
Sonnenschein würde der Besucher hier ins frontale Gegenlicht
fotografieren, nun stahl die Wolkenfront der Sonne die
Show...
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Der V6-Lehrwagen 3999
präsentiert sich optisch hervorragend aufgearbeitet und hat als
einziger V6-Triebwagen weitgehend die originale V6-Bauform behalten,
nur eine Einstiegstür wurde für Ausbildungszwecke umgebaut.
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Nach einer technischen Aufarbeitung
wäre im Museumsbetrieb der Einsatz als echter Fahrschulwagen
denkbar.
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg – obwohl das Projekt
des TM36 3495 zeigte, was mit konzertiertem und zielgerichteten Einsatz
machbar ist. Doch
sind Menschen, die ihre Energie in vergleichbare Ziele stecken wohl
seltener zu finden, wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.
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Museumsbetrieb pur. Drei Züge
auf der Gleisanlage auf einem Foto im Einsatz ist fast nur zum Tag der
Straßenbahn zu erleben. Der V3 2970 kehrt mit dem V2B 1306 zum
Museumsbahnhof zurück.
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Die Geschichte des klassischen
Düwag-Wagens ist in dieser Form nur am Schönberger
Strand beim VVM zu erleben. 1957 wurde für Kiel der
Großraumwagen 241
bereits mit der typischen – dem amerikanischen PCC entlehnten –
Düwag-Front gebaut. Das Ende der klassischen
Düwag-Entwicklung
markierte die Bauart „Mannheim“. Beim VVM erhalten ist der GT6 7553 des
Baujahres 1975, die 1977 gebauten Fahrzeuge wurden von LHB in
Salzgitter gefertigt und werden in Braunschweig vsl. im kommenden Jahr
ausgemustert.
In nächster Zeit muss die Ganzwerbung des Wagens entfernt werden,
da sie sich stellenweise vom Wagen löst und Angriffsfläche
für Rost
bietet. Die letzte Farbgebung für Braunschweig bestand allerdings
auch aus einer auf weißem Grund geklebten Bauchbinde, so dass der
herzustellende Zustand mit der modernen LED-Anzeige sicher kein
Selbstgänger werden wird.
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Fotos
in Google Earth |
©
2019 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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