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Sonnabend, 30. Juli 2016
– Wiederkehr des Beiwagenbetriebes nach 40 Jahren
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Das 1978 eröffnete
Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm hat sich im Laufe der
Jahre zu einem Kleinod entwickelt und ist derzeit mit zahlreichen
Hallenneubauten und Neugestaltungen des Umfeldes im
großzügigen Ausbau, nachdem die Grundstücksfragen
für die Ausbauflächen geklärt werden konnten und in das
Eigentum des Museums übergingen.
Vornehmlich dänische Fahrzeuge kommen im Museum zum Einsatz, aber
auch diverse ausländische Fahrzeuge kommen hier zum Einsatz. Ende
Juli jeden Jahres wird das Verkehrswochenende veranstaltet, an dem
dichter Verkehr im Fünfminutentakt gefahren wird und
zusätzliche Aktivitäten im Museum angeboten werden.
Eigentlich war für das Verkehrswochenende auch der Einsatz des
Frederiksberger Doppelstockwagens 50 vorgesehen, welcher in den letzten
Jahren in Skjoldenaesholm technisch überholt wurde. Der Wagen
wurde leider gleich nach dem Ausrücken schadhaft und musste
zurück in die Werkstatt geschleppt werden. Mittelfristig ist
für den Wagen die Rückversetzung in den Zustand als Wagen 419
der Københavns Sporveje
(KS) vorgesehen, als der er einst
auch als Museumswagen erhalten war – aber für eine
Jubiläumsveranstaltung in den Zustand als Wagen der Frederiksberg
Sporveje (FS) versetzt wurde. Auf Bornholm werden derzeit die
Wagen 22
und 31 restauriert, die künftig als Frederiksberger Wagen
eingesetzt werden sollen.
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Zum
Verkehrswochenende treffen sich auch Oldtimerfreunde der gummibereiften
Fraktion in Skjoldenæsholm und kommen mit zahlreichen Fahrzeugen
in das Museum gefahren. Den Anfang machte "die Göttin", der Citroën DS –
in der ersten 1955 bis 1967 gebauten Version und als
Cabrio. Tw 437 wurde 1918 bei Scandia gebaut, bis 1965 in
København eingesetzt und anschließend durch den
Museumsverein SHS
übernommen, er zeigt sich heute im Zustand von 1938.
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Eines der bekanntesten Autos der
Nachkriegszeit ist fraglos der VW
Käfer, zwischen 1946 und 2003
für die zivile Nutzung gebaut. Markant sind die Formen und noch
heute sind in Deutschland rund 50.000 Käfer zugelassen. Dieser in
Skjoldenæsholm ausgestellte Käfer wurde zwischen 1953 und
1957 als direkter Nachfolger des "Brezel-Käfers" gebaut. Das
Brems- und Rücklicht wurde vom Eigentümer um die
Blinker erweitert, am Fahrzeug selbst sind die bis dato
gebräuchlichen Winker noch vorhanden. Ach ja, und um beim Thema zu
bleiben, eine Straßenbahn aus der gleichen Zeit ist auch im Bild
zu sehen.
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Der im Bild zu sehende Käfer
ist mit einem Baujahr zwischen 1961 und 1963 jünger als
der Straßenbahntriebwagen vom Typ V6 und passt von der Epoche
auch mit dem auf Einmannbetrieb umgebauten V6E zusammen. Zum alten
Eisen jedoch gehören beide
hervorragend restaurierte Fahrzeuge ganz sicher nicht.
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Heute hatte
der Beiwagen V7BE 4384 seinen ersten offiziellen Einsatz im Museum. Der
2005 vom Straßenbahnmuseum in Wehmingen übernommene Beiwagen
war nach ersten Arbeiten 2012/13 in Gera technisch aufgearbeitet worden
und wurde seitdem in Skjoldenæsholm neu lackiert und in vielen
historischen Details komplettiert. Nachdem bis auf die historische
Hühnlein-Werbung alle Arbeiten im wesentlichen erledigt
waren, wurde der Wagen zur Saison 2016 zugelassen und heute erstmals
eingesetzt.
Die rote Liniennummer wird in Skjoldenæsholm fortan zur Ausnahme,
ab sofort wird in schwarz gefahren. Die Linie 1 verkehrte bis September
1968 noch bis Billstedt, ein Jahr bevor die U-Bahn von
Legienstraße aus Billstedt erreichte – der 3657
erinnert an diese Zeit, wobei 1968 die Wagen das große
Blechschild über dem Eingang trugen, welches im Museum zwar
vorhanden ist, aber aufgrund der nötigen Eingriffe in den Wagen
noch nicht montiert wurde.
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Die
künftige Museumspromenade Valby Langgade hat bereits vor ihrer
Fertigstellung Anziehungskraft. Ein Großteil der Schaufenster ist
bereits gestaltet, es fehlen bei vielen "nur noch" die
Fassadengestaltungen. Wenn die Busausstellungshalle fertiggestellt ist
und die Fahrleitungsanlage an den neuen Masten bzw. an Rosetten an der
Remise 3 befestigt ist wird die Straßenbahntrasse gepflastert.
Die neue
Fahrleitungsanlage wird zudem künftig auch für den O-Bus
nutzbar sein,
welcher sich zwischen den neuen Hallen durchschlängeln wird. Vor
dunklen Wolken verlassen die heute im Mittelpunkt der Fotos stehenden
V6E 3657 und V7BE 4384 das Museum.
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Nicht wenige
Besucher die die Valby Langgade erkundet haben, laufen die
wenigen Meter entlang der Strecke zur Hst Tobaksmarken. Eine neue
Erfahrung, denn bisher wanderten entlang der Strecke eher die
Fotografen – aber nicht die normalen Besucher. Der für den
schadhaften Tw 50 ersatzweise eingesprungene Lunding-Triebwagen 587 –
1940 gebaut und 1972 vom Museumsverein übernommen – wird die
Besucher gleich einsammeln.
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Eng
verbunden sind in Skjoldenæsholm Golfbetrieb und
Straßenbahnmuseum. Während der 1900 von der Waggonfabrik F.
C. Schultz als Akkutriebwagen gebaute,
1924 zum Eindecker und 1953 zum Schleifwagen umgebaute Triebwagen 22
auf die Kreuzung mit dem Hamburger Zug wartet, entstand diese Aufnahme
mit den Golfspielern – in Dänemark fast Volkssport.
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Klassikermotiv ist der
Bahnübergang an den Golfteichen. In den letzten Jahren wurden
diverse abgestorbene Bäume in diesem Bereich gefällt, so dass
auch der Zugverband mit Beiwagen in das Motiv passt.
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Neue Aussichten ergeben sich mit
dem 1976 in Hamburg beendeten Beiwagenbetrieb, welcher seitdem auch
museal nicht mehr stattfand. Die am Schönberger Strand vorhandenen
Wagen vom Typ V6BE und V7BE sind Standfahrzeuge,
wie auch die zugehörigen Fahrzeuge vom Typ V6E und V7E. Nur der
V6E 3644 war ab 1993 am Strand einige Jahre Betriebsfahrzeug und ist
aktuell zusammen mit dem V6BE 4683 unter dem neu erstellten Tramport
ausgestellt.
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Da das Dach des V6E 3657 –
vermutlich durch den Brand in Wilhelmsburg – gelitten hat und nicht
absolut regendicht ist, wird der V6E eigentlich nur bei stabilem Wetter
eingesetzt. Davon konnte heute keine Rede sein, mehrfach gingen heftige
Schauer über dem Museum runter. Nach einem solchen verlässt
der Verband aus 3657 und 4384 den klassischen Museumsbereich. Rechts
stehen die Oldtimer des Treffens.
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Zahlreiche Oldtimer, hier
Volkswagen, Mercedes und Opel stehen im Bereich des
Mitarbeiterparkplatzes und runden das Bild ab. Nach einem erneuten
Schauer kommt die Sonne wieder hervor.
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Sonne an der Hst Flemmingminde. In
dessen Wartehäuschen wird eine Ausstellung zur nur wenige Jahre
betriebenen Eisenbahnlinie gezeigt auf deren Trasse die Museumsstrecke
heute verläuft.
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In der Schleife Eilers Eg steht der
aus Düsseldorf stammende Cafévogn 2410, der Hamburger Zug
fährt derweil in die Schleife ein und das Gegenlicht will
beherrscht sein. Die Gäste in der Schleife waren zuvor bei einem
der Regenschauer in eine Straßenbahn geflüchtet und
ließen HVZ-Feeling – bei guter Laune – aufkommen.
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Der Hamburger Zug aus 3657 und 4384
wartet an klassischer Fotoposition auf verbliebene Fahrgäste.
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Weniger klassisch ist dieses Motiv.
Im Museum wird regelmäßig freigeschnitten, so dass auch
dieses Motiv neu entstand. Der Fotograf entschied sich trotz der dieses
Jahr extrem vorkommenden Stechmücken für Fotos an
der Hst Gammel Sparegodtvej und wartete die Durchfahrt des Hamburger
Zuges ab.
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Lichttechnisch fast abgeschrieben
war die andere Richtung der Hst Gammel Sparegodtvej,
doch mit ein paar gezielten Griffen in der Bildbearbeitung war auch
diese Aufnahme kein Fall für die virtuelle Mülltonne. Der
Melbourner Triebwagen 965, im Eigentum des dänischen
Königshauses und seit 2006 im Museum, durchfährt die
Haltestelle.
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Nach der Aufarbeitung in Gera zu
den Standardfahrzeugen gehört der 1912 bei Scandia gebaute Tw 327,
zusammen mit dem Bw 1321. Der Tw 327 entstammt einer zuerst für
Frankfurt/M gebauten Standardbauart, welche auch in Hamburg –
zuletzt als Z2u – eingesetzt wurde. Der Zugverband durchfährt die
Hst Flemmingsminde.
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Schönstes Nachmittagslicht an
der
Hst Flemmingsminde.
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Der Tw 2410 fährt nach Ende
des Kioskbetriebes in das Museum zur gesicherten Unterstellung.
An warmen Tagen lässt das Personal oft die vordere Tür offen,
um im
Wagen erträgliche Arbeitsbedingungen zu erreichen. Heute war die
Witterung alles andere als hochsommerlich und der Wagen fährt mit
geschlossener Tür ins Museum. Den eh in frischer Luft stehenden
Fotografen freut es.
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Der überholte
Maximum-Triebwagen 100 hat noch mit Problemen an den Achslagern
zu kämpfen, so dass derzeit Nacharbeiten laufen und der Wagen
noch nicht im normalen Besucherverkehr eingesetzt wird. Aus Anlass der
anschließenden Mitgliederveranstaltung ging der Wagen nach 17 Uhr
für zwei Runden auf Strecke.
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Das Straßenbahnmuseum
Skjoldenæsholm versteht sich als ganzheitliches
Nahverkehrsmuseum, speziell für den Raum Kopenhagen. Dazu
gehört auch die aktuell ausscheidenden Fahrzeuge zu bewahren.
Neuester Zugang ist der Batteriekleinbus 1947, welcher 2009 von Renault
für City Circle gebaut
wurde und zuvor für den
Batteriebetrieb in Modena/Italien angepasst wurde.
Anfang 2016 endete der wechselvolle Betrieb der Batteriekleinbusse und
der Wagen 1947 wurde dem Museum für die Dokumentation der
verschiedenen Antriebsarten bis hin zum Pferdeomnibus übergeben,
als
Ersatzteilspender dient der Wagen 1956.
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Emissionen nur CO2 und
biologisch abbaubare Biomasse: Der Pferdeomnibus von 1897. Die
Reisezeit war etwas länger und der Fahrkomfort härter...
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Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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