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Sonntag, 28. Februar 2016
– Mehrzugbetrieb mit BII und CII auf der Berliner U6
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In Berlin bietet die BVG in
Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft
Berliner U-Bahn e.V (AGU)
gelegentliche Sonderfahrten mit der recht umfangreichen Flotte der
historischen U-Bahnzüge der BVG an. Meist sind dies Fahrten zu
bestimmten
Themen, Pendelfahrten im Linienverkehr zum normalen VBB-Tarif sind
seltener.
Aus Anlass der 50. Wiederkehr der Streckenverlängerung der Linie CII
von Tempelhof nach Alt-Marienfelde am 28. Februar 1966 verkehrten beide
betriebsfähigen Züge des Großprofils, BII- und
CII-Zug, auf der seit
1. März 1966 als Linie 6 und heute als U6 bezeichneten Linie
zwischen
Seestraße und Alt-Marienfelde. Wenn beide betriebsbereiten
Großprofilzüge gemeinsam auf Linie sind, ist die Verlockung
groß nach
Berlin zu fahren und kurzfristig ging es per Fernbus nach Berlin und
"just in time" am Berliner ZOB gelandet.
Passend wartete am Messedamm der DE71 der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus
Berlin e.V. (ATB) auf Fahrgäste für die Linie 218 zur
Pfaueninsel. Seit
16 Jahren fährt die ATB im Auftrag der BVG täglich einen
Umlauf auf der
Linie 218. Meist kommen die moderneren SD- und E2H-Wagen zum Einsatz.
Heute kam der DE71-Wagen 2329 zum Einsatz, welcher mit historischer
Ganzreklame versehen worden ist. Bis zur Freigabe des deutschen
Fernbusmarktes war der Berliner ZOB eher ein verschlafener Ort, seit
der Fernbusliberaliserung kommen und fahren fast im Minutentakt
Fernbusse am ZOB am Messedamm.
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Im Untergrund hatten
inzwischen die beiden Museumszüge den Betrieb aufgenommen, hier
der
CII-Zug aus den Triebwagen 588 und 563. Der Zug wurde nach
gründlicher
Restaurierung Ende 2008 wieder in Betrieb genommen, nachdem die Wagen
zwischen 1975 und 1991 in der Abstellanlage Leinestraße als
technisch
funktionsfähige Notreserve abgestellt waren.
Im früheren Endbahnhof der Linie CII stehen die Wagen
588
und 563 auf der auf den Tag genau vor 50 Jahren in Betrieb genommenen
Strecke nach Alt-Mariendorf zur
Abfahrt bereit.
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Der rot lackierte Rauchertriebwagen
563 wird vom Zugbegleiter abgefertigt. Der Bahnhof Alt-Tempelhof
gehört zur Neubaustrecke von 1966.
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Im Bahnhof Platz der
Luftbrücke (von Eröffnung
1926
bis 1937 Kreuzberg, 1937 bis 1975 Flughafen) fährt der
seit 2015 nach Grundüberholung wieder betriebsbereite BII-Zug mit
dem
Triebwagen 131 ein. Unübersehbar die neuen Zeiten, ein
Großteil der
Sehleute filmt oder fotografiert mit dem Smartphone – ansehnliche Fotos
der Züge in den Tunnelbahnhöfen zu machen wird mit den
Gelegenheitsfotografen zum Lotteriespiel.
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Der Fotograf brauchte schon etwas
Glück, dass ein Foto des BII 131 mit ohne Fotografenauflauf und
mit
Publikum möglich wurde. 1926 bei Eröffnung bestanden auf der
Linie C
die Fahrzeuge behelfsweise aus Kleinprofilfahrzeugen, so wie man es
aktuell auch wieder zur Überbrückung eines Wagenengpasses im
Großprofil
prüft. An diesen frühen Fahrzeugeinsatz erinnerte im März 2011
eine
private Sonderfahrt, auf der am Bhf Platz der Luftbrücke ein
Fotohalt
eingelegt werden konnte.
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Die
Bahnhöfe
der Nord-Süd-U-Bahn hatten beim nach dem 1.
Weltkrieg wieder aufgenommenen Bau nur eine Verputzung der Wände
bekommen. Gerade im Bereich des von 1961 bis 1989 als Transitstrecke
dienenen Abschnitts unter dem sowjetischen Sektor blieb dieser
spartanische Ausbaustandard erhalten, während die
BVG
ihre in den Westsektoren gelegenen Bahnhöfe nach und nach
modernisierte. Der CII 588 fährt in den Bhf Stadtmitte ein,
unbeachtet von der örtlichen Trinkerszene, die durch die
zahlreichen
Bahnsteigkioske bestens versorgt wird.
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Ähnlich
zeigt sich der Bhf Oranienburger Tor mit erfreulich wenigen Sehleuten
und Touristen. Die unter der Friedrichstraße verlaufende U-Bahn
ist auf
vielen Bahnhöfen deutlich stärker genutzt und die beiden
Museumszüge
heute waren stets bis auf den letzten Stehplatz besetzt.
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Ein Blick
nach oben zeigt die Straßenbahntrasse durch die
Friedrichstraße. Der
GT6-94 1049 hat bisher noch keine Modernisierung erhalten, bei manchen
GT6N sind die inzwischen über 20 Jahre Einsatz deutlich
erkennbar – über kurz oder lang wird auch Berlin über einen
Ersatz der
ersten Niederflurwagen nachdenken müssen.
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Der Bahnhof Französische
Straße ist
nur noch ein Bahnhof auf Zeit. Der neue Kreuzungsbahnhof Unter den
Linden ist im Rohbau bereits fertig und wird zusammen mit der
Verlängerung der U55 zum Alexanderplatz in Betrieb genommen.
Zeitgleich
wird dieser Bahnhof aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft
außer
Betrieb gehen. Ein Rückbau mittels Abriss ist aufgrund des
Denkmalschutzes nicht vorgesehen – eine Diskussion über die Form
der
möglichen Nachnutzung noch im Gange. Abgesehen von den
modernen Fahrgastinformationsanlagen und der in den frühen 1990er
Jahren auf den früheren Transitbahnhöfen obligatorischen
Bahnsteigverlängerung ist er weitgehend im Zustand wie
1990 bei der Wiedereröffnung.
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Entsprechend spartanisch und
unverfälscht zeigt sich
das südliche Zugangsbauwerk des unter der Friedrichstraße
gelegenen
Bahnhofs, die Bahnsteigverlängerung wurde im Bhf Französische
Straße auf der nördlichen Seite durchgeführt.
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1959-61 wurde der Bahnhof
Leopoldplatz zum Kreuzungsbahnhof zur neuen Linie G (heute U9) umgebaut und
verfügt
seitdem über Seitenbahnsteige. 2007 wurden die U6-Bahnsteige
erneut
modernisiert, so dass man nicht wirklich von typischer
Nachkriegsszenerie sprechen kann. BII 113 rollt auf die Minute
pünktlich aus Alt-Mariendorf ein.
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Die Rückfahrt nach
Alt-Mariendorf
wieder im Bhf Leopoldplatz. Klassisch der Zugbegleiter, welcher den
Fahrgastwechsel direkt überwacht. Die Bahnsteigspiegel werden von
den
historischen Zügen nicht genutzt.
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Zum Bedauern mancher Fotografen
wurde die 1958 eröffnete Außenstrecke nach Alt-Tegel heute
von den
historischen Zügen nicht befahren. Das gab aber den ortsfremden
Fotografen die
Möglichkeit, ganz frei von Fotografenhektik den ganz normalen
Betrieb
umzusetzen. Der F94 2970 fährt in den Bhf Otisstraße ein.
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Der F84 2760 erreicht
Otisstraße
aus Richtung Kurt-Schumacher-Platz.
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Die
Brücke
über A111 musste heute ohne die historischen Züge
bleiben, ersatzweise ließ sich eine moderne Postkutsche in Form
vom H97
5016 blicken.
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Vor rund 13
Jahren konnte der Fotograf das heute fehlende Motiv im Fotobestand
abhaken, der BII-Zug mit dem Tw 131 an der Spitze fuhr im im Januar
2003 aus Anlass des Jubiläums "150
Jahre Otis" auf der U6 zwischen Seestraße und Alt-Tegel.
Zeitgleich wurde der Bhf Seidelstraße zum Bhf Otisstraße,
in dessen namensgebender Straße die
Aufzüge und Fahrtreppen herstellende Fa.
Otis ihren Unternehmenssitz hat.
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Zum Abschluss der Fotoserie wie zu
Beginn ein Foto eines BVG-Doppeldeckers – hier am Bahnhof
Kurt-Schumacher-Platz allerdings in Form eines modernen Neoman DL09,
dem Wagen 3453.
Während Hamburg und Braunschweig mit dem M vor der
Linienkennzeichnung für Metrobus bzw. Metrotram auf
Kriegsfuß standen und diese Linienkennzeichnung im Dezember 2015
bzw. Januar 2016 wieder abgeschafft haben, hat sich die Kennzeichnung
relevanter Linien mit dem M in Berlin bewährt. Ob die Berliner die
Herausforderungen des öffentlichen Personennahverkehrs besser
wuppen können?
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Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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