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Mittwoch, 12. März 2014
– Ausflug in die Bundesbahnzeit
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"Bundesbahngewächse" wie meinereins ist es natürlich immer
wieder ein Highlight, wenn man nochmals die "gute, alte Bundesbahn" in
Aktion erleben kann – möglichst noch in Form von regulärem
Betrieb. Auf der OHE-Strecke Winsen – Niedermarschacht hat DB Schenker die Bedienung zum 1.
Januar 2014 in eigene Hände übernommen, nachdem zuvor die OHE
auf ihrer Hausstrecke die DB-Verkehre als Subunternehmer fuhr.
Üblicherweise kommt beim derzeit Mo-Fr verkehrenden Zug eine
remotorisierte Lok der BR 296 zum Einsatz, die gestern schadhaft
ausfiel. Ersatzweise kam eine unmodernisierte Lok der BR 295 zum
Einsatz, welche allmählich durch die modernisierte Variante der
V90 oder die Ersatzbeschaffung in Form von Gravita der BR 261 ersetzt werden
sollen. Etwas vor Plan verkehrte die 295 021 hier bei Fahrenholz mit
nur einem Kesselwagen
nach Winsen.
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Bei der Einfahrt Tönnhausen
nochmals die 295 021. Der Anwohner war bannig überrascht, als
plötzlich eine Armada von Fotografen auftauchte und sich aufbaute.
Die OHE-Bedienung ist derzeit ein gerne genommenes Motiv.
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Nach einem Halt an der Trapeztafel
und einem deutlichen Signalton an der Einfahrt Tönnhausen setzt
die 295 021 mit ihrem Zug die Fahrt fort.
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Die Loks der BR 140, welche sich im
Eigentum der Eisenbahngesellschaft
Potsdam mbH (EGP) befinden, bekommen derzeit neue Folien in
blauer Gestaltung, die die aktuellen Unternehmensfarben aufnehmen. Die
EGP-140 853 gehört noch nicht dazu und zeigt sich noch in
verkehrsroter Farbgebung, als sie durch Bardowick-Bruch fährt.
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Noch bis Ende März vertreten
die Loks der BR 140 von DB Schenker
die eigentlich planmäßigen Loks der BR 115 von DB Fernverkehr vor den
PbZ-Zügen, um die Loks als "Winterreserve" freizusetzen, bzw. im
IC-Verkehr auf der Gäubahn
auszuhelfen zu lassen. 140 590 hat die 101 097 und diverse IC-Wagen im
Schlepp als sie mit dem PbZ 2480 Frankfurt(M) – Hamburg-Langenfelde die
frisch dreigleisig ausgebaute Strecke bei Bardowick-Bruch passiert.
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Das unangefochtete Highlight des
heutigen Tages waren die Pendelfahrten der 103 222 vor dem
Schallmesszug des FTZ Minden
zwischen Hamburg-Harburg und Lüneburg. Ab ca. 14.30 Uhr sollte die
Lok mit ihrem Schallmesszug mehrfach zwischen Hamburg und Lüneburg
pendeln. Das tat die Lok auch, doch entgegen des Fahrplanes wendete der
Zug bereits in Radbruch und damit wenige Kilometer vor der Stelle, wo
die versammelten Fotografen in Bardowick-Bruch standen. Nur durch einen
Zufall stellte sich heraus, dass der Zug vorzeitig wendete – in einem
Bahnhof, bei dem seit dem dreigleisigen Ausbau keiner mehr mit
besonderen Betriebssituationen rechnete.
Nach der zweiten verpassten Runde setzte sich die Meute zu einer erst
frisch wieder freigegebenen Brücke bei Borstel nördlich von
Radbruch in Bewegung und hoffte, dass die Besatzung des Messzuges
weiterhin frei nach dem Motto "Desto rascher die Touren, desto eher
Feierabend" handeln würde. So geschah dem und an dieser Stelle rd.
vier Stunden vor Plan die vierte Tour der 103 222 mit ST 92189 gen
Hamburg-Harburg.
Die Lok wird seit 1989 vom BZA Minden bzw. dem Nachfolger FTZ Minden
für Mess- und Versuchsfahrten eingesetzt und ist als einzige Lok
der DB für 280 km/h zugelassen – sie hat zu diesem Zweck die
Drehgestelle der 103 118 erhalten, die bis 1989 unter der 103 003
eingesetzt waren.
Im Sommer 2014 hat die Lok Fristablauf und entsprechend der Zeichen der
Zeit hat das FTZ Minden als modernen, zeitgemäßen Ersatz die
Dispolok 182 506 gekauft und jüngst in Verkehrsrot umlackiert. Die
Lok wird die 103 222 ersetzen und unter anderem die
Wendezugfahrten erheblich vereinfachen, da die BR 103 über keine
Wendezugeinrichtung verfügt und im Falle von geschobenen
Messzügen stets mit zwei Lokführern gefahren werden muss.
Eine Abgabe der 103 222 nach Ende des Messzugdienstes an DB Fernverkehr
scheiterte an den speziellen Umbauten der 103 222, so dass die Lok im
Sommer zunächst ohne Perspektive ist. DB Fernverkehr wird dem
Vernehmen nach die 103 220 des DGEG-Museums in Neustadt(W) wieder in
den Betriebsbestand übernehmen und ab Juni in Dessau instandsetzen
lassen. Da die Lok noch das heruntergekommene Touristikzugdesign
trägt, ist bei 103 220 durchaus eine verkehrsrote Lackierung
denkbar – da die Lok nicht für Museumszwecke reaktiviert wird,
sondern im Alltagsbetrieb der DB aushelfen soll.
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Fotos
in Google Earth |
©
2014 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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