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Sonnabend, 7. September 2013
– Viel Neues im Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm
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Der letzte Besuch im
Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm liegt "nur" 16 Monate
zurück, doch hat sich im Museum wieder reichlich getan – als
Deutscher kann man da wirklich nur staunen, in welchem Tempo das Museum
fortentwickelt wird. Und ein Ende ist nicht abzusehen, weitere
Fahrzeuge sind in Arbeit und auch der Bau der dritten Halle für
die an verschiedenen Orten untergestellten Fahrzeuge scheint nicht mehr
unmöglich.
Grundlegend in Gera aufgearbeitet wurde 2012 der
Kopenhagener Triebwagen 327, welcher nun mit dem Beiwagen 1321 zum
Einsatz kommt. Heute blieb der Wagen allerdings im Schuppen, da
zahlreiche deutsche Wagen im Einsatz standen. Zum Herausrangieren des
Hamburger V6E 3657 wurde der Wagen einmal umgesetzt – hier wird die
Trolleystange gedreht, um wieder in die Wagenhalle einrücken zu
können. Links im Bild ein Bausatz für eine neue
Litfaßsäule.
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Der 3657 sollte gegen Mittag in den
Umlauf einscheren – während der PCC 3060 wacker seine Runden
dreht,
steht der V6E zum Ausrücken bereit.
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Nach gründlicher
Wagenkastensanierung bei der RSAG in der früheren Heimat Rostock
steht der 1993 nach Dänemark abgegebene ehemalige
Reko-Arbeitswagen 797
wieder für den Fahrgastbetrieb zur
Verfügung, der Wagen war zuvor einige Jahre nur noch zur
Beförderung des Caféwagens 924 (Bauart Gotha, ebenfalls
ehem. Rostock) eingesetzt worden. 2014 wird der Caféwagen
924
durch den Düsseldorfer DUEWAG-GT6 2410 ersetzt, welcher derzeit
den Innenausbau als neuer Caféwagen erhält. Dann soll der
924 wieder als Beiwagen zum Tw 797 hergerichtet werden.
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Hanseaten unter sich: Hamburg 3657
mit Baujahr 1952 trifft bei bestem Spätsommerwetter auf Rostock
797. Der Rekowagen 797 war gerade einmal zwei Jahre alt, als 1978 in
Hamburg die Straßenbahn eingestellt wurde und der V6E 3657 als
letzter zum Betriebshof Lokstedt einrückender
Straßenbahnwagen an das Museum
für Hamburgische Geschichte
zur Erhaltung ging.
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Wagen 797 hat die Schleife
durchfahren und wird im Aufstellgleis für die nächste Fahrt
bereitgestellt.
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Ebenfalls in Gera wurde innerhalb
von zwei Jahren der seit 1979 abgestellte Flensburger Triebwagen 36
völlig neu aufgebaut. Fast alle Holzteile und die Beblechung
wurden komplett erneuert. Der zuvor aus Wehmingen übernommene
baugleiche Triebwagen 33 war beim Wiederaufbau eine wertvolle Hilfe, da
er noch komplett erhalten war. Seit Sommer 2012
kommt der Tw 36 auf der meterspurigen Anschlussstrecke zum Parkplatz im
Pendelbetrieb abwechselnd mit den Triebwagen aus Århus und Basel
zum Einsatz. Der Wagen hat das Museum verlassen und fährt die
Senke hinab zum Parkplatz.
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Aus Kopenhagen stammt der 1949
gebaute Wagen 329. Während der Ausübung des dänischen
Volkssports Golf bleibt offenkundig immer noch genügend
Muße, einen Becher Kaffee zu genießen.
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Noch dreht der V6E-Triebwagen 3657
alleine seine Runden durch das Museum. 2005 konnte aus Wehmingen der
passende V7BE-Beiwagen 4384 übernommen werden. Nachdem die
Restaurierung des Wagens in Dänemark zunächst nur
zögerlich in Gang kam, konnte aufgrund des besonderen Engagements
eines der
Hamburger Mitglieder der Wagen 2012 nach Gera verbracht werden, wo (abgesehen von einer in Dänemark
vorgesehenen Neulackierung) alle
Restaurierungsarbeiten vorgenommen wurden. Kommende Woche
wird der V7BE 4384 in Dänemark erwartet und sicher schon in
der kommenden Saison mit dem V6E 3657 zusammen zum Einsatz kommen.
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In den Sommermonaten beliebt sind
die Fahrten in den offenen Oberdeckwagen und den Sommerwagen. Der
zweite in Skjoldenæsholm vorhandene Oberdeckwagen, der Wagen 50
der Straßenbahn Frederiksberg ist derzeit in Überholung und
auf
Bornholm zwei weitere Oberdeckwagen für das Museum Skjoldenaesholm
im Aufbau.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Sommerwagen verbreitet,
allerdings weniger in touristischer Hinsicht, sondern vielmehr als
kostengünstige und leichte Alternative zu den klassischen Wagen.
Auch
wenn das Gespann aus Tw 22 und Sommerwagen 389 heute dem Unbedarften
als Freizeitbahn erscheint, vor über 100 Jahren war das Alltag im
Straßenbahnbetrieb und alles andere als romantisch geprägt.
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Zahlreiche verschiedene
Kopenhagener Zugverbände wickeln das Zugangebot des Museums ab –
alle
können zeitgleich kaum zum Einsatz kommen, so dass praktisch an
jedem
Besuchstag andere Garnituren im Einsatz sind. Hier trifft der Tw 575
auf
den Tw 275.
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Rein norddeutsch ist dieses Treffen
dreier Hafenstadtvertreter. Triebwagen 36 aus Flensburg, in der Mitte
der PCC 3060 (welcher von 1952 bis
1958 bei der Hamburger Hochbahn im Einsatz stand, ehe er vor der Abgabe
nach Brüssel für einige Monate zur betrieblichen Erprobung
nach
Kopenhagen ging) und rechts der Rostocker Rekowagen 797.
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Ein besonderes Fahrzeug im
Skjoldesnaesholmer Museum ist der Triebwagen 701, Vertreter einer
1949-52 in acht Exemplaren gebauten Eigenbauserie von
Großraumtriebwagen der
Kopenhagener Straßenbahn. Ein Serienbau unterblieb und ab 1960
beschaffte die Straßenbahn in Kopenhagen 100
DUEWAG-Gelenktriebwagen.
Nach rund 15 Jahren Einsatz wurden die Fahrzeuge mit schweren
Bremsfehlern abgestellt und bis auf den museal erhaltenen Tw 701
verschrottet.
Der Wagen wird im Straßenbahnmuseum derzeit nicht eingesetzt und
besitzt auch keine Zulassung für den Personenverkehr
mehr. Das windschnittig gestaltete Fahrzeug wurde praktisch zeitgleich
mit den Hamburger V6 entwickelt und weist ähnliche
Gestaltungszüge
auf. Nachdem ich den Zugverband entsprechend bei den Besuchen immer
abgestellt im hinteren Hallenteil vorfand, bestand das Bestreben, den
Zugverband auch einmal auf freier Strecke im Einsatz ablichten zu
können. Wie heißt ein bekannter Werbespruch – Nichts ist unmöglich und
so rückte natürlich rein zufällig heute der Zugverband
701/1578 für ein
paar Runden über das Museumsgelände aus.
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Nach dem bildlichen Festhalten des
Ausrückens hieß es schnell einen Stellungswechsel vornehmen,
zum Motiv
an den Golfplatzteichen. Während einem auf Fototouren in Hamburg
keine Straßenbahnen
begegnen, so ist bei Fototouren auf
Seeland mit dem Auftauchen von Hamburger Straßenbahnen zu
rechnen...
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An der Hst Tobaksmarken hat der
Zugverband 701/1578 kurz gehalten und setzt seine
Fahrt nach Eilers Eg fort.
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Auf der Rückfahrt zum Museum
wieder
an der Hst Tobaksmarken. Die Triebwagen besaßen keine
eigenen Beiwagen und waren im Beiwagenbetrieb mit den typischen
Kopenhagener Eigenbauwagen (Lunding-Wagen)
im Einsatz.
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Flensburg trifft Kopenhagen. Die
Meterspur hat im Museum Vorrang und so müssen die
Regelspurzüge den
Pendelwagen durchlassen. Der Fotograf hat keine Einwände.
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Zur zweiten Runde bricht hier der
Tw 701 auf, im Hintergrund steht bereits der Hamburger
Großraumwagen V6E 3657 bereit. Links, wo jetzt noch die
Schienenstapel lagern, soll nach erfolgreichem Abschluss der
Grundstücksverhandlungen die dritte Halle entstehen – die
Gleiszufahrt ist bereits vom Spurplan her vorgesehen.
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Dem 701 folgt in dichter Folge der
Hamburger V6E, hier nahe der Hst Tobaksmarken.
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Man könnte meinen, eine
Überlandstraßenbahn irgendwo um Düsseldorf. Nein, auch
im Museum können Zufallsfahrgäste auf die nächste
Straßenbahn warten, welche sich hier in Form des
Düsseldorfer GT6 2412 an der Hst Flemmingsminde
nähert.
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Dem GT6 folgt der Kopenhagener 701
und legt in der Hst Flemmingsminde einen kurzen Halt ein.
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Um ins Museum zurückzukommen
war mir der Weg zu Fuß doch etwas weit, so hieß es Warten
auf die nächste Straßenbahn und es kam – ein Wagen der Linie
1 nach Billstedt.
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Bei Durchfahrt durch die Schleife
ergab sich noch dieses reine Kopenhagener Fahrzeugmotiv aus Bussen und
Straßenbahnen.
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Der 701 wurde nochmals für
eine dritte Runde bereitgestellt und traf dabei auf den V6E 3657,
welcher anschließend erst einmal wegsetzte.
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In der Hst Broen der Tw 701.
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In der Schleife Eilers Eg herrschte
noch reger Picknicksbetrieb und das ungewohnte Gespann wurde von den
Gästen aufmerksam betrachtet. Derweil wird vom Fahrzeugpersonal
per Schlüsselschalter der Fahrweg angefordert.
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In der Hst Gammel Sparegodtvej
steht der Tw 701 zur Abfahrt bereit.
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Der V6E drehte nach Ende des
Besucherbetriebes noch die eine oder andere Fahrschulrunde, wobei dem
aktuellen Fahrschüler an Bord des 3657 eher eine Karriere im
Busbereich des Unternehmens vorschwebt. Aber anno 1978 gab es im
Bereich Oberfläche auch Kombifahrer. Wer also ein echter
Omnibusfahrer werden will, muss auch auf der Schiene balancieren lernen.
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Die Fahrschule in der Hst Broen.
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In den letzten Sonnenstrahlen des
Tages steht der Triebwagen 12 aus Odense – einst aus einer Gartenlaube
neu aufgebaut – zur Fahrt nach Eilers Eg bereit.
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Im Spätverkehr kam auch der
PCC 3060 noch einmal auf Strecke, hier in der abendlich beleuchteten
Hst Gammel Sparegodtvej.
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Bevor als letzter Wagen des Tages
der Tw 12 wegsetzte, ergab sich diese spontane Gelegenheit
per Hilfsstativ, eine
Dämmerungsaufnahme zu machen. Allen Aktiven des Museums mein
herzlicher Dank für die Ermöglichung der Aufnahmen von heute!
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Fotos
in Google Earth |
©
2013 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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