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Sonnabend, 19. März 2011
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Auf nach Berlin...
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Für ein
Wochenende ging es nach Berlin. Am Sonnabend ging es bei bestem
Sonnenschein zunächst ins Regierungsviertel, wo ich – solange es
noch möglich ist – Aufnahmen des frei stehenden Berliner
Hauptbahnhofes machen wollte.
Ein erster Hotelbau ist im Hintergrund bereits entstanden, weitere
werden in Kürze folgen. Am Kapelle-Ufer werden in den
nächsten Jahren ebenfalls umfangreiche Neubauten entstehen, so
dass eine Verdichtung wie in Richtung Friedrichstraße zu erwarten
ist, wo vom ehemaligen Mauerstreifen heute nichts mehr existiert. Der
Bahnhof wird dann inmitten von Bürobauten verschwunden sein.
Nördlich des Bahnhofs haben die Bauarbeiten zum Bau der S21 zum
Nordring begonnen, nach Deckelung der Tunneltrasse werden auch hier
umfangreiche Neubauten entstehen.
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Im
Fototagebuch mal eine Zeitreise 16 Jahre zurück: Die Bauarbeiten
für den Nord-Süd-Fernbahntunnel hatten am 10. Juli 1995 noch
nicht begonnen. Der ehemalige Mauerstreifen war eine Sandwüste,
mit damals zwei Sandbergen – einer eingezäunt, der andere nicht.
Der Reichstag war damals von Christo und Jeanne-Claude verhüllt,
der zugängliche Sandhaufen ein beliebter Aussichtspunkt auf den
Reichstag. Während die anderen Besucher auf den Reichstag
schauten, war ein Fotograf anders und fotografierte in Gegenrichtung
auf den Lehrter Stadtbahnhof – bei dem 1995 längst feststand, dass
er abgerissen und einen neuen Fernbahnhof ersetzt werden wird.
Ein Materialzug aus zwei Viertelzügen der BR 476.3 und zwei
zwischengekuppelten K-Wagen fährt vom Bw Wannsee kommend in
Richtung Osten, vermutlich ins Werk Schöneweide. Die
Fernbahngleise sind zur Stadtbahnsanierung bereits stillgelegt, die
S-Bahn fuhr zu diesem Zeitpunkt mit Ausnahme des Lehrter Stadtbahnhofs
auf den elektrifizierten Fernbahngleisen.
Ich muss im Vergleich beim Bild ganz oben 1995 am rechten
Bildrand gestanden haben – der Lehrter Stadtbahnhof wurde erst nach
Fertigstellung des Hallendaches abgerissen und stand einige Jahre
parallel zur Baustelle des neuen Lehrter Bahnhofs.
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Beim Warten
auf einen Zug im Berliner Hauptbahnhof vernahm ich das typische
Geräusch von Zweitaktmotoren – die "Trabi-Safari", eine
Stadtrundfahrt mit Trabis, näherte sich. Für ein Foto war es
zunächst zu spät, auch bei der zweiten Runde hatte ich das
Nachsehen. Nachdem die Karawane das dritte Mal am Horizont auftauchte,
gelang mir rechtzeitig der Stellungswechsel und es gelang der Schuss
mit Angie's Waschmaschine als Hintergrund. Die Duftmarke, die die
Trabis hinterließen, war deutlich und man kann froh sein, dass
die Fahrzeuge nicht mehr Alltag auf deutschen Straßen sind.
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Anschließend
ging es in den Berliner Untergrund, zu Deutschlands unwichtigster
U-Bahn – der U55. Betrieben wird die Linie nur, weil Berlin im anderen
Fall die Bundesgelder für den Rohbau der U-Bahntunnel im
Regierungsviertel hätte zurückzahlen müssen – der
Weiterbau der U55 zum Alexanderplatz und der Betrieb der
Stummel-U-Bahn kommt für Berlin billiger.
So wird hier mit viel Aufwand eine U-Bahn betrieben, welche praktisch
ausschließlich Touristen nutzen und entsprechend ruhig geht es im
großzügig angelegten Bahnhof Bundestag zu. F79 2668/69 auf
der Fahrt zum Hauptbahnhof. Vandalismusschäden sucht man auf der
U55 übrigens vergebens...
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F79 2668/69
hat die Endstation Hauptbahnhof erreicht und tritt nach drei Minuten
Wendezeit die Rückfahrt zum Brandenburger Tor an. An den
Wänden im Hauptbahnhof sind Motive der früheren Berliner
Fernbahnhöfe angebracht
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Ab 2011
sollen neue "Flexity Berlin" des Herstellers Bombardier die
verbliebenen Tatras vom Typ KT4D ersetzen. Der Tw 9001 ist einer von
vier Probefahrzeugen und hier am Alexanderplatz auf der M4 in Richtung
Hackescher Markt unterwegs. Die Form ist gewöhnungsbedürftig,
wirkt aber weitaus gefälliger als manch anderes Neufahrzeug der
letzten Jahre.
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Der Bestand
an Fotos der Tatrafahrzeuge ist bisher recht gering, das sollte heute
geändert werden. Nun ist meine Streckenkenntnis bei der Berliner
Straßenbahn nicht allzu ausgeprägt und lohnenswerte
Streckenmotive müssen erstmal gefunden werden. An der Berliner
Allee fand sich ein entsprechendes Motiv mit passendem Sonnenstand.
KT4Dt 7005 fährt in die Hst Berliner
Allee/Indira-Gandhi-Straße ein.
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Auf der in
den früheren Westteil Berlins führenden Linie M13 nach
Wedding fuhren zahlreiche KT4D, so dass ich für den nächsten
Fotostandort nicht lange überlegen musste. An der früheren
"Staatsgrenze West" auf der Bösebrücke an der Bornholmer
Straße reist der KT4D in den Westen ein. Die Straßenbahn
quert die Brücke auf einer Gleisverschlingung, links und rechts
die Zugänge zum Bf Bornholmer Straße.
Alles andere als einfach ist es, einen passenden Moment zu erwischen,
wo der Straßenverkehr links und rechts der Trasse nicht allzu
sehr stört und man selbst die Cam nicht im entscheidenden Moment
unbemerkt verzieht. So sorgte der ins Bild laufende
Fußgänger für ein leichtes Verziehen der Cam nach
rechts und schon ist das Dach des linken Zuganges etwas angefressen.
Ein nach längerem Warten entstandenes Bild wo alles stimmt, wirkt
ohne Auto und Fußgänger so tot, dass das Dach auf dem
gezeigten Foto eben angefressen ist...
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KT4D 6119
fährt entlang der Bornholmer Straße und wird in Kürze
die Bösebrücke und damit wieder den Osten Berlins erreichen.
Über 20 Jahre nach dem Mauerfall ist die Strecke im Wedding die
einzige Straßenbahnlinie im Westen Berlins, von einem kurzen
Stück am Nordbahnhof einmal abgesehen. 2011 soll mit etlichen
Jahren Verspätung der Bau der Straßenbahn vom Nordbahnhof
durch die Invalidenstraße weiter zum Hauptbahnhof beginnen.
Die KT4D werden diese Strecke sicher nicht mehr befahren – so wird die
Strecke durch den Wedding die einzige bleiben, wo Tatrafahrzeuge durch
den "Westen" fahren.
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An der
S-Bahn reizt im Moment so ziemlich nichts. Der Fahrplan stabilisiert
sich zwar allmählich, seit Dezember 2010 kommen auch neue Achsen
zum Einbau, was die Verfügbarkeit der Züge wieder deutlich
ansteigen lassen wird – der Außenzustand vieler Züge ist
jedoch erschreckend. Neben zahlreichen Graffiti sind viele Züge im
Bereich der Türen schwarz verschmiert – wo die Dreckschicht
herkommt, ist nicht ersichtlich.
Die noch laublose Vegetation ermöglicht am Bf Bornholmer
Straße einen Blick auf den Wagenkasten 476 005, welcher vom NABU
genutzt wird – so fiel doch noch ein S-Bahnfoto ab.
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Zur
Beseitigung einer Tretmine musste ich ungeplant am Nordbahnhof einen
Stop einlegen. Gelegenheit, sich am Bahnhof etwas umzusehen und das
eine oder andere Foto zu machen. Die Wandfliesen "Nordbahnhof" sind
Neuanfertigungen aus den 1990er Jahren – nach dem Krieg wurde der
Stettiner Bahnhof von der Deutschen Reichsbahn zum Nordbahnhof
umbenannt und die alten Fliesen mit handbemalten Platten
überdeckt. Mit der Renovierung wurden denkmalgerecht neue Fliesen
mit neuem Namen angefertigt, die es vorher nie gab...
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