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Sonntag, 11. August
2024
– 100 Jahre Berliner S-Bahn II
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Am letzten der vier Aktionstage in
Berlin wurde der Museumszug auf der Wannseebahn
und der Ringbahn
eingesetzt, er steuerte zwei den neuen Flughaben BER an. Am Hp
Feuerbachstraße fährt der 475 605 ein. Rechts die Trasse der
Stammbahn,
welche auf dem Berliner Stadtgebiet seit 2018 ohne Verkehr ist. Bis
2018 wurde noch die Görtzbahn
Lichterfelde West – Schönow regelmäßig bedient, welche
über die Wannseebahn angeschlossen ist. Nördlich Lichterfelde
West ist die Strecke seit einigen Jahren nicht mehr befahrbar.
Nach aktuellem Stand soll die Stammbahn bis 2038 von Griebnitzsee und
Düppel kommend zweigleisig und elektrifiziert wieder aufgebaut
werden, Geschwindigkeiten von 120 km/h ermöglichen und am
Potsdamer Platz in den Fernbahntunnel eingeführt werden. Auch die
Wiederaufnahme von Güterverkehr ist Bestandteil der Planungen. Mit
Ausnahme der Ferngleise der Nordbahn
wären dann rund 50 Jahre nach
der Wiedervereinigung und 80 Jahre nach der Trennung alle
Eisenbahnstrecken im Westen Berlins wieder aufgebaut.
Im Hintergrund vor dem Fernsehturm am Alexanderplatz der 1995
stillgelegte Gasometer
Schöneberg, in welchen vor rund zwei Monaten rund 2.000
Mitarbeiter der Digitalen Schiene
Deutschland (DSD) der Deutschen Bahn AG eingezogen sind.
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Ein Klassikermoitiv ist das
ehemalige Stellwerk „Wsk“ im Bf Wannsee, welches seit 1993 außer
Betrieb und denkmalgeschützt ist. Seit der
Außerbetriebnahme hat sich hier recht wenig verändert, an
Neubauzügen fuhren damals maximal die Fahrzeuge der ersten
Bauserie der BR 480 der BVG. So lichtete der Autor unter dem Stellwerk
im Laufe der Jahre zahllose Altbaufahrzeuge und Museumsfahrzeuge ab.
Das letzte Foto an dieser Stelle mit einem Altbauzug dürfte 2004
gewesen sein, 20 Jahre her …
Auf jeden Fall ist der esT 3839 für den Fotografen das erste Mal
unter dem Stellwerk unterwegs – der ET 167-Halbzug war in den rund
sechs Jahren seines Betriebs meist nur zu besonderen Anlässen
eingesetzt worden, die Brot- und Butterfahrzeuge waren stets die
Stadtbahner.
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In rascher Fahrt passiert der 475
605 den Hp Heidelberger Platz, dessen Bahnsteig 1993 im Zuge des
Wiederaufbaus des Südrings
in Richtung U-Bahnhof verschoben worden
ist. Im Hintergrund die entlang des Südrings allgegenwärtige
Autobahn A100, dessen
Konzeption bereits in den 50er Jahren begann und
nach dem Mauerbau und dem folgenden S-Bahn-Boykott bewusst als
Ersatzverbindung für die Ringbahn
ausgebaut wurde.
Entsprechend ist oberhalb des Bahnhofs auch die aufwendig erstellte
Bushaltestelle mit Treppenhaus an der A100 entstanden. 1993 mit
Wiederinbetriebnahme des Südrings wurden die Bushaltestellen an
der Ringbahn aufgegeben und erinnern als stumme Zeugen aus Beton an die
deutsch/deutsche Geschichte und den S-Bahn-Boykott.
Der 475 605 ist das einzige Fahrzeug, welches an beiden
S-Bahnjubiläen aktiv teilgenommen hat, es hat bei der letzten
Neulackierung auch das Logo von 1999 wiedererhalten. Die andere
Wagenseite des 475 605 ziert das aktuelle Logo 100 Jahre Berliner
S-Bahn.
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Auf der Ringbahn verkehrend
fährt des esT 3839 in den Bf Gesundbrunnen mit Fahrtziel Stettiner
Bf ein. Diese Relation war bis 1961 nicht fahrbar, die Ringbahn
verkehrte hier ohne Verbindung zur Nordsüdbahn
und umgekehrt.
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Im März 1992 sah die Einfahrt
aus Schönhauser Allee noch anders aus, die durchgehenden
Streckengleise waren seit 1961 nicht mehr befahrbar, nur die Kehrgleise
blieben noch bis 1980 in Betrieb, ehe der S-Bahn-Streik die Ringbahn im
Wesen Berlins völlig zum Erliegen brachte.
1992 hatten die Arbeiten zum Wiederaufbau der Gleisanlagen noch nicht
begonnen – seinerzeit war noch unklar, wie die Eisenbahnanlagen wieder
zu Leben erweckt werden sollen. Zum Aufnahmezeitpunkt war neben der
Nordbahn nur das Anschlussgleis nach Tegel zum französischen
Militärstützpunkt in Betrieb.
Am Ende machte das „Pilzkonzept“ das Rennen, welches aus dem
„Achsenkreuzmodell“ entwickelt wurde und sich 1991 gegen das
„Ringmodell“ durchsetzte. Das Pilzmodell wurde am 15. Juli 1992 durch
das Bundesverkehrsministerium
bestätigt und auf ca. 20 Mrd. DM bis etwas 2010 geschätzt.
Bis heute wird am Pilzkonzept gebaut, im Dezember 2025 ist als letzte
Kernstrecke die Inbetriebnahme des Wiederaufbaus der Dresdner Bahn von Priesterweg nach
Blankenfelde geplant.
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Fotos
in Google Earth |
©
2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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