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Sonntag, 10. März 2024
– Mit den Tittenwagen nach Bleckede
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Am Sonntag ging es
wieder zur Bleckeder Kleinbahn,
wo die 46-01 der
Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. (AVL)
drei
Zementsilowagen bespannte und mit ihnen nach Bleckede zum Hafen
fuhr. Die Wagen werden umgangssprachlich auch Tittenwagen genannt. Im Eisenbahnbetrieb geht es halt doch
robuster zu … Zumindest bis Mittags war die Sonnenprognose gut
und so ging es
auch bei Sonnenschein los, die 46-01 passiert mit ihrem kurzen Zug
Erbstorf.
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Einfahrt in den Hp
Scharnebeck. Die Deutsche Bundesbahn
entwickelte in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts einen neuen
zweiachsigen Staubgutbehälterwagen, mit zwei stehenden
Behältern.
Die ersten zehn Wagen lieferte Westwaggon
1953 zur Erprobung an die DB, zunächst als Kd 54 bezeichnet. Die Wagen
bewährten sich sehr gut, sodass bis 1965 insgesamt 1.232
Stück der Bauart Kds 54 mit meist 2 x 13,5 m³ Ladevolumen
beschafft wurden. Für leichtere Staubgüter wurden parallel
1.293 Stück der Reihe Kds 56 mit 2 x 17,5 m³-Behältern
gebaut. Durch die vier Kubikmeter größeren Behälter
waren diese Wagen entsprechend höher.
Mit Einführung der 12-stelligen UIC Nummer, wurden die Kds 54 in
Ucs908 umgezeichnet. Die Kds 56 analog in Ucs909.
Beide Typen bildeten viele Jahre das Rückgrat der Staubgutwagen
bei der DB. Erste Abgänge gab es 1967, weitere Verkäufe an EVA und VTG folgten in späteren
Jahren. In den 90er Jahren setzte die DB die meisten ihrer Wagen zu
ihrer Tochter Mitteldeutsche
Eisenbahn GmbH (MEG) um, von der auch die nun bei der AVL in
Lüneburg erhaltenen Wagen stammen.
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An der 1919
eröffneten Strecke Lüneburg – Bleckede steht seit 1926 das
Bahnhofsgebäude von Scharnebeck, heute unter Denkmalschutz
stehend. Die Denkmalliste sagt zu diesem Bau unter anderem „Ein freistehender, eingeschossiger
Massivbau auf niveaugleichem Sockel unter Mansarddach mit Schleppgauben
in Pfannendeckung. Das Erdgeschoss ist bis zur Fensterbrüstung
backsteinsichtig, darüber verputzt. Die Rechteckfenster
besitzen Schlagläden. Die Südfassade hat einen
Eingangsbereich mit Loggia vor dem Warteraum, die Südwestecke
einen Vorbau mit Dreiecksgiebel und Verladerampen mit Rolltüren im
Süden und Westen. Ausgeführt vom Landeskleinbauamt der
Provinz Hannover“.
Die Lage des Bahnhofsgebäudes ist eigentlich hervorgehoben,
fototechnisch stellt das Gebäude mit Zug jedoch stets
Herausforderungen. Meist stehen Lkw im Bereich des Umfelds, heute war
der Bereich fast frei von Lkw. Das braune Betriebsgebäude macht
die Szenerie nicht einfacher – mit etwas Höhe war bei der
begrenzten Zuglänge eine passende Szenerie zu gestalten.
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Durch den Baumtunnel
ist der Hp Scharnebeck noch zu erahnen. Bei Rullstorf passiert der Zug
die Fotografen. Gut zu sehen der Unterschied zwischen den beiden
Wagenbauarten. Langfristig will die AVL maximal zwei der Wagen
erhalten, der dritte würde als Ersatzteilspender genutzt
werden. Die MEG hat die HU des mittleren Wagens 2020 fast
abgeschlossen gehabt, aber keine Abnahme mehr durchgeführt und auf
den
weiteren Betrieb der Wagen verzichtet.
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Einige Meter weiter
vor dem Überwachungssignal des Bü Boltersener Straße in
Rullstorf.
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Abseits fast jeder
Bebauung ist im Wald der Bf Boltersen gelegen, das Kreuzungsgleis
ermöglicht auch Beladung oder Abstellung von Wagen.
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Das frühere
Betriebsgebäude des Bf Boltersen wird längst privat genutzt
und das Gelände im östlichen Bereich des Bahnhofs
bewirtschaftet.
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Zunehmend gewann der
dichten Bewölkung vorgelagerte Schlonz die Oberhand, doch die
Sonne
gab noch nicht auf. Der Zug am Bü Neumühler Weg vor Neetze.
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Vom Bf Bleckede aus
führt die Strecke weiter nach Alt-Garge, noch bis 1973 im
Personenverkehr bedient und heute von Alt-Garge aus für
Draisinenfahrten genutzt.
Über eine Weiche nahe des Raiffeisenlagers in Bleckede Süd
ist der Hafen Bleckede seit 2014 wieder auf der Schiene erreichbar.
2016 wurde im Hafen nochmals kommerzielle Schüttgutumladung
durchgeführt. In den Sommermonaten ist der Hafen
gelegentlich Ziel von Fahrten des
HEIDE-EXPRESS.
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Mit etwas Höhe
kommt sogleich Dynamik ins Spiel.
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2009 drohte die
Stilllegung der von der OHE betriebenen Bleckeder Kleinbahn, nachdem
die OHE den Streckenabschnitt Lüneburg Nord – Bleckede Waldfrieden
im September 2009 im Bundesanzeiger zum Verkauf anbot und 2010 für
jeden Betrieb sperrte. Anschließend pachtete die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde
Lüneburg (AVL) über ihr neugegründetes
Eisenbahninfrastrukturunternehmen Bleckeder
Kleinbahn UG die Strecke Lüneburg – Bleckede von der OHE
und saniert seitdem Schritt für Schritt die Trasse der
früheren Bleckeder Kleinbahn.
Der Hafen Bleckede kann seit 2014 wieder auf der Schiene befahren
werden, was aber nur
gelegentlich passiert. Der Anschluss des ATR Landhandel ist aktuell
nicht mehr befahrbar – die Befahrbarkeit endet an einem Prellbock auf
dem geraden Strang der Anschlussweiche.
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Oft werden
frühere
Häfen einer Neunutzung zugeführt, der Hafen
Bleckede ist noch klassisch aufgestellt. Die Elbe führt am
Bleckeder
Hafen noch Hochwasser, was vor einigen Wochen noch
deutlich mehr Land vereinnahmte.
Wären die
Mobilfunkantennen nicht … Wieder ein
großer Dank an die engagierten Aktiven der Arbeitsgemeinschaft
Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. (AVL), welche mit Herzblut die
Geschichte der Kleinbahn und der OHE lebendig erhalten.
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Fotos
in Google Earth |
©
2024 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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