|
|
|
|
1
|
2
|
3
|
4
|
5
|
6
|
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Sonnabend, 19. März 2016
– VTE-Auskehr und Begegnungen
|
|
|
Am Hp Wandsbeker Chaussee wurde
jüngst recht großzügig ausgeholzt, wie es die DB seit
einiger Zeit ganz gerne tut, nachdem lange Jahre die Vegetationspflege
zum Teil stark vernächlässigt wurde – u. a. zahlreich
umgestürzte Bäume haben die DB hier zu einem Umdenken bewegt.
So entstand ein bisher kaum mögliches Motiv, einen
stadteinwärts fahrenden Zug von der bahnsteigabgewandten Seite in
Wandsbeker Chaussee umzusetzen. 474 510 mit seiner markanten
ADAC-Werbung am Mittelwagen steht im Haltepunkt Wandsbeker Chaussee zur
Abfahrt bereit – die Zahl der alten Bahnsteige mit den alten
Bahnteigbeleuchtungen geht weiter zurück, die Bahnsteigkanten
nähern sich bei vielen Bahnsteigen der Altersgrenze und werden im
Rahmen von Kompletterneuerungen gegen Neubauten ersetzt.
|
|
|
Die VTE sind Mitte Dezember 2015
bei der AKN endgültig außer Dienst gestellt worden, nachdem
die neuen LINT54 relativ problemarm und pünktlich den Betrieb auf
der Linie A1 aufgenommen haben. Im Vorwege waren einige VTE bereits
nach Lübeck überführt worden, nachdem die Fa. Ferch Baumaschinen GmbH die nicht
verkauften VTE erworben hatte und zehn Fahrzeuge bei der LSH Lübecker Schrotthandel GmbH
an der Dampfpfeife verschrotten ließ.
Die VT2.35 und 2.37 waren nach einem Engagement zweier Lokführer
an die in Neumünster ansässigen Rendsburger
Eisenbahnfreunde
verkauft worden, die nun über eigene Fahrzeuge für den
Tourismusverkehr verfügen. Vom Standort Lübeck Nordlandkai
wurde durch das Verwertungsunternehmen der VT2.38 an den Verein Nebenbahn Staßfurt – Egeln e. V. verkauft.
In Neumünster Süd verblieben noch die VT2.39 und 2.42, welche
vom Verwertungsunternehmen an die BayernBahn
verkauft wurden und heute nach Gunzenhausen
fuhren.
Dankenswerterweise flog noch rechtzeitig eine Brieftaube zu und
zwitscherte leise – mit etwas Nachhilfe konnte die Nachricht
entschlüsselt werden und am Samstagmorgen wurde an der Wandsbeker
Chaussee Stellung bezogen. Leicht verspätet fahren VT2.39 und 2.42
als DLr 24129 in die neue Heimat. Während des Wartens
überlegte ich das Worst-Case-Szenario, dass der 474 592 allerdings
wirklich bei Durchfahrt parat stehen würde, war nicht erwartet und
das Bild musste spontan etwas umgeplant werden. Aber es dürfte
wohl das letzte Foto eines VTE mit der Eigentümerbeschriftung AKN
zusammen mit einer Hamburger S-Bahn gewesen sein, welche über
viele Jahre in Eidelstedt regelmäßig zusammengetroffen sind
und dabei der VTE dem 474/874 zur Zeitersparnis in
das besetzte Bahnsteiggleis nachgefahren
ist.
|
|
|
|
Nach der Durchfahrt der VTE war
Zeit für etwas Sightseeing ohne festen Plan. Bestens in den Plan
passte die Rampe am Mönkedammfleet, welche abgesehen von
zwischenzeitlichen, oberflächlichen Sanierungsmaßnahmen noch
im
Originalzustand ist. In einigen Jahren müssen hier Ersatzbauten
geschaffen werden, die erst vor einigen Jahren geschaffene Befahrung
der Rampe mit 40 statt 30 km/h wurde zur Schonung des Bauwerks wieder
auf 30 km/h gesenkt.
Nach dem endgültigen Abschied der DT2 im November 2015 sind die
DT3 die ältesten Fahrzeuge im Bestand der HOCHBAHN – mit den sechs
DT3-LZB sind noch Fahrzeuge mit der ursprünglichen, von der Hochschule für Gestaltung Ulm
gestalteten, Front im Bestand. Dass gerade die DT3-LZB 924 und 926 als
erster Zug die Rampe herunter fuhren, war ein Umstand, der gerne
mitgenommen wurde. Die abgängigen Viaduktbögen sind gut
erkennbar - jüngst in einem Fernsehbeitrag war eine Bereisung der
Viaduktbögen mit dem Boot zu sehen, wo gut erkennbar war, dass am
Ende der Viaduktbögen noch die originalen Kaimauern erhalten sind,
einschließlich der Poller für die Taue der in
den Fleeten eingesetzten Schuten. Vor 110 Jahren wurde der Viadukt
einfach nur vor die Backsteinmauer gesetzt.
|
|
|
Nur nebenbei ist stets auch ein
Auge auf dem Busbetrieb und nach dem Mönkedammfleet wollte ich ein
wenig Europas modernstes Bussystem
im Bild festhalten, welches nach dem "Aus" für die Stadtbahn in
Hamburg installiert werden soll. Den Anfang machte allerdings ein
Oldtimer, welcher vom Baujahr längst ein Oldtimer ist. Seit der
Öffnung der Stadtrundfahrten für weitere Unternehmen ist der
Markt bunt geworden, die einstige Hummelbahn als früher Vertreter
der neuen Stadtrundfahrten ist jedoch längst Vergangenheit. An
dessen Stelle sind die roten Doppeldecker getreten, welche aus Berlin
übernommen wurden. Nach einer Neuausschreibung der Konzessionen
haben die Oldtimer immerhin neue Motore bekommen und verfügen
über die in Hamburg bisher nicht notwendige grüne
Abgasplakette. Wagen 8 am Jungfernstieg.
|
|
|
Fraglos schöner und das Thema
treffender wären hier jetzt wartende Stadtbahnen. Vor rund 50
Jahren pulsierte am Rathausmarkt auf der jetzt mit – inzwischen
denkmalgeschützten – Pavillions bebauten Fläche noch das
Straßenbahnleben. Heute treffen sich am Rathausmarkt zu
bestimmten Uhrzeiten nur noch die Schnell- und Nachtbusse.
Doch auch die Schnellbusse werden wohl kein langes Leben mehr haben –
seit den 1990er Jahren kommt das Thema mit der jeweiligen
Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen wieder auf die politische
Tagesordnung. 1994 und 2004 fiel die politische Entscheidung noch
zugunsten des zuschlagspflichtigen Bussystems, welches im Dezember 2015
sein 60. Bestehen feierte. Ein Jubiläum, welches von der HOCHBAHN
nicht mehr sonderlich begangen wurde. Die Lokalpolitik in Hamburg hat
jüngst eine Bewertung in Auftrag gegeben, welche Verbindungen mit
neuen Stadtbuslinien sinnvoll aufrecht zu erhalten sind.
Ersatzbeschaffungen für die inzwischen bis zu 12 Jahre alten
Schnellbusse sind bisher nicht
vorgesehen. Zahlreiche jüngere Schnellbusse wurden ohnehin mit der
Vorgabe beschafft, diese einfach zu Stadtbussen umrüsten zu
können. Die gehobene Ausstattung früherer Serien kam in
diesen Bussen nicht mehr zum Einbau, lediglich etwas höherwertige
Polster wurden verbaut. Mit den Bussen 6026 und 6909 warten zwei
Fahrzeuge dieser "Sparversion" auf der Linie 36 auf die Weiterfahrt.
|
|
|
In die innere City mit dem Auto zu
fahren, ist meist keine gute Idee – besonders wenn man sich nicht
auskennt. Diesem Autofahrer ging offenbar die Orientierung abhanden und
rief die Polizistin vor Ort auf den Plan. Europas modernstes Busssystem
– hier in Form des Hybridbusses 7476 vom Typ
Volvo 7900 LH musste
derweil erst einmal warten, Teile der Bushaltestelle waren ohnehin
anderweitig belegt.
|
|
German Dry Docks (GDD)
Der Autofahrer orientierte sich
neu, Ordnungsmacht und Busfahrer haben ein leichtes Lächeln im
Gesicht, freie Fahrt zum ZOB-Terminal.
|
|
Die Hybridbusse kommen neben dem
Einsatz auf der Innovationslinie 109 auch auf der Schnellbuslinie 37
zum Einsatz, hier der Wagen 1481 am Rathausmarkt.
|
|
Am Dammtor fährt die Nordbahn
in Form von ET 5.07 in den Haltepunkt ein.
|
|
Ein 474/874 fährt in den
S-Bahn-Haltepunkt Dammtor ein. Im Hintergrund die inzwischen in
praktisch jeder nach Flensburg und Kiel fahrenden Garnitur
anzutreffenden Twindexx-Vario-Wagen, welche noch auf ihre angetriebenen
Steuerwagen warten. Wenn diese Wagen ausgeliefert sind, werden die dann
über Scharfenbergkupplung kuppelbaren Triebzüge nach
Flensburg und
Kiel bis Neumünster in Doppeltraktion fahren, wie bis 1981 die
Eierköpfe ber BR 612/613.
Das Finnlandhaus wird derzeit saniert und daneben ein neues Hochhaus
errichtet. Inwieweit künftig der gern genutzte rechte
Bildabschluss mit dem Finnlandhaus noch funktioniert, wird man mit
Fertigstellung des Rohbaus sehen.
|
|
Am Hauptbahnhof sah ich den 605 006
nach Puttgarden bereitgestellt stehen, so dass ich zum Berliner Tor
fuhr und dort auf ihn wartete. Während des Wartens grübelte
ich, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit einer U- &
S-Bahnparallelfahrt wäre. Doch schon beim zweiten Versuch mit der
S1 nach Airport/Poppenbüttel fuhr neben 474 007 exakt passend auch
der DT5 308 aus der Hst Berliner Tor aus – in für den Fotografen
exakt passendem Versatz, ganz ohne Tricks. In Zeiten der modernen
Bildbearbeitung sind Zeitsprünge ja vergleichsweise einfach
möglich.
|
|
Anschließend fuhr 605 506 als
ICE 37 nach Puttgraden aus, aktuell ist auf der Route nach Kopenhagen
zwischen Puttgarden und Orehoved Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Der einzige in dänischer Farbgebung gestaltete ICE-TD, der 605
006,
wird ein Einzelstück bleiben – Mitte Dezember 2016 wird der
ICE-TD-Einsatz bei der DB bzw. dem Leihnehmer DSB enden und die
Züge
wieder auf dänische Triebzüge umgestellt.
|
|
Es hatte sich Besuch aus Berlin
gemeldet und gemeinsam ging es noch ein bisschen durch Hamburg, neue
Zeiten schauen und in alten Zeiten schwelgen. An den
Landungsbrücken
gab es entsprechend die letzte Begegnung des Tages – die beiden DT5 335
und 342 trafen sich hier. Zur klassischen Ansicht fehlt nur die Cap San
Diego, die aktuell bei den German
Dry Docks (GDD) in Bremerhaven weilt, um mit einem Aufwand von
ca. 1 Mio EUR für die kommenden fünf Jahre die Erneuerung der
Schiffsklasse zu bekommen.
Die Hst Landungsbrücken steht in den kommenden Jahren zum
barrierefreien Ausbau an – dabei ist aufgrund der baulichen
Begebenheiten vorgesehen, die eigentliche Haltestelle etwas in
Richtung Baumwall zu verschieben. Der neue Bahnsteig dürfte dabei
etwa
der Positionen der im Foto zu sehenden DT5 entsprechen und die Zugmitte
dann im geraden Bereich liegen. Bisher zeigt dieser Fotopunkt die noch
weitgehend original erhaltene Haltestellenanlage
Landungsbrücken.
|
|
Fotos
in Google Earth |
©
2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
Nach
oben |
|