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16. März – Rückkehr des TEE und rum um Alster und Elbe
19. März – VTE-Auskehr und Begegnungen
20. März – Fast wie vor 40 Jahren
26. März – Saisoneröffnung am Schönberger Strand
31. März – Abschied mit der Baureihe 103






Sonnabend, 19. März 2016 – VTE-Auskehr und Begegnungen

BR 474

Am Hp Wandsbeker Chaussee wurde jüngst recht großzügig ausgeholzt, wie es die DB seit einiger Zeit ganz gerne tut, nachdem lange Jahre die Vegetationspflege zum Teil stark vernächlässigt wurde – u. a. zahlreich umgestürzte Bäume haben die DB hier zu einem Umdenken bewegt. So entstand ein bisher kaum mögliches Motiv, einen stadteinwärts fahrenden Zug von der bahnsteigabgewandten Seite in Wandsbeker Chaussee umzusetzen. 474 510 mit seiner markanten ADAC-Werbung am Mittelwagen steht im Haltepunkt Wandsbeker Chaussee zur Abfahrt bereit – die Zahl der alten Bahnsteige mit den alten Bahnteigbeleuchtungen geht weiter zurück, die Bahnsteigkanten nähern sich bei vielen Bahnsteigen der Altersgrenze und werden im Rahmen von Kompletterneuerungen gegen Neubauten ersetzt.

BR 474 mit VT 2.39 und 2.42

Die VTE sind Mitte Dezember 2015 bei der AKN endgültig außer Dienst gestellt worden, nachdem die neuen LINT54 relativ problemarm und pünktlich den Betrieb auf der Linie A1 aufgenommen haben. Im Vorwege waren einige VTE bereits nach Lübeck überführt worden, nachdem die Fa. Ferch Baumaschinen GmbH die nicht verkauften VTE erworben hatte und zehn Fahrzeuge bei der LSH Lübecker Schrotthandel GmbH an der Dampfpfeife verschrotten ließ.
Die VT2.35 und 2.37 waren nach einem Engagement zweier Lokführer an die in Neumünster ansässigen Rendsburger Eisenbahnfreunde verkauft worden, die nun über eigene Fahrzeuge für den Tourismusverkehr verfügen. Vom Standort Lübeck Nordlandkai wurde durch das Verwertungsunternehmen der VT2.38 an den Verein Nebenbahn Staßfurt – Egeln e. V. verkauft. In Neumünster Süd verblieben noch die VT2.39 und 2.42, welche vom Verwertungsunternehmen an die BayernBahn verkauft wurden und heute nach Gunzenhausen fuhren.
Dankenswerterweise flog noch rechtzeitig eine Brieftaube zu und zwitscherte leise – mit etwas Nachhilfe konnte die Nachricht entschlüsselt werden und am Samstagmorgen wurde an der Wandsbeker Chaussee Stellung bezogen. Leicht verspätet fahren VT2.39 und 2.42 als DLr 24129 in die neue Heimat. Während des Wartens überlegte ich das Worst-Case-Szenario, dass der 474 592 allerdings wirklich bei Durchfahrt parat stehen würde, war nicht erwartet und das Bild musste spontan etwas umgeplant werden. Aber es dürfte wohl das letzte Foto eines VTE mit der Eigentümerbeschriftung AKN zusammen mit einer Hamburger S-Bahn gewesen sein, welche über viele Jahre in Eidelstedt regelmäßig zusammengetroffen sind und dabei der VTE dem 474/874
zur Zeitersparnis in das besetzte Bahnsteiggleis nachgefahren ist.

DT3 924/926

Nach der Durchfahrt der VTE war Zeit für etwas Sightseeing ohne festen Plan. Bestens in den Plan passte die Rampe am Mönkedammfleet, welche abgesehen von zwischenzeitlichen, oberflächlichen Sanierungsmaßnahmen noch im Originalzustand ist. In einigen Jahren müssen hier Ersatzbauten geschaffen werden, die erst vor einigen Jahren geschaffene Befahrung der Rampe mit 40 statt 30 km/h wurde zur Schonung des Bauwerks wieder auf 30 km/h gesenkt.
Nach dem endgültigen Abschied der DT2 im November 2015 sind die DT3 die ältesten Fahrzeuge im Bestand der HOCHBAHN – mit den sechs DT3-LZB sind noch Fahrzeuge mit der ursprünglichen, von der Hochschule für Gestaltung Ulm gestalteten, Front im Bestand. Dass gerade die DT3-LZB 924 und 926 als erster Zug die Rampe herunter fuhren, war ein Umstand, der gerne mitgenommen wurde. Die abgängigen Viaduktbögen sind gut erkennbar - jüngst in einem Fernsehbeitrag war eine Bereisung der Viaduktbögen mit dem Boot zu sehen, wo gut erkennbar war, dass am Ende der Viaduktbögen noch die originalen Kaimauern erhalten sind, einschließlich der Poller für die Taue der in den Fleeten eingesetzten Schuten. Vor 110 Jahren wurde der Viadukt einfach nur vor die Backsteinmauer gesetzt.

Stadtrundfahrt

Nur nebenbei ist stets auch ein Auge auf dem Busbetrieb und nach dem Mönkedammfleet wollte ich ein wenig Europas modernstes Bussystem im Bild festhalten, welches nach dem "Aus" für die Stadtbahn in Hamburg installiert werden soll. Den Anfang machte allerdings ein Oldtimer, welcher vom Baujahr längst ein Oldtimer ist. Seit der Öffnung der Stadtrundfahrten für weitere Unternehmen ist der Markt bunt geworden, die einstige Hummelbahn als früher Vertreter der neuen Stadtrundfahrten ist jedoch längst Vergangenheit. An dessen Stelle sind die roten Doppeldecker getreten, welche aus Berlin übernommen wurden. Nach einer Neuausschreibung der Konzessionen haben die Oldtimer immerhin neue Motore bekommen und verfügen über die in Hamburg bisher nicht notwendige grüne Abgasplakette. Wagen 8 am Jungfernstieg.

Buslinie 36

Fraglos schöner und das Thema treffender wären hier jetzt wartende Stadtbahnen. Vor rund 50 Jahren pulsierte am Rathausmarkt auf der jetzt mit – inzwischen denkmalgeschützten – Pavillions bebauten Fläche noch das Straßenbahnleben. Heute treffen sich am Rathausmarkt zu bestimmten Uhrzeiten nur noch die Schnell- und Nachtbusse.
Doch auch die Schnellbusse werden wohl kein langes Leben mehr haben – seit den 1990er Jahren kommt das Thema mit der jeweiligen Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen wieder auf die politische Tagesordnung. 1994 und 2004 fiel die politische Entscheidung noch zugunsten des zuschlagspflichtigen Bussystems, welches im Dezember 2015 sein 60. Bestehen feierte. Ein Jubiläum, welches von der HOCHBAHN nicht mehr sonderlich begangen wurde. Die Lokalpolitik in Hamburg hat jüngst eine Bewertung in Auftrag gegeben, welche Verbindungen mit neuen Stadtbuslinien sinnvoll aufrecht zu erhalten sind. Ersatzbeschaffungen für die inzwischen bis zu 12 Jahre alten Schnellbusse sind bisher nicht vorgesehen. Zahlreiche jüngere Schnellbusse wurden ohnehin mit der Vorgabe beschafft, diese einfach zu Stadtbussen umrüsten zu können. Die gehobene Ausstattung früherer Serien kam in diesen Bussen nicht mehr zum Einbau, lediglich etwas höherwertige Polster wurden verbaut. Mit den Bussen 6026 und 6909 warten zwei Fahrzeuge dieser "Sparversion" auf der Linie 36 auf die Weiterfahrt.

Busse

In die innere City mit dem Auto zu fahren, ist meist keine gute Idee – besonders wenn man sich nicht auskennt. Diesem Autofahrer ging offenbar die Orientierung abhanden und rief die Polizistin vor Ort auf den Plan. Europas modernstes Busssystem – hier in Form des Hybridbusses 7476 vom Typ Volvo 7900 LH musste derweil erst einmal warten, Teile der Bushaltestelle waren ohnehin anderweitig belegt.

Hybrid-Bus
German Dry Docks (GDD)
Der Autofahrer orientierte sich neu, Ordnungsmacht und Busfahrer haben ein leichtes Lächeln im Gesicht, freie Fahrt zum ZOB-Terminal.

Hybridbus

Die Hybridbusse kommen neben dem Einsatz auf der Innovationslinie 109 auch auf der Schnellbuslinie 37 zum Einsatz, hier der Wagen 1481 am Rathausmarkt.

Nordbahn

Am Dammtor fährt die Nordbahn in Form von ET 5.07 in den Haltepunkt ein.

BR 474

Ein 474/874 fährt in den S-Bahn-Haltepunkt Dammtor ein. Im Hintergrund die inzwischen in praktisch jeder nach Flensburg und Kiel fahrenden Garnitur anzutreffenden Twindexx-Vario-Wagen, welche noch auf ihre angetriebenen Steuerwagen warten. Wenn diese Wagen ausgeliefert sind, werden die dann über Scharfenbergkupplung kuppelbaren Triebzüge nach Flensburg und Kiel bis Neumünster in Doppeltraktion fahren, wie bis 1981 die Eierköpfe ber BR 612/613.
Das Finnlandhaus wird derzeit saniert und daneben ein neues Hochhaus errichtet. Inwieweit künftig der gern genutzte rechte Bildabschluss mit dem Finnlandhaus noch funktioniert, wird man mit Fertigstellung des Rohbaus sehen.

DT5 und BR 474

Am Hauptbahnhof sah ich den 605 006 nach Puttgarden bereitgestellt stehen, so dass ich zum Berliner Tor fuhr und dort auf ihn wartete. Während des Wartens grübelte ich, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit einer U- & S-Bahnparallelfahrt wäre. Doch schon beim zweiten Versuch mit der S1 nach Airport/Poppenbüttel fuhr neben 474 007 exakt passend auch der DT5 308 aus der Hst Berliner Tor aus – in für den Fotografen exakt passendem Versatz, ganz ohne Tricks. In Zeiten der modernen Bildbearbeitung sind Zeitsprünge ja vergleichsweise einfach möglich.

605 506

Anschließend fuhr 605 506 als ICE 37 nach Puttgraden aus, aktuell ist auf der Route nach Kopenhagen zwischen Puttgarden und Orehoved Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der einzige in dänischer Farbgebung gestaltete ICE-TD, der 605 006, wird ein Einzelstück bleiben – Mitte Dezember 2016 wird der ICE-TD-Einsatz bei der DB bzw. dem Leihnehmer DSB enden und die Züge wieder auf dänische Triebzüge umgestellt.

DT5

Es hatte sich Besuch aus Berlin gemeldet und gemeinsam ging es noch ein bisschen durch Hamburg, neue Zeiten schauen und in alten Zeiten schwelgen. An den Landungsbrücken gab es entsprechend die letzte Begegnung des Tages – die beiden DT5 335 und 342 trafen sich hier. Zur klassischen Ansicht fehlt nur die Cap San Diego, die aktuell bei den German Dry Docks (GDD) in Bremerhaven weilt, um mit einem Aufwand von ca. 1 Mio EUR für die kommenden fünf Jahre die Erneuerung der Schiffsklasse zu bekommen.
Die Hst Landungsbrücken steht in den kommenden Jahren zum barrierefreien Ausbau an – dabei ist aufgrund der baulichen Begebenheiten vorgesehen, die eigentliche Haltestelle etwas in Richtung Baumwall zu verschieben. Der neue Bahnsteig dürfte dabei etwa der Positionen der im Foto zu sehenden DT5 entsprechen und die Zugmitte dann im geraden Bereich liegen. Bisher zeigt dieser Fotopunkt die noch weitgehend origin
al erhaltene Haltestellenanlage Landungsbrücken.

Fotos in Google Earth © 2016 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben