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Sonnabend, 26. Juli
2014
– Hochsaison in Skjoldenæsholm
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Seit dem
letzten Besuch im dänischen Straßenbahnmuseum in
Skjoldenaesholm sind
bald 10 Monate vergangen und wieder gibt es vieles Neues zu erkunden.
Das
wird auch die kommenden Besuche so sein, denn große und kleine
Dinge im
Museum kündigen sich an. Am Sonnabend war in Skjoldenæsholm
Verkehrswochenende und dichter Betrieb der Straßenbahnen, ab
mittags im
5-Minutenbetrieb. Zeitgleich fand im Museum ein Oldtimertag und der
Mitgliedertag des Vereins statt. Den Tag über wurde entsprechend
viel
geboten und die Zeit verflog wieder im Flug. Der Flensburger Tw 36
steht zusammen mit dem Basler Triebwagen 213 für die Pendelfahrten
zum
Museumseingang bereit.
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Der Osloer
Tw 203 wird vergleichsweise selten im Museum eingesetzt, sein Einsatz
gestaltet sich u.a. durch die Rückspeisung der Bremsenergie in die
Fahrleitung für die Altwagen problematisch. Daneben wird der
Hamburger
V7BE
4384 für weitere Lackierarbeiten umrangiert.
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Entsprechend
dem zu erwartenden hohen Besucheraufkommen wurde die Meterspurstrecke
zum Parkplatz heute mit drei Wagen bedient – Wagen 3 aus Århus,
Wagen
36 aus Flensburg und der Basler Wagen 213. Der Århuser
Wagen verkehrte
alleine, der Flensburger stets mit dem nachfahrenden Basler Tw
213.
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Die
Kopenhagener Züge waren heute aus Anlass der Verkehrswochenendes
anders
zusammengestellt. Üblicherweise fahren die Kopenhagener Züge
fest und
typenpassend gekuppelt. Heute wurden die Züge neu
zusammengestellt, so
dass der Zweiachser 275 mit dem vierachsigen Lundingwagen 1572 zum
Einsatz kam. Hier trifft er auf den Osloer Tw 203 mit dem
Städtenamen
"Leipzig".
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An einzelnen
Tagen verkehren im Straßenbahnmuseum auch Pferdegespanne mit den
im
Original erhaltenen Anhängern. Heute war der 1897
gebaute Pferdeomnibus 17 im Museum für den Einsatz vorgesehen. Im
Museum ist auch der 1876 gebaute Pferdebahnwagen 51 erhalten, welcher
ebenfalls an einzelnen Tagen mit Pferdebespannung zum Einsatz kommt.
Die beiden Originalfahrzeuge erinnern an die Zeit vor Einführung
der
elektrischen Straßenbahn bzw. den
Kraftomnibussen. Hier wird der Pferdeomnibus einsatzbereit
gemacht, der Wagenlenker überprüft noch den
ordnungsgemäßen Zustand der
Antriebsanlage.
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Die Flotte
der Busse des Museums wartet auf neue Aufgaben. Künftig werden
auch die
O-Busse des Museums nicht auf Gasteinsätze bei anderen Betrieben
angewiesen sein. Im Museum wird in den kommenden Jahren ein
O-Busrundkurs entstehen. Der O-Bus 101 aus Kopenhagen ist bereits heute
in einem betriebsbereiten Zustand, der Wagen 31 der NESA in einer
Depothalle abgestellt und für den Wagen NESA 2 fanden erste
Befundungen
durch Mitarbeiter der GVB aus Gera statt. Die Insolvenz der GVB
hinterlässt natürlich zunächst viele Fragezeichen, ob
künftig noch
externe Aufträge für Fahrzeugrestaurierungen angenommen
werden – auch
wenn sie vornehmlich zur Abfederung von eigenen Auslastungsschwankungen
dienen.
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Derweil
kommen im Museum die Oldtimer an, hier ein früher Vertreter des
Volkswagenkäfers. Vom Baujahr dürften beide Wagen recht
ähnlich sein,
der V6E zeigt sich jedoch im Zustand des
Einmannbetriebes, der frühen 1970er Jahre.
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Der 1918
gebaute und bereits 1965 an die Kopenhagener Straßenbahnfreunde
übergebene Tw 437 trifft auf den 1959-67 gebauten Ford Anglia 105E.
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Unangefochtenes
Highlight für die Hamburger Straßenbahnfreunde sind die in Skjoldenæsholm
betriebsfähig vorhandenen Triebwagen V6E 3657 und PCC 3060.
Spätestens
zur Saison
2015 wird der V6E um einen Beiwagen vom Typ V7BE verstärkt,
welcher
2012/13 in Gera technisch aufgearbeitet wurde und wo neben technischen
Anpassungen noch die
Fahrzeuglackierung fertiggestellt werden muss.
Der Teich an der Hst Tobaksmarken bietet den Fotografen eine Reihe von
attraktiven Fotomotiven, wobei bei Golfbetrieb von Fotos vom Golfplatz
aus aufgrund des Spielbetriebes abzusehen ist – um weder sich noch die
Spieler zu gefährden, die freies Schussfeld für ihren Sport
brauchen.
Vermutlich aufgrund der großen Sommerhitze und der Urlaubszeit
war
heute jedoch kaum Golfbetrieb und so konnte man den Teich gut mit in
die
Fotos einbauen.
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Die vor
wenigen Jahren neugestaltete Hst Flemmingsminde mit ihrem restaurierten
Wartehäuschen passiert der Rostocker Rekowagen 797 mit dem seit
2014
wieder im Fahrgastverkehr eingesetzen Gothabeiwagen 924. Der Wagen 924
diente viele Jahre in Eilers Eg als Caféwagen, mit der
Restaurierung
des
Rekowagen 797 sollte auch der Beiwagen 924 wieder im Fahrgastbetrieb
eingesetzt werden. Dazu wurde der zunächst als Ersatzteilspender
beschaffte Düsseldorfer GT6 2410 umgebaut, welcher seit April 2014
als neuer Caféwagen dient.
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An der Hst
Broen passiert der V6E 3657 hochsommerlich abgeschattet die
Waldwegbrücke vor der Schleife Eilers Eg.
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Dieses Jahr
mussten im Bereich der Meterspurstrecke diverse Bäume gefällt
werden,
welche keine ausreichende Standsicherheit mehr hatten. Den Fotografen
freuts – hat er nun doch ein neues Motiv der Meterspurstrecke, welches
bisher zugewachsen war. Der Flensburger Tw 36 nimmt die Steigung hinauf
zum Museum.
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Der
Århuser
Tw 3 hat die Haltestelle Skjoldenæsvej, den Museumseingang,
verlassen
und fährt zum Museum. Rechts neben dem Triebwagen kündigt
sich bereits
eine der Erweiterungen des Museums an: Der Bau der zweiten Schleife der
Meterspurstrecke. Bisher pendelt stets ein Triebwagen zum Museum, heute
aus Anlass des Verkehrstages waren es ausnahmsweise drei Triebwagen –
was aufgrund der dafür nicht geschaffenen Infrastruktur nicht ganz
einfach zu bewältigen ist. Eine (noch
nicht elektrifizierte) Meterspurschleife ist im Museum bereits
seit einigen Jahren vorhanden, am Eingang fehlt sie bisher. Nach
erfolgreichen Grundstücksverhandlungen soll der Bau der zweiten
Schleife noch in diesem Sommer beginnen – die Trasse ist bereits
vermessen und abgesteckt.
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Nachdem der Århuser
Tw 3 in einen bereits elektrifizierten Stummel der Schleife eingefahren
ist, verlässt der Flensburger Tw 36 das Museum, gefolgt vom Basler
Tw
213.
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Anschaulich
der Besuchertrubel im Museum auf dieser Aufnahme von Oberdeck des Tw 22
aus. Der Tw 437 vor Beiwagen 1253 und dem Sommerwagen 389 hat
ausgesetzt und wird durch den doppelstöckigen Tw 22 ersetzt.
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Würde
man
einem unbedarften Modellbahnfreund eine solche Garnitur im Modell auf
die Anlage stellen, würde er vermutlich nur mit dem Kopf
schütteln. Vor
rund 100 Jahren waren solche Züge jedoch nicht
außergewöhnlich und
keineswegs eine Attraktion für Touristen, sondern nur eine Methode
möglichst günstig viel Transportkapazität zu schaffen.
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Der neue
Caféwagen 2410, ein aus Düsseldorf stammender
Düwag-Gelenkwagen vom Typ
GT6. Der Wagen hat nun neben einer Theke auch zahlreiche
witterungsunabhängige Plätze, die heute aber nicht wirklich
auf
Interesse
stießen – deutlich über 25 Grad Außentemperatur lassen
niemanden
freiwillig im einem
stehenden Straßenbahnwagen sitzen...
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Der mit dem
Lundingwagen 1572 gekuppelte Tw 275 verlässt die
Museumshaltestelle auf
der Fahrt nach Eilers Eg. Links kehrt gerade eine Gruppe
Vereinsmitglieder vom künftigen Baufeld der Neubauwagenhalle
zurück –
sie hatte zuvor umfassende Informationen zu den bevorstehenden
Neubauprojekten im
Museum erhalten, die nicht nur zweite Meterspurschleife und dritte
Halle umfassen. Die dritte Halle wird zehn Gleise á 100 Meter
erhalten
und damit künftig eine zusätzliche Unterstellmöglichkeit
von einem
Kilometer Nutzlänge schaffen.
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Neben einem Buick Roadmaster aus
den frühen 1940er Jahren passiert der 1953 gebaute
Osloer Tw 203 die Szenerie.
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Verschiedenste
Epochen hier einem Bild vereinigt – der Pferdeomnibus kehrt von
einer seiner Ausfahrten in das Museum zurück. Rechts im
Hintergrund
einer der zahlreichen Museumsbusse, die heute eingesetzt waren. Der
Melbourner Triebwagen 965 wartet derweil auf das Freiwerden eines der
Aufstellgleise.
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Zum
Abschluss der Fahrt wendete der Pferdeomnibus im Bereich der
Straßenbahnhaltestelle und so ergab sich dieses Bild von
Pferdeomnibus
und dem modernen Nachfolger der Straßenbahn, die in der
Frühphase
pferdebespannt war – und in diversen Städten als
Dampfstraßenbahn angelegt wurde.
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In der
Schleife Eilers Eg wieder der gemischte Reko- und Gothawagenzug aus 797
und 924.
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Während
der
Rekowagen 797 ein Zweirichtungswagen ist, ist der Gothawagen 924 ein
Einrichtungswagen, so dass der Wagen auf der linken Wagenseite keine
Türen
besitzt, hier in der Hat Tobaksmarken.
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Der
Dreiwagenzug aus den Tw 22, Bw 1253 und Bw 389 passiert kurz vor
Museumsschließung die Hst Tobaksmarken. Der derzeit in
Überholung
befindliche Triebwagen 50 der Straßenbahn Frederiksberg in
rot/weißer
Lackierung soll nach Fertigstellung des derzeit auf Bornholm in
Restaurierung befindlichen Triebwagens 31 wieder diese Lackierung
erhalten und damit künftig ein zweiter Doppelstockwagen in
typischer
Kopenhagener Lackierung betriebsbereit sein.
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Der
Caféwagen rückt stets nach Museumsschließung in das
Museum ein, beim
GT6 2410 wurde im Zuge der Aufarbeitung auch der defekte Fahrmotor
wieder
instandgesetzt. Die düsseldorftypischen Beschriftungen des 2410
sind
nach dem Vorbild korrekt neu aufgebracht, alle für die Nutzung als
Caféwagen nötigen Beschriftungen sind in hellem Blau
angebracht. Der
heiße Sommertag fordert seinen Tribut und es wird mit
geöffneter
Vordertür gefahren. Bei Altbauwagen vor GT6 etc. war es auch im
Fahrgastbetrieb nicht unüblich mit
offenen Plattformtüren zu fahren – heute undenkbar.
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Nach
Museumsschließung begann der museumsinterne Teil des Tages,
Fahrprogramm vor dem gemeinsamen Abendessen und anschließendem
Selbstfahrdiplom. Der seit vielen Jahren nicht mehr zugelassene Tw 701
kam entsprechend zu Einsatzehren und zahlreiche Mitglieder nutzten die
Mitfahrgelegenheit.
Eine handvoll Fotografen nutzte das schöne Abendlicht für ein
Foto des
701, der für die abendliche Fahrt mit dem Beiwagen 1065 gekuppelt
wurde. Der 701 war in der Ausstellungshalle bis vor kurzem mit dem
Lundingbeiwagen 1578 gekuppelt – welcher aktuell aufgrund des akuten
Platzmangels in einer Depothalle außerhalb des Museums abgestellt
ist.
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Der Beiwagen
1065 scheint völlig nutzlos mitgeführt zu sein, denn
sämtliche Fahrgäste der Fahrt sitzen kompakt im Tw 701. Nur
scheinbar – den
Fotografen freuts. Auf Wunsch des Fahrers des Gespanns schloss sich
kurzzeitig eine defekte Tür, ehe sie unmittelbar nach dem
Auslösen
wieder aufsprang...
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Zunächst
erfolglos wartete die Gruppe Fotografen im schöner werdenden
Abendlicht auf weitere Fahrten. Nach einiger Zeit reifte die
Gewissheit, dass weitere Fahrten erstmal nicht mehr stattfanden und
stattdessen das gemeinsame Abendessen anstand. Nach entsprechender
Stärkung stand die Runde vor der Wahl, leckeren Nachschlag zu
holen
oder das noch ausstehende Fotomotiv umzusetzen. Nach kurzer
Beratschlagung verließ der 701 auf Wunsch der
Fotografenrunde nochmals das Museum.
Essen kann man immer – solche Fotos machen
beileibe nicht immer.
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Nach einer
weiteren Runde für Vereinsmitglieder, die im Bereich der Schleife
Eilers Eg eigene Ideen verfolgte, befuhr der 701 nochmals die Schleife
im Museum mit einem der zahlreichen betriebsbereiten Busse des Museums,
die im Zubringerverkehr des Museums ihr Geld verdienen.
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Nach einer
Verschnaufpause im Museum – die Sonne forderte ihren Tribut – und dem
Beiwohnen der Kuppelversuche von V6E und V7BE hatte die
unermüdliche
Arbeitsgruppe des Gespanns zu fortschreitender Stunde ein
Erfolgserlebnis und die elektrische Verbindung von Trieb- und Beiwagen
war hergestellt. Umgehend wurde den Mitgliedern eine erste Fahrt im
restaurierten V7BE 4384 angeboten – und der Zug füllte sich rasch
mit
Teilnehmern. Die schon im Auto verstaute Cam war flugs wieder
herbeigeholt und ein gemeinsames Foto der
Großraumwageneigenentwicklungen der Straßenbahnen Hamburg
und
Kopenhagen
im Kasten.
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Den
Abschluss dieses wieder sehr schönen Tages im
Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm bildete
dieses Foto des gemeinsamen Verbandes von V6E und V7BE in
Eilers Eg mit der schwarzen 3. Noch vor wenigen Jahren waren derartige
Träume utopisch, in
Hamburg gibt es keine Straßenbahn mehr, ein
Straßenbahnmuseum wurde nie
Realität. Die geretteten Wagen rosteten viele Jahre an der Ostsee
vor
sich hin, ehe eine kleine Schauanlage aufgebaut werden konnte. Mit den
Folgen der Langzeitabstellung im Freien hat der VVM an der Ostsee noch
heute zu kämpfen.
Und entsprechend muss man dankbar sein, dass inmitten
eines kleinen Einodes in Dänemark künftig ein kompletter
Hamburger
Großraumzug in vorbildlichem Zustand betriebsbereit ist. Und umso
trauriger ist man, dass derartiges im Norden Deutschlands nie
realisierbar war und die Straßenbahnwiedereinführung in
Hamburg seit
Jahrzehnten nur ein politischer Spielball ist, welcher nach Belieben
hin
und hergeworfen und je nach politischem Gusto auch weggeworfen wird.
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Fotos
in Google Earth |
©
2014 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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