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Mittwoch, 10. April 2013
– Zum Alstom-Werksmuseum und anderen Exoten
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Das Werksmuseum der Fa. Alstom (LHB-Werksmuseum) in
Salzgitter-Watenstedt hat stets den Hauch des Unerreichbaren, ist es
doch ein nichtöffentliches Museum und in den 1950er Jahren vom aus
Breslau nach Salzgitter (zwangs-)umgezogenen Betrieb als Leistungsschau
für das Erfahrungsspektrum des alten Betriebes an neuem Standort
geschaffen worden. Eine umfangreiche Galerie zum LHB-Werksmuseum
gibt es bereits in der Bahnfotokiste – die heutige Tour sollte neue
Fotos in zeitgemäßer Digitaltechnik ergeben, zumal die
Zukunft des Werksmuseums noch immer unklar ist.
Die Unternehmensführung hat kein großes Interesse am
Firmenmuseum und es stehen umfangreiche Investitionen am Spannbetonbau
aus den frühen 1950er Jahren an. So wird der Umzug zum
nahegelegenen Schloss Salder erwogen, wo mittels
Fördermitteln ein großes Mobilitätsmuseum geschaffen
werden soll. Da dies nur mit öffentlicher Förderung
möglich
ist und auf dem Schlossgelände umfangreiche Neubauten
erforderlich sind, ist der Umzug umstritten. Für Jahresmitte
2013 ist eine Entscheidung zu erwarten, wobei auch die
kostengünstigere
Option "Verbleib in Salzgitter am Alstom-Werk" zur Debatte steht.
Die Möglichkeit des Besuches – mit Alstom-Werk und der
DT5-Fertigung – sollte nicht ausgelassen werden, auch wenn im
Alstom-Werk selbst keine Fotos gemacht werden dürfen. So ging es
früh am Morgen mit dem bei der Fa. HAFA one leihweise eingesetzten CITARO 1809 des Hamburger
Omnibusvereins (HOV) nach Salzgitter. Etwa auf der Hälfte
der Tour
war eine kurze Pause angesagt, die Fahrt in einem Linienbus ist
besonders an kälteren Tagen nicht unbedingt jedermanns Sache. Hier
steht der 1809 nahe Sprakensehl auf einem der Parkplätze der B4,
die langfristig durch den Neubau der A39 entlastet werden soll.
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Da in der
Bahnfotokiste bereits eine Galerie zum Werksmuseum vorhanden ist,
beschränke ich mich an dieser Stelle auf zwei Fotos Hamburger
Fahrzeuge, von denen einer der V6E 3564 ist, welcher 1951 bei LHB
für die Hamburger Hochbahn AG
gebaut wurde. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt die
Überarbeitung der vorhandenen Galerie der Bahnfotokiste mit den
neuen Fotos.
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Das zweite
Hamburger Fahrzeug ist der 1990 ausgemusterte 471 144, ein Geschenk der
DB an Linke-Hofmann-Busch. Der Wagen stand anschließend viele
Jahre im Freigelände, da zunächst kein Platz im Werksmuseum
vorhanden war und erst umgeräumt werden musste. So
präsentiert sich der Wagen heute in entsprechend schlechtem
Zustand und innerlich teilweise demontiert.
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Nach
Führung durch die Montagehalle der Fa. Alstom – wo u.a. die DT5 ab
317 in allen Stadien des Rohbaus sowie die LINT für das
Kölner Netz zu sehen waren – und das Werksmuseum ging es
wieder zurück zum Youngtimer 1809, welcher auf seinen MAN-Kollegen
403 der KVG traf, der die nur wenige Male am Tag erfolgende Bedienung
des Alstom-Werks übernahm.
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Dann folgte
als Überraschungseinlage noch die Fahrt zum benachbarten
VPS-Betriebsgelände, wo seit 2011 der aus Italien
zurückgekaufte Hüttenflitzer
VT 40 901 hinterstellt ist.
Bis 1976 boten die Verkehrsbetriebe
Salzgitter GmbH (VBS) einen öffentlichen Personenverkehr
an, welcher vornehmlich für die Mitarbeiter der Stahlwerke gedacht
war, aber auch "normalen" Reisenden offenstand. 1957 beschafften die
1971 in die Verkehrsbetriebe
Peine-Salzgitter GmbH (VPS) aufgegangenen VBS einen neuartigen
Triebzug, welcher von LHB als Konkurrenzprodukt zu den Schienenbussen
der Waggonfabrik Uerdingen und MAN entwickelt wurde und sich durch
konsequenten Leichtbau, Beblechung mit V2A-Nirostastahl sowie sein
futuristisches Design
auszeichnete. Doch es blieb bei nur diesem einen Fahrzeug, welches
meist auf den Strecken Salzgitter-Finkenkuhle – Hütte-Süd –
Walzwerk und Calbecht – Haverlahwiese eingesetzt wurde, ehe der Betrieb
eingestellt wurde.
1979 wurde der Triebwagen über Umwege nach Italien verkauft und
kam dort ab 1981 bei der
Turiner Eisenbahngesellschaft Societa
Torinese Trasporti Intercomunali (SATTI) auf der Strecke Settimo
Torinese – Rivarolo zum Einsatz. Seit 1992 nur noch Reservefahrzeug,
stand der Wagen lange Jahre fast vergessen in
Pont Canavese abgestellt,
ehe die VPS den Triebwagen 2011 nach einem Suchaufruf in der
Unternehmenszeitung ihr altes Fahrzeug fanden und es kurzfristig auf
Tiefladern nach Deutschland zurückholten. Inzwischen
gründlich von Graffiti gereinigt und wieder vollständig
verglast steht der VT 40 901 im VPS-Betriebswerk in
Salzgitter-Hallendorf.
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Die andere
Seite des VT 40 901. Es fällt auf, dass der linke Puffer leicht
herunterhängt. Dieser Zustand ist bereits auf Fotos zu sehen, die
den Wagen auf seiner Überführung nach Italien zeigen.
Dort ist der Wagen stets so gefahren... Links ein weiteres Unikat der
VPS, der Schneepflug 7998.
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Die
Eisenbahn der Ilseder Hütte kaufte 1959 von der Westerwaldbahn in Betzdorf einen
1940 bei Henschel gebauten
Patent-Klima-Schneepflug vom Typ "K IV L". Dieser Schneepflug war ein
Vorsatz zur Montage auf eine beliebige Dampflokomotive, abstützend
auf die Puffer der Lok. Die Ilseder Eisenbahn machte von dieser
flexiblen Montagemöglichkeit jedoch keinen Gebrauch und nutzte
für den neuen Schneepflug die ausgemusterte, 1920 bei Hanomag in
Hannover gebaute Lok 51 (9588/20).
Von der Lok 51 (ehemals Lok W)
blieb nur
der Rahmen und das gekuppelte Fahrwerk übrig – 1999 lief die
letzte
Einsatzfrist ab, jetzt wartet der Schneepflug 7998 auf dem
VPS-Gelände auf bessere Zeiten.
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Fotos
in Google Earth |
©
2013 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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