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Sonnabend, 23. Juni 2012
– Mit der V 200 zum Schönberger Strand
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Es ist mehr
als vier Monate her, da war es ziemlich kalt und ich mit einem
befreundeten Hobbykollegen auf Fototour – unter anderem mit dem
Ziel eine
nachmittägliche LINT-Leistung in Lauenburg abzulichten. Wir trafen
auf der Tour einen
weiteren gut bekannten Eisenbahnfotografen,
welcher uns auf eine Stelle hinwies, die im Sommer morgens machbar sein
müsste. Nun, für einen LINT – welcher noch auf Jahre hier
Alltag sein wird – steht man nicht in aller Hergottsfrühe auf und
fährt fast eine Stunde mit dem Auto zum Fotomotiv. Da muss schon
ein "richtiger Zuch" her! Im Hinterkopf die letztjährige Tour des
Eisenbahnmuseums Vienenburg, kam zeitig die diesjährige
Ausschreibung: V 200 033 wird auch 2012 wieder zur Kieler Woche
aufbrechen und die Strecke via Büchen fahren.
Der bisherige Sommer lässt etwas zu wünschen übrig, aber
für heute war zumindest für die Morgenstunden Sonne angesagt.
So ging es in aller Frühe gen Lauenburg los.
Die beiden damaligen Begleiter waren heute entweder wegen Urlaub oder
dienstlichen Terminen unabkömmlich und so startete ich die Tour
"man müsste mal" alleine. Eigentlich nur als Frühtour
geplant, ergab sich schnell die Idee "wenn schon denn schon" und ich
heftete mich an die Spuren der Fuhre. Immerhin legte die Fuhre noch
eine Zwischentour zum Schönberger Strand ein und anlässlich
der Kieler Woche wird eine Woche lang regelmäßiger SPNV auf
der 1981 im Personenverkehr stillgelegten Strecke bis Schönberg
(Holst) mit Anschluss an die Museumszüge des VVM angeboten.
Exakt pünktlich rollt V 200 033 mit DPE 91402 nach Kiel Hbf durch
Lauenburg (Elbe) – wer die Durchfahrt in bewegten (Handy-) Bildern
sehen und horchen mag, der
kann dies (leider mit Windgeräuschen) in einem Video hier
tun.
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In der
Kieler Gegend waren die angekündigten Wolken dann auch angekommen
und dieses Mal pflegten sie pünktlich mit der V200 einher zu
ziehen. Die Kurve bei Stakendorf auf der VVM-eigenen Strecke war dann
just wenige Sekunden vor Durchfahrt des Zuges wieder abgeschattet – bei
Licht von schräg hinten kann das aber auch Vorteile haben.
V 200 033 fährt die letzten Meter auf dem Weg zum Schönberger
Strand auf Kiesbettung und entlang Telegrafenmasten, die durch
Kupferdiebstahl derzeit leider ohne Funktion sind.
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Der
Lehrwagen 3999 erhält derzeit eine umfangreiche optische
Aufarbeitung. Nachdem vor kurzem das Dach neu angestrichen wurde, wird
derzeit der Wagenkasten aufgearbeitet. Mittelfristig soll das Fahrzeug
wieder eine Zulassung für den Betrieb erhalten, nachdem es bisher
stets nur zum "Tag der Straßenbahn" einen öffentlichen
Auftritt hatte. Links daneben wartet der V2 3006 auf seinen
nächsten Einsatz.
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Flankiert
wird der V2 3006 von der musealen Präsentation diverser
Originalteile der Hamburger Hochbahn. Neben dem Fahrerraum des V6E 3586
sind Signale der Straßenbahn, ein altes Bushaltestellenschild und
eine Informationsvitrine der U-Bahn in der Fahrzeughalle des VVM
ausgestellt.
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Der V3 2970
ist derzeit das Rückgrat des Straßenbahnbetriebes des VVM.
Noch nicht begonnen werden konnte der Bau des "Carports" für die
Straßenbahnen in der Nordschleife. Immerhin ist im Vergleich zu
früher der V5B 1981 in seiner Gestaltung erkennbar. Ist der
"Carport" errichtet, so sollen die dort abgestellten
Straßenbahnen planenfrei zu besichtigen sein.
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Der Z1 656
ist nach Instandsetzung des zweiten Fahrschalters wieder als echter
Zweirichtungswagen nutzbar, wobei die instandgesetzte Richtung
bevorzugt genutzt wird. Vom V3 2970 als Fahrschule verfolgt, macht sich
der Z1 656 auf die Fahrt zur Nordschleife.
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Nach einigen
Runden setzt der Z1 656 wieder zur Wagenhalle aus, V3 2970 wartet
bereits auf neue Fahrgäste.
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Große
Lok am Strandbahnhof. Wenn das Regionalstadtbahnprojekt umgesetzt wird,
welches auch die Strecke bis zum Schönberger Strand beinhaltet,
wird sich das Gesicht der Museumsbahn deutlich verändern. Heute
jedenfalls hat sich V 200 033 eindeutig auf eine Reise in die
Vergangenheit begeben.
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Hochbetrieb
am Schönberger Strand. Während bis Schönberg derzeit
täglich gefahren wird, wird zum Schönberger Strand
Wochenendbetrieb bis spät in den Abend gefahren. Vollkommen analog
werden die Abfahrten der Museumszüge nach Schönberg
angezeigt. V 200 033 wird sich nachmittags wieder auf den Weg nach
Vienenburg machen.
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Während
im Nachbarland Frankreich eine Stadt nach der anderen ein neu
errichtetes Stadtbahnsystem in Betrieb nimmt, ist Deutschland in dieser
Hinsicht Entwicklungsland. Jüngst wurden in Hamburg und
Braunschweig neue Stadtbahnsysteme aus den verschiedensten Gründen
begraben. Auch die Regionalstadtbahn Kiel war eigentlich bereits tot,
sie wurde in den letzten Monaten im Trubel der Landespolitik
mit neuem Leben versehen. Immerhin soll – und das ist schon
bemerkenswert genug – nach den Herbstferien ein Schülerzug auf
einem Teilstück der Kiel-Schönberger-Eisenbahn bis
Kiel-Gaarden verkehren, 31 Jahre nach Stilllegung der
Bahnlinie im Personenverkehr.
Die Strecke Kiel –
Schönberg(-er Strand) ist
elementarer
Bestandteil der Regionalstadtbahn Kiel (wenngleich derzeit auch ohne
regelmäßigen Verkehr). Aktuell strebt die LVS an, ab
Dezember 2014 die frühere KSE wieder regelmäßig auf
ganzer Länge im Personenverkehr zu betreiben. Zu besonderen
Anlässen wird seit einigen Jahren auf der Strecke Kiel –
Schönberg (– Schönberger Strand) wieder
regelmäßiger Personennahverkehr angeboten.
648 004/504 verkehrte heute als RB auf der Strecke, wo im Bf
Probsteierhagen auch zwei Fahrgäste in den Zug zustiegen. Wenn
tatsächlich eine Realisierung des Projekts erfolgt, wird der
Oberbau fraglos zur Erneuerung anstehen, auch die
Bahnsteige werden kaum mehr bohlenbewerte Bahnsteige mit Rasen sein.
Aber alle Entwicklung ist besser als eine Bahnstrecke ohne Verkehr,
deren Stilllegung aus wirtschaftlichen Gründen dann nicht mehr
fern ist.
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http://fototagebuch.bahnfotokiste.de/2012/06/23/index.html
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Um 14.40 Uhr
startete der Sonderzug des Eisenbahnmuseums Vienenburg mit der V 200
033 der Museumseisenbahn Hamm wieder gen
Kiel, um dort die Reisegruppe zur Kieler Woche einzusammeln.
Die Fahrt auf Kiesbettung und entlang der Telegrafenmasten ist heute
schon eher die Ausnahme, so dass ein Aktiver der Veranstalter das ganze
filmt. Mit der Bildbearbeitung ließe sich der Filmer zwar
entsorgen, aber irgendwie bringt der Filmer der Aufnahme dann das
entsprechende Etwas – und auf 1960 zurückdrehen lässt sich
die Zeit heute eh nicht mehr. Wenn gewünscht, bitte die Aufnahme
der Hinfahrt für eine Zeitreise nehmen... ;-)
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Anschließend
horchte ich noch einem Konzert von Udo Jürgens in Prasdorf. Nun,
nicht ganz... Seine Mutter stammte aus Prasdorf und wohnte hier
zum Ende des
Krieges kurzzeitig mit ihrem Sohn Udo Jürgen Bockelmann. Der
kleine Udo Jürgen wurde hier damals von einer Gans gebissen,
jedenfalls erinnert sich der nun große Udo Jürgens an diese
Gegebenheit. Und das Dörfchen Prasdorf erstellte
diese Hommage an Udo Jürgens aus Stroh. Was man
nicht alles am Wegesrand findet...
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Fotos
in Google Earth |
©
2012 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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