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Mai 2010

9. Mai 2010 – Mit dem Youngtimer nach Weinböhla
22. Mai 2010 – Pfingsten ins Erzgebirge I
23. Mai 2010 – Pfingsten ins Erzgebirge II
24. Mai 2010 – Heimreise
29. Mai 2010 – TATRA-Abschied in Dresden






Sonntag, 9. Mai 2010 – Mit dem Youngtimer nach Weinböhla

Blick auf Dresden

Dresden ging in den vergangenen Monaten durch den umstrittenen Bau der Waldschlößchenbrücke durch die Medien. Der durch einen Bürgerentscheid erzwungene Bau der Brücke am östlichen Stadteingang führte 2009 zur Aberkennung des Titels "Weltkulturerbe Dresdner Elbtal". Der Blick über das Elbtal nach Dresden wird nach Ansicht der UNESCO durch die Waldschlößchenbrücke zerstört.
Vom Waldschlößchen bot sich heute früh beim Warten auf die Straßenbahn dieser Blick auf die Altstadt Dresdens mit der Frauenkirche. Die die Albertbrücke querende Straßenbahn blieb nummernmäßig unerkannt. Ich bitte die Fahrzeugstatistiker in diesem Fall um Nachsicht und Aussicht auf das Dresdner Stadtpanorama – nun ohne die breiten Auen an dieser Stelle, links unterhalb des Bildes entsteht derzeit die umstrittene Brücke.
363 192 Dresden Hbf

Bereits den Sonnabend hatte ich in Dresden zugebracht, allerdings ohne konkrete fotografische Ziele. Im Laufe des Tages begegneten mir mehrfach historische Züge der Dresdner Straßenbahn, stets aus dem Hinterhalt um die Ecke biegend und beim besten Willen für kein Foto tauglich. Die 103 184 stand derweil mit drei TEE-Wagen im Hauptbahnhof abgestellt.
Der Sonntag stand im Zeichen einer privat organisierten Sonderfahrt mit dem wohl jüngsten betriebsfähigen Museumsfahrzeug in Deutschland, dem T6A2-Prototyp 226 001 von 1985. Auf der Fahrt zum Treffpunkt schob die 363 192 die 103 184 zwischen zwei IC-Wagen in den Hauptbahnhof, die 103 sollte gegen 11.30 Uhr die aus Görlitz zurückkehrenden TEE-Wagen übernehmen – weit nach Beginn der Fotofahrt. So blieb mir vorm Einstieg in die S-Bahn nach Dresden-Neustadt "nur" ein Foto der illustren Fuhre in der Bahnhofshalle.
T6A2 226 001

Am Bahnhof Dresden-Neustadt liegt die Eisenbahnstraße, durch die eine eingleisige Betriebsstrecke der Straßenbahn führt. Hier begann unsere Sonderfahrt mit dem TATRA T6A2 226 001, welcher als erster Zug dieses Typs zur Erprobung nach Dresden geliefert wurde und die Nachfolge des T3D bzw. T4D antreten sollte. Die politischen Entwicklungen verhinderten eine große Verbreitung dieses Typs, in Deutschland wurde der T6A2 nur in wenigen Städten eingesetzt und ist nur noch in Magdeburg und Rostock in modernisierter Form im Einsatz. In Berlin, wo die einst größte Zahl an Fahrzeugen dieses Typs eingesetzt war, ist der T6A2 seit Ende 2007 nicht mehr im Einsatz – die meisten Fahrzeuge wurden inzwischen nach Stettin abgegeben.
T6A2 226 001

Auf direktem Wege ging es vom Bf Neustadt in Richtung Weinböhla, wo die Linie 4 den Charakter einer Überlandlinie besitzt und nach der Stadtgrenze Dresdens Radebeul, Coswig und Weinböhla durchfährt. Diese außerhalb Dresdens liegende Streckenabschnitte der mit rd. 29 Kilometer längsten Dresdner Linie müssen von den Anliegerkommunen finanziert werden, der Vertrag über die Linie 4 läuft 2010 aus. Die Abschnitte über Radebeul hinaus stehen derzeit zur Diskussion. Bleibt zu hoffen, dass auch 2011 Aufnahmen von Straßenbahnen vor den Radebeuler Weinbergen möglich sind.
T6A2 226 001

Augenscheinlich möchten es Jahrzehnte sein, die die beiden Fahrzeuge voneinander trennen. Letztlich sind es nur knapp über 10 Jahre. 1985 wurde der 226 001 gebaut, ab 1996 die Fahrzeuge der ersten Niederflurgeneration, die NGT6DD. Der 226 001 blieb als einziger T6A2 in Dresden erhalten, nachdem die beiden T6A2-Großzüge bis 2000 in Dresden eingesetzt wurden – der Verband mit 226 001 die letzten Jahre als Stadtrundfahrt. Der 226 001 wurde als erster Vertreter dieses Typs in Deutschland 2004 in den Museumsbestand der DVB aufgenommen und in den Ursprungszustand versetzt – zu dem auch der markante Dachwürfel gehört, welcher bei den Serienfahrzeugen nicht zur Anwendung kam. Hier in Weinböhla.
T6A2 226 001

Die Strecke nach Coswig und Weinböhla ist insgesamt in einem guten Zustand, lediglich die Zugangsstationen sind noch weitgehend im Zustand aus DDR-Zeiten. Hier in der Hst Köhlerstraße.
T6A2 226 001

Fast idyllisch im Wald gelegen ist die Hst Steinbacher Weg, ein einfacher Haltepunkt ohne Kreuzungsmöglichkeit.
T6A2 226 001

Hier verläuft die Straßenbahnlinie 4 nahe der Fernbahnverzweigung in Richtung Berlin bzw. Leipzig, nahe der Stadtgrenze Radebeul und Coswig.
T6A2 226 001

Auf Radebeuler Stadtgebiet und wieder als klassische Straßenbahn entlang der Meißner Straße fährt hier der T6A2 des Straßenbahnmuseums Dresden in Höhe der Wilhelm-Busch-Straße in Richtung Dresden.
T6A2 226 001

Wieder in der Dresdner Innenstadt angekommen, folgte noch eine Innenstadtrunde, hier am den Albertplatz mit dem artesischen Brunnen und dem ehemaligen "DVB-Hochhaus", welches bereits in den 1980er Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde und seit 1996 leer steht.
T6A2 226 001

Die letzte Etappe führte zum "Platz der Thälmann-Pioniere", heute eher bekannt als Alaunplatz. Auf der Aussetzfahrt vom Platz der Thälmann-Pioniere zum Neustädter Bahnhof hier nochmals an der Hst Bischofsplatz.
Fotos in Google: Maps Earth © 2010 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben